Meyer: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ostseeanrainer – Chancen des Exportgeschäfts im Bereich der Gesundheitswirtschaft nutzen
Rostock – Heute hat in Rostock der „Baltic Sea Business Day – Unternehmertag 2022“ stattgefunden. Die Konferenz dient der Vernetzung und dem fachlichen Austausch vor allem zwischen Unternehmen aus Ostseeanrainerstaaten.
„Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ostseeanrainer bietet viele Möglichkeiten. Die Ostseeregion ist eine dynamische und schnell wachsende Wirtschaftsregion. Die besondere Lage unseres Landes im Ostseeraum ist mit engen Verbindungen zu den Metropolregionen Hamburg, Berlin, Malmö/Kopenhagen und Stettin ein Standortvorteil für unser Land. Die räumliche Nähe von Unternehmen und Arbeitskräften im Ostseeraum schafft spezifische Bedingungen für die Entwicklung von Netzwerken. Chancen bietet dabei vor allem auch die Gesundheitswirtschaft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.
Wenn es um die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft geht, wird der Blick vor allem auch auf unmittelbare Nachbarn gerichtet. „Die Branche der Gesundheitswirtschaft kann ihr Wachstumspotenzial besonders gut ausschöpfen, wenn sie sich noch stärker ostseeraumweit vernetzt und ihre Aktivitäten entsprechend abstimmt. Kooperation und Vernetzung sind der Schlüssel, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Sie setzt wichtige Impulse für das Vorantreiben des Innovationsraums Ostsee.
Länderübergreifend werden Projekte gemeinsam von Unternehmen, Kliniken, Hochschulen und Clustern aus der Gesundheitswirtschaft entwickelt und umgesetzt, um das bestehende Know-how gemeinsam für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Verwertung einzusetzen. Das bringt die Region als Ganzes voran“, so Meyer weiter.
Darunter sind beispielsweise jüngst abgeschlossene Projekte wie die Verbesserung der Innovationsbereitschaft und Vermittlung von digitalen Kompetenzen in Gesundheitsberufen oder die Kommerzialisierung von Biomarkern. Die Projekte wurden für das Land durch die BioCon Valley® GmbH, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt.
Die Gesundheitswirtschaft hat vor dem Hintergrund der Pandemie weltweit zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Selbst im Pandemiejahr 2020 generierte die Branche in Mecklenburg-Vorpommern eine Wertschöpfung im Umfang von 6,1 Milliarden Euro. Jeder fünfte Erwerbstätige arbeitet in einem Unternehmen der Gesundheitswirtschaft (20,8 Prozent gegenüber 17,0 Prozent deutschlandweit). Mehr als jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung entsteht in der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.
Insgesamt arbeiten 156.000 Erwerbstätige in der Branche. Auch der Anteil der Branche an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung liegt in MV mit 14,4 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt (deutschlandweit: 12,2 Prozent).
„Die Gesundheitswirtschaft gilt als besonders innovativ, zukunftsträchtig und wachstumsfreudig. Nachholbedarf besteht im Exportgeschäft. Hier denke ich beispielsweise auch an den Bereich der Medizintechnik. Hier gibt es eine große Bandbreite von Produkten und Verfahren. Wir müssen international stärker auf heimische Produkte aufmerksam machen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend.
Der Exportbereich liegt bei 4,0 Prozent Anteil an der Gesamtwirtschaft in M-V, bundesweit liegt der Exportanteil der Gesundheitswirtschaft bei 9,7 Prozent.
(Quelle Zahlen: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (2022): Gesundheitswirtschaft – Fakten & Zahlen. Länderergebnisse der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung, Daten 2020.)