Jesse: Zusammenarbeit über Grenzen hinweg forcieren und ein starkes Wasserstoffnetz aufbauen – Mecklenburg-Vorpommern steht bereit
Berlin – Mecklenburg-Vorpommerns Energie-Staatssekretärin Ines Jesse hat heute in Berlin beim Ambassadors‘ Energy Talk über den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Ostseeraum durch regionale Kooperation gesprochen und die strategisch wichtige Rolle Mecklenburg-Vorpommerns angezeigt. Auf dem Podium waren neben Mecklenburg-Vorpommern die Länder Polen, Schweden und Dänemark vertreten mit Dariusz Pawłoś, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Polen, Veronika Wand-Danielsson, Botschafterin des Königreichs Schweden und Susanne Hyldelund, Botschafterin des Königreichs Dänemark.
„Mecklenburg-Vorpommern strebt an, ein führendes Zentrum für die grüne Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und darüber hinaus zu sein. Die strategisch sehr gute Lage unseres Bundeslandes ist der Schlüssel zu Wertschöpfung vor Ort für die Erzeugung, den Import, den Export und die Verteilung von Wasserstoff. Dafür ist es notwendig, eine Zusammenarbeit über Grenzen hinweg zu forcieren und gemeinsam ein starkes Wasserstoffnetz aufzubauen. Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, eng mit unseren Partnern im Ostseeraum und in ganz Europa für eine nachhaltige Zukunft zusammenzuarbeiten“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.
Das Land und der Bund unterstützen zentrale Wasserstoffprojekte, die sowohl national als auch europäisch von großer Bedeutung sind, mit einer IPCEI-Förderung (Important Projects of Common European Interest). So sollen in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise drei Elektrolyse-Projekte im Rostocker Hafen, in Rostock-Laage und bei Güstrow umgesetzt werden sowie eine Pipeline-Infrastruktur von Rostock über Glasewitz bis nach Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Das Wasserstoffkernnetz in Deutschland soll nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz das Grundgerüst für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur bilden. Ziel ist es, deutschlandweit wesentliche Wasserstoff-Standorte, beispielsweise große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore, anzubinden. Die schnelle und effiziente Realisierung des Kernnetzes ist dabei eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft. In Mecklenburg-Vorpommern sind verschiedene Vorhaben im Zusammenhang mit dem Kernnetz angedacht/geplant.
Dabei handelt es sich um „flow hydrogen“ – eine Verbindung von Lubmin aus Richtung Süden, „doing hydrogen“ – eine Verbindug von Rostock aus Richtung Süden, Verbindung Rostock-Lubmin sowie der Interkonnektor Bornholm – Lubmin (Verbindung nach Dänemark). Mecklenburg-Vorpommern hat zudem vorgeschlagen, eine zusätzliche Ost-West-Verbindung von Hamburg über Kraak und Lübz bis zur doing hydrogen aufzubauen. „Mit einem robusten Wasserstoffnetz stärken wir die Verbindung zwischen den Produktionsstätten, den Häfen und den Verbrauchszentren. Dieses Netz ist das Rückgrat unserer Strategie, um eine effiziente, nachhaltige und grenzüberschreitende Energieinfrastruktur zu schaffen.
Es ermöglicht nicht nur, die Vorteile der Wasserstoffwirtschaft lokal zu nutzen, sondern auch, eine wichtige Rolle in der Versorgung des gesamten Ostseeraums und darüber hinaus einzunehmen. Dabei sind insbesondere die Häfen Rostock und Lubmin sowie zukünftig Sassnitz-Mukran als Energiedrehscheiben von zentraler Bedeutung“, sagte Jesse.
Die Ostseestrategie des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist Grundlage des Handelns Mecklenburg-Vorpommerns mit seinen Partnern im Ostseeraum. Die Offshore-Windenergie ist wichtiger Baustein für eine klimafreundliche und zuverlässige Energieversorgung. So eröffnet auch das deutsch-dänische Offshore-Energieprojekt „Energieinsel Bornholm“, in dessen Rahmen Bornholm bis 2030 zum Windstromdrehkreuz in der Ostsee ausgebaut werden soll, Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern. Dort entwickelt sich ein Testfeld für die komplette Versorgung mit erneuerbaren Energien und die entsprechende Umgestaltung der regionalen Wirtschaft.
Zu einem Anknüpfungspunkt in Richtung Baltikum könnte sich der Baltic Wind Connector (BWC) entwickeln, ein gemeinsames hybrides Seekabelprojekt, auf das sich 50Hertz mit dem estnischen Übertragungsnetzbetreiber verständigt hat. Es soll in Mecklenburg-Vorpommern anlanden, wodurch dem Land eine weitere Bezugsquelle für grünen Strom eröffnet wird. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land der erneuerbaren Energien. Dabei dient die Offshore-Windkraft als Türöffner für Wasserstoff. Die Kombination beider Technologien bietet großes Potenzial“, sagte Jesse.
Der Ambassadors‘ Energy Talk ist eine Veranstaltungsreihe von Weltenergierat – Deutschland zusammen mit dem BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., an dem Botschafterinnen und Botschafter sowie ausgewählte Expertinnen und Experten teilnehmen, um sich über aktuelle Fragestellungen rund um das Thema Wasserstoff auszutauschen.