Arbeitsmarkt im Mai in M-V

Schwerin – Der Arbeitsmarkt hat sich im Mai weiter positiv entwickelt. Insgesamt waren im vergangenen Monat nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 56.400 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.800 weniger als im Mai des Vorjahres (-10,8 Prozent). Das entspricht nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell einer Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent.

„Das Ergebnis spricht vor allem für eine anhaltende Belebung am Arbeitsmarkt. Diese geht vor allem auf den bevorstehenden Hauptsaisonstart im Tourismus zurück. Aber auch die Unternehmen investieren weiter. Es wird weiter eingestellt. Die Zahlen täuschen nicht darüber hinweg, dass wir eine Menge zu tun haben. Wir müssen auf dem Arbeitsmarkt weiter zu mehr Saisonunabhängigkeit kommen. Das Wetter darf nicht der Taktgeber für mehr oder weniger Jobs in unserem Land sein“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch in Schwerin.

„Es gilt, möglichst viele Erwerbsfähige im Land in den Arbeitsmarkt zu integrieren und so die dort schlummernden Fachkräftepotenziale zu nutzen. Auch verbesserte Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf helfen dabei. Das ist heute nicht nur für Eltern oder bei der Pflege von Familienangehörigen ein Thema. Flexible, auf Lebensabschnittsphasen angepasste Arbeitszeitmodelle, erwarten heute gerade die Jüngeren von Unternehmen die mit der Zeit gehen. Ein weiterer Punkt ist die Integration von Langzeitarbeitslosen und Geflüchteten in den Arbeitsmarkt“, machte Glawe weiter deutlich.

Der Minister verwies auch auf die Möglichkeiten der Unterstützung der Unternehmen. „Der demografischen Wandel und besonders die Digitalisierung verändern die Arbeitswelt. Das Wissen und der langjährige Erfahrungsschatz der Mitarbeiter sind dabei ein unverzichtbarer Bestandteil des Unternehmenserfolges. Um der Fachkräftesituation im Land zu begegnen, sind bislang insbesondere die passgenaue Qualifizierung, Weiterbildung und die Existenzgründerförderung Schwerpunktthemen der Fachkräftesicherung“, machte Glawe deutlich. Es gibt eine Reihe von Förderprogrammen, die vom Wirtschaftsministerium angeboten werden. Hierzu zählen unter anderem die Qualifizierungsrichtlinie, die Einstellungsrichtlinie und die Förderung von Prozessinnovationen.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe machte deutlich, dass es trotz der insgesamt guten Zahlen wichtig ist, Frauen und Männer in existenzsichernde und nachhaltige Erwerbstätigkeit zu bringen. Der Minister warb dafür, die regionalspezifischen Unterstützungsmöglichkeiten insbesondere auch zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zu nutzen. „Die Förderung ist auf die Regionen zugeschnitten. Es muss noch besser gelingen Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, erläuterte Glawe. Aktuell sind 20.100 Menschen langzeitarbeitslos. Das sind 15.200 (43 Prozent weniger) als vor fünf Jahren.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs liegt aktuell – aktuellste Angaben März 2019 – bei 569.600. „Dies sind 5.400 Jobs mehr als im Vorjahresmonat. Der Trend hält weiter an. Klar ist, nur Arbeitsplätze auf dem ersten, regulären Arbeitsmarkt sind eine Perspektive, hier bei uns im Land zu bleiben. Junge Menschen brauchen Jobangebote und eine berufliche Perspektive nach der Ausbildung bei uns im Land“, betonte Glawe weiter. Im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.800), im Baugewerbe (+1.200) und auch Metall- und Elektroindustrie (+1.300) gibt es mehr Jobs.

Ende Mai waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit rund 5.900 Ausbildungsplätze noch frei. Dem stehen rund 3.600 unversorgte Bewerber gegenüber.

„Die Auswahl an Ausbildungsplätzen ist groß. Es ist notwendig, weiter in kluge Fachkräftebindung und ein verstärktes Ausbildungsmarketing zu investieren. Fachkräftesicherung beginnt mit einer Ausbildung“, betonte Glawe weiter. Vor allem Ausbildungsstellen zum Koch/zur Köchin (350 freie Plätze), Verkäufer/in (334), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (303), Restaurantfachmann/-frau (282), Hotelfachmann/-frau (276) sowie Fachkraft-Lagerlogistik (158) gilt es zu besetzen.

„Wir haben eine große Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten mit aussichtsreichen Karriereperspektiven für junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Wer jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, dem kann geholfen werden. Viele Unternehmen im Land bieten auch kurzfristig noch Stellen an“, sagte Glawe.

Der Minister verwies auf die Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV“ (www.durchstarten-in-mv.de), in der das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den drei Industrie- und Handelskammern des Landes über attraktive Ausbildungsplatzmöglichkeiten informiert.

„Im Azubi-Atlas von „Durchstarten in MV“ sind derzeit rund 1.500 Unternehmen mit über 2.600 Ausbildungsangeboten in über 250 Berufen vertreten. Möglich ist es zum Beispiel auch, gezielt im Umkreis des Heimatortes nach einem Ausbildungsplatz zu suchen. Hier sind unterschiedliche Entfernungen von 0 bis 200 Kilometer vom Wohnort wählbar. Auf durchstarten-in-mv.de gibt es auch ein paar gute Tipps von der Erstellung der Bewerbungsmappe bis hin zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Darüber hinaus gibt es auch einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungsarten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

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