Tribsees – Heute wurden an der A 20 bei Tribsees der erste von insgesamt zwei Probepfählen sowie 36 Gründungspfähle eingebohrt, auf denen ein Teilstück der neuen Autobahnbrücke durch das Trebeltal ruhen wird.
„Wir beginnen jetzt mit den Gründungsarbeiten für die ca. 75 Meter lange Brücke östlich der bestehenden Trebeltalbrücke, für das Brückenteil in Fahrtrichtung Lübeck. Zum Auftakt der Arbeiten wurde westlich der Trebeltalbrücke eine erste Probebohrung vorgenommen. Mit dieser wollen wir untersuchen, wie die Pfähle ideal ins Moor eingebracht werden können“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel.
Zu den Arbeiten gehören außerdem die Erneuerung der sogenannten Mittel- und Außenkappen der Trebeltalbrücke in Fahrtrichtung Lübeck, die die Fahrbahn zu beiden Seiten verkehrssicher begrenzen. Außerdem werden auf der Brücke Leit- und Sperrwände aufgestellt, die künftig den umliegenden Naturraum vom fließenden Verkehr abgrenzen. Die Instandsetzungsarbeiten übernimmt das Bauunternehmen Matthäi aus Leezen. Für die Bohrarbeiten wurden die Unternehmen Rudolph Brunnenbau und Spezialtief beauftragt.
„Wir gehen davon aus, dass diese Arbeiten im Sommer 2020 fertiggestellt werden können“, berichtet Ronald Normann, Abteilungsleiter Autobahn im Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V. Die Kosten für das Teilbauwerk belaufen sich auf ca. neun Millionen Euro. Diese trägt der Bund.
Parallel zu den Arbeiten beginnt im Herbst 2019 die Ausschreibung für die Instandsetzung des westlichen Teils der Fahrbahn in Richtung Lübeck. „Wenn die Ausschreibung reibungslos abläuft, kann der Auftrag voraussichtlich noch in diesem Jahr vergeben werden. Die Instandsetzungsarbeiten könnten dann bereits im Frühjahr 2020 beginnen“, erklärt Christian Pegel. Abhängig vom Verlauf der Arbeiten kann die Fahrbahn in Richtung Lübeck frühestens Ende 2021 wiederhergestellt und der Verkehr von der Behelfsbrücke auf diese neue Autobahnhälfte verlegt werden.
Zahlen & Fakten
Gründung Teilbauwerk östlich der Trebeltalbrücke
36 Bohrpfähle werden in drei Pfeilerachsen à zwölf Pfähle jeweils quer zur Fahrbahn eingesetzt. Die Bohrpfähle haben jeweils einen Durchmesser von 1,2 Metern und sind im Schnitt ca. 24 Meter lang. Dafür werden ca. 700 Kubikmeter Pfahlbeton verarbeitet. Zudem wird eine Bodenplatte genutzt, die im Zuge der Gründung der Behelfsbrücke zum Schutz der Widerlager und damit zur Stabilisierung der Trebeltalbrücke errichtet wurde. Diese gründet auf 20 Bohrpfählen.
Östliches Brückenbauwerk
Die Brücke wird mit Spannbeton errichtet, also Beton, der im unbelasteten Zustand mit Hilfe von Stahldrahteinlagen zusammengepresst wird, um die durch spätere Lasten wie die darauf liegenden Verkehre oder Temperaturschwankungen entstehenden Zugkräfte zu kompensieren. Für die insgesamt ca. 75 Meter lange Brücke werden 1.450 Kubikmeter Beton verbaut.
Kappenerneuerung auf der Trebeltalbrücke
Um die Begrenzung der Trebeltalbrücke in Fahrtrichtung Lübeck zu erneuern, werden insgesamt ca. 1,6 Kilometer der Außen- und Mittelkappen erneuert. Dafür werden 500 Kubikmeter Beton eingebaut.
Leit- und Sperrwand
Die eingebaute Leit- und Sperrwand, die künftig den umliegenden Naturraum vom fließenden Verkehr abgrenzt, ist 240 Meter lang und zwei bis vier Meter hoch.