Inklusiver Betrieb in Wolgast

Wolgaster Café zeigt, wie ein inklusiver Betrieb gelingen kann

Sozialministerin Stefanie Drese mit dem Team von "bunt und wertvoll"

Sozialministerin Stefanie Drese mit dem Team von „bunt und wertvoll“

Wolgast – Im März dieses Jahres hat das inklusive Café „bunt und wertvoll“ in Wolgast eröffnet. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen und Beeinträchtigungen zusammen.

Sozialministerin Stefanie Drese besuchte das Café gestern im Rahmen ihrer Sommertour und lobte die Vorbildfunktion des Projektes. „‚bunt und wertvoll‘ zeigt eindrucksvoll, wie ein inklusiver Arbeitsplatz gestaltet werden kann. Inklusion lebt von positiven Beispielen wie diesen“, so die Ministerin.

Die zwölf Mitarbeitenden des Cafés in Trägerschaft des Bildungscampus MV werden so eingesetzt, dass ihre individuellen Stärken gefördert werden. „Das zeigt, wie eine Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen problemlos auch auf dem ersten Arbeitsmarkt gelingen kann“, lobte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass es solche Beispiele auch in Mecklenburg-Vorpommern noch häufiger brauche. So sei die Erwerbsbeteiligung schwerbehinderter Menschen auch in MV niedriger als bei der nicht-schwerbehinderten Bevölkerung.

„Ich würde mir wünschen, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, offener an diese Menschen herantreten.

Sie sind, statistisch gesehen, oft besser ausgebildet als der Durchschnitt und für viele Handicaps lässt sich der Arbeitsplatz entsprechend ausstatten und anpassen“, so die Ministerin. Das Land biete hierzu Unterstützung zum Beispiel in Form von Fördermöglichkeiten für die Umgestaltung von Arbeitsplätzen an.

Seit Beginn des Jahres gebe es das Landesprogramm Inklusive Ausbildung und Arbeit, das Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Schaffung von betrieblichen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen unterstützt.

Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 11 Mio. Euro zur Verfügung, von denen derzeit auch das Wolgaster Café profitiert. Informationen zum Antragsverfahren finden Interessierte beim Inklusionsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS).

Zudem gibt es mit den vier Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) einen Lotsendienst für Personen, die Fragen zur Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung haben. Die EAAs unterstützen auch bei der Antragstellung für passende Fördermittel. „Den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern entstehen durch die Inanspruchnahme dieses Dienstes keine Kosten“, unterstrich Drese.

Drese: „Tatsächlich sind es oftmals in erster Linie Barrieren im Kopf, die einem inklusiven Arbeitsmarkt entgegenstehen. Ich bin dem Team von ‚bunt und wertvoll‘ daher sehr dankbar dafür, dass sie mitten im Stadtkerns Wolgasts zeigen: Ein gemeinsames Miteinander kann so einfach sein, wenn Beeinträchtigungen als Stärke und nicht als Hindernis für eine Beschäftigung wahrgenommen werden“.

Mit dem Audioguide durch Putbus

Kurverwaltung veröffentlicht einen modernen Führer durch Stadt und Park

Insel Rügen – Das gab es bisher noch nicht. Die Kurverwaltung Putbus gab pünktlich zum Fürstengeburtstag am 1. August einen neuen Audioguide für Stadt und Park heraus. „Wir haben uns dazu entschieden, den Bewohnern und Besuchern dieses moderne Angebot zu machen“, erklärt Kurchefin Birgit Lahann die Idee. „Die Neuheit ist eine willkommene Alternative zu den herkömmlichen analogen Führungen und kann jederzeit genutzt werden.“

Die Marketingabteilung knüpft damit an die Ortsgeschichte an, denn Fürst Wilhelm Malte zu Putbus (1783-1854) war Fan der modernen Technik. Er interessierte sich für die neuen Dampfschiffe vor seiner Küste oder die Eisenbahnen in England. Selbst spielte er mit ersten eigenen Fabrikideen im Südosten seiner Insel. Er hätte heutzutage schon längst einen Audioguide unter die Leute gebracht, denn er war äußerst stolz auf die wachsende fürstliche Residenz und den englischen Landschaftsgarten.

Der Putbusser Lehrer und Autor André Farin hat für 30 Stationen geschichtliche und aktuelle Informationen über die Rosenstadt gesammelt und aufgeschrieben. Dabei schaut er auf die Historie der Fürstenresidenz und deren Schlosspark, erzählt mehr über Gebäude, Denkmale und Einmaligkeiten.

Wie etwa das einzige Theater der Insel am Markt, die Romantikerinsel Vilm oder die besonders gelungene Stadtanlage mit dem Circus. „Mit dem einzigen, derart schönen englischen Landschaftsgarten auf Rügen müssen wir noch mehr werben“, meint der Rüganer, der sich seit Jahrzehnten für die Geschichte von Putbus und Rügen interessiert und engagiert.

Die Anwendung des Guides ist denkbar einfach. Die Nutzer scannen mit ihrem Handy nur den QR-Code auf der Kartenrückseite und die Wanderung kann beginnen. Mit individueller Zeiteinteilung, dem vorgeschlagenen oder einen eigenen Weg. Allein, zu zweit oder in gemütlicher Runde und natürlich so oft man möchte. An den in einer Karte gekennzeichneten Standorten hört man sich die gut zwei bis drei Minuten langen Informationen an.

Diese wurden professionell von einem Sprecher eingelesen. Der Inhalt wird ergänzt mit einem Startvideo und passenden Bildern zu den Stationen. Alles wird nur im Browser gespeichert und verbraucht kein Datenvolumen. Nach einer dreimonatigen Produktionszeit der Berliner Firma nubart GmbH ist der digitale Führer eine gelungene Bereicherung im Kurgeschäft.

„Wir sind stolz darauf, den Audioguide einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“, sagt Bürgermeisterin Beatrix Wilke. Man wolle mit dieser Form der Stadt- und Parkführung zeitgemäß, kurzweilig und informativ das architektonische und gärtnerische Erbe würdigen und bewahren.

Zugleich mache man auf sich und aktuelle Entwicklungen oder Vorhaben aufmerksam, werbe für die junge Stadt und deren Vorzüge als Ort zum Leben. Weitere Informationen zum Audioguide gibt die Kurverwaltung unter 03 83 01 – 431.