Meyer: Preisträger haben exzellente Leistungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft erbracht
Greifswald – Auszeichnungen für Spitzenforschung mit Wirkung für die regionale Wirtschaft: Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute die Preisträger des „Greifswald Research Award“ gewürdigt. „Globale Märkte erfordern in der Wirtschaft eine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Dies führt dazu, dass nur mit neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Technik erfolgreich auf dem internationalen Markt agiert werden kann.
Das gilt auch für unsere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kompetenz bei der Entwicklung von international wettbewerbsfähigen Produkten muss erarbeitet und verstetigt werden! Dazu ist Grundlagenforschung sowie angewandte Forschung und Entwicklung notwendig. Wir haben die Rahmenbedingungen geschaffen, um Forschung und Entwicklung im Land zu unterstützen. Heute werden Persönlichkeiten geehrt, die exzellente Leistungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft erbracht haben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.
Der Greifswald Research Award wird seit 2013 jährlich vom Greifswald University Club (GUC) vergeben
Preisträger in der Kategorie „Senior Award“ ist Professor Klaus-Dieter Weltmann für seine Beiträge in der anwendungsorientierten Spitzenforschung und deren Transfer in die Wirtschaft. Prof. Weltmann übernahm im Jahr 2003 die Leitung des Leibniz-Institutes für Niedertemperatur Plasmaphysik (INP), das sich durch exzellente Grundlagenforschung in Deutschland etabliert hatte.
Neben der erfolgreichen Industrieforschung hat Prof. Weltmann neue Disziplinen entwickelt, er gilt als Pionier der Plasmamedizin. Einer der größten Erfolge war der erste als Medizinprodukt zugelassene Plasmajet zur Behandlung chronischer Wunden. „Mit großem persönlichen Engagement hat Prof. Weltmann die Einrichtung zu einem in der internationalen Wissenschaft und Wirtschaft anerkannten Forschungsinstitut weiterentwickelt.
Heute beschäftigt das Institut rund 220 Mitarbeitende, davon etwa 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Expansion sowie die fokussierte Ausrichtung auf anwendungsorientierte Forschung haben das INP zu einer der führenden Einrichtungen im Bereich der Plasmatechnologie gemacht“, sagte Meyer.
Preisträgerin in der Kategorie „Junior Award“ ist Dr. Katharina Hoff, die derzeit als Privatdozentin am Institut für Mathematik und Informatik der Universität Greifswald tätig ist. Die Auszeichnung wird für herausragende Forschungsarbeiten im Bereich der anwendungsorientierten Forschung verliehen. Frau Dr. Hoff hat sich mit der Identifizierung von Genen und deren Funktionsbestimmung auseinandergesetzt.
Unter Nutzung von AI-basierter Software kann zum Beispiel eine Schaderregerfrüherkennung in der Landwirtschaft erfolgen. Eine praktische Umsetzung der Forschungen erfolgt bereits in dem vom Bundesforschungsministerium unterstützen Projekt ArtIFARM im Themenfeld Biotechnologie. „Die Preisträgerin hat in den vergangenen Jahren durch ihre wissenschaftliche Arbeit unter anderem dazu beigetragen, die Digitalisierung und Diagnostik in der Betreuung zu verbessern“, sagte Meyer.
In seinem Festvortrag „Wie besteht Spitzenforschung in Deutschland im globalen Wettbewerb? Ziele – Finanzierung – Umsetzung – Verwertung“ unterstrich Prof. Edward G. Krubasik nachdrücklich die Bedeutung hochrangiger Forschung und deren Transfer in die Wirtschaft. Prof. Krubasik, TU München, Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence, ist ehem. Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG und ehem. Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
In Mecklenburg-Vorpommern stehen in der aktuellen EU-Förderperiode 2021 – 2027 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) rund 924 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen 65 Prozent in das Politikfeld 1 – ein intelligenteres Europa – fließen und davon allein in den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung – 266 Millionen Euro.
Die Mittel sollen wie folgt eingesetzt werden: Einzelbetriebliche FuE Förderung ca. 134 Millionen Euro, Verbundforschungsförderung ca. 102 Millionen Euro; wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer ca. 30 Millionen Euro. Im Zeitraum 2015 – 2023 wurden im Rahmen der geltenden FuEuI-Richtlinie Zuschüsse von insgesamt 207,3 Millionen. Euro für 662 Vorhaben bewilligt, davon unter anderem 138,3 Millionen Euro für 127 Verbundvorhaben mit 296 Teilprojekten, 39,1 Millionen Euro für 84 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben sowie 14,1 Millionen Euro für 89 Prozessinnovationen und 1,5 Millionen Euro für 18 Investitionen infolge von Prozessinnovationen.