Klimaschutzwettbewerb

Anerkennung für Vogelküken, Windradmenschen und plastiksatten Blauwal

Schwerin – „Es liegt in unserer Hand“: Mit diesem Titel hatte Dorothea Wende aus Herrnburg im Landkreis Nordwestmecklenburg einen Beitrag zum fünften Klimaschutzwettbewerb des Energieministeriums eingereicht. Mit dem Foto eines aus Vogelkükens, das die Eltern aus dem Nest verstoßen hatten, gewann sie den Titel in der Kategorie „Fotografie“.

Das Foto zeigt am Beispiel eines Kükens, wie die Welt und alle Geschöpfe unter der ausschweifenden Lebensweise der Menschen leiden. Denn Vögel werfen ihre Jungen nur aus dem Nest, wenn sie keine Chance sehen, sie großzuziehen – wegen Futtermangel, wandelnder klimatischer Bedingungen oder ständiger Störungen. Die Künstlerin folgert: „Unser Wohlergehen bestimmt auch das unserer Mitgeschöpfe. Nur wenn unsere Mitgeschöpfe eine Überlebenschance haben, werden auch unsere Kinder diese bekommen. Wir haben es in der Hand.“

Insgesamt wurden in diesem Jahr 76 Beiträge zum Thema ‚KlimaSichten – Mit Weitblick in die Zukunft‘ eingereicht. „Sie setzen sich sämtlich auf differenzierte Weise mit dem Klimawandel sowie dem Konsumverhalten des Menschen und den Folgen auseinander – von der ächzenden Erde bis zum plastiksatten Blauwal“, sagte Landesklimaschutzminister Christian Pegel heute, 27.9.2019, in Rostock. Dort übergab er im Rathaus mit Schauspieler Hinnerk Schönemann, Schirmherr des diesjährigen Wettbewerbs, die Preise zum fünften Klimaschutzwettbewerb des Energieministeriums.

Pegel betonte: „Wir haben in diesem Jahr erneut Erwachsene, Jugendliche und sogar Hort- und Kindergartengruppen erreicht. Für die gesellschaftliche Akzeptanz eines nachhaltig gestalteten Klimaschutz‘ und Klimafolgenmanagements ist es wichtig, möglichst alle Altersklassen für diese Themen zu sensibilisieren.“

Ausgeschrieben waren Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro für künstlerisch-kreative Beiträge in den Kategorien Foto, Plakat/Collage, Malerei/ Grafik und Kurzfilm. Neben Dorothea Wendes Vogelkükenfoto konnte Peter Schottke aus Siedenbollentin erneut die Kategorie „Malerei/Grafik“ für sich entscheiden. Diesmal hatte er ein Triptychon eingereicht, das in drei Akten drei Geschichten erzählt: die des Planeten Erde, die der Menschheit und die der Profiteure.

In der Kategorie „Plakat/Collage“ siegte die Malwerkstatt des Arbeitskreis Asyl Tribsees mit einer Collage zu konkreten Fantasien und Vorstellungen von Kindern und Erwachsenen verschiedener Nationen über die Entwicklung ihrer unmittelbaren und der globalen Umwelt. In der Kategorie „Kurzfilm“ gewann der Beitrag der „Windradmenschen“ aus Rostock. Der Film begleitet eine Gruppe, die sich über drei Monate mit dem selbstorganisierten Bau eines Windrads beschäftigt hat.

Zudem gab es in diesem Jahr in jeder Kategorie erstmals einen eigenen Kinder- und Jugendwettbewerb. „Die Idee eines eigenen Preises für die Jüngsten entstand beim Vorjahreswettbewerb. 2018 haben uns – ohne Extrapreis – viele Werke von Kindern und Jugendlichen erreicht. Dass wir nun auf ihre Beiträge einen besonderen Fokus legen, soll sie motivieren, die Ideen, die sie dargestellt haben, weiterzuverfolgen und sie in ihrem Engagement für das Klima stärken“, so der Minister.

Hier siegte in der Kategorie „Foto“ der Beitrag vom Kinder-Jugend-Kunsthaus Güstrow – das Bild eines Blauwals aus Papier im verschmutzten Meer. Die Kategorie „Malerei/Grafik“ entschieden Lisa Christin Thomsen und Mira Schrader aus Raben Steinfeld mit einem Bild des Klimawandels und seiner Folgen für sich. In der Kategorie „Plakat/Collage“ gewann eine Collage von „Unsere kleine Welt – Werkstatt, Spiel und Bildung“ aus Rostock, die die Bedrohung der Tierwelt durch Klimawandel und Konsumverhalten des Menschen darstellt. Für den besten Kurzfilm wurde die Sophie-Medienwerkstatt aus Hagenow ausgezeichnet. Ihr Animationsfilm zeigt, wie sich sechs Kinder aus der Region die Welt im Jahr 2045 vorstellen.

Die Sieger erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 550 Euro. Die Zweitplatzierten werden mit je 440 Euro prämiert, die Drittplatzierten mit je 330 Euro und die Viertplatzierten mit 220 Euro. Außerdem gab es einen Sonderpreis des Schirmherrn, dotiert mit 300 Euro. Diesen erhielten Ruth Jansen, Nele Schimansky und Marieke Münch aus Groß Stove bei Rostock für ihren Trickfilm, in dem sie den Klimawandel erklären und Möglichkeiten aufzeigen, gegen diesen anzukämpfen. Einen Sonderpreis des Ministeriums, der mit 350 Euro belohnt wurde, erhielt die Internationale Schule „Ecolea“ Schwerin, die insgesamt zwölf Beiträge von Schülergruppen eingereicht hatte.

„Leider konnte nicht jedes der Kunstwerke mit einem Platz auf dem Siegertreppchen oder einem Sonderpreis geehrt werden. Die Beiträge bewegen aber alle. Deshalb hat die Jury auch in diesem Jahr entschieden, jeden Beitrag nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch mit 70 Euro anzuerkennen“, so Christian Pegel.

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