Schulte: Rolle des Handwerks bedeutend beim Zukunftsthema Erneuerbare Energien
Rostock – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schulte hat am Mittwoch in Rostock auf der 32. Fachschulung für Gebäudetechnik des Elektro- und Informationstechnischen Handwerks mit Branchenvertretern über Fragen der Versorgungssicherheit diskutiert.
„Die Rolle des Handwerks beim Zukunftsthema Erneuerbare Energien ist bedeutend. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, höhere Energieeffizienz, energetische Sanierung wie auch andere Maßnahmen zum Klimaschutz eröffnen große wirtschaftliche Chancen für Industrie und vor allem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern. Zur Umsetzung der Ziele brauchen wir qualifizierte Fachkräfte aus unterschiedlichen Gewerken. Die elektro- und informationstechnischen Handwerke stehen im Mittelpunkt der veränderten Anforderungen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.
Neben fachlichen Workshops und Seminaren wird auf der Veranstaltung vor allem auch um den Nachwuchs geworben. Das Wirtschaftsministerium unterstützt über eine Vielzahl von Instrumenten die Aus- und Weiterbildung von Handwerkern. Unter anderem erhalten Handwerksmeister als Anerkennung für ihren Abschluss das sogenannte „Meister-Extra“. Existenzgründer im Handwerk können bei einer Unternehmensnachfolge die sogenannte „Meisterprämie“ erhalten. Bei einer Unternehmensübernahme und erstmaligen Existenzgründung wird diese einmalige, nicht rückzahlbare Zuwendung zum Lebensunterhalt in Höhe von 7.500 Euro ausgezahlt.
„Das E-Handwerk zeigt sich auf der Fachschulung mit seinem modernen Berufsbild, das vielfältige Karrieremöglichkeiten bietet. Das ist wichtig, denn die Fachkräfte- und Nachwuchssicherung ist zu einer der wichtigsten Herausforderungen nicht nur im Handwerk geworden. Beste Berufsperspektiven und Karrierechancen, die Verbindung von Tradition und technischem Fortschritt und den Ausbildungsplatz vor der Haustür verbunden mit Weltoffenheit machen das Handwerk attraktiv. Gerade die Energiewende und die damit verbundenen Marktchancen für das Handwerk bieten in vielen technisch orientierten Handwerksbranchen attraktive Möglichkeiten“, sagte Schulte.
Insgesamt sind derzeit über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und rund 5.000 Auszubildende. Es wird ein jährlicher Umsatz von neun Milliarden Euro erwirtschaftet. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.
Der Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern (LIV MV) setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen von aktuell 420 elektro- und informationstechnischen Betrieben mit einem Umsatzvolumen von ca. 500 Mio. Euro ein. Er vertritt die Ausübungsberufe Elektrotechniker/in, Informationstechniker/in, Elektromaschinenbauer/in sowie die zugeordneten Ausbildungsberufe Elektroniker/-in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Fachrichtung Automatisierungstechnik, Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Systemelektroniker/-in, Informationselektroniker/-in Schwerpunkt Bürosystemtechnik und Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik, Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik. Über die vier Lehrjahre werden in diesen Berufen derzeit rund 400 junge Menschen ausgebildet.