Gesundheitsministerin Stefanie Drese übergab 6,9 Millionen Euro Förderung für moderne Kliniksysteme, Telemedizin und Cybersicherheit
Demmin – Das Kreiskrankenhaus Demmin profitiert im hohen Maße von dem staatlichen Investitionsprogramm zur Digitalisierung und zur Stärkung regionaler Versorgungsstrukturen im Rahmen des im Oktober 2020 in Kraft getretenen Krankenhauszukunftsgesetzes. Von den aktuell insgesamt neu zur Verfügung stehenden 84 Millionen Euro für die Digitalisierung in den 37 Krankenhäusern in MV erhält das Kreiskrankenhaus Demmin 6,9 Millionen Euro.
„In Demmin werden die Herausforderungen der Zukunft nach zwei schwierigen Pandemiejahren voller Elan angepackt. Das Engagement des Krankenhausteams zeigt, wie erfolgreich sich kommunale Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern für eine hochwertige Gesundheitsversorgung einsetzen. Ich freue mich sehr über die Innovationsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Kreiskrankenhaus Demmin. Dazu gehören nicht nur die umfangreichen baulichen Erweiterungsmaßnahmen und eine moderne medizintechnische Ausstattung sowie die Gewinnung von ausreichend Fachkräften, sondern auch die stärkere Digitalisierung der Klinikprozesse. Damit werden die Beschäftigten entlastet, das Patientenwohl gestärkt und die IT-Sicherheit im Krankenhaus ausgebaut. Dies wollen wir mit der Förderung zielgerichtet unterstützen“, so Drese.
Ziel des Programms ist eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser im Hinblick auf notwendige, aber sehr kostenintensive Digitalisierungsprozesse. Das betrifft einerseits den Ausbau der digitalen Infrastruktur in der gesamten stationären Krankenversorgung, aber auch, nicht weniger wichtig, Investitionen in die IT- und Cybersicherheit, die gerade in Krisenlagen existenziell wichtig wird. Die Coronapandemie hatte den digitalen Investitions- und Innovationsbedarf noch einmal deutlich aufgezeigt.
„Mit der Förderung durch das Gesundheitsministerium MV werden wir unsere bislang größte Digitalisierungsoffensive starten“, kündigte Geschäftsführer Kai Firneisen an. „Für uns bedeutet das einen riesigen Entwicklungsschritt nach vorn. Insofern sind wir sehr froh, dass alle von uns gestellten vier Anträge genehmigt worden sind. Diese gezielte Unterstützung hilft uns enorm, unseren Gesundheitsstandort auch digital fit für die Zukunft zu machen.“
Der größte Anteil der Förderung in Höhe von 4,57 Mio. Euro fließt in die Einrichtung einer durchgehenden elektronischen sowie automatisierten und sprachbasierten Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen. Übergeordnetes Ziel ist es, die Verfügbarkeit und Qualität der elektronischen Patientenakte zu erhöhen und gleichzeitig den Zeitaufwand zu reduzieren, um so eine Steigerung der Behandlungsqualität und eine Optimierung der Klinikprozesse zu erzielen.
„Durch den Einsatz eines solchen Systems können die vielfältigen Leistungs-, Kommunikations- und Abstimmungsprozesse sowohl zwischen den beteiligten Akteuren im Krankenhaus als auch außerhalb des stationären Sektors, vor allem im Entlass- und Überleitungsmanagement, effizienter und transparenter gestaltet werden. Ebenso kommt es zu einer Verringerung des hohen manuellen Dokumentationsaufwandes durch das medizinische Fachpersonal. Mit der Zuwendung wollen wir unsere Abläufe im Krankenhausalltag nachhaltig vereinfachen und mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten gewinnen“, unterstrich der Ärztlicher Direktor PD Dr. Lutz Wilhelm.
Weitere 311.518 Euro werden in die technische und informationstechnische Ausstattung der Notaufnahme, die gerade erweitert wird, investiert. Künftig soll es einerseits einen telemedizinischen Austausch zwischen den Rettungsdiensten, Leitstellen, Krankenhäusern, Außenstellen, MVZ oder niedergelassenen Praxen geben. Andererseits ist auch eine Digitalisierung der Abläufe innerhalb der Notaufnahme sowie eine verbesserte Kommunikationsstruktur innerhalb des Krankenhauses zur zügigen Versorgung von Notfallpatienten geplant.
Für informations- und kommunikationstechnische und robotikbasierte Anlagen, Systeme und telemedizinische Netzwerke können 110.892 Euro verwendet werden.
Für Maßnahmen zur Verbesserung der IT- und Cybersicherheit im Krankenhaus stehen 1.897.130 Euro zur Verfügung. „Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberattacken, die im Krankenhausbereich auch Leben gefährden können, müssen auch wir unser Netzwerk erneuern und die Sicherheitsmaßnahmen stark ausbauen“, so Kai Firneisen.
Im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds stehen bis zu 4,3 Milliarden Euro für die Modernisierung der Krankenhäuser in Deutschland bereit. Drei Milliarden Euro werden hierbei durch den Bund bereitgestellt und bis zu 1,3 Milliarden Euro durch die Länder und/oder Krankenhausträger. Verwaltet wird der Krankenhauszukunftsfonds durch das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS). In Mecklenburg-Vorpommern stehen knapp 84 Millionen Euro aus dem Fonds inklusive der Ko-Finanzierung für die Krankenhäuser im Land zur Verfügung.