Welt-Schlaganfalltag

Stroke Units steigern Überlebenschancen der Betroffenen

Schwerin – Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und der häufigste Grund für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter. In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 1,77 Prozent der Gesamtbevölkerung im Laufe ihres Lebens von einem Schlaganfall oder seinen Komplikationen betroffen. Das sind rund 14 Prozent mehr als im deutschlandweiten Schnitt.

„Um bleibende Schäden zu verhindern ist es enorm wichtig, dass die Betroffenen möglichst schnell und kompetent behandelt werden – idealerweise auf einer unserer neun zertifizierten Spezialstationen, auch Stroke Units genannt“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Diese seien im besonderen Maße auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingestellt und ermöglichen alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, inklusive einer Thrombolyse oder einer Thrombektomie zum Lösen oder Entfernen eines Blutgerinnsels.

„Betroffene werden zudem von multidisziplinären Ärzteteams und eigens neurologisch geschulten Pflegekräften um- und versorgt. Sie sind in unseren Stroke Units also wortwörtlich in besten Händen“, lobte Drese. Studien belegten, dass diese Kombination aus besonderer Ausstattung und hochqualifiziertem Personal entscheidend dazu beitrage, die Chance zu erhöhen, einen schweren Schlaganfall ohne bleibende Schäden zu überleben, verdeutlichte die Ministerin die hohe Bedeutung der Spezialstationen für Schlaganfallpatientinnen und -patienten.

Eine gute Versorgung beginne jedoch bereits vor dem Erreichen des Krankenhauses und vor dem Absetzen eines Notrufs. „Denn umso schneller die Symptome eines Schlaganfalles erkannt werden, umso schneller kann diese entscheidende Versorgungskette gestartet werden“, unterstrich Drese. Insbesondere der FAST-Test (Face-Arms-Speech-Time) könne hierbei helfen.

„Bei einem Verdacht sollten Sie Betroffene bitten, zu lächeln („Face“), beide Arme zu heben („Arms“) und einen Satz nachzusprechen („Speech“). Bei Auffälligkeiten setzen Sie sofort einen Notruf ab („Time“)“, so die Ministerin. Dies gelte auch, wenn Sie sich unsicher sind. „Rufen Sie in diesem Fall lieber einmal zu viel an. Die Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle können Ihnen bei der Einschätzung helfen.“

Zertifizierte Stroke Units sind in Mecklenburg-Vorpommern im Krankenhausplan ausgewiesen. Derzeit halten die folgenden Häuser eine entsprechende überregionale Spezialstation vor: Universitätsmedizin Greifswald, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, MediClin Krankenhaus Plau am See, Universitätsmedizin Rostock, Helios Kliniken Schwerin, Helios Hanseklinikum Stralsund. Regionale Stroke Units befinden sich zudem am KMG Klinikum Güstrow, an AMEOS Klinikum Ueckermünde und am Sana Hanse-Klinikum Wismar.

Das Sana-Krankenhaus Rügen hat die Zertifizierung seiner „Telemedizinisch vernetzten Stroke Unit mit 4 Betten“ im September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Es ist damit im Nordosten Deutschlands die erste Einrichtung, die über dieses spezielle Zertifikat verfügt. Das Sana-Krankenhaus Rügen erhält das Zertifikat mit einer Gültigkeit von 3 Jahren.

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