Tribsees – Die Instandsetzung der Autobahn 20 bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) läuft auf Hochtouren. Zurzeit wird das ca. 75 Meter lange Teilbauwerk in Fahrtrichtung Lübeck neu errichtet, mit dem die Trebeltalbrücke an die aus dem Osten kommende Autobahn angeschlossen wird.
„Wir liegen dank der engagierten Arbeit der Kollegen der Abteilung Autobahn im Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie der Baufirmen im Zeitplan“, berichtet Landesinfrastrukturminister Christian Pegel. Auch die für die Jahreszeit milde Witterung trage ihren Teil zum guten Vorankommen der Arbeiten bei. „Die Gründungspfähle sind alle gesetzt. Noch vor Jahresende wird die Unterbaukonstruktion des östlichen Teilbauwerks fertiggestellt, auf der die neue Autobahn ruhen wird. Zu Beginn des kommenden Jahres wird das Traggerüst errichtet, damit auch die Betonierarbeiten für die Fahrbahn beginnen können“, so Pegel zum aktuellen Stand der Arbeiten.
Parallel führt die Abteilung Autobahn des Landesamts für Straßenbau und Verkehr die Ausschreibung für das ca. 800 Meter lange westliche Teilbauwerk in Fahrtrichtung Lübeck durch. „Wir gehen davon aus, dass wir bei reibungslosem Verlauf der Ausschreibung im zweiten Quartal 2020 mit den Arbeiten an dem längeren Bauwerk beginnen können“, sagt Pegel und betont: „Wir wollen den Ersatzneubau der A 20 bei Tribsees im kommenden Jahr so weit wie möglich vorantreiben, bevor wir die Großbaustelle in die Zuständigkeit der Autobahngesellschaft des Bundes übergeben. Damit wollen wir dazu beitragen, dass der Autobahnverkehr möglichst Ende des Jahres 2021 wieder vierspurig – auf zwei eingeengten Fahrspuren je Richtung – durch das Trebeltal rollen kann. Das Beispiel der Petersdorfer Brücke an der A 19 zeigt, dass damit größere Staus im regulären Verkehr Geschichte sein werden.“
Dass das Projekt auch in Berlin Priorität genießt, zeige die bisherige Zusammenarbeit seit dem unerwarteten Abbruch der Autobahn vor zwei Jahren.
Zahlen & Fakten
Brückenbauwerk östlich der Trebeltalbrücke, Fahrtrichtung Lübeck
Für die Gründung wurden 34 Bohrpfähle in drei Pfeilerachsen jeweils quer zur Fahrbahn eingesetzt. Die Bohrpfähle haben jeweils einen Durchmesser von 1,2 Metern und sind im Schnitt ca. 24 Meter lang. Dafür wurden ca. 700 Kubikmeter Pfahlbeton verarbeitet. Zudem wird eine Bodenplatte genutzt, die bereits zur Stabilisierung der Trebeltalbrücke während des Behelfsbrückenbaus errichtet worden war. Diese gründet auf 20 Bohrpfählen.
Die Brücke wird mit Spannbeton errichtet, also Beton, der im unbelasteten Zustand mit Hilfe von Stahldrahteinlagen zusammengepresst wird, um die durch spätere Lasten wie die darauf liegenden Verkehre oder Temperaturschwan-kungen entstehenden Zugkräfte zu kompensieren. Für die insgesamt ca. 75 Meter lange Brücke werden 1.450 Kubikmeter Beton verbaut.
Kappenerneuerung auf der Trebeltalbrücke
Um die Begrenzung der knapp 530 Meter langen Trebeltalbrücke in Fahrtrichtung Lübeck zu erneuern, werden insgesamt ca. 1,6 Kilometer der Außen- und Mittelkappen erneuert. Dafür werden 500 Kubikmeter Beton eingebaut.
Kosten
Die Kosten für die zuvor genannten Maßnahmen belaufen sich auf ca. 8,8 Millionen Euro und werden vom Bund getragen. Dieser ist auch zuständig für Planung, Ausschreibung und Bau der westlichen Brückenhälfte, die aus Richtung Rostock kommend auf die Trebeltalbrücke führt, sowie des an diese anschließenden kurzen Teilbauwerks in Richtung Stralsund.