Ich bin Zahnarzt und jetzt?

Drese wirbt bei Zahnarztnachwuchs für Praxisübernahmen im ländlichen Raum

Warnmeünde – Heute fand in Rostock-Warnemünde unter dem Motto „Ich bin Zahnarzt und jetzt?“ eine Fortbildungsveranstaltung für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie für Studierende der Zahnmedizin statt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese hält das Format für eine sehr sinnvolle Idee, junge Menschen für einen Verbleib in Mecklenburg-Vorpommern und den Gang in die freiberufliche Selbständigkeit zu motivieren.

„Wir brauchen Zuversicht und Tatkraft. Deshalb ist es wichtig, die Chancen zu betonen, anstatt den Zahnarzt-Beruf und die Gründung oder Übernahme einer eigenen Praxis schlechtzureden“, dankte Drese in ihrem Grußwort den Veranstaltern bzw. Organisatoren von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung M-V (KZV MV), der Zahnärztekammer M-V, vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte M-V und der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

Zahnärztinnen und Zahnärzte kurz nach oder vor Ende ihres Studiums beschäftigen schwere Themen wie Niederlassung oder Anstellung, Selbstständigkeit, Praxiskauf, aber auch Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum Umfeld, zu den Freizeitmöglichkeiten, zu Kitas, Schulen und Universitäten, verdeutlichte Drese. „Ziel der Veranstaltung ist es, Ihnen für Ihren Weg Informationen für einen gelungen Berufseinstieg und Berufsaufstieg zu vermitteln“, so die Ministerin.

Drese warb bei den Teilnehmenden besonders dafür, Praxisstandorte in drohenden bzw. bestehenden Unterversorgungsgebieten in Betracht zu ziehen. „Ich freue mich, dass in Mecklenburg-Vorpommern ca. 1.200 Zahnärztinnen und Zahnärzte arbeiten und leben und die Vorzüge, die unser Bundesland zu bieten hat, nutzen. Wir brauchen jedoch in unserem Land infolge des demografischen Wandels zusätzliche Zahnärztinnen und Zahnärzte. Besonders in unseren ländlichen Regionen hoffen die Bürgerinnen und Bürger auf neue Zahnarztpraxen getreu dem Motto je dünner die Bevölkerungsdichte, je größer der rote Teppich“, sagte Drese.

Neben einem festen Patientenstamm, eigenen, großzügigen Räumlichkeiten, einer starken sozialen Gemeinschaft im Ort und der Möglichkeit, ein eigenes Grundstück und Haus zu erwerben, stehen nach Angaben von Drese auch genügend Fördermöglichkeiten aus dem Strukturfonds der KZV MV zur Verfügung, z. B. für die Gründung oder Übernahme einer Einzelpraxis oder Berufsausübungsgemeinschaft.

Fischland-Symposium

Drese: Chronische Nierenkrankheit in MV überdurchschnittlich weit verbreitet

Wismar – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf dem Fischland-Symposium die große Expertise in Mecklenburg-Vorpommern bei der Bekämpfung von chronischen Nierenkrankheiten hervorgehoben. Am Freitag und Sonnabend treffen sich in der Hansestadt Wismar etwa 100 Ärztinnen und Ärzte der Nephrologie und benachbarten Fachrichtungen um sich zum Thema „Nierenheilkunde in Mecklenburg-Vorpommern“ und Norddeutschland auszutauschen.

Als Beispiele nannte Drese in ihrem Festvortrag den Weltnierentag in der Hansestadt Greifswald, der auf die enorme Bedeutung von Nierenerkrankungen aufmerksam macht und einen Fachaustausch bietet. Es gebe zudem den Nordverbund Niere, der die Forschung zur Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen effektiver macht und die Erkenntnisse der Nierenheilkunde im Norden synergetisch zusammenführt. Ende 2024 wurde darüber hinaus das neue KfH-Nierenzentrum in Greifswald eingeweiht. Aus Greifswald entstand außerdem die Initiative zu der bundesweit geltenden Klinische Praxisleitlinie „Chronische Nierenkrankheit in der Hausarztpraxis“.

Die chronische Nierenkrankheit betrifft bundesweit etwa 10 Prozent der Bevölkerung, in Mecklenburg-Vorpommern sind es sogar 17 Prozent. Hierfür ist eine Anhäufung von Risikofaktoren in unserem Bundesland verantwortlich, wie höhere Prävalenzen von Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Nikotingebrauch, Hypercholesterinämie sowie eine im bundesweiten Vergleich ältere Bevölkerung.

„Das zeigt, wie wichtig eine hochqualifizierte und funktionierende medizinische Versorgung ist“, betonte Drese. „Die gute Nachricht ist, wir sind in Mecklenburg-Vorpommern gut aufgestellt im Bereich der Prävention, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge nephrologischer Krankheiten“, so die Ministerin.

Drese: „In Mecklenburg-Vorpommern können Patienten in 48 Dialyseeinrichtungen, die sich auf 10 Krankenhäuser verteilen, behandelt werden. In der ambulanten Versorgung stehen 46 Dialyseeinrichtungen zur Verfügung.“ Therapieeinheiten sind bei dauerhaftem Nierenversagen häufig dreimal wöchentlich notwendig.

Die Ministerin machte deutlich, dass aber auch jede und jeder Einzelne Nierenerkrankungen vorbeugen kann. Eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum umfasst, reduziere das Risiko für die Entstehung von Nierenerkrankungen. „Deshalb ist es wichtig, präventive Maßnahmen, wie gezielte Aufklärung, niedrigschwellige Angebote zur Nierengesundheit und Einbindung in die bestehenden Versorgungsstrukturen zu stärken“, sagte Drese.

Durch eine frühzeitige Behandlung sei es zudem zunehmend besser möglich, das Fortschreiten einer Nierenerkrankung stark zu verzögern. „Um eine Nierenerkrankung frühzeitig zu erkennen und zu versorgen, ist ein abgestimmtes Handeln zwischen Hausärzten und Nephrologen ausschlaggebend“, so Drese.