Schwerin – Die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) ist in Mecklenburg-Vorpommern weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Amtes ist das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2018 preisbereinigt um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
„Die wirtschaftliche Entwicklung legt leicht zu. Besonders die Gesundheitswirtschaft, das Handwerk sowie der Dienstleistungsbereich wachsen. Über dem Bundesschnitt entwickeln sich Gastgewerbe, Handel, Logistik und Verkehr. Einen deutlichen Dämpfer verzeichnet vor allem die Land- und Forstwirtschaft (einschließlich Fischerei). Das macht sich im Gesamtergebnis bemerkbar. Die maritime Industrie unseres Landes befindet sich im Aufwärtstrend. Das schlägt sich noch nicht in der Statistik wieder. Volle Auftragsbücher bei Unternehmen und die hervorragende Entwicklung am Arbeitsmarkt lassen uns weiter optimistisch nach vorn blicken. Wir müssen die wirtschaftliche Basis weiter verbreitern. Das verarbeitende Gewerbe ist eine solide Basis der heimischen Wirtschaft. Neuansiedlungen und Erweiterungen schaffen und sichern Jobs. Hier müssen wir noch stärker werden. Auch im Export gibt es – trotz des Rekordjahres 2018 – noch Wachstumsmöglichkeiten. Wir verbessern die Rahmenbedingungen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag. Die vom Statischen Amt veröffentlichten Zahlen sind erste vorläufige Regionalergebnisse zur Entwicklung der Volkswirtschaft für das Jahr 2018.
Wirtschaftsminister Glawe machte auf die Herausforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung aufmerksam. „Einmal mehr belegen die Zahlen, dass wir eine Menge zu tun haben. Es besteht noch Nachholbedarf beim Aufbau unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, um die Grundlagen für weitere Arbeitsplätze und für höhere Löhne und Einkommen zu schaffen. Wir müssen alle Wirtschaftsbereiche durch Forschung, Entwicklung und Innovationen stärken, die Markt- und Exportfähigkeit der Unternehmen erhöhen und unsere Wirtschaftsstruktur insbesondere durch die Stärkung des Industriesektors weiter verbessern. Industrie steht für hochqualifizierte Arbeitsplätze, vernünftige Löhne, innovative Produkte und moderne Technologien“, so Glawe weiter.
Zu den bedeutendsten industriellen Branchen zählen die Ernährungsindustrie, die maritime Industrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Erzeugung und Bearbeitung von Metall sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen, die Holzindustrie, die Luft- und Raumfahrtzulieferindustrie und die Automobilzulieferindustrie. „Ziel der Industriepolitik ist es insbesondere, die Rahmenbedingungen bereitzustellen, die die Unternehmen brauchen, um zukunftsfähig zu sein und in marktwirtschaftlichen Prozessen bestehen und wachsen zu können. Dazu gehören die Erschließung und Bereitstellung von attraktiven Industrie- und Gewerbegebieten als eine Grundvoraussetzung für Unternehmenserweiterungen und -ansiedlungen“, machte Glawe deutlich.
Ein Schwerpunkt ist die weitere gezielte Entwicklung und Erschließung von hafennahen Flächen, z. B. an den Standorten Rostock, Stralsund, Wismar und Sassnitz/Mukran. „Diese Flächen und die Großgewerbestandorte Schwerin, Rostock-Laage, Pasewalk und das Pommerndreieck bei Grimmen werden im Rahmen der Standortoffensive vermarktet. Die Ansiedlungserfolge und Erweiterungsinvestitionen in den letzten Jahren bestätigen, dass sich Mecklenburg-Vorpommern zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt. Daran wollen wir weiterarbeiten für mehr Beschäftigung und mehr Wertschöpfung bei uns im Land“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.
Im Durchschnitt der neuen Länder (ohne Berlin) stieg das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben des Statistischen Amtes um 1,0 Prozent sowie im Bundesdurchschnitt um 1,4 Prozent. Die Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes war 2018 preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent rückläufig. Innerhalb des produzierenden Gewerbes verzeichnet das verarbeitende Gewerbe einen Rückgang um 0,9 Prozent. Es hat einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes von 11,6 Prozent.
Einen Anstieg der Bruttowertschöpfung wies 2018 der Dienstleistungsbereich mit +1,3 Prozent aus (neue Länder: +1,3 Prozent). Eine überdurchschnittliche Entwicklung innerhalb dieses Gesamtbereichs verzeichnen Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation mit +3,2 Prozent (Bundesdurchschnitt: +2,4 Prozent). Aber auch in den Unterbereichen Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,5 Prozent; Bundesdurchschnitt: +1,3 Prozent) sowie öffentliche und sonstige Dienstleister einschließlich Erziehung und Gesundheit (+0,8 Prozent; Deutschland: +1,2 Prozent) wuchs die Wirtschaftsleistung. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei war die Entwicklung der Bruttowertschöpfung deutlich rückläufig (-7,9 Prozent; neue Länder: -7,9 Prozent; alte Länder: +0,1 Prozent); Quelle der Angaben: Statistisches Amt.