Ministerin Hesse: Guter Unterricht steht und fällt mit den Lehrerinnen und Lehrern
Schwerin – Das Land hat eine Fortbildungsreihe zur Schulentwicklung nach Erkenntnissen des neuseeländischen Bildungsforschers John Hattie aufgelegt. Hattie war nach der Analyse von 80.000 Einzelstudien zu dem Ergebnis gelangt, dass Lehrerinnen und Lehrer entscheidenden Einfluss auf den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler haben. Die Fortbildungsreihe zur Schulentwicklung richtet sich an Lehrkräfte von Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Ziel ist es, die Unterrichtsqualität zu verbessern und eine Feedbackkultur an den Schulen zu etablieren.
„Guter Unterricht steht und fällt mit den Lehrerinnen und Lehrern“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Dabei sind nicht nur die Kompetenzen von Lehrkräften von Bedeutung, sondern vielmehr deren Haltungen. Wie Lehrerinnen und Lehrer über das denken, was sie tun, ist dabei entscheidend. In einem Modellprojekt haben Lehrerinnen und Lehrer ihr eigenes Agieren kritisch reflektiert und ihre Haltungen überprüft. Weil die Fortbildungen über Unterrichtsqualität so gut angekommen sind, wollen wir jetzt weiteren Lehrkräften diese Angebote machen“, erläuterte die Ministerin.
Über zwei Jahre hinweg haben die Lehrerkollegien am Eldenburg Gymnasium Lübz und am RecknitzCampus Laage in regelmäßigen Fortbildungen an ihren Haltungen gearbeitet. Unter Anleitung des deutschen Hattie-Übersetzers, des Augsburger Schulpädagogikprofessors, Klaus Zierer haben die Lehrerinnen und Lehrer erfahren, warum es so wichtig ist, Feedback in den Unterricht zu integrieren. Eigentlich selbstverständliche Gespräche über Unterrichtsqualität, die – wie empirische Studien jedoch zeigen – im Schulalltag eher selten stattfinden, haben die Motivation der beteiligen Lehrkräfte gesteigert.
„Rückmeldung ist ein wichtiger Schlüsselfaktor, um sich weiterzuentwickeln. Dies gilt nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern auch für Lehrerinnen und Lehrer“, erläuterte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Das Projekt zur Schulentwicklung ist bislang einzigartig im deutschen Sprachraum und kann auch für andere Länder ein Vorbild sein. Lehrerkollegien, die an den Fortbildungen teilnehmen wollen, können sich nun bewerben. Unser Ziel ist es, zum Schuljahr 2019/2020 durch die Teilnahme weiterer Schulen ein Netzwerk aufzubauen und den Austausch unter den Lehrerkollegien zu befördern“, sagte Hesse.