25 Jahre Michael Succow Stiftung

Greifswald – Seit nunmehr 25 Jahren leistet die Michael Succow Stiftung Pionierarbeit im Natur- und Klimaschutz – und das auf mittlerweile vier Kontinenten. Das Stiftungsjubiläum wird mit einem Festakt am Freitagnachmittag, 20.09., ab 14 Uhr, im Kultur- und Initiativenhaus Greifswald begangen. Zu den Gästen und Gratulanten gehört auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

 „Die Michael Succow Stiftung ist aus M-V nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger Partner der Landesregierung. Gemeinsam arbeiten wir daran, noch verbliebene intakte Ökosysteme zu sichern. Die beste Strategie dafür sind weiträumige Schutzgebiete, für die klare Regeln gelten. In Mecklenburg-Vorpommern kümmert sich die Stiftung um rund 700 Hektar Naturschutzflächen, u.a. die Karrendorfer Wiesen, einem Küstenüberflutungsmoor bei Greifswald. Grundsatz der Stiftungsarbeit ist von Anbeginn das Motto Erhalten – Haushalten – Werthalten und es bleibt auch künftig das Gebot der Stunde.

Dieser Dreiklang beschreibt, dass die Wildnis den Menschen nicht braucht, aber der Mensch die Wildnis. Sie ist unverzichtbar für den Schutz der biologischen Vielfalt, zur Erforschung von Umwelt- und Klimaveränderungen sowie zur Anpassung an diese oder zum ursprünglichen Naturerleben. Von Anfang an hat die Michael Succow Stiftung auch Schutzbemühungen in Partnerländern unterstützt und inzwischen ein beachtliches internationales Engagement vorzuweisen. Das dieses Engagement seinen Ursprung in Mecklenburg-Vorpommern hat, macht mich stolz und dankbar“, sagt der Minister.

Mit dem Preisgeld des Alternativen Nobelpreises, den Michael Succow 1997 für die Initiierung des Nationalparkprogramms in der ausklingenden DDR in Schweden erhielt, gründete er 1999 die Michael Succow Stiftung. Die Stiftung wird als gemeinnützig anerkannt und in den Bundesverband Deutscher Stiftungen aufgenommen. Stiftungsrat und Geschäftsführung arbeiten ehrenamtlich. Bereits 2000 beginnt die internationale Arbeit in Aserbaidschan.

In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald ist es der Stiftung in den vergangenen 25 Jahren gelungen, UNESCO-Weltnaturerbegebiete unter anderem im Iran und in Georgien einzurichten. Sie unterstützte die Gründung von Nationalparken in Aserbaidschan, Turkmenistan, Äthiopien und der Ukraine. Sie half dabei, UNESCO-Biosphärenreservate unter anderem in Äthiopien, Georgien, Iran, Usbekistan und Russland aufzubauen und insbesondere deren Kernzonen besser zu schützen.

Die Gründung des Greifswalder Moor Centrums im Jahr 2015, an der die Michael Succow Stiftung als Gründungsmitglied maßgeblich beteiligt war, bezeichnete Minister Backhaus als „Meilenstein“ für das moorreiche Mecklenburg-Vorpommern. „Die ca. 300.000 ha Moore in Mecklenburg-Vorpommern emittieren jährlich bis zu 6,2 Mio. Tonnen Kohlendioxidäquivalente und bilden somit die größte Treibhausgaseinzelquelle des Landes.

Der überwiegende Anteil stammt aus den entwässerten Mooren, wo der Torf mineralisiert wird und somit der bislang langfristig gebundene Kohlenstoff vor allem in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben wird“, beschreibt der Minister die Herausforderungen, „diese zu bewältigen kann nur in einem vertrauensvollen Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Verwaltung gelingen, wie wir es seit Anfang an mit der Succow-Stiftung pflegen.“

Bereits im Jahr 2000 hat die Landesregierung ein Konzept zur Bestands­sicherung und Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern (kurz: Moorschutzkonzept) verabschiedet. Darin wurden unter anderem Maßnahmen vorgeschlagen, die wie die Anhebung des Wasserstandes zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus den Mooren beitragen.

Geänderten Rahmenbedingungen und neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung tragend wurde das Konzept durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz fortgeschrieben und am 4. August 2009 veröffentlicht. Im Jahre 2011 wurde mit den MoorFutures ein alternatives Finanzierungsinstrument „made in Mecklenburg-Vorpommern“ auf den Markt gebracht. Es waren die ersten Zertifikate weltweit, die auf Basis von Moorwiedervernässungen generiert werden.

„Damit waren wir das erste Bundesand, welches die Themen Moor- und Klimaschutz wissenschaftsbasiert zusammengeführt hat. Das Greifswalder Moor Centrum hat dieser Entwicklung weiteren Auftrieb gegeben“, unterstrich der Minister Backhaus. Es folgte Ende 2017 die „Fachstrategie Paludikultur“ des Landes, welche nasse, d. h. torferhaltende, Nutzungsformen der Moore systematisch auf Anwendbarkeit, Kosten und Einsparpotentiale untersucht.

Auch hier war Mecklenburg-Vorpommern das erste Land, welches ein solches Papier vorgelegt und damit die Basis für weitere Entwicklungen geschaffen hat. Ende 2018 ist es außerdem gelungen, gemeinsam mit dem Bildungsministerium die Moorprofessur an der Universität Greifswald zu verstetigen, auch dies ist bislang in Deutschland beispiellos.

„Die Liste der Erfolge, die durch und mit der Michael Succow Stiftung erreicht wurden, ist lang. Abschließend hervorheben möchte ich aber noch das Engagement der Stiftung im Bereich Forschung und Weiterbildung und die enge Anbindung an die Universität Greifswald. Immer wieder sind Studierende in die Projekte der Stiftung eingebunden, ihre Qualifizierungsarbeiten werden von Stiftungsmitarbeitern betreut. Viele Projekte sind hoch innovativ und ermöglichen es Studierenden und Wissenschaftler sich international zu vernetzen.“

Tag der Schiene

und 50 Jahre S-Bahn Jubiläum in Rostock / Meyer: Attraktiver öffentlicher Personennahverkehr ist wichtiges Element für hohe Lebensqualität im Land

Rostock – Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat heute am Rostocker Hauptbahnhof die Veranstaltungen zum „Tag der Schiene“ offiziell eröffnet. Zugleich wurde vor Ort das 50jährige Bestehen der S-Bahn Rostock begangen. „Eine zukunftsorientierte und an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtete Mobilität ist ein wesentliches Element, damit Mecklenburg-Vorpommern ein attraktiver Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandort ist.

Deshalb haben wir eine Mobilitätsoffensive für das Land gestartet, gemeinsam mit den verkehrsunternehmen und den Kommunen. Wir erweitern das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr massiv, um mehr Menschen von einem Umstieg zu überzeugen. So haben wir zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 unter anderem rund 1,2 Millionen Leistungskilometer zusätzlich bestellt, das ist die größte Steigerung des Angebots im Schienenpersonennahverkehr seit der Bahnreform 1994/1995.

Der bundesweite Aktionstag ist eine gute Gelegenheit, umfassend über die bereits umgesetzten und die noch geplanten Maßnahmen zu informieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Zugleich wurde vor Ort das 50jährige Jubiläum der S-Bahn in Rostock begangen. Zu diesem Jubiläum Tag gibt es in der kommenden Woche ein besonderes Angebot: Am 28.9.2024 können die Rostocker S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 kostenfrei genutzt werden zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde. Das Ticket ist ausschließlich in der VVW-App oder im VVW-Webshop erhältlich und kann nur am 28.09. für 0 Euro erworben werden.

Verkehrsminister Reinhard Meyer und Carsten Moll, Regionalleitung DB Regio Nordost, eröffneten die Jubiläumsausstellung zu 50 Jahren Rostocker S-Bahn, die einen Blick in die Geschichte der S-Bahn seit den 1970er Jahren wirft. Zu sehen ist die Ausstellung im Reisezentrum des Bahnhofes bis zum 11.10.2024. Zudem präsentierten sich an den Bahnsteigen 4 und 5 modernisierte Fahrzeuge der ODEG und DB Regio.

Carsten Moll, Vorsitzender von DB Regio Nordost: „Mit dem runden Geburtstag der S-Bahn Rostock feiern wir ein beeindruckendes Jubiläum. Die S-Bahn verbindet die Menschen in der Region – egal ob Pendlerinnen und Pendler oder Ausflugs-Reisende – seit fünf Jahrzehnten miteinander. Mit dem Zug im historischen Design wollen wir an die lange Geschichte der S-Bahn in Rostock erinnern – dabei ist das Fahrzeug von außen retro, von innen aber ganz frisch modernisiert.“

Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern sagte: „Wir laden heute alle Besucher des Rostocker Hauptbahnhofes herzlich ein die Messestände der Verkehrsunternehmen und des Verkehrsverbundes sowie der Bundespolizei und der VMV zu besuchen und sich rund um die Themen Bahn und Recruiting zu informieren. Feiern Sie mit und nehmen Sie an den Aktionen teil.“

Lars Gehrke, Geschäftsführer der ODEG unterstreicht: „Das Vertrauen unserer Fahrgäste, des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der VMV sind unsere Motivation für eine Arbeit auf der Schiene. Wir sind mit unseren Zügen seit 2002 in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und verbinden Menschen mit ihren Reisezielen, ihrem Arbeitsplatz und ihrer Familie durch kontinuierliche Qualität und Herzlichkeit. Heute feiern wir den „Tag der Schiene“ gemeinsam mit allen, die den ÖPNV schätzen und sich für Mobilität interessieren und einsetzen! Viel Freude an dem „Tag der Schiene“!“

Michael Mißlitz, Geschäftsführer der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH dankt auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Molli: „Ich danke den Kolleginnen und Kollegen der DB Regio AG und ODEG, die täglich für die Fahrgäste der S-Bahn Rostock ihren Dienst tun. Vielen Dank für ein halbes Jahrhundert S-Bahn in der Hansestadt und Region Rostock.

Ein halbes Jahrhundert, das zeigt, wie wichtig und unersetzlich die S-Bahn für die Menschen in unserer Region geworden ist. Sie hat nicht nur den öffentlichen Nahverkehr in Rostock geprägt, sondern auch die Mobilität in und um die Stadt nachhaltig verändert. Danke an alle, die die Geschichte der S-Bahn Rostock geprägt haben und sich über Jahrzehnte hinweg für einen starken Eisenbahnnahverkehr eingesetzt haben.“

Stefan Wiedmer, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Warnow, betont die Bedeutung der Schiene im Verbundgebiet: „Der Schienenverkehr ist aus dem Verkehrsverbund Warnow nicht wegzudenken, er verbindet die Menschen auch weit über das Verbundgebiet hinaus. Insbesondere die S-Bahn ist von großer Bedeutung für unsere Fahrgäste, sowohl im Landkreis Rostock als auch zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde.

Entsprechend positiv fiel das Feedback aus, als durch unser Verbundprojekt MIRROR zwischen Güstrow und Rostock die S-Bahn verstärkt und in Rostock die Nacht-S-Bahn vorgestellt wurden.“

Alkohol in der Schwangerschaft

Drese weist auf dramatische Auswirkungen für die Kindes-Entwicklung hin / 10.000 Neugeborene jährlich betroffen

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert größere gesamtgesellschaftliche Anstrengungen beim Kampf gegen Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht. „Eine besonders schockierende und dennoch noch viel zu wenig bekannte Schädigungsfolge ist die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD), auf die viel mehr Aufmerksamkeit gelegt werden muss“, sagte Drese zum Auftakt des Fachtages „FASD und Schule“, der heute in Rostock stattfindet.

Veranstaltet wird der Fachtag von der FASD Beratungsstelle des Diakonie Rostocker Stadtmission e.V., dem Verein FAS(T)D perfekt MV e.V. und dem Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock. FASD ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Schädigungen eines Kindes, die durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden. Sie gilt bundesweit als die häufigste aller angeborenen Erkrankungen.

Drese verdeutlichte, dass in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder geboren werden, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft schwere, irreversible Entwicklungsstörungen aufweisen. „Wird das Gehirn eines ungeborenen Kindes durch den Alkoholkonsum der Mutter geschädigt, muss es zeitlebens unter den Folgen leiden“, wies die Ministerin auf die Dramatik der Krankheit hin.

Die damit einhergehenden Beeinträchtigungen unterschiedlicher Funktionen des Gehirns könnten sich überall im Alltag bemerkbar machen. Probleme beim Lernen bzw. eine Intelligenzminderung hätten beispielsweise häufig einen Schulabbruch zur Folge. Ist das Sozialverhalten beeinträchtigt, fallen die Betroffenen unter Umständen dadurch auf, dass sie sich nicht an Regeln halten können. Häufig gelten sie zudem als aggressive, impulsive und hyperaktive Menschen. Auch kann Menschen mit FASD der Aufbau und die Pflege von Beziehungen schwerfallen.

„Hilfen müssen auf vielfältige Weise erfolgen“, betonte Drese. „Die betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen in Kitas, Schulen und in Zusammenarbeit mit therapeutischen Einrichtungen eng begleitet und gezielt gefördert werden und es muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sie mehr Unterstützung als andere Kinder brauchen, um soziale Defizite auszugleichen.“ Dabei müsse die gesamte Familie umfassend unterstützt werden auch mit Blick darauf, dass viele Kinder mit FASD in einer Adoptiv- oder Pflegefamilie leben, die oftmals auf diese Herausforderungen nicht vorbereitet seien.

Eine besondere Bedeutung haben nach Angabe von Drese Prävention und Aufklärung. „Denn durch den Verzicht auf den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft kann FASD vermieden werden“, so die Ministerin. Mit den rund 30 Suchtberatungsstellen und den über 40 Schwangerschaftsberatungsstellen gebe es Anlaufstellen im gesamten Land. Drese: „Jede und jeder kann in seinem Umfeld auf diese wichtigen Hilfsangebote hinweisen. Auch nach der Geburt gibt es für Familien in schwierigen Lebenslagen die Möglichkeit, im Rahmen des Landesprogramms Frühe Hilfe durch geschulte Familienhebammen kostenlos beraten und begleitet zu werden.“

Die Ministerin hob zudem hervor, dass es seit 2023 eine spezielle Beratungsstelle für FASD bei der Rostocker Stadtmission gibt. „Mein Dank geht an die Diakonie für dieses wichtige Hilfsangebot und an alle, die das Thema FASD aus dem Dunkeln holen und sich mit Expertise und Engagement um die Kinder und Familien kümmern“, sagte Drese zum Start des Fachtages.

Hochwasserlage im deutschen Elbegebiet

Schwerin – Die Hochwasserlage im deutschen Elbegebiet entspannt sich. „Durch das vorhergegangene Niedrigwasser war genügend Kapazität im Flussbett, so dass die Wassermassen sich verteilen konnten und der Hochwasserscheitel im Wellenverlauf abflachte. Hilfreich war auch die Steuerung der Moldaukaskaden und die einsetzende trockene Witterung.

Ich danke allen beteiligten Behörden und Einsatzkräften für ihr besonnenes Vorgehen. Meine Gedanken sind bei den Menschen in Österreich, Tschechien und Rumänien, die nicht so viel Glück gehabt haben und die neben kleinen und großen ersetzbaren Sachwerten, sogar einen geliebten Menschen verloren haben“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus zum Wochenendbeginn.

An keinem Elbpegel auf deutschem Gebiet wurde die höchste Alarmstufe 4 erreicht. Die Pegelstände in Sachsen sinken kontinuierlich. An den mecklenburgischen Pegeln Dömitz und Boizenburg steigen die Wasserstände am Pegel Dömitz (264 cm) und am Pegel Boizenburg (165 cm) zwar deutlich an; mit einer Überschreitung der Alarmstufe 1 (ab 500 cm) rechnen die Fachleute aber nicht.

Laut der Vorhersage der gemeinsamen Hochwassermeldezentrale der Flussgebietsgemeinschaft Elbe werden die maximalen Wasserstände in Dömitz am 24./25.09.24 mit etwa 385 cm am Pegel und in Boizenburg am 25./26.09.24 mit ca. 375 cm am Pegel erwartet. Aktuell befindet sich der Hochwasserscheitel in der Region Torgau (LK Nordsachsen).

Auch in der Oder bewegt sich eine Hochwasserwelle flussabwärts und hat die Region nahe Polecko in Polen erreicht. Im weiteren Verlauf wird der Hochwasserscheitel sich mit dem ebenfalls noch erhöhten Durchfluss der Lausitzer Neiße vereinigen und im Laufe der nächsten Tage Eisenhüttenstadt passieren. Auf brandenburgischem Gebiet ist dann und bis Mitte der nächsten Woche die Alarmstufe 3 oder sogar 4 möglich.

„Da der Hochwasserschutz an der Binnenküste des Oderhaffs aber für deutlich schwerwiegendere Ostseehochwässer ausgelegt ist, gehen unsere Experten vom StALU Vorpommern davon aus, dass es keine Gefahr gibt“, betonte Minister Backhaus.

Biogasanlage aus Vorpommern in Brasilien

Torgelow – Erfolgreiches deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt: Am Donnerstag fand der symbolische Baustart für eine Biogasanlage der Firma Mele aus Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern statt. Die Anlage wird im brasilianischen Toledo im Bundesstaat Paraná errichtet.

Anlässlich dieses wichtigen Ereignisses betonte Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig per Videoschaltung aus dem Gouverneurspalast in Curitiba die Bedeutung der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien. Anschließend startete sie im Beisein des Vize-Gouverneurs des Bundesstaates Paraná, Darci Piana, symbolisch die Bauarbeiten vor Ort.

„Ich bin besonders stolz, dass Ingenieurskunst aus Mecklenburg-Vorpommern hier in Brasilien zum Einsatz kommt. Wir haben mit der Biogasanlage hier die Möglichkeit zu zeigen wie Klimaschutz und Landwirtschaft voneinander profitieren können – unbeliebte Gülle wird zu Biogas“, sagte Manuela Schwesig.

Die Biogasanlage in Toledo, die von der Firma Mele errichtet wird, setzt ein innovatives Konzept um: Sie wandelt Gülle, ein Abfallprodukt der Tierhaltung, in wertvollen Rohstoff zur Energiegewinnung um. Die Gülle wird dafür über ein Pipelinesystem von den landwirtschaftlichen Betrieben zur Biogasanlage geleitet.

Dies trägt zur sicheren Entsorgung der Abfälle bei und ermöglicht gleichzeitig eine nachhaltige Energieproduktion. Die Anlage wird jährlich zur Reduzierung von 52.000 Tonnen CO2 beitragen und ist Teil eines umfassenden Projekts zur Schaffung weiterer Biogasanlagen in der Region Paranà. Zugleich wird damit ein Beitrag zur Armutsverringerung in Brasilien geleistet.

„Es freut mich sehr, dass wir heute den Startschuss für ein herausragendes deutsch-brasilianisches Projekt geben konnten. Brasilien ist ein wichtiger Partner für Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern in Lateinamerika, und mit unserer Partnerschaft für eine sozial gerechte und ökologische Transformation haben wir eine neue Ebene der Zusammenarbeit erreicht“, sagte Schwesig.

Die Biogasanlage in Toledo ist der erste von vielen geplanten Schritten: Insgesamt haben sich 2500 landwirtschaftliche Betriebe der Region Paranà zum Ziel gesetzt, ihre Abfälle umweltfreundlich in Biogas und zukünftig auch in Wasserstoffderivate umzuwandeln. Damit wird Gülle zu grünem Kraftstoff für die Industrie und den Verkehr.

Die Ministerpräsidentin betonte abschließend die enge deutsch-brasilianische Partnerschaft und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. „Dieses Projekt ist nicht nur gut für die Umwelt und den Klimaschutz, sondern fördert auch den Wohlstand der Menschen vor Ort. Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Erfolg und Glück.“

Das Projekt wird durch die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt und steht als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung. Diese Public-Private-Partnership-Maßnahme ist Bestandteil des International Hydrogen Ramp-up Programms (H2Uppp).

Daten zum Wasserhaushalt in M-V

Kittendorf – In Kittendorf, südlich von Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte), wird am 19.9. eine neue Lysimeter-Anlage in Betrieb genommen. Mit dieser Messeinrichtung werden amtliche Daten über den Wasser- und Stoffhaushalt von Böden erhoben. Berücksichtigt werden dabei auch der Einfluss standortspezifischer Eigenschaften, wie die lokalen klimatischen Verhältnisse oder die jeweilige Landnutzung. Für den Ersatzneubau wurden 750.000 Euro investiert.

In Mecklenburg-Vorpommern werden drei Lysimeteranlagen betrieben: Kittendorf alt (seit 1978, Land M-V), Groß Lüsewitz (seit 1972, Uni Rostock/Land M-V) und Rustow (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt/Außenstelle Neustrelitz). „Aus den Anlagen liegen über 50 –jährige Datenreihen vor, aus denen Schlussfolgerungen für die landwirtschaftliche Düngung in Abhängigkeit von Niederschlagsereignissen oder zur Gefährdung von Stickstoff-Austrägen unter Zwischenfrüchten ermöglicht wurden.

Mit der nun neu gebauten Anlage in Kittendorf ist es erstmals möglich, die Ergebnisse aller Lysimeter miteinander zu vergleichen und landesweite und damit klimarelevante Schlussfolgerungen zu ziehen. Zukünftig sollen die dort gewonnenen Daten zentral verarbeitet werden, um Kooperationen mit angrenzenden Bundesländern zu ermöglichen um Maßnahmen zum Schutz des Wassers und zur Anpassung an den Klimawandel mit Augenmaß, aber zielsicher ergreifen zu können“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus vor Ort.

Amtliche Daten auf höchstem technischen Niveau sind erforderlich, denn der Klimawandel ist auch in MV angekommen. 2024 gab es in Europa und weltweit den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die globale Durchschnittstemperatur lag in den drei Sommermonaten 0,69 Grad Celsius über dem Durchschnitt des aktuellen Referenzzeitraums von 1991 bis 2020.

Zum Sommerfinale am 29.8. wurde in Anklam mit 34,5 °C der Höchstwert erreicht. Damit war der hiesige Sommer genauso warm wie der 2023. Im August war Mecklenburg-Vorpommern mit Niederschlagsmengen von gerade einmal 29 l/m² das niederschlagsärmste Bundesland.  Auch die klimatische Wasserbilanz des Landes ist mit -22,0 mm für den Zeitraum 1991-2020 negativ. „Dies verdeutlicht die angespannte Situation“, sagte der Minister.

27. Berufs- und Studienorientierungsmesse

Meyer: Qualifizierte Fachkräfte sind wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes

Rosatock – Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer hat am Freitag in Rostock die 27. Berufs- und Studienorientierungsmesse „jobfactory“ eröffnet. „Qualifizierte Fachkräfte und eine starke Fachkräftebasis sind eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Landes. In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt stehen Schulen, Unternehmen und Hochschulen vor der gemeinsamen Herausforderung, jungen Menschen eine fundierte berufliche Orientierung zu bieten. Die Jobfactory Rostock bietet hierfür eine Plattform, Schülerinnen und Schülern eine breite Palette an beruflichen und akademischen Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern aufzuzeigen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Vor Ort waren 154 Ausstellerinnen und Aussteller (Unternehmen, Hochschulen und Institutionen) aus ganz Mecklenburg-Vorpommern präsent und stellten über 500 Berufe, Studiengänge und Praktika auf rund 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vor. Erstmals gab es auf der Messe eine Sonderfläche zum Thema Maritime Wirtschaft, auf der über 20 Unternehmen aus den Bereichen Schifffahrt, Schiffbau, Hafenwirtschaft und Meerestechnik Berufsbilder und Karrierechancen vorstellten. „Die maritime Industrie ist mit ihren Werften sowie maritimen Zulieferern und Dienstleistern einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik ein wichtiger industrieller Kern und von hoher strategischer Bedeutung. Die Branche leistet einen zentralen Beitrag für die Energiewende, für die Nutzung der Offshore-Windenergie und für nachhaltigen Klimaschutz. Dafür brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte und engagierte junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz in diesen Zukunftsberufen suchen“, sagte Meyer.

Die jährliche stattfindende Messe wird getragen und organisiert vom JOBFACTORY e. V.. Die Mitglieder des Vereins (u.a. BA Rostock, HWK OMV, Ostseezeitung, Uni Rostock, WIRO, DEHOGA und IHK Rostock) sind Unternehmen und Privatpersonen aus Mecklenburg-Vorpommern, die seit vielen Jahren als Konsortium der JOBFACTORY zusammenarbeiten. Aufgrund des Engagements des Konsortiumsmitgliedes Rostocker Straßenbahn AG (und den Partnern DB Regio AG, rebus Regionalbus Rostock GmbH, Weiße Flotte GmbH und der VVW Verkehrsverbund Warnow GmbH) konnten Besucherinnen und Besucher kostenfrei zur JOBFACTORY anreisen.