Gedenkstunde des Landtages M-V

Schwesig: Wir sind dankbar, dass wir in Deutschland fast 80 Jahre in Frieden leben

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat bei der Gedenkstunde des Landtages Mecklenburg-Vorpommern zum Volkstrauertag dazu aufgefordert, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten und weiterzugeben.

„Wir haben gerade auf dem Alten Friedhof Kränze niedergelegt. Wir gedenken damit der Millionen von Toten der Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts. Wir gedenken der Opfer von Diktatur und Gewaltherrschaft. Wir denken an die deutschen Soldaten, die bei ihren Auslandseinsätzen ums Leben gekommen sind. Und wir denken an die vielen Menschen, die auf der ganzen Welt in diesen Tagen unter Krieg, Bürgerkrieg und Gewalt leiden.

Die Nazis hätten den Volkstrauertag zum so genannten „Heldengendenktag“ gemacht und damit seinen Sinn missbraucht. Die Möglichkeit, aus den schrecklichen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs zu lernen, hat gerade Deutschland damals nicht genutzt. Im Gegenteil: Mit dem Überfall auf Polen habe Nazideutschland einen weiteren Weltkrieg begonnen, der über 75 Millionen Menschen das Leben kostete.

Die Ermordung der Juden, die Zerstörung Europas – „auch an dieses millionenfache Leid denken wir heute. Unsere Generation trägt keine Verantwortung für die Verbrechen von damals. Aber wir stehen in der Verantwortung, daran zu erinnern und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.“

Der Volkstrauertag sei ein stiller Feiertag, ein Tag des Innehaltens. Schwesig: „Er mahnt uns, Konflikte friedlich zu lösen. Denn jeder Krieg tötet unschuldige Opfer. Nur im Frieden können wir Menschen gut miteinander leben. Nur im Frieden gibt es Sicherheit, Freiheit und Wohlstand. In Deutschland leben wir trotz aller Sorgen und Probleme seit bald 80 Jahren in Frieden. Dafür sind wir dankbar. Und wir müssen alles dafür tun, dass dies auch so bleibt.“

Ball der Generationen

Schwesig: Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist immer noch robust

Bansin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist zu Beginn des diesjährigen Balls der Generationen in Bansin auf die Lage der Wirtschaft im Land eingegangen. „Wir treffen uns in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Viele Unternehmen bei uns im Land schauen mit Sorgen auf die Zukunft.“ Das würden die Umfragen der IHKen sehr deutlich zeigen.

Die Wirtschaft in MV zeige sich aber ziemlich robust. „Mecklenburg-Vorpommern war 2023 und auch im ersten Halbjahr 2024 das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Unternehmen aus Vorpommern leisten einen großen Beitrag dazu.“ Als Beispiel nannte die Ministerpräsidentin die mele-Group, die international erfolgreich ist im Bereich Bioenergie. „Topregal erweitert seine Produktionsstätte, ebenso wie Ekato in Stralsund. Und auch in die Zuckerfabrik in Anklam und das Kartoffelwerk Stavenhagen wird kräftig investiert.“

Gutes Wachstum sei auch möglich, „weil wir mit 17 Prozent das Bundesland mit der höchsten Investitionsquote im aktuellen Landeshaushalt sind. Wir investieren in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, in erneuerbare Energien und Wasserstoff.“ Diese positive Entwicklung sei auch das Ergebnis der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft.

Die Ministerpräsidentin richtete ihren Blick in Richtung Bundespolitik: „Es ist gut, dass sich die Beteiligten im Bund auf einen Neuwahltermin geeinigt haben. Das darf aber nicht dazu führen, dass wichtige Entscheidungen jetzt liegen bleiben. Wir brauchen jetzt neue Impulse für die Wirtschaft in Deutschland.“