Experimente zur Kernfusion

Hohe Anforderungen an Arbeitsschutz am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Greifswald – Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) ist eines der größten Zentren für Kernfusionsforschung in Europa. Am Standort Greifswald besuchte Stefanie Drese als für den Arbeitsschutz zuständige Ministerin heute die Experimentieranlage Wendelstein 7-X. „Ich bin wahnsinnig beeindruckt, nicht nur vor dem Hintergrund der Forschung, sondern auch des Arbeitsschutzes“, teilte Drese nach dem Termin mit.

450 Mitarbeitende sind im IPP in Greifswald beschäftigt. Sie gewährleisten die sichere Durchführung und Überwachung der Forschung. Im Zuge der Experimente sollen Gase bis auf 100 Millionen Grad erhitzt werden. Damit dies überhaupt möglich wird, müssen anspruchsvolle Montagearbeiten umgesetzt und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. „Die Mitarbeitenden hier leben quasi den Arbeitsschutz, denn 1,3 Millionen Montagestunden der Anlage ohne einen schweren Unfall sprechen für sich“, so Drese.

Für die Überprüfung des Arbeits- und Strahlenschutzes ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) zuständig. „Für das LAGuS als Genehmigungs-, Kontroll- und Aufsichtsbehörde ist die Überwachung von Einrichtungen wie dem IIP dauerhaft anspruchsvoll und erfordert viel Fachkenntnis“, hebt Drese hervor. Mit regelmäßigen Vor-Ort-Kontrollen von Baubeginn an trage das LAGuS entscheidend zu einem sicheren Betrieb der Anlage bei.

Dazu erklärt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS: „Wendelstein 7-X ist insbesondere aus Sicht unserer Aufgaben im Strahlenschutz zu begleiten. Dabei steht die Sicherheit der Beschäftigten und der Bevölkerung im Fokus. Die Anlage gehört zu den besonders interessanten Aufgaben im LAGuS, aber auch zu den ganz besonderen Herausforderungen, die neben großer Fachkompetenz auch hohes Engagement erfordert.“

Kernfusion ist erst ab einer Temperatur von 100 Millionen Grad möglich. Die Fusionsforschung hat zum Ziel, ein umweltfreundliches und emissionsfreies Kraftwerk als alternatives Verfahren zu Energieerzeugung zu entwickeln. Als Vorbild gilt die Sonnenenergie. Ähnlich wie bei der Sonne und allen Sternen im Weltall soll die Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen (Kernfusion) gewonnen werden.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Schwesig: Wirtschaft und Arbeitsplätze bleiben wichtigster Schwerpunkt

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat gestern mit dem Hanse Sail Business Forum in Rostock und der Eröffnung der Hanse Sail im Kurhausgarten in Warnemünde ihre diesjährige MV-Tour abgeschlossen.

„Ich konnte viele gute Gespräche führen, ob beim Bürgerforum der OZ in Rostock, gemeinsam mit dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher bei den Ludwigsluster Gesprächen oder am Rande von vielen anderen Terminen der Tour. Es gab viel Unterstützung, auch einige kritische Fragen und Anregungen für die Regierungsarbeit.

Für all das bin ich dankbar. Demokratie lebt vom Austausch. Wichtig ist, dass wir gemeinsam daran arbeiten, unser schönes und liebenswertes Bundesland voranzubringen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Im Mittelpunkt der Tour standen die Themen Wirtschaft und Arbeitsplätze. „Mecklenburg-Vorpommern hat viele starke Branchen. Ich habe mich auf Rügen über die Windkraft auf See informiert. Wir wollen weitere Windparks auf See auf den Weg bringen, damit die Energiewende gelingt. Unser Ziel muss es sein, dass mehr Wertschöpfung im Land bleibt, indem wichtige Teile wie Konverterplattformen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern entstehen“, erklärte Schwesig.

„Ich habe auf der Erntebereisung deutlich gemacht, dass die Landwirtschaft die Unterstützung der Landesregierung hat. Auch der Tourismus ist und bleibt ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Hier werden wir künftig noch enger mit Sachsen zusammenarbeiten.

Weitere wirtschaftliche Chancen sehe ich auch im Export. Die Firma MMG, wo wir mit unserer Exporttour zu Gast waren, ist das beste Beispiel dafür. Schiffe in aller Welt haben Propeller aus Mecklenburg-Vorpommern. Wir müssen die Wirtschaftskraft des Landes stärken, damit weitere Arbeitsplätze mit guten Löhnen entstehen“, sagte Schwesig weiter.

Wichtig sei auch der Austausch mit Verbänden. „Wir haben Anregungen wie das Azubi-Ticket und die Praktikusmprämie aufgenommen. Und wir verbessern die Ausbildungsbedingungen. Ich habe an den Landrat des Kreises Mecklenburgische Seenplatte einen Förderbescheid in Höhe von rund 849.000 Euro übergeben, damit im sehr beeindruckenden Beruflichen Bildungszentrum in Waren ein digitales Zentrum für Holztechnik entstehen kann“, so Schwesig.

Eine großartige Nachricht während der Tour sei die Aufnahme Schwerins ins Weltkulturerbe gewesen. „Das haben wir in den Tagen darauf bei einem Konzert auf dem Schweriner Markt und gemeinsam mit meinem sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer in der Orangerie des Schlosses gefeiert.

Unsere Landeshauptstadt Schwerin wird dadurch noch bekannter. Ich bin fest davon überzeugt, dass das gesamte Land davon profitieren wird, so wie das auch bei der Aufnahme Wismars und Stralsunds ins Weltkulturerbe war. Das gibt dem ganzen Land einen Schub“, sagte die Ministerpräsidentin. Schwesigs MV-Tour begann am 17. Juli mit der Wiedereröffnung des Stralsunder Meeresmuseums.

Mobiles Drug Checking beim Pangea-Festival

Pütnitz – Vom 8. bis zum 11. August findet in Pütnitz bei Ribnitz-Damgarten das Pangea-Festival statt. Dort besteht zum ersten Mal das Angebot eines mobilen Drug-Checkings zur Erhöhung der Sicherheit beim Konsum psychoaktiver Substanzen. Von Konsumierenden mitgebrachte Drogen werden in kürzester Zeit auf Bestandteile analysiert, Konsumumstände geklärt und Beratungen durchgeführt.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese informierte sich am Eröffnungstag des Pangea-Festivals über die Arbeit des Drug-Checking-Teams. Nach der „Fusion“ in Lärz ist es der zweite mobile Einsatz des Fachpersonals von der Universitätsmedizin Rostock (UMR).

„Ob wir es wollen oder nicht, gerade auf Festivals spielen psychoaktive Drogen eine große Rolle. Dabei werden Substanzen oft in absoluter Unkenntnis der Wirkstoffe konsumiert, die in großer Anzahl notfallmedizinische Maßnahmen erforderlich machen“, verdeutlichte Drese. „Mit dem mobilen Drug-Checking-Angebot sollen die Schäden durch Drogenkonsum auf Festivals reduziert werden und wollen wir Abhängigkeitsverläufen entgegengenwirken“, so die Ministerin. Der Ansatz des sogenannten Drug-Checkings sei damit präventiver und nicht repressiver Natur, erklärte Drese.

„Mit dem Angebot auf dem Pangea-Festival können wir den ohnehin stattfindenden Drogenkonsum aus medizinischer Sicht sicherer machen. Das steht für uns im Vordergrund. Unsere große Expertise im Bereich der Toxikologie und Suchtmedizin können wir mit dem Angebot des Drug-Checkings auf dem Pangea-Festival zielgerichtet einbringen“, sagt Dr. Christiane Stehle, Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorständin der Universitätsmedizin Rostock.

Ein weiterer Vorteil besteht nach Aussage der Ministerin darin, dass sehr schnell vor festgestellten hohen Wirkstoffmengen gewarnt werden kann. Drese: „Das erfolgt auf dem Festival selbst durch entsprechende Warnmeldungen über den Veranstalter. Zudem werden die Ergebnisse und Fotos der Pillen öffentlich ausgehängt.“

Darüber hinaus sind ausführliche Informationen zu überdosierten Drogen oder gefährlichen Beimischungen auch auf der Internetseite: www.drugchecking.info abrufbar. Neben einer bildlichen Darstellung der Ecstasy-Pillen findet sich dort eine detaillierte Risikoeinschätzung.  Auch das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) wird auf seiner Website aktuelle Warnmeldungen des Drug-Checking-Teams veröffentlichen.

Drese: „So können gesundheitliche Schäden durch den Drogenkonsum reduziert und im besten Fall vermeiden werden. Ich bin deshalb sehr froh, dass das Land mit der UMR einen überaus kompetenten und erfahrenen Träger für die Durchführung des Modellvorhabens gewinnen konnte“, sagte Drese.

„Wappen von Ueckermünde“ auf Tour

Jesse: Deutschlands erster barrierefreier Großsegler ist eine wegweisende Initiative, die das Wirtschaftsministerium unterstützt

Rostock – Im Rahmen der 33. Hanse Sail hat die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse an einer Ausfahrt mit dem Rollisegler „Wappen von Ueckermünde“ teilgenommen.

„Deutschlands erster behindertengerechter Großsegler ist ein herausragendes Symbol für Inklusion und Zusammenhalt. Die Idee, ein barrierefreies Segelschiff zu schaffen und damit Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam die Welt der Meere zu erkunden, ist eine wegweisende Initiative, die das Wirtschaftsministerium unterstützt.

Barrierefreiheit umfasst nicht nur den Zugang zu öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln, sondern auch die Teilhabe an Freizeitaktivitäten und Erlebnissen wie dem Segeln“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Mit dem barrierearmen Segelschiff können Kinder und Jugendgruppen aus Schulen, Vereinen und Werkstätten auf die Ostsee fahren. Bis zu fünf Rollstuhlfahrende finden auf dem Schiff Platz. Die Menschen im Rollstuhl können sich frei an und unter Deck bewegen und entsprechend ihrer Möglichkeiten an den Arbeiten des Bordalltags teilnehmen.

Für Menschen mit Behinderungen ist die Erschließung der Küstenlandschaft und das Segeln eine einzigartige Möglichkeit. Seit dem Jahr 2022 wird der Rollisegler über die Landesinitiative „Ländliche GestaltungsRäume“ vom Wirtschaftsministerium mit über 500.000 Euro für die Werftinstandsetzung gefördert. „Für die Umsetzung der Idee, ein barrierefreies Schiff zu bauen, hat sich im Jahr 2000 der Rollisegler e.V. gegründet.

Seit dem erfolgreichen Schiffsbau und der Taufe 2007 hält der Verein den Rollisegler ´Wappen von Ueckermünde´ in Fahrt. Das ist ein beeindruckendes, ehrenamtliches Engagement. Als Schiffseigner pflegt und fördert der Rollisegler e.V. in Kooperation mit dem Betreiber das Schiff und die Idee vom barrierefreien Segeln“, sagte Jesse.

Bislang konnten durch die Landesinitiative seit dem Jahr 2018 mehr als 25 Vorhaben unterstützt werden. Zu den geförderten Vorhaben zählen unter anderem der Rufbus ILSE und die Mobilitätszentrale (alter Bahnhof) in Torgelow, die Ausbildung von Dorfmoderatorinnen und Dorfmoderatoren, das Gesundheitszentrum in Altentreptow und in Goldberg sowie die Revitalisierung der Altstadt in Tribsees.

Branchentreffen „Rostock Wind“

Meyer: Tempo machen beim Windkraftausbau

Rostock – „Wir müssen beim Ausbau der Windkraft auf Land schneller werden und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Menschen vor Ort an den Gewinnen beteiligt werden.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit anlässlich seiner Teilnahme an der „Rostock Wind“ in Rostock gesagt.

Beim Ausbau der Windenergie käme Mecklenburg-Vorpommern bislang unterschiedlich voran: Im vergangenen Jahr wurde der Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 in Betrieb genommen (27 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 257 MW). Weitere Offshore-Windparks im Küstenmeer sind in Vorbereitung. Insbesondere der Ausbau an Land wird aber durch die oft „viel zu langen Genehmigungsverfahren“ ausgebremst.

„Um unseren riesigen Standortvorteil als windreiches Küstenland voll auszunutzen, müssen wir on- und offshore beim Windkraftausbau an Tempo zulegen. Ich rate den für die Planungen und Genehmigungen zuständigen Behörden zu einer ordentlichen Portion Pragmatismus. Die Energiewende bietet für Mecklenburg-Vorpommern große Zukunftschancen, die es zu nutzen gilt.“

Ziel der Landesregierung sei es, dass die Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, von den Erträgen profitieren können. „Wir überarbeiten derzeit das Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz mit dem Ziel, bürokratische Hürden abzubauen und die Beteiligungsmöglichkeiten deutlich zu vereinfachen.“

Außerdem soll das Gesetz in Zukunft auch auf Photovoltaikanlagen erweitert werden. Auch das werde die Bedeutung des Gesetzes deutlich stärken. Es soll eine gesetzliche Basis für eine Verhandlung auf Augenhöhe zwischen den Vorhabenträgern und den Gemeinden geschaffen werden.

Die Rostock Wind ist ein jährliches Treffen der Windenergiebranche in Rostock. Auf der diesjährigen Rostock Wind nimmt Minister Reinhard Meyer an einer Podiumsdiskussion zur aktuellen Situation der Branche teil.