Krakow am See – Umweltminister Dr. Till Backhaus hat heute im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide zwei neue Umweltbildungsprojekte im kleinsten Naturpark Mecklenburg-Vorpommerns offiziell eröffnet. Seit September 2018 wurde die Ausstellung im und am Naturparkzentrum Karower Meiler an der B 192 modernisiert und in der ehemaligen Munitionsbunkeranlage Bossow entstand ein Naturerlebnispfad, der die Besucher über die Fledermäuse in den ehemaligen Bunkeranlagen informiert.
„Um Menschen für den Naturschutz zu begeistern, ist immer auch Kreativität gefragt. Man kann wirklich sagen, dass Naturparkverwaltung und der Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e.V. eine wahre Ideenschmiede sind“, zeigte sich Backhaus von den Ergebnissen beeindruckt. Im Inneren des Naturparkzentrums wurden vor allem moderne Technik und neue Informationsmedien insbesondere für Kinder installiert. Das Außengelände wurde umgestaltet mit Teich, Wasserspielplatz, Aussichtshügel und dem Pfad „Juniorranger auf Entdeckertour“. „Ich bin sicher, dass die neugestaltete Ausstellung beim Publikum sehr gut ankommen wird“, sagte Backhaus.
Der Fledermaus-Lehrpfad in der Bunkeranlage Bossow ist 1,3 km lang und besteht aus 12 interaktiven Stationen. „Der Erlebnispfad wird das Thema Fledermausschutz besser erlebbar machen“, sagte Backhaus. In diesem Gebiet sind Fledermausforscher bereits seit 1984 aktiv. „Damit handelt es sich um das älteste Fledermausmonitoring in ganz Deutschland“, hob Backhaus hervor. Jährlich würden etwa 600 Fledermäuse gefangen und beringt. Auch die Universität Greifswald beteiligt sich an den Forschungen.
Backhaus würdigte ebenso die Idee einer Zertifizierung des Naturparks bis 2020 als ersten norddeutschen Sternenpark. Unter Einbeziehung der 19 Gemeinden des Naturparks soll Lichtverschmutzung in der Nacht vermieden werden, um nachtaktive Tiere zu schützen sowie einen ungestörten Nachthimmel erleben zu können.
Beide Projekte seien beispielhaft für das langjährige Engagement des Naturparks in Sachen Umweltbildungs- und -erziehungsarbeit. Das gelte ebenso für die enge Kooperation mit der Regionalschule Krakow am See und der Grundschule Goldberg, die sich als Naturparkschulen bezeichnen dürfen, so Backhaus.
„Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen Akteuren, die an diesen Projekten beteiligt waren. Die Arbeit der Naturschutzverwaltung und der zahlreichen Unterstützer in der Region ist unverzichtbar für den Natur- und Artenschutz in unserem Land“, würdigte Backhaus das Engagement vor Ort.
Die beiden Projekte im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide wurden über den Zuwendungserlass für die Infrastruktur in den Großschutzgebieten aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Die Modernisierung des Naturparkzentrums kostete rund 100.000 Euro, der Bau des Erlebnispfades Bossow rund 50.000 Euro.