Schwerin – Im Februar ist die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgegangen. In diesem Monat waren in Mecklenburg-Vorpommern 68.600 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 8.100 weniger als im Vorjahresmonat (-10,6 Prozent). Das entspricht nach Angaben der Arbeitsagentur einer Quote von 8,4 Prozent.
„Der Frühling beginnt auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr schon im Februar. Wir haben eine Rekordentwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist ungebrochen. Dies ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bei uns im Land. Die insgesamt positiven Beschäftigungszahlen täuschen nicht darüber hinweg, dass wir noch eine Menge zu tun haben. Mehr Wertschöpfung, die Schaffung weiterer Arbeitsplätze und den Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit stehen dabei im Fokus. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag in Schwerin.
Im Vergleich vom Februar 2019 zum Februar 2005 ist die Arbeitslosenzahl nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit um 67,6 Prozent gesunken. Das war der damals höchste Wert seit der Wiedervereinigung in Mecklenburg-Vorpommern (2005: 211.600 Arbeitslose, Quote 23,7 Prozent). „Heute haben wir fast jeden Monat die niedrigsten Werte seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosigkeit hat sich um zwei Drittel reduziert. Das spricht für den eingeschlagenen Kurs der konsequenten Ausrichtung der Arbeitsmarktpolitik auf den ersten Arbeitsmarkt. Nur Jobs auf dem ersten, regulären Arbeitsmarkt sind ein Garant für die Perspektive, hier bei uns im Land zu bleiben. Junge Menschen brauchen Jobangebote nach der Ausbildung. Zudem muss auch das Potential älterer Arbeitnehmer noch besser genutzt werden“, forderte Glawe.
Bis 2025 werden etwa 10.000 Unternehmen, die aus Altersgründen zur Übergabe oder Übernahme anstehen, erwartet. Wirtschaftsminister Glawe appellierte bei der beruflichen Weiterentwicklung auch die Möglichkeiten einer Übernahme als eine Option zu prüfen. „Der unternehmerische Generationswechsel bietet eine Vielzahl von Chancen für die heimische Wirtschaft. Eine Übernahme ist eine hervorragende Möglichkeit, einen gut laufenden Betrieb zu übernehmen. Ein Vorteil ist, erfahrene Mitarbeiter an der Seite zu haben. Risiken werden minimiert. Kurzum: man fängt nicht bei ´Null´ an“, so Glawe weiter.
Beim Projekt „Nachfolgezentrale MV“ geht es zum einen vor allem darum, Handwerk und Mittelstand für die Nachfolgeproblematik zu sensibilisieren und das Thema öffentlich zu transportieren. Zum anderen soll der Nachfolgeprozess begleitet werden; hierbei sollen insbesondere Unternehmensnachfolgende gesucht und gefunden werden. Am Projekt beteiligt sind die Bürgschaftsbank M-V, die drei Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern in M-V. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Richtlinie „Förderung von Entrepreneurship“.
Es gibt weiterhin mehr sozialversicherungspflichtige Jobs im Land. „Auch in den kühleren Monaten werden mehr Jobs angeboten. Das spricht für die gestiegene Nachfrage der heimischen Wirtschaft nach qualifizierten Arbeitskräften“, sagte Glawe. Derzeit gibt es – aktuellste Zahlen aus dem Dezember 2018 – insgesamt 571.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse in Mecklenburg-Vorpommern. Das sind 7.200 SV-Jobs mehr als im Dezember 2017 (+1,3 Prozent). Zuwächse hat es insbesondere im Baugewerbe (+900), im Bereich Gesundheit und Soziales (+2.900) sowie im Dienstleistungsbereich (+1.000) gegeben.
Im Februar stehen den über 9.100 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Ausbildungsstellen (+223 oder 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat) rund 5.800 gemeldete Bewerber (-265 Bewerber/-4,4 Prozent im Vergleich zum Februar 2018) gegenüber. Wirtschaftsminister Glawe machte in diesem Zusammenhang auf die mit den Industrie- und Handelskammern durchgeführte Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV“ (www.durchstarten-in-mv.de) aufmerksam. „Wir werben weiter für berufliche Perspektiven hier im Land. Wir werden insbesondere für den Start des beruflichen Weges in Mecklenburg-Vorpommern werben. Die Bandbreite an Möglichkeiten für eine Ausbildung im Land sind groß“, betonte Glawe.
Aktuell haben sich rund 1.500 Unternehmen mit über 3.200 Ausbildungsangeboten in 270 Berufen angemeldet. Auf dem Portal können sich Ausbildungsinteressierte schnell und unkompliziert informieren, wo es Ausbildungs- und Praktikumsplätze in der gewünschten Region gibt. Die Internetseite durchstarten-in-mv.de wurde seit Oktober 2009 über 3,5 Millionen Mal aufgerufen.