Die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern begrüßt den Vier-Punkte-Plan der Planungs- und Bauwirtschaft
Schwerin – Die Architektenkammer M-V begrüßt die Initiative zur Konjunkturbelebung durch Innovation und Baukultur der Bundesarchitektenkammer (BAK) und der Bundesstiftung Baukultur auf Bundes- sowie auf Landesebene. Stellvertretend für die Planungs- und Bauwirtschaft haben BAK und Bundesstiftung Baukultur ein „Innovationsprogramm“ mit vier Schwerpunkten an die Politik übergeben. Das Papier wurde als Angebot der Branche an Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, übergeben.
„Die Architektenschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Maßnahmen des Vier-Punkte-Planes zur Überwindung der Corona-Krise, gerade weil diese Vorschläge eine nachhaltige, volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkung entfalten können“, betont Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V. „Dieser Maßnahmenkatalog gibt wichtige Impulse in die auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern so wichtigen Bereiche wie etwa Mobilität, Digitalisierung, Wohnen und den Klimaschutz“, ergänzt der Kammerpräsident Christoph Meyn.
Die Präsidentin der BAK Barbara Ettinger-Brinckmann sagt: „Bei der Entwicklung eines Innovationsprogramms müssen Maßnahmen mit Anliegen verknüpft werden, die auch schon vor der Krise mit Hochdruck bearbeitet wurden.“ Weiter führt Ettinger-Brinkmann aus: „Jede Investition bietet Chancen für mehr Lebensqualität, und die Frage nach einem Mehrwert für unsere Gesellschaft muss im Zentrum unseres Handelns stehen. An jede Förderung sollte eine Forderung nach Qualität und Nachhaltigkeit geknüpft werden. Dabei muss der öffentliche Bauherr seine Vorbildfunktion wahrnehmen und gezielt in den Wert unserer gebauten Umwelt investieren, sowohl in den Städten als auch in ländlich geprägten Räumen.“
Das „Innovationsprogramm Baukultur“ umfasst vier Schwerpunkte:
1. Zusätzliche Mittel für Innovation und Zukunftsprojekte
Die Corona-Krise muss Innovationsmotor für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sein. Dazu gehört die Transformation der Städte, etwa mit Blick auf den Klimawandel, veränderte Arbeitsmodelle und neue Mobilitäts- und Konsumgewohnheiten. Eine konsequente Unterstützung innovativer Ansätze kann Deutschland im Standortwettbewerb voranbringen und öffentliche wie private Bauherren wieder in die Position versetzen, mit ihren Bauten Vorbildcharakter zu zeigen.
2. Klimaschutz baulich umsetzen
Der Bausektor kann zum Klimaschutz unter allen Wirtschaftszweigen den größten Beitrag leisten: Er gehört zu den ressourcenintensivsten Branchen, bietet aber gleichzeitig große Einsparpotenziale. Notwendig ist ein Programm für nachhaltiges Wirtschaften, Klimaschutz und den laufenden ökologischen Wandel. Die Forcierung bestehender KfW-Programme zur Förderung der energetischen Sanierung und die gesetzliche Erleichterung ganzheitlicher Modernisierungsansätze können Bauaktivitäten auslösen und gleichzeitig klimapolitische Ziele realisieren.
3. Vorliegende Planungen jetzt realisieren
Vorgesehene und vorbereitete Projekte sollten nun zügig umgesetzt werden. Die zeitliche Befristung der erforderlichen Konjunkturmittel führt dabei zu entsprechendem Handlungsdruck. Die Bauwirtschaft kann aus einer gegebenen Beschäftigungssituation weiter Aufgaben übernehmen und Arbeitsplatzabbau vermeiden. Investitionen der öffentlichen Hand, die den langfristigen Strukturwandel fördern und private Investitionen auslösen, sind aktuell besonders sinnvoll.
4. Solide Basis für wirksame Konjunkturmaßnahmen schaffen
Konjunkturpolitik mit den oben genannten Schwerpunkten lässt sich nur realisieren, wenn alle Akteure in den Stand versetzt werden, die großen Herausforderungen auch tatsächlich schnell und sachgerecht umsetzen zu können. Die beschleunigte Vergabe und Genehmigung vorliegender und vorbereiteter Projekte hätte bereits für sich einen positiven Konjunktureffekt. Die befristete oder dauerhafte Verschlankung von Strukturen und Prozessen sollte gewährleistet werden.