Arbeitsmarkt Juli 2019 in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern waren im Juli 2019 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 54.900 Menschen arbeitslos gemeldet, 5.700 weniger als im Juli des Vorjahres (0,7 Prozent weniger als im Vorjahr). Das entspricht aktuell einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat gibt es einen Anstieg um 64 Personen (0,1 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt ist in einer stabilen Verfassung. Vor allem der anhaltende Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zeigt, dass es sich um einen realen Beschäftigungsaufbau handelt. Hier locken attraktive Berufsmöglichkeiten – die Unternehmen des Landes bieten weiterhin eine Vielzahl von Arbeits- und Ausbildungsplätzen mit interessanten Weiterentwicklungsmöglichkeiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze liegt im Mai 2019 – aktuellster Wert – bei 578.000; ein Anstieg um 4.800 im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.600), in der Metall- und Elektroindustrie (+1.500) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.000) gab es mehr Jobs. Seit dem Jahr 2010 bis heute gab es einen Zuwachs um 9,5 Prozent, rund 50.000.

„Die Wirtschaft wächst, die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt, die Unternehmen brauchen Fachkräfte. Deshalb ist Umdenken gefragt – wir müssen auch Personen an den Arbeitsmarkt heranzuführen, die nicht ohne Anstrengungen vermittelt und beschäftigt werden können. Wir unterstützen die Unternehmen dabei gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern über passgenaue Qualifizierungen und Unterstützungsangebote“, sagte Glawe.

Der Minister verwies beispielhaft auf das Teilhabechancengesetz, mit dem Langzeitarbeitslosen die Rückkehr ins Arbeitsleben erleichtert werden soll. Bei der Schaffung von Arbeitsverhältnissen mit erwerbsfähigen leistungsberechtigten Personen, die das 25. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens sechs Jahren Leistungen nach dem SGB II beziehen und in dieser Zeit nicht oder nur kurzzeitig erwerbstätig waren, erhalten Arbeitgeber in den ersten beiden Jahren einen Lohnkostenzuschuss von 100 Prozent des gesetzlichen Mindestlohns bzw. des tariflichen Entgelts bei tarifgebundenen Arbeitgebern; danach sinkt der Betrag um zehn Prozentpunkte jährlich.

Die Förderdauer beträgt bis zu fünf Jahre. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Personen mit einer längeren Dauer von Langzeitarbeitslosigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Gefördert werden Arbeitsverhältnisse mit Personen, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind. Arbeitgeber erhalten pauschal im ersten Jahr 75 Prozent, im zweiten Jahr 50 Prozent des zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts.

„Die Programme bieten vielfältige Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen. Arbeitgeber bekommen neue Mitarbeiter, Arbeitnehmer können langfristig in eine existenzsichernde und nachhaltige Erwerbstätigkeit kommen“, sagte Glawe.

Bei der Bundesagentur für Arbeit sind derzeit rund 4.950 unbesetzte Ausbildungsplätze (+464 im Vergleich zum Vorjahr) gemeldet, hingegen gibt es noch knapp 2.600 unversorgte Bewerber (-123). Vor allem in den Berufen Verkäufer/-in (360 freie Ausbildungsplätze), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (325), Koch/Köchin (295), Restaurantfachmann/-frau (253) und Hotelfachmann/-frau (240) stehen Jugendlichen Möglichkeiten offen, eine Lehrstelle zu finden.

„Es gibt vielfältige Angebote der heimischen Wirtschaft für junge Menschen. Wichtig ist, dass Unternehmen auch frühzeitig für eine Entwicklungsperspektive innerhalb der Firma nach der Ausbildung sorgen“, sagte Glawe.

Wirtschaftsminister Harry Glawe warb für die gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführte Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV“ (www.durchstarten-in-mv.de). Schulabgänger erhalten mit dem „Azubi-Atlas“ die Möglichkeit, gezielt in ihren Wunschregionen nach Ausbildungsberufen und Unternehmen zu suchen. Eine Umkreissuche bietet ihnen die Chance, nicht weitab vom Wohnort einen Ausbildungsplatz zu finden.

Darüber hinaus werden Unternehmen mit ihren Adressen konkret benannt, die bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ausbilden. Azubis erzählen in ihren „Durchstarter-Geschichten“, was ihre Ausbildung im Land ausmacht. Auf der Website sind aktuell 1.510 Unternehmen registriert, die zusammen 2.655 Ausbildungsangebote anbieten. Zudem gibt es jeden Mittwoch von 14:00 – 17:00 Uhr für Interessierte einen LiveChat, um direkt Fragen rund um die Ausbildung und Karrierechancen in Mecklenburg-Vorpommern zu klären.

„Für viele stellt sich zum Ende der Schulzeit die Frage nach der Wahl eines Berufes. Die Antwort darauf ist nicht immer leicht zu finden, denn die Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten ist groß. Oft lohnt sich der Blick nach einem Ausbildungsplatz schon vor der Haustür. Bei der zielgenauen Suche hilft die Kampagne Durchstarten in MV“, sagte Glawe abschließend.

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