Schwerin – Die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern ist im April 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich zurückgegangen. 58.600 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das sind 8.700 Arbeitslose weniger als im April des Vorjahres. Das entspricht einem Rückgang um 12,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Land 7,1 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt erlebt in Mecklenburg-Vorpommern einen Boom. Er ist in Bewegung wie noch nie zuvor. Erstmals sind in einem April weniger als 60.000 Menschen arbeitslos. Die stabile Entwicklung der Konjunktur sorgt für einen wachsenden Bedarf an Mitarbeitern. Das Rennen um Fachkräfte in einigen Branchen hat längst begonnen. Die Attraktivität für einen Arbeitsplatz ist immer wichtiger. Ein volles Auftragsbuch, ohne Mitarbeiter, die dieses umsetzen können, nutzt am Ende keinem etwas. Wir konkurrieren zunehmend auch im Wettbewerb mit anderen Bundesländern um Fachkräfte“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat März ist die Arbeitslosigkeit um 5.600 Arbeitslose (-8,7 Prozent) gesunken.
Glawe machte deutlich, dass es wichtig sei, gemeinsam noch stärker für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern zu werben. Neben harten Standortfaktoren wie einer gut ausgebauten Infrastruktur muss weiter noch stärker in Investorengesprächen für die weichen Standortfaktoren Mecklenburg-Vorpommerns bei der Investorensuche geworben werden. „Es muss weiter in den Personalbestand investiert werden. Von Bedeutung für die Fachkräftegewinnung sind auch Kindertagesstätten oder Schulen. Ebenso sind ein attraktives Wohnumfeld und abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten wichtig. Wer bei uns investiert, braucht auch motivierte Fachkräfte, die gern bei uns leben“, so Glawe weiter.
„Es gilt darüber hinaus, möglichst viele Erwerbsfähige im Land in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um die dort schlummernden Fachkräftepotenziale zu nutzen. Verbesserte Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf helfen dabei.“
Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe machte deutlich, dass es wichtig ist, Frauen und Männer in existenzsichernde und nachhaltige Erwerbstätigkeit zu bringen. Er warb dafür, die regionalspezifischen Unterstützungsmöglichkeiten insbesondere auch zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zu nutzen. „Hier haben wir die Förderung weiter regionalspezifisch ausgerichtet. Wichtig ist es, vor allem Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben. Ziel ist es, die soziale und arbeitsmarktliche Integration durch Übergang in Erwerbsarbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erreichen“, erläuterte Glawe. Aktuell sind 20.200 Menschen langzeitarbeitslos. Das sind 15.400 (43 Prozent weniger) als vor fünf Jahren.
Die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse sind weiter gestiegen. Sie liegen – nach aktuellsten Zahlen für Februar 2019 – bei 565.800 Beschäftigten. „Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind rund 6.700 sozialversicherungspflichtige Jobs hinzugekommen. Es wird deutlich, dass auch in den noch kühlen Monaten der Zuwachs weiter anhält. Der Trend für mehr sozialversicherungspflichtige Jobs hält weiter an“, sagte Glawe. Zuwächse an Arbeitsplätzen gab es vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich (+2.800), der Metall- und Elektroindustrie (+1.300), im Baugewerbe (+1.300) sowie im Dienstleistungsbereich (+800).