Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bewilligt

Dr. Blank: Förderung innovativer Entwicklungsverfahren stärkt Forschungsstandort Rostock

Rostock Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute in Rostock die Zuwendungsbescheide für ein neues Koopera­tionsvorhaben im Bereich der Medizintechnik übergeben. Die LiEBAU orthopädietechnik GmbH, das Institut für Polymer- und Produktionstechnologien e.V. und die Universtitäts­medizin Rostock erhalten Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,12 Millionen Euro für die gemeinsame Entwicklung einer neuartigen Kunststofforthese.

„Eine gute Nachricht für die medizintechnische Forschung und Entwicklung in unserem Land. Das gemeinsame Vorhaben unterstreicht die Innovationskraft des Standorts Mecklenburg-Vorpommern und wird einen wichtigen Beitrag im Bereich der Medizintechnik leisten, von dem in Zukunft hoffentlich vielen Menschen profitieren werden“ sagt Dr. Wolfgang Blank.

Im Rahmen des Projektes soll eine neue Orthese unter Nutzung additiver Technologien (3D-Druck) und biomecha­nischer Methoden entwickelt werden. Ziel ist es, die gegen­wärtigen Herausforderungen bei der Herstellung der Zwei-Schalen-Orthese zu lösen und die Versorgung von Patienten bei der Charcot-Arthopathie („Charcot-Fuß“) zu verbessern.

Die Charcot-Arthopathie tritt meist als Folge der diabetisch geprägten Polyneuropathie auf. Betroffene leiden unter unbe­merkten Empfindungsstörungen, die zu Mikrofrakturen führen und innerhalb kurzer Zeit zum Zusammenbruch des Fuß­skeletts verursachen. Dadurch entstehen strukturelle und funktionelle Deformationen des Fußes. Die akute Behandlung erfordert eine sofortige Ruhigstellung, doch die Herstellung der notwendigen Orthesen ist bislang ehr aufwändig. Der neue Forschungs- und Kooperationsverband aus Rostock verfolgt das Ziel, ein innovatives Verfahren entwickeln, mit dem Patienten künftig besser versorgt werden können. Dazu bringen die drei Partner essenzielle Strukturen, Erfahrungen und Know-How mit.

Die Landesregierung unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation“, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stammen. Die Bewilligung der Mittel erfolgte durch die TBI Technologie-Beratungs-Institut GmbH.

Es ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung, mit inno­vativer Industrie- und Wirtschaftspolitik, eine gezielte Techno­logiepolitik und eine vorausschauende Fachkräftepolitik die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftskraft der mittelständisch geprägten Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu stärken, gute Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

Robbenschutz in der Reusenfischerei

Schwerin – Fischerei- und Umweltminister Dr. Till Backhaus veranlasst als ad hoc Maßnahme für die diesjährige Reusenfischerei in den Küstenge­wässern MV, dass ab März 2025 zum Schutz von Kegelrobben (Halichoerus grypus) auch außerhalb des Greifswalder Boddens genehmigungspflichtige relevante Reusen nur noch mit speziellen Robbenschutzvorrichtungen aufgestellt und betrieben werden dürfen. Bisher galten solche Bestimmungen lediglich für den Fischereibezirk Greifswalder Bodden, in dem Kegelrobben seit Längerem besonders häufig anzutreffen sind.

Damit knüpft der Minister an seine Ankündi­gungen Ende 2024 an, angesichts des  erhöhten Aufkommens von toten Kegelrobben im letzten Spätherbst insbesondere im Küsten­bereich Südostrügens die Robbenschutzmaßnahmen an genehmi­gungs­pflichtigen Reusen in der Küstenfischerei M-V vorsorglich zu erhöhen (siehe PM 284/2024 vom 21.11.2024 sowie PM 303/2024 vom 10.12.2024). Die Fischereibetriebe der Küstenfischerei Mecklenburg-Vorpommerns im Haupt- und Nebenerwerb wurden entsprechend durch die obere Fischereibehörde über die vorläufige Sofortmaßnahme informiert.

„Es ist mir wichtig zunächst nochmalig festzustellen: Nach der derzeitigen Beweislage konnte kein Nachweis geführt werden, dass die damals einzige Großreuse im Gebiet Südostrügen den Tod von mehr als 40 Robben verursacht hat. Gleichwohl sollten wir – auch zum Imageschutz der Fischerei – vorsorglich Maßnahmen ergreifen, um das Schutzniveau für Robben in Bezug auf potenziell gefährdende Fanggeräte zu erhöhen“, stellt Dr. Backhaus heraus. „Mit diesem ersten wichtigen Schritt können für nahezu alle Kegelrobben ein Eindringen in die Großreusen und damit potentielle tödliche Beifänge verhindert werden“, so der Minister zu diesem ersten erforderlichen Schritt.

Klar sei auch, dass baldmöglichst dauerhafte Regelungen und Vorkehrungen zum Schutz von Robben benötigt werden. „Es ist allerdings eine sorgfältige Abwägung zwischen den zwingend erforderlichen artenschutzrechtlichen Belangen einerseits und der Gewährleistung einer ausreichenden Fängigkeit der Fanggeräte und der Verhältnismäßigkeit von Einschränkungen andererseits erforderlich.

Aufgrund der bestehenden großen Wissenslücken und fehlender Erfahrungswerte haben dazu bereits Abstimmungen auf Fachebene begonnen, die weiter fortgesetzt werden“, sagt der Minister und zeigt sich zugleich zuversichtlich: „Die Reusenfischerei soll und wird ihre Bedeutung für die Küstenfischerei beibehalten oder diese sogar ausweiten können. Es muss gelingen, ihr erhebliches Potential als eine umweltangepasste und nachhaltige Fischerei­methode noch stärker zu nutzen, auch als Alternative zu anderen Fanggeräten wie Stellnetzen.“

Auf Einladung des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittel­sicherheit und Fischerei M-V (LALLF) als oberer Fischereibehörde fand am 22.01.2025 ein Fachgespräch statt, bei dem die Weiterentwicklung und Umsetzung von fischereitauglichen und wirksamen Robbenschutz­maßnahmen sowohl aus fischereilicher Sicht als auch aus Sicht des Artenschutzes intensiv beraten wurde. Als Experten nahmen sowohl Reusenfischer aus verschiedenen Fischereibezirken des Landes als auch Vertreter der Wissenschaft und der Fischerei- und Naturschutz­verwaltung teil.

Diskussionsgrundlage für die Beteiligten waren die bereits seit 2019 für die Reusenfischerei im Fischereibezirk Greifswalder Bodden geltenden Robbenschutzvorrichtungen. Nach Auffassung der Vertreter der zuständigen Fischereibehörden des Landes sei kurzfristig nur eine Ausweitung dieser Regelungen auf weitere Küstenbereiche verhältnismäßig und umsetzbar. Dies wurde von den übrigen Teilnehmern zur Kenntnis genommen und als Diskussionsgrundlage akzeptiert.

Im Ergebnis werden nun die bisher nur im Fischereibezirk Greifswalder Bodden geltenden Robbenschutzvorrichtungen in leicht modifizierter Form auch an allen relevanten Reusen, die in den Küstengewässern MV im Jahr 2025 aufgestellt und betrieben werden, verpflichtend. Entsprechend sind im Eingang zu geschlossenen Fangkammern nicht dehnfähige Strukturen einzubauen, die ein Einschwimmen von Kegelrobben verhindern. Beispielsweise darf im Falle einer geschlossenen ringförmigen Struktur deren Umfang maximal 75 cm betragen. Die einzuhaltenden Maße beruhen auf Vermessungen der am Meeresmuseum bisher untersuchten Robbentotfunde.

Spätestens zur Reusensaison 2026 soll die vorläufige Sofortmaßnahme 2025 durch permanente und nachhaltig wirksame Robbenschutz­regelungen ersetzt werden. Dazu bedarf es sowohl der Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen, insbesondere der Küstenfisch­ereiverordnung, als auch der technischen Überarbeitung und Anpassung der Vorgaben für Fanggeräte unter weiterer Einbeziehung fischerei- und naturschutzfachlicher Expertise, einschließlich der Expertise der Naturschutzverbände sowie der Naturschutzforschung. Ein erster technischer Überarbeitungsvorschlag soll durch die obere Fischereibehörde möglichst bis April 2025 erarbeitet werden und dann Gegenstand einer Vorstellung und Diskussion auf einer Informations­veranstaltung mit den Küstenfischereibetrieben im Juni 2025 sein.“

Medienscouts M-V gratuliert

Schwerin – In einer Welt, die von digitalen Medien geprägt ist, wird Medienkompetenz zu einer der wichtigsten Fähigkeiten für junge Menschen. Medienarbeit im schulischen und außerschulischen Bereich ist daher weit mehr als der bloße Umgang mit digitalen Werkzeugen und entsprechender Technik– sie ist ein grundlegender Baustein für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Das herausragende Engagement des Projekts „Medienscouts MV“ wurde mit dem Gewinn des renommierten ITEC Cares Award 2025 in der Kategorie „staatliches Engagement“ gewürdigt. Mit der Auszeichnung werden all jene geehrt, die sich in der Bildungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern mit Leidenschaft für eine fundierte Medienbildung einsetzen.

„Wir freuen uns sehr, dass dieses Jugendprojekt, das seit Jahren mit vielen engagierten Partnern eine ganz starke Arbeit in unserem Land leistet, in diesem Jahr diese Würdigung erfährt. Die Auszeichnung ist ein beeindruckender Beweis für das Engagement und die Kompetenz aller Beteiligten der Medienscouts MV – für diesen Einsatz mein herzlicher Dank an alle Unterstützer und Mitwirkende“, gratuliert MV-Digitalisierungsminister Christian Pegel und:

„Die Medienscouts geben insbesondere jungen Menschen in unserem Land die Werkzeuge an die Hand, um in einer digitalen Welt nicht nur Konsumenten, sondern aktive, mündige Gestalter zu sein. Das Projekt trägt dazu bei, dass Medien nicht nur genutzt, sondern verstanden werden – als Mittel zur Kommunikation, als Raum für Kreativität und als Instrument zur Mitgestaltung unserer gemeinsamen Zukunft.“

Das Projekt Medienscouts MV, initiiert vom Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern, bildet Jugendliche zu kompetenten Ansprechpartnern in Fragen der sicheren und verantwortungsvollen Mediennutzung aus. Durch sogenannte Peer-to-Peer-Ansätze (Kommunikation unter Gleichen) werden Schülerinnen und Schüler befähigt, ihr Wissen an Gleichaltrige weiterzugeben und somit aktiv zur Prävention von Medienrisiken beizutragen.

Der ITEC Cares Award wird jährlich vom IT-Executive Club im Rahmen der Hamburger IT-Strategietage verliehen und zeichnet herausragende Projekte im Bereich der digitalen Bildung und des gesellschaftlichen Engagements aus. Die Medienscouts MV konnten sich in diesem Jahr in der Kategorie „staatliches Engagement“ erfolgreich gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen.

„Dieser Gewinn unterstreicht die Bedeutung von Projekten wie den Medienscouts MV für die digitale Bildung und den verantwortungsvollen Umgang mit Medien. Es zeigt, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern auf dem richtigen Weg sind, unsere Jugend fit für die digitale Zukunft zu machen. Daher bin ich auch unserem Landesdatenschutzbeauftragten dankbar, der sich für dieses Projekt stark macht und jährlich Jugendliche zu neuen ‚Scouties‘ ausbildet“, betont Minister Pegel.

Weitere Informationen zu den Medienscouts MV finden Sie auf der Website des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern.