Schwerin – Der ausbleibende Regen hat im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern zu einer akut erhöhten Waldbrandgefahrensituation geführt. Alle betroffenen Stellen seien in Alarmbereitschaft, so Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus: „Der Brand im Göldenitzer Moor hat uns gezeigt, dass jede noch so gute Planung an ihre Grenzen stoßen kann. Feuer kümmert sich nicht darum wo wir am besten vorbereitet sind“, so der Minister.
„Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die schnell und professionell dafür gesorgt haben, dass der Brand sich nicht katastrophal ausdehnen konnte und keine Dörfer evakuiert werden mussten. Zwar seien nach dem verheerenden Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen im Jahr 2019 erhebliche Anstrengungen zur Waldbrandprävention unternommen worden, doch besser gehe immer, so Backhaus.
„Wir haben seit Ausrufung der „Waldbrandgefahrenstufe II“ Mitarbeiter der Forstämter in den Bereitschaftsdienst versetzt. Alles was wir an Löschtechnik selbst vorhalten, wird vorbereitet und einsatzfähig gehalten. Besonders effektives Gerät wird möglichst so stationiert, dass Anfahrtswege optimiert werden. Wir wollen Tempo machen, wenn es zum Ernstfall kommt“, sagt Backhaus, der auch an die Landwirtschaft appelliert:
„Ich empfehle allen Betrieben dringend, auch aus eigenem Interesse, Güllefahrzeuge als Wassertanks vorzuhalten, um gegebenenfalls die Kräfte der Feuerwehr in der unmittelbaren Umgebung zu unterstützen. Ich bitte den Bauernverband, auf seine Mitglieder entsprechen einzuwirken.
Mit den Waldbrandeinsatzkarten hat MV bereits einen guten Überblick darüber, wie es um die Versorgung mit Löschwasser und um die Zufahrtswege in unseren Wäldern bestellt ist. Zusätzlich werden nun besonders neuralgische Punkte identifiziert, um gezielt Vorsorge zu betreiben, wo es Probleme mit dem Löschwasser gibt. Hier werden wir gemeinsam mit dem Ministerium für Brand- und Katastrophenschutz erarbeiten, welche Maßnahmen wir kurz- und mittelfristig umsetzen können und welche Mittel dafür verfügbar sind“, so Backhaus.
„Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Hauptursache für Feld- und Waldbrände der Mensch ist – ob vorsätzlich oder fahrlässig. Ich bitte daher, den Kopf einzuschalten und alles zu unterlassen, was Brände begünstigen kann.
Keine Lagerfeuer im Wald und auf Wiesen, im Wald nicht rauchen, keine brennenden Gegenstände (z. B. Zigarettenkippen) aus dem Autofenster werfen, nur auf Schotter oder Asphalt parken, niemals in Wiesen oder Feldern (der Katalysator des Autos kann schon nach wenigen Metern Fahrt sehr heiß werden und trockenes Gras leicht entzünden), Autos bei Ausflügen immer so parken, dass andere Autos, insbesondere Einsatzfahrzeuge, nicht behindert werden, nicht im Wald oder in Waldnähe grillen (Faustregel: min. 100 Meter Abstand zum Waldrand), kein Glas oder Glasscherben im Wald zurücklassen – auch der Brennglaseffekt kann Brände auslösen, offiziell ausgesprochene Verbote (z. B. Waldzutrittsverbote) unbedingt einhalten, beobachtete Waldbrände sofort über die 112 melden und anrückende Einsatzkräfte einweisen.“
Der Klimawandel schreite voran und man müsse sich frühzeitig wappnen sowie sein Verhalten dementsprechend anpassen, erklärt der Klimaschutzminister.