Landesbau M-V profitiert von EU-Fördermitteln

Vom Hochschulbau über energieeffiziente öffentliche Gebäude bis hin zu der Sanierung von Schlössern und Parks: in den vergangenen Jahren hat die Europäische Union viele Millionen Euro in verschiedene Baumaßnahmen des Landes investiert.

Schwerin – Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Der Landesbau hat in den vergangenen Jahren massiv von Fördermitteln der Europäischen Union profitiert. Zwischen 2014 und 2020 sind hierfür über 130 Mio. Euro von der EU in unser Land geflossen. Viele Neubau- und auch Sanierungsmaßnahmen wären ohne diese Förderungen nicht finanzierbar gewesen.“ Wesentlich waren dabei vor allem der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

 Der EFRE konzentriert sich auf die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in städtischen und ländlichen Gebieten. Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Hochschulbau“ wurden in der Förderperiode von 2014 bis 2020 Baumaßnahmen zur Förderung der Forschungs- und Innovationskompetenzen an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 114 Mio. Euro umgesetzt, davon entfielen 49,9 Mio. Euro auf EFRE-Mittel. Beispielweise wurden beim Neubau des Biomedicum an der Universitätsmedizin Rostock 13,2 Mio. Euro EFRE-Mittel investiert. Die Gesamtkosten betrugen 22,5 Mio. Euro.

Weitere 14 Mio. Euro EFRE-Mittel wurden bisher zur Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden verwendet. Diese Förderung ermöglichte es, energetische Maßnahmen umzusetzen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgingen. Insgesamt wurden fünf Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 100 Mio. Euro durchgeführt. Dazu zählt u.a. die energetische Sanierung von Block E im Behördenzentrum Neubrandenburg mit Gesamtbaukosten von rund 4,2 Mio. Euro, wobei der energetische Anteil mit etwa 1,5 Mio. Euro aus EFRE-Mitteln gefördert wurde.

Die Förderung des kulturellen Erbes mit EFRE-Mitteln in Höhe von 18,5 Mio. Euro trug zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Verbesserung der dauerhaften Nutzung kultureller Einrichtungen bei. Das Gesamtvolumen der unterstützten Projekte beläuft sich auf rund 23 Mio. Euro. Ein markantes Projekt ist die Sanierung der Orangerie im Schlossgarten Neustrelitz, die mit Gesamtbaukosten von etwa 10,5 Mio. Euro durchgeführt wurde, unterstützt durch EFRE-Mittel in Höhe von ca. 8,5 Mio. Euro.

 Darüber hinaus werden 56 Mio. Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für die Förderung der landwirtschaftlichen Vielfalt, Umweltschutzmaßnahmen und die Stärkung der lokalen Gemeinschaften in der verlängerten Förderperiode von 2014 bis 2020 eingesetzt. Diese Mittel fließen in die Erhaltung und den Schutz von landeseigenen Schlössern, Schlossgärten und Parks. Beispiele hierfür sind die umfassende Sanierung der Außenhülle des Schlosses Güstrow und des Westflügels des Schlosses Ludwigslust.

 Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Wie wichtig die Europäische Union auch für unseren Landesbau ist, ist in nahezu jeder Region Mecklenburg-Vorpommerns spürbar. Mithilfe der vielfältigen EU-Fördermittel ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, unsere Infrastruktur nachhaltig zu verbessern, aber auch unser kulturelles Erbe zu wahren. Dafür danke ich der EU!“

Tag des offenen Hofes

Lübesse – Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus wird am 08. Juni 2024, um 10 Uhr bei der AGP Lübesse im Landkreis Ludwigslust-Parchim den Tag des offenen Hofes eröffnen. Corona-bedingt fand der letzte Tag des offenen Hofes 2018 statt.

„Der Tag des offenen Hofes hat sich seit 2004 zu einer wichtigen und erfolgreichen Imageveranstaltung für die Landwirtschaft entwickelt“, so Minister Backhaus. „Besucher können in konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben Landwirtschaft hautnah erleben, sich über den Stand der Technik im Ackerbau und in der Tierhaltung informieren. Verbraucher können mit den Landwirten in den Dialog treten, Interessantes über die Produktion gesunder, regional erzeugter Lebensmittel erfahren und den Produzenten auch ihre Fragen und Bedenken vortragen. Für Landwirtschaft und Verbraucher ist der Tag des offenen Hofes eine gute Möglichkeit, sich einander anzunähern und miteinander auszutauschen.

Da es viele Vorurteile gegenüber der grünen Branche gibt, ist der Tag des offenen Hofes eine gute Möglichkeit, sich wieder anzunähern und miteinander zu sprechen. Kaum noch einer weiß aus eigenem Erleben, woher das Steak, das Frühstücksei oder die Milch stammen. Das Ziel ist es daher, Landwirtschaft – egal ob konventionell oder ökologisch – in all ihren Facetten zu zeigen und mit allen Sinnen erlebbar zu machen“, so der Minister. „Ich wünsche mir, dass neben bäuerlichen Berufskollegen auch wieder zahlreiche Familien den Weg auf die offenen Höfe finden, und zwar nicht nur aus den ländlichen Regionen, sondern es sollten auch viele neugierige Städter und kritische Verbraucher dabei sein.“

Deutschlandweit machen mehr als 500 Höfe mit. Dabei beteiligen sich Betriebe mit allen landwirtschaftlichen Arbeitsschwerpunkten: Ackerbau, Obst- und Gemüseanbau, Geflügel,- Rinder- und Schweinehaltung, Ökolandbau, Biogaserzeugung, Gartenbau, Fischwirtschaft, Weinbau, Direktvermarktung.

Der Tag des offenen Hofes ist eine bereits 1992 gestartete bundesweite Aktion des Deutschen Bauernverbandes, des Bundes der Deutschen Landjugend und des Deutschen Landfrauenverbandes und findet alle zwei Jahre statt. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es den Tag des offenen Hofes seit 2004.

In diesem Jahr werden sich 12 landwirtschaftliche Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern den Besuchern präsentieren. Die familienfreundlichen Angebote reichen von Schultheater, über Ponyreiten und Strohhüpfburg bis zum Schaumelken und GPS-gesteuertem Fahren. Der Eintritt ist kostenlos. Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt unterstützt die Veranstaltung mit 30.000 Euro.

Liste der teilnehmenden Betriebe:

1 Agrarproduktion Göhlen, 19288 Glaisin (Ludwigslust)

2 AGP Lübesse, 19079 Banzkow (Ludwigslust)

3 Agrargenossenschaft, 19071 Brüsewitz (NWM)

4 Alpakahof, 23936 Hamberge (NWM)

5 LWB Jörg Hünemörder, 23968 Stoffersdorf (NWM)

6 LWB Jens Lötter, 18246 Baumgarten (Bützow)

7 LWB Jochen Mewes, 17252 Mirow (Müritz)

8 Landgut Teschow, 17166 Teterow (Güstrow)

9 Torney Milch und Fleisch eG, 17091 Pribsleben (Altentreptow)

10 Lindenberger Agrargenossenschaft, 17111 Lindenberg (Demmin)

11 Pfl anzenbau, 17159 Wagun (Malchin)

12 LWB Jochen Vömel, 18528 Parchtitz (Rügen)

Beteiligung am Anne-Frank-Tag

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler erfahren, wohin Hass und Intoleranz führen können

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich in diesem Jahr 18 Schulen am Anne-Frank-Tag. Der bundesweite Schulaktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus wird seit 2017 vom Anne Frank Zentrum organisiert und findet jedes Jahr rund um Anne Franks Geburtstag, dem 12. Juni, statt. Er erinnert an die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens und an die Verbrechen der NS-Zeit. Anne Frank (1929-1945) ist Opfer des Holocaust. In diesem Jahr wäre sie 95 Jahre alt geworden.

„Das Schicksal von Anne Frank wurde durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs weltweit bekannt. Schülerinnen und Schüler erfahren anhand ihrer Lebensgeschichte und anderer Schicksale, wohin die Gräueltaten der Nationalsozialisten sowie Hass und Intoleranz führen können. Ich halte in Zeiten des aufkeimenden Antisemitismus für besonders wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche mit der Geschichte beschäftigen. Ich begrüße, dass die Schulen bei uns im Land neben der Behandlung des Themas im Unterricht der Empfehlung der Kultusministerkonferenz gefolgt sind, Projekte am Anne-Frank-Tag zu machen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das diesjährige Motto des Anne-Frank-Tages lautet „Der Geschichte auf der Spur“. Zahlreiche der teilnehmenden Schulen forschen zur nationalsozialistischen Geschichte ihres eigenen Schulorts: Schülerinnen und Schüler recherchieren zum Teil eigenständig lokalhistorische Projekte, entwerfen eigene Materialien zum Anne- Frank-Tag oder beschäftigen sich mit Stolpersteinen an ihrem Ort.

Allen Schulen, die sich beteiligen, stellt das Anne Frank Zentrum Lernmaterialien zur Biografie von Anne Frank und zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust in Print und digital kostenfrei zur Verfügung. In der Plakatausstellung wird die Geschichte von Anne Frank anhand unterschiedlicher Quellenarten rekonstruiert. Die Anne-Frank-Zeitung beschäftigt sich mit Tagebüchern und Briefen aus der NS-Zeit und zeigt, wie wichtig die Dokumentation von Geschichte ist. Im Interview berichtet die Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann von der Bedeutung des Erzählens und Verarbeitens ihrer Erfahrung der Judenverfolgung in Berlin.

Der Anne-Frank-Tag 2024 ist ein Projekt des Anne Frank Zentrums in Kooperation mit dem Anne Frank Haus Amsterdam, dem Anne Frank Fonds Basel, der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der Gedenkstätte Bergen-Belsen und dem Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Das Anne Frank Zentrum hat online eine Deutschlandkarte veröffentlicht, auf der die Schulen aufgeführt sind, die sich am Anne-Frank-Tag beteiligen.

Weitere Informationen: www.annefranktag.de

M-V erarbeitet Landeshitzeschutzplan

Schwerin – Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport erarbeitet derzeit einen gesundheitsbezogenen Landeshitzeschutzplan. Dies teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des zweiten bundesweiten Hitzeaktionstages am 5. Juni heute in Schwerin mit. „Der Hitzeschutzplan wird Maßnahmen enthalten, die dabei helfen, gesundheitsschädlichen Auswirkungen von hohen Temperaturen vorzubeugen“, so Drese.

Hitze sei laut Drese eines der größten durch die Umwelt verursachten Gesundheitsrisiken in Deutschland geworden. „Heiße Temperaturen schränken nicht nur die Leistungsfähigkeit ein, sie können zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen“, macht Drese deutlich.  Spürbare Erschöpfungserscheinungen bis hin zum Hitzeschlag mit tödlichen Folgen stellten vor allem für ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und Säuglinge ein Risiko dar.

Um hitzebedingte Sterbefälle besser zu überwachen, hat das Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr erstmals einen wöchentlichen Bericht zur hitzebedingten Mortalität etabliert. „Die Auswertung hat deutschlandweit 3.200 hitzebedingte Sterbefälle festgestellt. Die große Mehrheit der Betroffenen waren Personen im Alter von 75 Jahren oder älter“, fasst Drese zusammen.

Als Bundesland mit einem hohen Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung sei ein eigener Hitzeschutzplan für Mecklenburg-Vorpommern daher folgerichtig. „Der Hitzeschutzplan soll sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Kommunen und Einrichtungen Präventionsmaßnahmen bündeln“, kündigt die Ministerin an.

Drese verweist darüber hinaus auf individuelle Möglichkeiten, der Hitze entgegenzuwirken: „Vor allem sollten gefährdete Menschen körperliche Aktivitäten und ihre Erledigungen möglichst in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.“

Im Zuge des Erstellungsprozesses des Hitzeschutzplans für Mecklenburg-Vorpommern arbeitet das Gesundheitsministerium mit den kommunalen Gesundheitsämtern zusammen. So ist unter anderem am 4. September 2024 eine Veranstaltung im Landkreis Nordwestmecklenburg zur Vorsorge bei extremen Hitzeereignissen mit verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens geplant. „Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Landkreis für die Initiative bei diesem wichtigen Thema“, betont Drese.