Demenz gemeinsam begegnen

Ministerin Drese und Zentrum Demenz Schwerin informieren zur Aktionswoche

Schwerin – Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland haben eine dementielle Erkrankung und auch in Mecklenburg-Vorpommern leben mehrere zehntausende Betroffene mit ihren Familien – Tendenz steigend. Damit gehört die Demenz zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Das hoben Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Maria Puhlmann, Leiterin des Zentrums Demenz in Schwerin, anlässlich der heute beginnenden Woche der Demenz hervor.

„Als Bundesland mit einer überdurchschnittlich alten Bevölkerungsstruktur entwickeln wir deshalb schon jetzt passende Strategien und Angebote, um Demenzerkrankte und pflegende Angehörige von der Prävention bis zur Pflege zu unterstützen“, erklärte Drese. Das erfordere eine enge Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. „Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie mithilfe der vom Land geförderten Landesfachstelle Demenz und die Erarbeitung eines Demenzplans für Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des landeseigenen Paktes für Pflege sind hierfür gute Beispiele“, so Drese.

Die Ministerin wies zudem auf ganz konkrete Hilfen hin, die vom Land gefördert würden. Dazu zählen niedrigschwellige Betreuungsangebote für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen in Kooperation mit den Landkreisen und kreisfreien Städten, Modellprojekte zur Erprobung neuer Versorgungsstrukturen und -konzepte, die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und die 19 Pflegestützpunkte im Land, die neutral, kostenlos und fachkompetent zu allen Themen rund um das Thema Pflege, aber auch speziell zu Fragen der Demenz beraten. Diese werden ebenfalls maßgeblich von den Pflegekassen unterstützt.

Maria Puhlmann appellierte zudem, sich über die vielfältigen Unterstützungsangebote im eigenen Wohnort zu informieren: „Als lokales Zentrum Demenz bieten wir neben wöchentlichen Treffen beispielweise Yoga-Nachmittage speziell für pflegende Familienangehörige, Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz sowie ein Tanzcafé für Betroffene und Nahestehende an. Diese Angebote ergänzen unsere individuellen Beratungsstrukturen, die sowohl in unserem Büro, telefonisch als auch in der eigenen Häuslichkeit zur Verfügung stehen.“ Puhlmann dankte in diesem Zuge auch den Schweriner Höfen, die die erstmals vom Zentrum Demenz vergebene Auszeichnung „Demenz-freundliches Einkaufsquartier“ erhalten. Sie sind zudem der Veranstaltungsort für die Aktionen in der Landeshauptstadt. “Damit holen wir das Krankheitsbild in die Mitte unseres städtischen Lebens“, unterstrich sie.

Auch Drese begrüßte, dass auch in den Kommunen das Thema Demenz immer weiter an Bedeutung gewinne. „Die heute beginnende Woche der Demenz ist dafür ein gutes Beispiel. Unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ beteiligen sich viele Städte im Land mit interessanten Veranstaltungen und einem bunten Programm. Schulungen, Begegnungsformate und Sportfeste, Kinovorführungen und demenzsensiblen Kulturangebote zeigen: ein gutes Leben mit Demenz ist nicht nur möglich, sondern es gelingt am besten gemeinsam“, so Drese.

Zur Woche der Demenz finden jährlich bundesweit Veranstaltungen und Aktionen statt, die zum Krankheitsbild und zu Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird es vom 16. bis zum 21. September, dem Welt-Alzheimertag, vielfältige Angebote geben. Eine Übersicht finden Interessierte unter  https://alzheimer-mv.de/aktuelles/woche-der-demenz-2024/.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert