Meyer: Ticket hat sich weitgehend bewährt – Anschlusslösung gebraucht – Stärken und Schwächen aufgezeigt
Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat zum Ende der Laufzeit für das 9-Euro-Ticket eine Bilanz gezogen.
„Das Modell des 9-Euro-Tickets hat sich in den drei Monaten weitgehend bewährt. Es hat die Bürger entlastet. Darüber hinaus ist das Ticket ein Beitrag zur Mobilitätswende und für den Klimaschutz. Eine Nachfolgelösung wird gebraucht. Diese hängt allerdings stark von der Beteiligung des Bundes ab. Das ist eine Herausforderung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Minister Meyer machte weiter deutlich, dass eine eventuelle Anschlusslösung nicht zulasten der ÖPNV-Infrastruktur gehen dürfe. „Eine nahtlose bundesweit geltende Anschlussregelung an das 9-Euro-Ticket wird es nicht geben. Die Gespräche zwischen allen Beteiligten über die Einführung eines längerfristigen bundesweiten Nahverkehrstickets werden derzeit geführt. Entscheidend ist darüber hinaus, dass der Erhalt und der Ausbau der Infrastruktur weiter eine hohe Priorität genießen müssen.
Da es sich bei der Nachfolgeregelung um ein bundesweit gültiges Nahverkehrstickets handeln soll, ist eine abgestimmte einheitliche Position aller Bundesländer erforderlich“, forderte Verkehrsminister Meyer weiter. Zugleich sagte er: „Mecklenburg-Vorpommern hat auch unabhängig von der derzeit laufenden Debatte ein 365-Euro-Ticket für Azubis eingeführt. Darüber hinaus ist ein vergleichbares Ticket für Seniorinnen und Senioren für 2023 vorgesehen.“
Eine deutschlandweite Marktforschung für den Monat Juli ergab, dass 88 Prozent der Nutzer mit ihrer letzten Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket zufrieden waren.
„Die größte Stärke des 9-Euro-Tickets war dessen einfache Handhabbarkeit, ohne dass sich der Fahrgast mit den bundesweit unterschiedlichen Ticketangeboten der einzelnen Nahverkehrsunternehmen auseinandersetzen musste. Das große Fahrgastaufkommen traf aber teilweise auf eine ÖPNV-Infrastruktur, die für solche Belastungen nicht ausgelegt ist. Betroffen waren temporär die Urlaubsregionen. Darauf hatte das Land im Vorfeld hingewiesen. Zu schaffen haben den Verkehrsunternehmen insbesondere im Schienenpersonennahverkehr auch Personalausfälle gemacht. Das wurde bestmöglich versucht, durch die Unternehmen zu kompensieren“, erläuterte Verkehrsminister Meyer.
Der Minister dankte abschließend allen Beteiligten dafür, die aktiv an der Umsetzung des 9-Euro-Tickets mitgewirkt haben. „Es war eine große Kraftanstrengung, die die Verkehrsunternehmen, das Land, die Landkreise und kreisfreien Städte innerhalb kürzester Zeit gemeinsam erfolgreich umgesetzt haben“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer abschließend.