Drese: Eine Gesellschaft lebt vom Miteinander

Land erarbeitet Strategie zur Stärkung bürgerschaftlichen Engagements

Die Landesregierung wird unter Federführung des Sozialministeriums bis Ende 2025 gemeinsam mit vielen Akteuren eine Engagementstrategie für Mecklenburg-Vorpommern entwickeln. Heute fand die konstituierende Sitzung der Strategiegruppe statt.

„Das bürgerschaftliche Engagement ist ein wesentlicher Stützpfeiler unseres demokratischen Gemeinwesens“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum Auftakt der Veranstaltung. Die Möglichkeiten des Engagements seien breit gefächert und in nahezu allen Lebensbereichen gegeben. „Ehrenamt ist überall“, so Drese. Das Ehrenamt sei aber auch im Wandel.

„Wir müssen deshalb nach Mitteln und Wegen zu suchen, damit das Ehrenamt attraktiv bleibt. Das wichtigste Ziel bei der Erarbeitung einer landesweiten Engagementstrategie ist daher, die Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement zu verbessern und an die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen“, betonte Drese.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Sozialministerium ganz bewusst einen breiten und partizipativen Beteiligungsprozesses gewählt. Eine Strategiegruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern großer Verbände und Vereine, der Wirtschaft und staatlicher Organisationen und Institutionen sowie der Ehrenamtsstiftung soll den Prozess steuern und strukturieren. Gleichzeitig sei auch eine wissenschaftliche Begleitung sinnvoll und notwendig, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Mein Dank geht an alle Mitwirkende, die das ehrenamtliche Engagement in Mecklenburg-Vorpommern weiterentwickeln wollen.“

Neuer Standort für Förderschule

Land fördert Umbauvorhaben mit rund fünf Millionen Euro

Loitz – In Loitz entsteht ein neues Förderzentrum für Kinder, die Defizite in der emotionalen und sozialen Entwicklung haben. Dafür wird die Diesterweg-Grundschule mit Hilfe von Landesmitteln saniert und umgebaut. Derzeit ist die Förderschule in Behrenhoff ansässig. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund fünf Millionen Euro an den Landkreis übergeben.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Die Förderschule in Behrenhoff leistet auf der Grundlage eines in der Praxis erprobten Bildungs- und Erziehungskonzeptes hervorragende Arbeit, um Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung zu fördern und sie zu einem anerkannten Schulabschluss zu führen. Durch den geplanten Umzug nach Loitz und die baulichen Vorhaben werden sich die Bedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrkräfte und weiterer Mitarbeitenden in den nächsten Jahren deutlich verbessern.“

Bauminister Christian Pegel: „Wir haben die Bildungsinfrastruktur zu einem Schwerpunkt unseres Landes in der Städtebauförderung und der nachhaltigen Stadtentwicklung erklärt. Ich habe mir viele Schulen angesehen – mir ist es ein Herzensanliegen, dass sich die räumlichen Lern-und Lehrbedingungen verbessern. Denn gute Schulen sind wichtige Investitionen in die Zukunft, denn sie sind der Ort, an dem unsere Kinder wichtige Grundlagen für das ganze Leben lernen – von Wissen über praktische Fähigkeiten für den Alltag bis hin zu sozialen Werten im richtigen Miteinander. Daher ist eine gesunde, helle und moderne Lernumgebung eine wichtige Voraussetzung, dass Schülerinnen und Schüler gern in die Schule gehen. Zudem liegen viele Schulen in den Innenstädten und tragen zur Belebung der Innenstädte und des Stadtteillebens bei. So können wir mehrere Ziele der Stadtentwicklung gleichermaßen erfüllen.“

Der vorgesehene Schulumbau ist für eine durchschnittliche zweizügige Beschulung in den Klassenstufen 1 bis 10 für bis zu 170 Schülerinnen und Schülern konzipiert. Auf der Fläche des Schulgeländes sollen zudem eine Außensportanlage und ein Schulgarten entstehen.

Das Vorhaben ist Teil der Inklusionsstrategie des Landes: Für Schülerinnen und Schüler mit einem besonders stark ausgeprägten Förderbedarf im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung werden drei Schulstandorte im Land erhalten. Das sind die Küstenschule in Rostock, die Pestalozzi-Schule in Waren (Müritz) und die Schule „Am Park“ in Behrenhoff – zukünftig am Standort Loitz.

Frauen in der Landespolizei M-V

Anteil der Frauen in der Landespolizei MV entwickelt sich positiv

Schwerin – Seit 2023 ist der internationale Frauentag, der 8. März, ein Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern. Landesinnenminister Christian Pegel nutzt diesen Tag, um auf die bereits erzielten Erfolge im Bereich der Gleichstellung innerhalb der Landespolizei aufmerksam zu machen – und allen Damen einen schönen Frauentag zu wünschen.

„In den vergangenen zehn Jahren konnten wir den Anteil von Frauen bei der Landespolizei stetig erhöhen, auf aktuell etwa 30 Prozent“, sagt Christian Pegel und ergänzt: „Danke, für Ihren täglichen Einsatz in allen Bereichen der Polizei, liebe Kolleginnen! Wir brauchen Sie, egal ob im Streifendienst, der Kriminalpolizei oder in der Verwaltung“.

In den zurückliegenden zehn Jahren konnte der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Landespolizei mehr als verdoppelt werden. „Lag dieser 2012 noch bei sieben Prozent, so stieg er bis 2022 mit 108 Frauen auf 20 Prozent an. Das zeigt, der Polizeiberuf ist nicht nur ein spannender Bereich für Männer, sondern auch für Frauen bieten wir in unserer Landespolizei verschiedene Aufstiegs- und Verwirklichungschancen an. Auch, wenn wir uns schon auf einem guten Weg befinden, so sind wir noch lange nicht am Ziel. Wir setzen uns weiter für Gleichstellung, die Anerkennung der Leistungen von Frauen und Chancengerechtigkeit sein“, verspricht der Innenminister.

Dafür gebe es verschiedene Maßnahmen innerhalb der Landespolizei. Eine Zielvereinbarung sorgt dafür, dass Frauen bei gleicher Qualifikation den Vorzug bei Einstellungen bekommen. Zudem werden Teilnehmerinnen durch eine Fortbildungsreihe unterstützt, ihre Führungskompetenzen zu erhöhen.

Die Chancengleichheit soll bereits während der Ausbildung zur Polizistin anfangen. Dass Frauen das Gleiche leisten können, wie ihre männlichen Kollegen, stellt seit Dezember 2022 Lena auf dem Instagram-Kanal „polizei.mv.lena“ der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes MV unter Beweis. Die 21-Jährige gibt fast täglich Einblicke rund um das Studium bei der Landespolizei aus der Perspektive der Anwärterin.

Feinfühlig, Respektvoll, Argumentativ, Unterstützend, Empathisch, Nervenstark – das alles und vieles mehr sind Frauen als wichtiger Teil der Polizei“, sagt Lena.

Durch eine Vorbildfunktion einen positiven Einfluss haben und jungen Mädchen zeigen, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Berufswahl spielt, dazu möchte nicht nur Lena beitragen. Die Fachhochschule Güstrow wird im Zuge des Projekts „Mädchenwerkstatt“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedene Schulen schicken. Dabei werden Siebt- und Achtklässlerinnen mit für Frauen eher untypischen Berufen vertraut gemacht.

„Dieses Projekt der Kolleginnen und Kollegen des Zentralen Auswahl- und Einstellungsdienstes (ZAED) ist sehr gut dafür geeignet, um Mädchen und jungen Frauen die Hemmnisse zu nehmen, sich für eine Laufbahn bei der Polizei zu begeistern – oder mindestens zu interessieren. Interaktiv werden die Aufgabenbereiche der Landespolizei sowie Einsatzmittel vorgestellt. Dabei dürfen die Jugendlichen sogar die Schutzausrüstung testen, das hilft dabei, Berührungsängste abzubauen und vielleicht schon eine erste emotionale Bindung zum Beruf herzustellen“, ist sich Innenminister Christian Pegel sicher.

Land plant neue Stundentafeln

Oldenburg: Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen fördern

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stärkt die grundlegenden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Ab dem Schuljahr 2024/2025 stehen in der Grundschule für die Jahrgangsstufen 3 und 4 zusätzlich eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik auf dem Stundenplan.

Außerdem stärkt das Land die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien mit 11 Stunden verbindlich ab dem Schuljahr 2025/2026. Auch für die Förderung von Schülerinnen und Schülern soll künftig mehr Zeit zur Verfügung stehen. Grundlage dafür sind neue Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute in Schwerin Pläne für die Änderungen vorgestellt.

„Mit umfangreichen Maßnahmen fördern wir die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir beginnen in der Grundschule und führen die Förderung in den weiterführenden Schulen fort.

Die Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen, Üben und Festigen. Das zeigen die Bildungsstudien der vergangenen Jahrzehnte. Die neuen Stundentafeln bilden den Dreiklang ‚Mehr Unterricht, mehr Förderung, mehr Zeit‛ ab. Sie schaffen die Voraussetzung, damit Wissenslücken und Sprachdefizite bei Kindern und Jugendlichen verringert werden“, sagte Oldenburg.

Die Stundentafeln weisen laut Schulgesetz Gegenstandsbereiche aus, die Unterrichtsfächer, Lernbereiche und Aufgabenfelder umfassen. In den Stundentafeln legt das Bildungsministerium die Anzahl der Unterrichtsstunden fest, die in den verschiedenen Schularten und Jahrgangsstufen auf die jeweiligen Unterrichtsfächer entfallen.

Folgende inhaltliche Schwerpunkte sollen mit der neuen Stundentafelverordnung umgesetzt werden:

In der Schuleingangsphase können von den ausgewiesenen 18 Stunden in den Jahrgangsstufen 1 und 2 in den Gegenstandsbereichen Deutsch und Sachunterricht zusätzlich zur individuellen Förderung bis zu zwei Stunden zur immanenten Förderung der grundlegenden mathematischen und sprachlichen Kompetenzen in den Fächern des Primarbereichs genutzt werden.

Die zusätzlich bereitgestellten Stunden für Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 4 an Grundschulen sind für die Sprachförderung, die Förderung im Lesen sowie die Förderung der Schülerinnen und Schüler in den Grundrechenarten je nach ihren individuellen mathematischen und sprachlichen Kompetenzen vorgesehen. Mit der Einführung eines flächendeckenden Lesebandes an fünf Tagen pro Woche mit einer Lesezeit von 20 Minuten je Schultag fördert das Land systematisch das Lesen.

An Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien stärkt das Land in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch durch direkte Zuweisung von 11 Stunden. In diesen Fächern können Schulen je eine Stunde für die fachbezogene individuelle Förderung und Differenzierung oder die Gestaltung individueller Lernzeiten nutzen. Zudem ist vorgesehen, dass der Unterricht im Fach Chemie bereits in der Jahrgangsstufe 7 einsetzt.

Das Fach Sozialkunde heißt künftig Politische Bildung/Sozialkunde und soll ebenfalls ab der Jahrgangsstufe 7 beginnen. Das Fach Informatik und Medienbildung wird eigenständig ausgewiesen und durchgängig einstündig unterrichtet. Geplant ist auch, das Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik um die Bezeichnung „Berufliche Orientierung“ zu ergänzen. Dieses Fach wird bereits ab Jahrgangsstufe 5 der schulartunabhängigen Orientierungsstufe einstündig unterrichtet.

Die neue Verordnung über die Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen soll zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich sein. Für das Schuljahr 2024/2025 entscheiden die Schulen eigenverantwortlich, ob sie bereits nach den neuen Regelungen arbeiten. Eine Ausnahme bilden die zusätzlichen Stunden Deutsch und Mathematik in der Grundschule, die zum kommenden Schuljahr eingeführt werden. Im April startet das Land die Verbandsanhörung, in der Gewerkschaften und Verbände die Möglichkeit haben, schriftlich zum Referentenentwurf Stellung zu nehmen.

Frauentag: mehr als nur ein Feiertag

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Wir machen Frauen aus M-V erlebbar. Neue Homepage www.frauen-in-mv.de startet.“

Schwerin – „Der Frauentag ist mehr als nur ein Feiertag. Gerade in diesem Jahr wird das deutlich. Denn wir sind in Fragen der Gleichstellung ein ganzes Stück vorangekommen. Schon allein die Tatsache, dass wir nicht nur um den 8. März herum über das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern sprechen, ist ein wichtiger Beitrag. Aber in diesem Jahr wird der Frauentag noch ein Premierentag.

Eine neue Homepage www.frauen-in-mv.de und mein neuer Frauen-Podcast ‚Macherinnen‘ gehen an den Start“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

„Fest im Blick bleibt das gleichstellungspolitische Ziel. In den vergangenen Monaten haben wir in ganz Mecklenburg-Vorpommern mit Frauen und Männern über ein Leitbild gesprochen, wie sich das Land künftig geschlechtergerechter entwickeln soll. Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam hat dieses Leitbild mit dem Namen ‚Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm‘ zusammen mit allen Ressorts der Landesregierung initiiert.

Derzeit werden alle Punkte zusammengetragen, um ein schlankes Programm zu erarbeiten, dessen Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren umsetzbar sind. Dieses Leitbild nimmt Formen an. Darin werden Beispiele auftauchen, wie es Frauen möglich werden kann, neben der Familie ihre Karriere zu realisieren, und wie die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben weiter verbessert werden kann. Dabei spielt auch die gerechtere partnerschaftliche Verteilung von Familien- und Sorgearbeit eine Rolle.“

„Auf dem Weg zur Gleichstellung arbeiten wir intensiv daran, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sichtbar zu machen. Nur sieben Prozent der Straßen, Plätze oder Häuser sind in M-V nach Frauen benannt. Doch gibt es so viele engagierte Frauen aus der Geschichte des Landes, die in der Öffentlichkeit geehrt werden sollten. Daher haben wir vor gut einem Jahr wir mit dem Projekt ‚Frauen sichtbar machen‘ begonnen, um Beispiele zu sammeln.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus dem ganzen Land sind rund 100 Vorschläge eingegangen. Die Leitstelle für Frauen und Gleichstellung im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz hat die Vorschläge geprüft und Hintergründe der Frauen zusammengetragen. Pünktlich zum Frauentag wird die Homepage www.frauen-in-mv.de an den Start gehen.

Sie soll als Ideengeberin für Kommunen fungieren, wenn nach Bezeichnungen für Straßen, Plätze, Häuser oder auch Vereinen gesucht wird. Diese Homepage soll Anstoß geben, Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern ins öffentliche Leben zu bringen“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

„Neben den oftmals bereits verstorbenen honorigen Frauen möchte ich aber auch Frauen und ihr Engagement jetzt würdigen. Darum starte ich am Frauentag meinen neuen Podcast ‚Macherinnen‘. Hier stelle ich monatlich einen Frau aus Mecklenburg-Vorpommern und ihre Geschichte vor.

Denn wenn wir Frauen sichtbar machen, sollten wir sie auch hörbar machen. Meine erste Gesprächspartnerin am Frauentag ist Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger“, sagt Ministerin Bernhardt. Der Podcast ist ebenfalls zu finden auf der Homepage www.frauen-in-mv.de.