Aktionswoche gegen Einsamkeit

Drese: Auch den Nachbarn, der sonst nie dabei ist zum Public Viewing einladen

Schwerin – Mehr als jeder zehnte Mensch in Deutschland (11,3 Prozent) ist von Einsamkeit betroffen wie aus aktuellen Zahlen des „Einsamkeitsbarometers 2024“ hervorgeht. „Das Bemerkenswerte: Das Gefühl von Einsamkeit kann in allen Lebenslagen entstehen, auch jüngere Menschen fühlen sich oft einsam“, betont Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich der Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 17. bis 23. Juni.

Die Aktionswoche wurde vom Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) initiiert. Für Drese sind Maßnahmen wie diese wichtig, um mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. „Auch wenn die Belastung durch Einsamkeit nach Ende der Pandemie wieder etwas zurückgegangen ist, haben wir es keinesfalls mit einem Randphänomen in unserer Gesellschaft zu tun“, so Drese. Einsamkeit könne jede und jeden treffen, so Drese weiter.

Unter Einsamkeit leiden häufig Menschen über 75 Jahren. „Mehr als jede bzw. jeder Fünfte in dieser Altersgruppe ist betroffen“, macht Drese deutlich. Die gute Nachricht sei, dass es viele einfache Möglichkeiten geben würde, um andere Menschen mehr in die soziale Gemeinschaft zu integrieren. „Anbieten würde es sich doch gerade jetzt, einfach mal beim Nachbarn oder Nachbarin zu fragen, ob sie bzw. er beim Public Viewing bei der EM dabei sein möchte“, schlägt Drese vor. Das Mitfiebern, Anfeuern und plaudern bei sportlichen Ereignissen stärke das Gemeinschaftsfühl ganz besonders.

Auch die Landespolitik hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Maßnahmen gegen Einsamkeit zu entwickeln. Dabei sei es laut Drese entscheidend, Betroffenen zu helfen und darüber hinaus bereits präventive Angebote zu stärken. Mit der konkreten Ausgestaltung befassen sich seit mehr als einem Jahr die mehr als 60 Mitglieder des Runden Tisches gegen Einsamkeit in MV. „Ein Ansatz besteht beispielsweise darin, die Einbringung der Menschen in bürgerschaftliches Engagement weiter zu fördern“, erklärt Drese. Erste Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen im Jahr 2025 dem Landtag übergeben werden.

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