30 Jahre Rostock Seawolves

Sportministerin Drese würdigt Entwicklung des Vereins

Rostock – Am  1. September feiern die Rostock Seawolves ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem Testspiel zur Saisoneröffnung. In der StadtHalle Rostock treffen sie auf die EWE Baskets Oldenburg. Unter den Gästen werden auch Sportministerin Stefanie Drese und Sport-Staatssekretärin Sylvia Grimm sein. Drese lobte bereits im Vorfeld die Entwicklung des Vereins: „Vom ehemals EBC Rostock zum heutigen Bundesliga-Erstligisten haben die Seawolves Mecklenburg-Vorpommern zu einem Bastketballstandort mit nationaler Bedeutung gemacht“, betonte die Ministerin.

So sind die Rostocker Seawolves mittlerweile nicht nur der mitgliedsstärkste Basketballvereins Deutschlands, sondern mit über 4.000 Mitgliedern nach dem FC Hansa Rostock auch der zweitgrößte Sportverein in MV insgesamt. „Zu dieser tollen Entwicklung hat auch die aktive Kinder- und Jugendarbeit des Vereins beigetragen, die dafür sorgt, dass die Seawolves selbst die Jüngsten für den Sport begeistern können“, hob Drese hervor.

Als Partner der Landesprogramme „KinderbewegungsLand“ und „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“ seien so zahlreiche Angebote in Kitas, Grundschulen und regionalen Schulen geschaffen worden. „Damit bringt der Verein Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Bewegung und führt sie zugleich an den Vereinssport heran“, erklärte Drese. Hierfür erhielten die Seawolves in den Jahren 2014 und 2019 die Auszeichnung „Kinder- und Jugendfreundlicher Sportverein“ des Landes und der Sportjugend M-V.

„Aber natürlich haben die Seawolves ihren Erfolg auch all denen zu verdanken, die den Verein auf dieser Reise begleitet haben: Hervorragende sportliche Talente, engagierte Coaches und selbstverständlich auch die treuen Fans“, unterstrich Drese. Gemeinsam hätten sie den Verein über drei Jahrzehnte zu dem gemacht, was er heute ist – ein Leuchtturm der Region.

Drese: „Auch für die kommenden Jahre wünsche ich den Seawolves weiterhin viele sportliche Erfolge, spannende Spiele und den starken Rückhalt ihrer Fans.“

Campingtourismus in M-V

Schulte: „Die kräftigen Investitionen in Qualität zahlen sich aus“

Schwerin – „Die kräftigen Investitionen der Branche in Qualität und die stetige Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zahlen sich aus: Viele unserer Camping-Plätze entsprechen längst dem wachsenden Qualitäts- und Umweltbewusstsein der Gäste. Der Campingtourismus boomt in MV und ist ein wichtiger und wachsender Wirtschaftsfaktor für unser Land.“

Das hat Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit bei seinem Besuch des Caravan Salon 2024 in Düsseldorf gesagt. Im vergangenen Jahr (2023) fanden auf Campingplätzen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 1,2 Millionen Ankünfte (+8,0 % ggü. Vorjahr) und 5,4 Millionen Übernachtungen (+5,5 % ggü. Vorjahr) statt.

Der Caravan Salon ist die führende Messe für mobiles Reisen und findet vom 30. August bis 08. September 2024 statt. Staatssekretär Schulte trifft dort am 30. August 2024 Vertreter des Bundesverbands der Campingwirtschaft / Landesverband Mecklenburg-Vorpommern und weitere Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern.

Schulte: „Jede sechste touristische Übernachtung in MV findet auf einem Campingplatz statt. Wir werden die Fortentwicklung der Branche auch in Zukunft zielgerichtet unterstützen.“ Seit 1990 hat das Wirtschaftsministerium MV rund 220 Investitionsmaßnahmen der Branche mit insgesamt ca. 47 Millionen Euro gefördert.

Dazu gehören etwa der Bau von Sanitäranlagen oder Wellness- und Fitnessbereiche, die zu einer Verlängerung der Verweildauer beitragen, aber auch vielfältige Freizeitangebote für Familien wie Indoorspielhallen und Kletterpfade.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 213 Camping- und Wohnmobilstellplätze. 54 der Campingplätze sind durch den Deutschen Tourismusverband bzw. den Bundesverband der Campingwirtschaft klassifiziert. Sechs Campingplätze wurden dabei mit der höchsten Klassifizierung (5 Sterne) ausgezeichnet.

Pferdetage im Landgestüt Redefin

Ein Erlebnis für die ganze Familie

Redefin – Unter dem Motto „Pferde erleben in Zucht und Sport“ lädt das Landgestüt Redefin am kommenden Sonntag, 1. September, sowie am 7. und 8. September zu den Redefiner Pferdetagen ein. Die traditionelle Hengstparade eröffnet Minister Dr. Backhaus am kommenden Sonntag um 13 Uhr mit einem Grußwort.

Bereits ab 10 Uhr gibt es ein vielfältiges Familienangebot mit Ponyreiten, Schminken, Hobbyhorsing und einer Informationsmeile rund um das Thema Pferd mit Tierarzt, Sattler und Hufschmied. Eingerahmt wird die Hengstparade durch die musikalische Begleitung des Landespolizeiorchesters MV, welches sogar eigens dafür Stücke komponiert hat. Außerdem erwartet der Redefiner Mehrspänner mit Fred Schickedanz an den Leinen zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

„Ich freue mich sehr, die Hengstparade in Redefin zu eröffnen und heiße alle herzlich willkommen. Die historische Gestütsanlage versprüht nicht nur den Glanz vergangener Tage, sondern ist als Geburtsstätte des Mecklenburger Warmbluts auch heute eine wichtige Adresse in der Pferdewelt. Die Deutsche Reitlehre gehört seit 2023 zum Immateriellen Unesco Weltkulturerbe. Sie wird hier im höchsten Maße gepflegt und weiterentwickelt.

Das zeigt sich auch in einer erfolgreichen Turniersaison. Zehn Hengste und fünf Verkaufspferde waren in dieser Saison im Turniereinsatz. Auf insgesamt 21 Turnieren, davon vier auf internationalem Parkett, haben sie insgesamt 90 Platzierungen errungen. Herausragend war beispielsweise der Sieg in der internationalen schweren Klasse durch Karat du Plessis in Hagen mit seinem Jugendreiter Henrik Greve.

Hervorzuheben ist auch die Qualifikation der beiden Gestütshengste Okawango und Fiderhall: Beide haben sich mit überzeugenden Noten für das Bundeschampionat, die deutsche Meisterschaft der jungen Pferde, qualifiziert. Nennenswert ist zudem der Titel Landeschampion der fünfjährigen Springpferde für Champ Cruising und Vizechampion für Sir Legend. Sie zeigen eindrucksvoll das großartige Ausbildungsniveau in Redefin“, sagt Minister Dr. Backhaus.

Mit Blick auf die Hengsthaltung stellt er fest: „Auch die diesjährige Zuchtsaison verlief für das Landgestüt erfolgreich. Es waren 38 Hengste im Angebot. Damit haben wir ein hohes Niveau der Bedeckungszahlen erreicht und ein breites Angebot für die Züchter geschaffen, die hier ihre Stuten betreuen lassen. Es stimmt mich zuversichtlich, dass die Züchter ihr Vertrauen in die Hengste und den Service des Landgestütes geben“.

Mit Blick auf die kürzlich zu Ende gegangenen Olympischen Spiele in Paris hält er fest, dass es Deutschland im Medaillenspiegel zwar nur auf Platz zehn geschafft habe. „Der Reitsport war aber die erfolgreichste deutsche Disziplin. Außerdem ist ein ehemaliger Auszubildender aus dem Landgestüt Redefin, Andre Thieme, seit Jahren an der internationalen Spitze im Springreiten dabei. Er ist mehrfacher Derbysieger und hat 2024 das CHIO in Aachen gewonnen.

Zwei weitere ehemalige Auszubildende sind ebenfalls Aushängeschilder für das Landgestüt: Matthias Granzow als anerkannter Leiter der westfälischen Landesreitschule in Warendorf und Steffen Frahm als erfolgreicher Dressurausbilder bis Grand Prix. Darüber hinaus erfährt die Reit- und Fahrschule zurzeit eine hohe Nachfrage. Die Lehrgänge sind immer ausgebucht. Mehr als 600 Teilnehmer nutzen die Aus- und Weiterbildungsangebote. Darauf können wir sehr stolz sein. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagt er.

Auf dem Landgestüt finden 2024 mehr als 40 Veranstaltungen statt. Mit seinen abwechslungsreichen Formaten für alle Altersgruppen zählt das Gestüt mehr als 100.000 Besucher im Jahr.

Um das Landgestüt zukunftsfest aufzustellen, erfolgt derzeit eine konzeptionelle Strategieplanung. Dieser Prozess findet unter engster Einbindung der Belegschaft statt. „Redefin soll für alle da sein und der Allgemeinheit das Thema Pferd nahebringen. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass wir mit dieser Aufstellung und einem breit gefächerten Angebot auf dem richtigen Weg sind.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern bekennt sich zu seinem Landgestüt auch in dem Wissen, dass der Betrieb nicht ohne öffentliche Zuwendungen möglich ist. Es ist ein Denkmal und historisches Ensemble, das einzigartig in Deutschland und damit Aushängeschild unseres Bundeslandes ist“, sagt der Minister.

Arbeitsmarkt M-V im August 2024

Meyer: „Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hinterlässt Spuren“

Schwerin – Im August 2024 lag die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 7,9 Prozent – das ist ein Anstieg um 3,5 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat Juli 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen im August mit insgesamt 64.000 um 1.700 Personen bzw. 2,6 Prozent gestiegen.

„Die Veränderung zum Juli ist ein übliches Phänomen, das mit der Sommerpause in vielen Betrieben zusammenhängt. Der Anstieg der Arbeitslosenquote um 3,5 Prozent zum Vorjahr zeigt die allgemeine wirtschaftliche Situation in Deutschland, die natürlich auch bei uns in MV Spuren hinterlässt“, so Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Derzeit sei Zurückhaltung bei Neueinstellungen zu beobachten. Diese sei nicht allein durch harte wirtschaftliche Fakten, sondern auch durch eine gewisse Verunsicherung, die losgelöst von den wirtschaftlichen Rahmendaten in der Gesellschaft existiert, zu erklären.

Reinhard Meyer: „Ein sehr positives Signal kommt von unseren Industriebetrieben mit mehr als 20 Beschäftigten, die ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 2,6 Milliarden Euro auf nun 21 Milliarden gesteigert haben. Diese Zahlen belegen die hohe Leistungsfähigkeit unserer Industrie-Unternehmen und zeigen auch, dass unser Land beste Voraussetzungen für erfolgreiches Wirtschaften und den Export in alle Welt hat.“

Dem vom Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern gemeldete Umsatzanstieg bei den Industrie Unternehmen auf 21 Milliarden Euro liegt insbesondere ein deutlich gestiegener Umsatz im Ausland zugrunde (+2,9 Milliarden Euro). Der Inlandsumsatz ist dagegen leicht zurückgegangen (-0,3 Milliarden Euro).

Lernangebote für geflüchtete Schulkinder

Oldenburg: Im gemeinsamen Unterricht, in Vorklassen und in Berufsvorbereitungsjahren gelingt die Förderung des Spracherwerbs

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben zum Ende des vergangenen Schuljahres 7.474 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache mit einem Förderbedarf Deutsch als Zweitsprache die Schulen besucht. Fast 90 Prozent von ihnen, nämlich 6.533 Schülerinnen und Schüler, die bereits über solide Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, lernen im gemeinsamen Unterricht.

In den Vorklassen werden weitere 1.939 Schülerinnen und Schüler konzentriert im Spracherwerb so intensiv gefördert, dass sie nach erfolgreicher Feststellungsprüfung in den gemeinsamen Unterricht wechseln können. Die Berufsvorbereitungsklassen an beruflichen Schulen besuchen 941 Schülerinnen und Schüler.

„Die große Zahl an geflüchteten Schülerinnen und Schülern stellt Land, Kommunen und Schulen seit mehr als zwei Jahren vor große Aufgaben“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Insgesamt verzeichnen wir eine leichten Rückgang, weil sich im Juli 100 Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Deutsch als Zweitsprache weniger an den Schulen befanden als im Monat zuvor. Mit den unterschiedlichen Angeboten haben wir ein gutes System geschaffen, das den Spracherwerb so fördert, wie es für die einzelnen Kinder und Jugendlichen notwendig ist, damit eine Integration erfolgreich gelingt.

Sprachkenntnisse sind die Voraussetzung für Verständigung. Sobald diese Grundlagen bei jenen Kindern und Jugendlichen gelegt sind, die noch über keine bzw. über sehr geringe Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, wechseln diese Schülerinnen und Schüler in den gemeinsamen Unterricht der jeweiligen Schulart. So verzeichnen wir allein im zweiten Halbjahr des vergangenen Schuljahres einen Wechsel von über 600 Schülerinnen und Schüler aus dem Unterricht der Vorklassen“, erläuterte Oldenburg.

Der Übergang in den gemeinsamen Unterricht erfolgt flexibel, je nach Stand des Spracherwerbs. So kann der Unterricht zunächst teilweise in einzelnen Fächern oder auch sofort vollständig im gemeinsamen Unterricht erfolgen. Somit unterscheidet sich das System nicht von anderen Lerngruppen im Grundschulbereich – wie der flexiblen Schuleingangsphase oder den inklusiven Lerngruppen. Schülerinnen und Schüler, die zunächst noch alphabetisiert werden müssen, benötigen in der Regel eine längere Verweildauer.

„Insbesondere für Kinder, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind und nun hier in Mecklenburg-Vorpommern Fuß fassen, sind die Vorklassen ein guter erster Schritt“, unterstrich auch die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael. „Einige von ihnen hatten durch ihre Fluchterfahrung nicht die Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen. Sie benötigen eine engmaschigere Betreuung, wie sie nur die Vorklassen gewährleisten können“, erklärte Michael. Zudem seien einige Kinder und Jugendliche von ihren Fluchterlebnissen traumatisiert.

Für sie werde die Vorklasse mit einem sanfteren Schuleinstieg und reduzierten Präsenzstunden zu einem sicheren Hafen, an dem sie in Ruhe ankommen können, so die Landesintegrationsbeauftragte weiter.

Seit dem Schuljahr 2022/2023 werden Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache in Mecklenburg-Vorpommern gemäß der Bildungskonzeption beschult. Die Schulaufnahme für diese Schülerinnen und Schüler, die neu in die Schule aufgenommen werden, geschieht entweder im gemeinsamen Unterricht oder in den Vorklassen.

An 85 von 561 allgemein bildenden Schulen sind Vorklassen eingerichtet, in denen sich die Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache auf den Spracherwerb konzentrieren können. Darüber hinaus werden die Kinder und Jugendlichen aber auch auf das Leben und den weiteren Schulbesuch in Deutschland vorbereitet. An welchen Standorten Vorklassen eingerichtet werden, entscheiden die kommunalen Träger der Schulentwicklungsplanung.

Die Hochschule Neubrandenburg bildet derzeit Coaches aus, die Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache und ihren Familien den Einstieg in das deutsche Gesellschaftssystem und damit auch in das Schulsystem erleichtern bzw. ermöglichen. Die Coaches haben in der Regel gleichfalls eine Migrationsgeschichte. Sie werden in Schulen vor Ort tätig sein, aber auch als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Eltern und Erziehungsberechtigte der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache fungieren.

Sicherheit auf dem Schulweg

Neues Schuljahr startet: Innenminister appelliert an Verkehrsteilnehmer

Schwerin – Am Montag beginnt für die jungen Abc-Schützen in unserem Land das neue Schuljahr und damit müssen sie auch täglich den Schulweg absolvieren.

„Gerade der Schulstart ist für viele Kinder aufregend. Wegen der vielen neuen Eindrücke, fällt insbesondere den Schulanfängern die Konzentration im Straßenverkehr schwer. Deswegen müssen wir als Erwachsene als Vorbild vorangehen und besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und vorausschauend im Straßenverkehr sein. Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer und von der Anleitung der Erwachsenen abhängig“, appelliert Innenminister Christian Pegel.

2023 verunglückten 423 Kinder auf Straßen in M-V

Im vergangenen Jahr sind auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen 423 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren verunglückt (2022: 404). Auf dem Weg zur oder von der Schule ereigneten sich 68 (2022: 65) Verkehrsunfälle, bei denen zwölf (2022: 12) Kinder schwer- und 74 (2022: 54) Kinder leichtverletzt wurden. In 38 Fällen – mehr als der Hälfte – waren die verunglückten Kinder mit dem Fahrrad unterwegs. Fünf Verkehrsunfälle ereigneten sich in Bussen, wobei insgesamt 22 Kinder leicht verletzt wurden.

Die Landespolizei MV wird auch in diesem Jahr mit verstärkten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen gezielt im Umfeld von Schulen für die Sicherheit der Schulanfänger sorgen. Seit vergangener Woche beteiligt sich die Polizei an der bundesweiten Aktion der Deutschen Verkehrswacht „BREMS DICH! Schule hat begonnen“. Neben der Schulwegsicherung werden das richtige Angurten der Kinder in den Fahrzeugen sowie die Einhaltung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit im Mittelpunkt stehen.

Die Kontrollen werden dabei durch Präventionsmaßnahmen unterstützt. Auch im Monat September wird die Landespolizei bei ihren landesweiten, themenorientierten Schwerpunktkontrollen ihr Augenmerk darauf richten.

Tipps für einen sicheren Schulweg

  • Planen Sie stets genügend Zeit ein und gehen Sie den Schulweg in den ersten Tagen gemeinsam mit Ihrem Kind ab. Zeitnot und Hetze führen zu falschem Verhalten und erhöhen das Unfallrisiko.
  • Begleiten Sie Ihr Kind solange, bis Sie sicher sind, dass es den Schulweg alleine meistern kann. Dies gilt insbesondere auch für Ihre Rad fahrenden Kinder. Fahrradhelm nicht vergessen!
  • Trainieren Sie das richtige Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel bzw. des Schulbusses.
  • Wählen Sie den sichersten Schulweg, nicht den kürzesten.
  • Wenn Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen, achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer – auch auf nur kurzen Fahrten – vorschriftsmäßig angeschnallt bzw. in entsprechenden Kindersitzen gesichert ist. Das gilt auch bei Fahrgemeinschaften.
  • Beachten Sie alle Halt- und Parkverbote und lassen Sie Kinder grundsätzlich nur auf der Gehwegseite ein- und aussteigen.
  • Ihr Kind sollte möglichst auffällige, signalfarbene Kleidung und einen geeigneten Schulranzen mit großflächigen Reflektorstreifen tragen – Sicherheit hängt auch von der Sichtbarkeit ab.

Innenminister Christian Pegel und die gesamte Polizei Mecklenburg-Vorpommern wünschen allen Schülerinnen und Schülern im Land einen erfolgreichen Schulanfang und stets einen sicheren und unfallfreien Schulweg.

Einschulungsfeiern im Land beginnen

Oldenburg: Ein ganz besonderer Tag für unsere Schulanfängerinnen, Schulanfänger und ihre Familien

Schwerin – Zum neuen Schuljahr werden in Mecklenburg-Vorpommern 14.500 Kinder an den Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft eingeschult. Insgesamt besuchen 30.600 Schülerinnen und Schüler die Schuleingangsphase, die die Jahrgangsstufen 1 und 2 umfasst. Die Grundschulen in öffentlicher Trägerschaft legen eigenverantwortlich fest, ob die Einschulungsfeiern am letzten Sonnabend der Sommerferien stattfinden oder am Ende der ersten Schulwoche.

„Viele Kinder können kaum erwarten, dass sie endlich in die Schule gehen dürfen. Darauf freuen sie sich sehr. Die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag für unsere Schulanfängerinnen, Schulanfänger und ihre Familien“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich wünsche den Erstklässlerinnen und Erstklässlern, ihren Eltern und Großeltern eine schöne Einschulungsfeier.

Für die Schülerinnen und Schüler beginnt eine aufregende Zeit, denn sie werden Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Beim Lesen werden sie besonders unterstützt. Ein Leseband zieht sich ab diesem Schuljahr durch alle Jahrgangsstufen der Grundschule. Den Kindern stehen jeden Tag 20 Minuten zur Verfügung, in denen sie das Lesen intensiv üben können. Lesen ist eine Grundqualifikation und damit eine Voraussetzung für den Bildungserfolg. Wir wollen Kinder besonders fördern, damit alle so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen.“

Bildungsministerin Simone Oldenburg appelliert zudem an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, besonders achtsam zu sein, wenn morgens wieder Schülerinnen und Schüler unterwegs sind.

Die erste Schulwoche kann für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger als Projektwoche unter dem Motto „Willkommenswoche – wir lernen uns und unsere Schule kennen“ gestaltet werden. Die Grundschulen geben den Erstklässlerinnen und Erstklässlern damit die Möglichkeit, anzukommen und die Schule und den Schulalltag kennenzulernen. Den Schulleitungen ist es freigestellt, welche pädagogischen Schwerpunkte sie in dieser Woche legen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg besucht zum Schuljahresbeginn zwei Grundschulen:

  • Am Sonnabend, 31. August 2024, nimmt die Ministerin um 9:00 Uhr an der Einschulungsfeier der Grundschule Ostseebad Boltenhagen, Klützer Straße 11-15, 23946 Boltenhagen teil.
  • Am Sonnabend, 7. September 2024, nimmt die Ministerin um 9:00 Uhr an der Einschulungsfeier der Rudolf-Tarnow-Grundschule, Tallinner Straße 1, in 23970 Wismar teil.

Bessere Apfelernte als im Vorjahr erwartet

Wittendörp – Heute hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in Wittendörp bei der Firma Obstgut Coorssen die Apfelsaison offiziell eröffnet.

„In MV rechnen wir in diesem Jahr mit einer Apfelernte von rund 25.000 Tonnen. Das entspricht dem Mittel der vergangenen fünf Jahre (25.239 Tonnen). Gegenüber dem Vorjahr ist das jedoch eine Steigerung von knapp 15 Prozent. Nichtsdestotrotz gilt es, die nackten Zahlen differenziert zu betrachten. Die Frostnächte vom 17. zum 18. April sowie zwischen dem 20. und 23. April haben in der Mitte Mecklenburgs, in Ostmecklenburg sowie in Vorpommern teilweise zu beträchtlichen Schäden geführt.

Die Betroffenheit ist dort groß, zumal die Qualität der verbliebenen Früchte durch die charakteristischen Frostringe beeinträchtigt wird. Aber im Landkreis Ludwigslust – Parchim, dort stehen die meisten Apfelbäume in MV, kühlten die Nächte in dieser Zeit weniger stark aus, so dass wir dort mit einem blauen Auge davongekommen sind“, sagte der Minister.

In Mecklenburg-Vorpommern bauen 44 Betriebe auf einer Fläche von 1.546 Hektar Äpfel an. Rund zwei Drittel der gesamten Anbaufläche befinden sich im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Davon werden 1.067 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Das sind rund 70 Prozent – ein bundesweiter Spitzenwert im Bio-Apfelanbau. Allerdings war und ist besonders die Schorfbekämpfung in diesem niederschlagsreichen Jahr eine große Herausforderung für den ökologischen Anbau. Lokal begrenzt sind auch Schäden durch Hagelschlag zu beobachten.

„Ich möchte alle dazu ermuntern, das vielfältige Angebot unserer Obstbauern im MV zu nutzen und damit den regionalen Apfelanbau zu unterstützen. Wir haben hier eine leistungsstarke und technologisch hochmoderne Obstverarbeitungsindustrie vor Ort. Es werden zwischen 85 und 90 Prozent der Apfelernte zum Saft, Mark, Mus und Trockenobst verarbeitet und veredelt. Kurze Wege zwischen Erzeuger und Verarbeiter befördern die Nachhaltigkeit der hiesigen Produktion.

Der sehr hohe Verarbeitungsanteil ist ein regionales Spezifikum und deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal in MV, worauf wir stolz sein können. Die übrigen zehn bis 15 Prozent werden auf dem Tafelapfelmarkt abgesetzt. Nach wirtschaftlich schwierigen, teilweise existenzbedrohenden Jahren, bewegen sich die Apfelpreise in der Saison 2023/2024 auf einem zumindest kostendeckenden Niveau“, führte Backhaus fort.

Wurden in Deutschland im Jahr 2023 und 940.000 Tonnen Äpfel geerntet, wird die Ernte in diesem Jahr deutlich unter der Marke von 900.000 Tonnen liegen. Ähnliches gilt für die kommende EU – Apfelernte: Sie wird nach ersten Schätzungen mindestens eine Million Tonnen kleiner als im Vorjahr ausfallen. 2023 wurden rund 11,4 Millionen Tonnen geerntet.

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern betrug 2022 der Anteil von Äpfeln an der Baumobst-Anbaufläche 82,8 Prozent. Das ist im Vergleich zu 2017, dem vorherigen Erhebungsjahr, ein Rückgang um 4,6 Prozentpunkte. Dennoch stehen Äpfel damit weiterhin auf dem ersten Platz der am häufigsten angebauten Baumobstarten. Die wichtigsten Sorten in MV sind Elstar (25 Prozent der Gesamtanbaufläche), Jonagold (16,5 Prozent) und Jonagored (12,4 Prozent). Boskoop als vielleicht bekanntester Koch–und Back–Apfel rangiert in MV mit einem Anteil von 2,6 Prozent auf Platz sechs.

Hilfen für Kinder

Land baut Hilfen für Kinder psychisch- oder suchtkranker Eltern weiter aus / Antragsverfahren für neue Projekte gestartet

Schwerin – Kinder und Jugendliche, die in psychisch oder suchtbelasteten Familien aufwachsen, sind keine Einzelfälle. Alleine in Mecklenburg-Vorpommern gehen Schätzungen von rund 73.000 Betroffenen aus. Um sie besser zu unterstützen, hat das Sozialministerium zuletzt das Projekt KipsFam (Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien) ins Leben gerufen. Nach der Etablierung einer KipsFam-Landesfachstelle und regionalen Anlaufpunkten im vergangenen Jahr können ab sofort auch lokale Projekte in den Landkreisen und kreisfreien Städten gefördert werden.

„Wenn Eltern psychisch belastet oder suchterkrankt sind, ist der Alltag ihrer Kinder oft von Unsicherheit, Angst und Instabilität geprägt. Nicht selten müssen sie früh Aufgaben der Eltern übernehmen, müssen für sich selbst oder teils auch ihre Geschwister sorgen“, erklärte Sozialministerin Stefanie Drese. „Diese Situation ist für Kinder und Jugendliche natürlich belastend und äußerst schwer zu navigieren. Mit den Angeboten des KipsFam-Projektes wollen wir die betroffenen Familien deshalb noch besser auffangen“, hob die Ministerin hervor.

KipsFam solle nun zusätzlich durch lokale Projekte und Maßnahmen ergänzt werden, die mit einer Anschubfinanzierung gefördert werden können. „Vereine, Verbände, aber auch Landkreise, Kommunen und jede weitere juristische Person mit Verbindung zur Zielgruppe können sich hierfür bewerben“, betonte Drese. Wünschenswert seien zum Beispiel Projektideen zu niedrigschwelligen Hilfen, zu Selbsthilfe- und Präventionsprojekten. Auch Kooperationsprojekte seien möglich, unterstrich die Ministerin.

„Wenn beispielsweise die Eltern in psychiatrischer Behandlung sind, kann eine projektbasierte Zusammenarbeit mit den Jugendhilfeträgern dafür sorgen, dass auch die Bedarfe der Jüngsten automatisch mit aufgefangen werden“, so Drese.

Eine Bewerbung ist im laufenden Verfahren ohne Abgabefrist möglich. Alle Informationen zur Förderrichtlinie und zur Antragstellung finden Interessierte auf den Seiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales unter https://www.lagus.mv-regierung.de/Foerderungen/ESF/ und der Überschrift „Soziale Integration“.

Drese: „Die Förderrichtlinie lässt viel Spielraum für kreative Ansätze und neue Konzepte. Ich möchte potentielle Träger und Interessierte deshalb dazu aufrufen, sich mit den Fördergegebenheiten bekannt zu machen und ihre Ideen einzubringen.“

Landesweite Trauerbeflaggung

Schwerin – Landesinnenminister Christian Pegel ordnet am Sonntag, 1. September 2024, Trauerbeflaggung für die Dienststellen des Landes Mecklenburg-Vorpommern an. Anlass ist die in der Stadt Solingen stattfindende Trauerfeier zum Gedenken an die Opfer der Gewalttat vom 23. August 2024.

„Wir trauern gemeinsam um die Toten dieses schrecklichen Anschlages und wünschen den Verletzten, die zum Glück mittlerweile stabil sind, viel Kraft in den kommenden Tagen und Wochen, denn dieses Erlebnis wird sie noch langfristig verfolgen.

Und wir werden das auch nicht vergessen. Diese furchtbare Tat hat nicht nur die Stadt Solingen und das Land Nordrhein-Westfalen zutiefst erschüttert, sondern uns alle – wir wurden alle mitten ins Herz getroffen“, sagt Innenminister Christian Pegel.

„Meine Gedanken sind auch bei allen Angehörigen der Opfer sowie bei den vielen Helferinnen und Helfern sowie den Einsatzkräften, die in einer schwierigen Situation großes Herz und Engagement gezeigt haben, um Menschenleben zu retten.

Vielen Dank für Ihren Einsatz! Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was das Erlebte mit Ihnen macht und womöglich noch in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten bewirken wird. Das wird Sie viel Kraft kosten, aber dabei werden Sie nicht allein sein.

Sie haben nach diesem unvorstellbaren Anschlag einen tollen Zusammenhalt bewiesen, jetzt ist es an uns, die Gesellschaft zusammenzuhalten und den Terroristen, die nur Angst und Hass sähen wollen, nicht das Feld zu überlassen.“

Arbeitsmarkt im August 2024

Nürnberg – „Der Arbeitsmarkt bekommt weiter die Folgen der wirtschaftlichen Stagnation zu spüren. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben in der Sommerpause weiter zugenommen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im August: +63.000 auf 2.872.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +176.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent

Aufgrund der anhaltenden Sommerpause ist die Arbeitslosigkeit im August 2024 um 63.000 auf 2.872.000 gestiegen. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 2.000 zugenommen. Verglichen mit dem August des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 176.000 höher.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Juli auf 3,7 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 8.000 gestiegen. Sie lag im August 2024 bei 3.617.000, 136.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 26. August für 40.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juni 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 232.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 215.000 im Mai und 223.000 im April.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli 2024 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 4.000 gestiegen. Mit 46,19 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 155.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von Mai auf Juni 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 9.000 gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im Juni um 143.000 auf 34,85 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf ausländischen Staatsangehörigen beruht. 7,67 Millionen Personen hatten im Juni 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 69.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,25 Millionen ausschließlich und 3,42 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im August waren 699.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 72.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im August 2024 um 1 Punkt auf 106 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 11 Punkten.

925.000 Personen erhielten im August 2024 Arbeitslosengeld, 109.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten lag im August bei 4.017.000. Gegenüber August 2023 war dies ein Anstieg um 72.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2023 bis August 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 418.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 10.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im August noch 82.000 weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 502.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 25.000 weniger als vor einem Jahr. 158.000 waren von diesen noch unbesetzt.

Bis zum Ende des Berichtsjahres am 30.09.2024 ist der Ausbildungsmarkt noch in Bewegung. Vor allem die Zahlen der unbesetzten Ausbildungsstellen und der Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsplatz oder Alternative werden sich noch verringern.

Trainingsort für Jagdhunde

Schwarzwildgatter eröffnet

Hohenbarnekow – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus das Schwarzwildgatter in Hohenbarnekow (Landkreis Vorpommern-Rügen) wiedereröffnet. Das ca. fünf Hektar große Gatter befindet sich im Landschaftsschutzbiet Hellberge, einem der ältesten Landschaftsschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Sturmschäden, erhöhte Sicherheitsanforderungen mit Blick auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest haben die Baumaßnahmen notwendig gemacht.

„Ich freue mich sehr, dass das Schwarzwildgatter nach anderthalbjähriger Bauzeit wieder voll funktionsfähig ist und den neuesten Standards entspricht. Dieser Ort hat eine große Bedeutung für die Schwarzwildbejagung und somit für die Seuchenprävention und -bekämpfung. Unerlässlich sind dabei gut ausgebildete und im Umgang mit dem wehrhaften Schwarzwild erfahrene Jagdhunde. Ein Schwarzwildgatter bietet dem Hundeführer die Möglichkeit, seinen treuen Begleiter auf seine nicht ungefährliche Aufgabe vorzubereiten und damit den Hund vor möglichen Verletzungen bei der tatsächlichen Jagd zu schützen.

Der Hundeführer lernt, wie sich sein Jagdhund am Schwarzwild verhält und kann dessen jagdlichen Einsatz so steuern, dass er effizient jagt, ohne selbst zu Schaden zu kommen. Die Hunde werden gezielt für die Schwarzwildjagd eingearbeitet. Sie erlernen hier unter anderem das Suchen, Finden, Folgen, in Bewegung bringen und Laut geben. Der Hundeführer kann somit den jagdlichen Einsatz besser steuern“, sagte Backhaus.

Seit der Ersteröffnung im Jahr 2013 haben rund 2.800 Hunde an mehr als 3.500 Übungen teilgenommen. Insgesamt wurden mehr als 100.000 Euro aus der Jagdabgabe für die laufenden Betriebskosten des Gatters an den Landesjagdverband ausgezahlt. Nimmt man die Kosten für die Errichtung und den Neubau hinzu, wurden circa 310.000 Euro zur Verfügung gestellt.

„Besonders danke ich dem Ehepaar Steffenhagen, das seit mehr als zehn Jahren das Gatter ehrenamtlich betreibt. Zum Team gehören außerdem Mario Freitag, Marco Dettmann und Frank Hase. Ohne sie wäre das hier nicht möglich. Ich hoffe sehr, dass das Schwarzwildgatter noch eine lange Zukunft vor sich hat und künftig von Wetterquerelen verschont bleibt“, ergänzte der Minister.

M-V startet ins Schuljahr 2024/2025

Oldenburg: Allen Kindern und Jugendlichen viel Erfolg im neuen Schuljahr

Schwerin – Am Montag, 2. September 2024, starten 164.200 Schülerinnen und Schüler an den 561 allgemein bildenden Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern ins neue Schuljahr.

„Der letzte Tag der Sommerferien steht vor der Tür und am Montag klingelt wieder pünktlich der Wecker“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Beschäftigten an den Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr. Ich hoffe, dass alle eine schöne Ferienzeit hatten und motiviert in die Schule kommen. Allen Kindern und Jugendlichen wünsche ich viel Glück und Erfolg, dass sie Freude am Lernen haben und sie ihre gesteckten Ziele umsetzen können“, so Oldenburg.

Im Schuljahr 2024/2025 werden 14.500 Kinder eingeschult. Insgesamt besuchen 30.600 Schülerinnen und Schüler die Schuleingangsphase, die die Jahrgangsstufen 1 und 2 umfasst. „Die Erstklässlerinnen und Erstklässler können den ersten Schultag kaum erwarten. Sie werden bald Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, ihre Lehrerin oder ihren Lehrer kennenlernen, neue Freundinnen und Freunde finden und eine neue Gemeinschaft bilden. Ich wünsche auch ihnen einen guten Start in diesen aufregenden Lebensabschnitt und viel Erfolg in der gesamten Schulzeit“, sagte die Bildungsministerin.

Die 36.400 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft starten ebenfalls am Montag, 2. September 2024, ins neue Schuljahr.

„Die Jugendlichen bereiten sich in vollzeitschulischen Bildungsgängen auf den Berufsstart vor oder sie verknüpfen in der Berufsschule die Theorie mit dem praktischen Wissen aus den Betrieben. Dabei wünsche ich ihnen viel Erfolg. Nach Abschluss ihrer Ausbildung stehen ihnen viele Wege offen, weil viele Einrichtungen und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern gut ausgebildete Fachkräfte suchen“, betonte die Bildungsministerin.

Neuerungen und Schwerpunkte im Schuljahr 2024/2025

  • Mit diesem Schuljahr zieht sich ein Leseband durch alle Jahrgangsstufen der Grundschule. Den Kindern stehen an jedem Schultag 20 Minuten zur Verfügung, um das Lesen zu üben. Die Lesezeit ist fester Bestandteil des Unterrichts. Die Lehrkräfte wurden beim diesjährigen Grundschultag sowie in Fortbildungen auf die Einführung des Lesebandes vorbereitet. Ziel ist es, dass alle Kinder so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen.
  • Mecklenburg-Vorpommern stärkt die grundlegenden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Grundlage dafür sind neue Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen. In der Grundschule steht ab diesem Schuljahr für die Jahrgangsstufen 3 und 4 zusätzlich eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik zur Verfügung. Außerdem stärkt das Land die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien verbindlich ab dem Schuljahr 2025/2026. Dennoch können die Schulen bereits in diesem Schuljahr nach den neuen Stundentafeln arbeiten.
  • Mit dem Startchancen-Programm werden über einen Zeitraum von 10 Jahren benachteiligte Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden und beruflichen Schulen besonders unterstützt. In Mecklenburg-Vorpommern profitieren 72 Schulen an 70 Schulstandorten vom Bund-Länder-Programm. Mit den Finanzmitteln können die Schulen ihre Ausstattung verbessern, Projekte und Programme umsetzen. Das Land erhält über das Startchancen-Programm jährlich 17 Millionen Euro Bundesmittel.
  • Das Land stellt die Berufliche Orientierung an den Schulen Schritt für Schritt neu auf. Ein Schwerpunkt des neuen Konzeptes, das zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich wird, ist u. a. die Arbeit von Schülerfirmen. Hierzu steht den Schulen bereits heute eine Handreichung zur Gründung und zum Betrieb von Schülerfirmen zur Verfügung. Ziel ist es, die Zahl der Schülerfirmen zu erhöhen. Vor der Corona-Pandemie gab es noch 85 Schülerfirmen. Aktuell sind es rund 30, die vor allem in den Branchen Merchandising, Ernährung, Lebensmittelproduktion und IT aktiv sind. Seit dem vergangenen Jahr finanziert das Land die Stelle einer Landeskoordinatorin für Schülerfirmen.
  • Mecklenburg-Vorpommern stärkt die Erste-Hilfe-Ausbildung an weiterführenden Schulen, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Land hat dazu gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen einen Leitfaden entwickelt. Der Leitfaden dient als Handlungsempfehlung, mit dem die Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung in einem zweijährigen Modellvorhaben eigenständig umsetzen können. Das zweijährige Modellvorhaben soll ab dem kommenden Schuljahr an den ersten 50 Schulen freiwillig eingeführt werden. Die Teilnahme von weiteren Schulen ist möglich.
  • Nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gehören Angebote des Ganztägigen Lernens wieder zum gewohnten Schulalltag. Daueraufgabe bleibt es, die Angebote auch durch externe Kooperationspartner gestalten zu lassen. Externe Partner zeigen ein wachsendes Interesse, den Schulen Angebote zu unterbreiten. Die Kooperationsdatenbank der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ führt beide Seiten zusammen. Im Schuljahr 2024/2025 sind 350 öffentliche allgemein bildende Schulen ganztägig organisiert und machen ihren Schülerinnen und Schülern Ganztagsangebote.
  • Die Digitale Landesschule baut Schritt für Schritt ihre Angebote aus. Der Unterricht für geflüchtete Kinder und Jugendliche im gemeinsamen Unterricht oder in den Vorklassen sowie in den Berufsvorbereitungsklassen wird auf Basis der Bildungskonzeption im September 2024 erweitert und vertieft. Schon heute gibt es zweimal täglich jeweils drei synchrone Unterrichtsangebote für geflüchtete Schülerinnen und Schüler an Grundschulen, an weiterführenden Schulen und in BVJA-Klassen im Umfang einer Doppelstunde. Bei diesem Videounterricht ist eine direkte Kommunikation zwischen Schülerinnen, Schülern und der Lehrkraft möglich. Das Selbstlernangebot zur Vorbereitung auf das Mathematik-Abitur wird im neuen Schuljahr erneut angepasst. Im Schuljahr 2024/2025 soll auch der Start des beruflichen Teils der Digitalen Landesschule erfolgen. In der ersten Ausbaustufe wird eine Plattform zum Austausch und zur Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und Unterrichtskonzepten zur Verfügung stehen.

Land unterstützt Schulträger beim Schulbau 

Das Land und die Kommunen setzen die Schulbauoffensive fort. Im Jahr 2024 erfolgt(e) die Fertigstellung von mehr als 40 Schulbauvorhaben mit Gesamtkosten von rund 200 Millionen Euro und einem Fördervolumen von ca. 102 Millionen Euro. Außerdem sollen in diesem Jahr 24 Schulbaumaßnahmen mit Gesamtkosten von rund 150 Millionen Euro und einem Fördervolumen von ca. 88 Millionen Euro begonnen werden.  

Beispiele für Schulbauvorhaben, die im Jahr 2024 fertiggestellt wurden bzw. werden 

Landeshauptstadt Schwerin

Sanierung der Schule „Campus am Turm“ – Gesamtkosten: 12,1 Millionen Euro, Förderbetrag: 5,2 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3,5 Jahre  

Landkreis Ludwigslust-Parchim

Ersatzneubau der Regionalen Schule mit Grundschule „Europaschule“ in Hagenow – Gesamtkosten: 22,5 Millionen Euro, Förderbetrag: 8,9 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre  

Landkreis Vorpommern-Rügen

Erweiterungsbau und Neugestaltung der Außenanlagen der Regionalen Schule „Robert Koch“ in Grimmen – Gesamtkosten: 9,3 Millionen Euro, Förderbetrag: 7,8 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre  

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Sanierung der Regionalen Schule mit Grundschule „Pestalozzi“ in Demmin – Gesamtkosten: 14,2 Millionen Euro, Förderbetrag: 8,5 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre

Beispiele für Schulbauvorhaben, die im Jahr 2024 beginnen 

Landkreis Rostock

Neubau Regionale Schule „Käthe-Kollwitz“ in Bützow – Gesamtkosten: 30,3 Millionen Euro, Förderbetrag: 16,3 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Sanierung und Umbau der Integrierten Gesamtschule „Walter Karbe“ in Neustrelitz zur Schule mit spezifischer Kompetenz – Gesamtkosten: 4,4 Millionen Euro, Förderbetrag: 3,1 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Ludwigslust-Parchim

Modernisierung des Bestandsgebäudes Haus 3 des Gymnasialen Schulzentrums „Fritz-Reuter“ in Dömitz – Gesamtkosten: 6,4 Millionen Euro, Förderbetrag: 1,7 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Vorpommern-Greifswald

Umbau, Inklusionsanpassungsmaßnahmen und Feuchtsanierung des Hauses 4 der Regionalen Schule „Ehm Welk“ in Ueckermünde – Gesamtkosten: 3,8 Millionen Euro, Förderbetrag: 2,9 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 1,5 Jahre

Von 2024 bis 2027 werden über das Konjunkturprogramm „Schulbau“ zusätzlich 400 Millionen Euro für Schulneubauten oder Schulsanierungen eingesetzt – 100 Millionen Euro aus Landes-, 300 Millionen Euro aus kommunalen Mitteln. Das Land stellt in diesem Zeitraum jährlich 25 Millionen Euro zusätzlich bereit. Die Kommunen geben jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr aus dem Finanzausgleich dazu. Die Schulträger, die Fördermittel erhalten, müssen in mindestens gleicher Höhe Eigenmittel einsetzen. Das Land unterstützt in diesem Zusammenhang Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden und Hilfen zum Haushaltsausgleich bzw. Sonderzuweisungen erhalten, beim Aufbringen dieses Eigenanteils und bei Investitionen mit weiteren Mitteln über den Finanzausgleich.

Deutschen Umweltpreis vergeben

Backhaus gratuliert Franziska Tanneberger zum Deutschen Umweltpreis

Schwerin – Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht in diesem Jahr an eine der weltweit einflussreichsten Forschenden zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität: Mit Freude hat Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus die Entscheidung zur Kenntnis genommen:

„Ich gratuliere Dr. Tanneberger von Herzen. Uns verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Sie gilt zu Recht als treibende Kraft bei der Revitalisierung von Mooren und als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Ihr Engagement und Ihre Kompetenz haben mich immer wieder beeindruckt. Sie ist eine würdige Preisträgerin.“

Die Leiterin des Greifswald Moor Centrum (GMC) in Mecklenburg-Vorpommern teilt sich die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung mit Diplom-Ingenieur Thomas Speidel. Der Geschäftsführer hat mit seinem Betrieb ads-tec Energy  in Nürtingen bei Stuttgart Pionierarbeit beim Schnellladen für Elektro-Fahrzeuge geleistet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Umweltpreis der DBU an beide Persönlichkeiten am 27. Oktober in Mainz.

Nasse Moore sind wahre Multitalente

Tanneberger setzt sich leidenschaftlich für wahre Multitalente ein. „Nasse Moore haben eine wichtige Bedeutung als natürliche Kohlenstoffsenken und Wasserspeicher sowie für die Lebensvielfalt und die Regulierung des Nährstoffhaushalts“, sagt sie. „Die Wiedervernässung und der Schutz von Mooren ist für uns und das Leben auf der Erde von existentieller Bedeutung. Beides ist besonders für den Klimaschutz unentbehrlich“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

„Franziska Tanneberger hat es als exzellente und weltweit hoch anerkannte Moorforscherin durch unermüdlichen Einsatz mit ihrem Team geschafft, die Bedeutung von Moorschutz und Wiedervernässung für eine lebenswerte Zukunft national und international in politischen Entscheidungsprozessen zu platzieren.“ Der DBU-Generalsekretär verweist dabei auf Tannebergers wichtigen Beiträge zu Weltklimakonferenzen, zum Weltbiodiversitätsrat, zur Arbeit der Ramsar-Konvention und zur Agrarpolitik der Europäischen Union.

Maßgeblich beteiligt war sie an der Entwicklung des europäischen Kapitels des Global Peatlands Assessment, des ersten weltweiten Zustandsberichts über Moore, herausgegeben vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep). Zudem hat sie an der globalen Moorkarte (The Global Peatlands Map 2.0), dem politisch einflussreichen Mooratlas sowie der Stellungnahme zur Revitalisierung von Mooren und Auen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mitgewirkt.

Die zweifache Mutter leitet zusammen mit Dr. Greta Gaudig seit 2015 das GMC. Es ist eine Kooperation von Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung und dem Verein „Duene“. Etwa 100 Menschen arbeiten am GMC kooperativ und kreativ an der Schnittstelle von Forschung, Politik und Praxis zum Thema Moor.

Historisch bedingte Herkulesaufgabe

Moore speichern immens viel Kohlenstoff und sind Klimaschützer erster Güte, weil sie klimaschädliches Treibhausgas (THG) binden. Mit ihnen ist heute in Deutschland historisch bedingt jedoch eine Herkulesaufgabe verbunden, denn ab dem 18. und 19. Jahrhundert wurden Moore für die Nutzung flächendeckend entwässert. Das Problem: Aus trockenen Mooren entweichen massenhaft Klimagase. Weltweit emittieren diese künstlich trockengelegten Flächen pro Jahr etwa zwei Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Äquivalente.

Das entspricht vier Prozent aller menschengemachten Treibhausgasemissionen. Moor-Entwässerung trägt somit deutlich zur Erderwärmung bei – mehr als die direkten Emissionen des globalen Flugverkehrs. In Deutschland sind es sieben Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern sogar 40 Prozent des THG-Ausstoßes. Tanneberger: „Um diese Emissionen zu mindern, ist der einzig sinnvolle Weg, die Entwässerung der Moore zu beenden.“

Schutz und Nutzung von Mooren kein Widerspruch

Mit ihrem ganzheitlich interdisziplinären Ansatz forscht die habilitierte und an der Universität Greifswald lehrende Wissenschaftlerin zu Vegetation, Treibhausgasen, Torfbildung und Artenvielfalt in wiedervernässten Mooren. Tanneberger geht aber noch einen entscheidenden Schritt weiter. „Auch das Bewirtschaften von nassen Mooren ist Teil ihrer Arbeit. Moorschutz und Moornutzung sind für Franziska Tanneberger kein Widerspruch“, sagt Bonde.

„Sie setzt sich engagiert für eine neue Form der Nutzung nasser Moore ein, die einerseits Klima und Biodiversität schont – zugleich aber auch finanziellen Ertrag bringt“, so der DBU-Generalsekretär. Diese Arbeit verlangt Bonde zufolge viel Verständnis, Dialog und Akzeptanz sowie neue Wege, Mut und Experimentierfreudigkeit. „Tanneberger schafft es mit ihrer freundlichen, überzeugenden und durchaus hartnäckigen Art, Verbündete auf allen Ebenen zu gewinnen.“

Ihr Engagement setzt sie in zahlreichen hochrangigen Gremien ein – darunter etwa der Rat für Nachhaltige Entwicklung und der Wissenschaftliche Beirat für Natürlichen Klimaschutz. Mindestens ebenso wichtig: „Seit vielen Jahren ist sie im Dialog mit Landwirtinnen und Landwirten, oft im Moor mit Gummistiefeln und Spaten, und seit 2023 auch verstärkt mit großen Unternehmen“, sagt Bonde. Er betont damit ihre Stellung als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis.

Bonde: Anstrengungen für Moorwiedervernässung deutlich intensivieren

Der DBU-Generalsekretär erinnert daran, dass Deutschland bis 2045 und die Europäische Union (EU) bis 2050 klimaneutral sein wollen, also nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen wollen als gebunden werden können: „Natürlicher Klimaschutz durch Moorwiedervernässung ist unverzichtbar, damit die Klimaziele erreicht werden.“ Was das bedeutet, beschreibt Tanneberger so: „Es müssten jährlich mindestens 50.000 Hektar Moor wieder nass werden.“

Die bisherige Bilanz ist von diesem Ziel noch weit entfernt. Laut Tanneberger wurden seit 1980 in Deutschland im Schnitt jedes Jahr etwa 2.000 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Mit der Entwässerung geht der Verlust von Artenvielfalt einher. Der Seggenrohrsänger, ein kleiner Singvogel und Moor-Spezialist, über den Tanneberger ihre Doktorarbeit geschrieben hat, ist seit diesem Jahr in Deutschland ausgestorben. Bonde: „Die Anstrengungen für die Moorwiedervernässung müssen deutlich intensiviert und beschleunigt werden.“

33. Mela in Vorbereitung

Spiegel einer stabilen und erfolgreichen Land- und Ernährungswirtschaft

Schwerin – „Auch wenn die Landwirte aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen mit höheren Erträgen gerechnet haben, gibt es zumindest in MV eine durchschnittliche Ernte, die zwar nicht an das Spitzenergebnis aus 2022 anknüpft, aber dennoch über den 5 jährigen Durchschnitt liegt. Damit unterscheiden wir uns von der Mehrzahl der anderen Bundesländer“, erklärt der Minister.

„Winterweizen und Wintergerste liegen in etwa um 3 dt/ha bzw. 5 dt/ha über dem Durchschnitt der letzten Jahre (WG 79 dt/ha – WW 78 dt/ha). Die Ernte bei Getreide ist höher als im Vorjahr, die Preise liegen aktuell jedoch um ca. 12 – 15 % unter dem Preisniveau vor einem Jahr.

Die Rapsernte wird um 3 dt/ha unter dem Durchschnitt ausfallen. Die Ursachen werden neben Schädlings- und Krankheitsbefall in der verzögerten Aussaat in 2023, Frostschäden im April dieses Jahres und vor allem in starker Vernässung der Flächen über lange Zeiträume von Herbst 2023 bis zum Frühjahr 2024 gesehen, die zum Verfaulen der Wurzeln und damit zu deutlichen Wachstumsverzögerungen führten. Ich möchte aber die negativen Aussagen zur Ernte relativieren:

Die Sommerungen liegen aufgrund der guten Wasserversorgung im Frühjahr deutlich über dem langjährigen Mittel, das gilt ebenfalls für die Leguminosen, die in den Vorjahren häufig besonders unter der Trockenheit gelitten haben. Erbsen brachten gute Erträge und ich hoffe auf einen Schub in den kommenden Jahren beim Anbau dieser Kulturen.

Auch für die Kartoffeln und die Zuckerrüben sind die Prognosen für eine überdurchschnittliche Erntemenge günstig, aber hier muss man abwarten, bis die Ernte auch tatsächlich erfolgt ist.

Nicht zuletzt sind auch die guten Erträge auf dem Grünland zu erwähnen. In den Vorjahren war bei vielen Betrieben die Futtermenge knapp und man musste Futter zukaufen. Das wird in 2024 nicht der Fall sein.

Unter dem Strich also: Kein schlechtes Erntejahr 2024. Dies umso mehr, wenn man auf einige Nachbarbundesländer wie BW oder NRW blickt, wo Starkregenereignisse und Überschwemmungen punktuell für den kompletten Verlust der Kulturen sorgten“, resümiert der Minister.

 „Die Energiewende findet im ländlichen Raum statt“, sagt Agrar und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus während des Pressegesprächs zur bevorstehenden 33. Mela in Mühlengeez. Dabei müsse M-V den Spagat schaffen, einerseits seine ehrgeizigen Klimaziele zu erfüllen und andererseits die Land- und Ernährungswirtschaft als Anker der Wirtschaft des Landes zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

„Im Mittel der letzten fünf Jahre bis 2021 haben die Landwirtschaftsbetriebe hier in etwa so viel Überschuss je Arbeitskraft erwirtschaftet wie die Landwirtschaft im Bundesdurchschnitt. Aber weniger als 28.000 € würde nicht einmal reichen, den aktuellen Mindestlohn auszuzahlen.

Durch das wirklich sehr gute Jahr 2022 hat sich das 5-jährige Mittel des Gesamtarbeitsertrags in MV auf über 35.000 €/AK erhöht (Bundesdurchschnitt 2018-22: 32.000 €, EU: 27.870 €), aber auch das ist immer noch weniger als der durchschnittliche Betrag, der je Lohnarbeitskraft aufgewandt wurde. Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“, so Minister Backhaus.

„Es ist daher zwingend notwendig, dass sich die landwirtschaftlichen Betriebe weitere Einnahmequellen erschließen. Hier liegen große Chancen im Umbau zur CO2-Neutralität des Landes. Ob im Bereich der Biomasse – hier hat die Bundesregierung ein umfassendes Maßnahmenpaket angekündigt – dem Windkraftausbau oder der Photovoltaik: Landwirtschaft gepaart mit Energiewirtschaft kann die Zukunftsformel lauten.

Allein die Pachteinnahmen von Windkraftanlagen können zwischen 70.000 und 130.000 Euro pro Jahr betragen. Die Nutzungsentgelte für PVA auf Äckern sind ca. 10-fach höher als der Pachtzins für eine landwirtschaftliche Nutzung. Eine kluge Raumplanung vorausgesetzt, die gewährleistet, dass keine ertragreichen Flächen zugunsten der Energiegewinnung umgewidmet werden, kann neben der landwirtschaftlichen Urproduktion Spielräume für die Betriebe eröffnen“, so Backhaus.

„Als eine „große Enttäuschung“ wird das Ende Juni vorgestellte Agrarpaket der Ampelregierung seitens des Berufsstandes bezeichnet. Und diese Enttäuschung kann ich gut nachvollziehen. Das „Päckchen“ enthält keine substanziellen Entlastungen für die Landwirte im Nordosten Deutschland. Der Bürokratieabbau bleibt vage, parallel plant die Regierung deutliche Verschärfungen im Tier- und Pflanzenschutz sowie im Düngerecht.

Die Landwirtschaft fordert zu Recht Wettbewerbsgleichheit in der EU und eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage für Landwirtschaftsbetriebe. Die Streichung des Agrardiesels (rund 500,- Mio. € jährlich) wird von der Bundesregierung mit der Beibehaltung der Möglichkeit der Tarifglättung (Einsparung ca. 50,- Mio. € jährlich) aufgerechnet. Kapitalgesellschaften und Genossenschaften sind zudem von der Regelung ausgenommen (Relevanz in M-V). Das widerspricht anderslautenden Versprechungen zur Kompensation der erfolgten Streichungen“, so Backhaus.

Große Sorgen bereiten dem Minister die grassierenden Tierseuchen: „Vogelgrippe, Blauzungenkrankheit und Afrikanische Schweinepest belasten die Tierhaltenden Betriebe im Land zunehmend. Im laufenden Jahr 2024 wurden in MV sechs Ausbrüche der Geflügelpest bei Geflügel amtlich festgestellt, davon zwei Ausbrüche im 2. Halbjahr 2024.

Am 07.08.2024 wurde im LK LUP der erste Fall der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BVT-3) in MV amtlich festgestellt. Am 23.08.2024 erfolgte die erste BTV-Feststellungsmeldung im LK NWM, gestern im Landkreis Rostock. Die Blauzungenkrankheit ist inzwischen in ganz Deutschland verbreitet.

Seit dem 05.06.2024 wurde zudem ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb amtlich festgestellt. Während man gegen die Blauzungenkrankheit impfen kann – bei 17.432 Tieren, vor allem Schafen, ist das aktuell geschehen – gibt es gegen die ASP noch keinen zugelassenen Impfstoff. Hier gibt es dringenden Nachholbedarf – auch im Sinne des Tierschutzes, denn die Tiere leiden schrecklich unter der Krankheit.“

Abschließend lädt der Minister alle an der Landwirtschaft Interessierten herzlich ein, die diesjährige größte Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung in MV vom 12. bis zum 15. September in Mühlengeez zu besuchen:

„Auf mittlerweile 17 ha Fläche warten 850 Aussteller aus 9 Ländern, darunter 55 Neuaussteller, auf den Austausch mit Fachleuten und interessierten Laien. Allein 250 Tieraussteller mit mehr als 800 Tieren bieten spannende Einblicke in die Tierhaltung in unserem Land. Weitere Highlights sind die Kinder-MeLa inklusive Schnitzeljagd und Berufeparcours, der MeLa-Garten, der Bauerntag, die Waldarbeitermeisterschaften und die Schau der historischen Landmaschinen und selbstverständlich die zahllosen Stände, die für das leibliche Wohl sorgen und mit regionalen Spezialitäten locken“, so Minister Backhaus.