Schwerin – Mit der neunten und letzten Veranstaltung in Wismar ging heute die Dialogtour „Zukunft des Wohnens in M-V“ zu Ende.
„Nach der Kabinettsklausur im Mai 2019 und dem dort beschlossenen Maßnahmepakt zum guten und bezahlbaren Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Ministerien Vielfältiges auf den Weg gebracht: das Innen- und das Finanzministerium die Altschuldenhilfe für kleinere kommunale Wohnungsgesellschaften und deren Kommunen, nachdem die Bundesregierung diesen Webfehler des Einigungsvertrages trotz vehementen Werbens der ostdeutschen Bundesländer in den vergangenen beiden Jahren nicht ändern wollte. Das Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für Mitarbeiterwohnungen für bauwillige Unternehmen aufgelegt.
Schon seit 2017 gibt es wieder eine Fördermöglichkeit für die Schaffung neuer bezahlbarer Wohnungen, die 2019 aufgrund der Hinweise und Wünsche der Wohnungsunternehmen im Land so angepasst wurde, dass heute im ersten und zweiten Förderweg bis weit in die mittleren Einkommensgruppen hinein geförderte Wohnungen geschaffen werden“, resümierte Infrastrukturminister Christian Pegel zum Abschluss der Dialogtur, die er im Ergebnis einer Kabinettsklausur zum Thema Wohnen im Mai 2019 ins Leben gerufen hatte.
„Ziel war, die konkreten Maßnahmen mit dem jeweiligen Bedarf vor Ort abzugleichen“, sagt Christian Pegel. Die neun Veranstaltungen hätten diese im Kabinettsbeschluss vorgesehenen Maßnahmen immer wieder bestätigt, aber auch wertvolle Hinweise für Konkretisierungen gebracht. „So war der Entwurf für das Zweckentfremdungsgesetz, das der Landtag im April dieses Jahres beschlossen hat, beim Stopp der Tour in Rerik vor einem Jahr sehr begrüßt und nachdrücklich gefordert worden“, erinnert sich der Minister.
Wichtiger Impuls für die Kabinettsklausur 2019 war nicht zuletzt eine Studie zur sozialen Durchmischung in ganz Deutschland, in der für Rostock und Schwerin ein besonders starkes Fortschreiten der Entmischung der verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in den verschiedenen Stadtteilen festgestellt worden war. Das Infrastrukturministerium hatte darauf den Autoren Prof. Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin beauftragt, die Situation in M-V genauer zu untersuchen und diesen deutlichen Trend auch für Greifswald ermittelt.
„Im Ergebnis wurden diese drei Städte sowie das Ostseebad Heringsdorf als Modellregionen ausgewählt, um mit Mitteln der Wohnungsbaupolitik spürbare Impulse für eine soziale Durchmischung in den Stadtteilen zu initiieren. Ziel ist, dass unsere Wohnviertel von Menschen verschiedener Berufs- und Altersgruppen sowie Herkunft bewohnt werden, also gut durchmischt sind. Es muss deshalb für verschiedene Einkommen bezahlbaren und komfortablen Wohnraum geben. Und immer mehr Wohnungen müssen angesichts der demografischen Entwicklung barrierefrei sein“, so Pegel.
Erste Ideen der Dialogtour werden bereits umgesetzt: „In den Greifswalder Plattenbaugebieten Schönwalde I und II wird zurzeit mit Abrissnahmen Platz geschaffen für Hofhäuser, die eine neue Klientel anlocken sollen. In Heringsdorf werden mit Landesförderung bezahlbare Wohnungen für Tourismus-Mitarbeiter gebaut, für die es wegen der großen Nachfrage nach Ferienimmobilien kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Und wir haben den Kommunen mit unserem Zweckentfremdungsgesetz ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem sie die Umwandlung von Dauer- in Ferienwohnungen verhindern können“, nennt der Minister Beispiele.
Sein Schlusswort: „Ich gehe davon aus, dass unsere gemeinsame Vorarbeit in den kommenden Jahren weitere Früchte tragen wird. Ich bedanke mich bei allen, die bis hierhin so engagiert und ideenreich mitgemacht haben und möchte ihnen ganz kurz mitgeben: ,Weiter so‘.“
Einen Überblick über die durchgeführten Veranstaltungen und weitere Infos zur Dialogtour finden Sie unter www.zukunft-wohnen-mv.de.