Schwerin – Die Hoffnungen auf ausreichend Niederschläge im Mai haben sich bekanntlich nicht erfüllt. Nach der Konferenz der Dürre AG sieht Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus nun dringenden Handlungsbedarf.
„Noch vor drei Wochen hatten wir gehofft, Ende Mai Entwarnung geben zu können. Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Im Gegenteil, die Situation hat sich noch verschärft. Im Mai fiel insgesamt zu wenig Regen und dieser regional auch äußerst unterschiedlich. Nur an wenigen Messstellen wurden bis zu 50 Prozent des langjährigen Mittels erreicht. Die gesamte Landesfläche liegt in den Kategorien „ungewöhnlich trocken“, wobei der Hauptteil auf die Kategorie „extreme Dürre“ entfällt. Dramatisch ist die Situation für die Futterbaubetriebe, insbesondere im Öko-Landbau. Dort brachte der erste Schnitt nur zwischen 30 und 50 % der normalen Erträge. Den Futterbaubetrieben muss geholfen werden, um einen Abbau der Viehbestände zu verhindern. Deswegen setzte ich mich dafür ein, die ökologischen Vorrangflächen für die Futternutzung freizugeben und auch Ausnahmen bei Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) zu gewähren, um die vorzeitige Beweidung von Grünflächen zu ermöglichen. Dies müssen wir aber gegenüber dem Bund und der EU-Kommission ausführlich und nachvollziehbar begründen. Die Ökolandbaubetriebe haben darüber hinaus bereits die Möglichkeit, nach Antrag, auch konventionelles Futter zu nutzen,“ so Minister Backhaus.
Der Oberboden ist in einer Tiefe von bis zu 25 cm praktisch vollständig ausgetrocknet. Die Flächenanteile, die noch über ausreichend pflanzenverfügbares Wasser im Oberboden verfügen, sind sehr gering und liegen überwiegend in den westlichen Landesteilen.
In den tieferen Bodenschichten ist die Situation noch angespannter, pflanzenverfügbares Wasser ist nahezu im ganzen Land extrem knapp. Auf den sorptionsschwachen Sandstandorten ist die Lage inzwischen prekär, es muss von irreversiblen Schäden an den Winterungen und auch an den Futterkulturen ausgegangen werden. Alle Winterungen zeigen auffallend geringe Bestandshöhen. Im Wintergetreide und Raps zeigen sich vor allem auf den Sandstandorten Trockenschäden. Hier muss mit irreversiblen Schäden auch an Futterkulturen gerechnet werden.