Schwerin – Die Integrations- und Ausländerbeauftragten von Bund und Ländern fordern von Staat und Zivilgesellschaft, mehr gezielte Maßnahmen, um Rassismus, Islam- und Muslimfeindlichkeit sowie Antisemitismus den Nährboden zu entziehen. Vor dem Hintergrund der rassistischen Anschläge von Halle und Hanau wurde die Resolution „Vielfalt stärken – Rassismus und Diskriminierung bekämpfen“ bei einem Treffen auf Einladung von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz am 3. März im Bundeskanzleramt verabschiedet.
„Wir alle sind aufgefordert, verstärkt gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen“, betonte die Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, Reem Alabali-Radovan heute in Schwerin.
Bestandteil der Resolution ist ein 6-Punkte-Forderungskatalog an Bund und Länder. Dort fordern die Integrations- und Ausländerbeauftragten u.a. einen Ausbau des interreligiösen und interkulturellen Dialogs sowie eine verbesserte Teilhabe von Migrantinnen- und Migrantenorganisationen. Zudem sprechen sie sich für mehr Demokratiebildung und praxisnahe Demokratieförderung insbesondere für Jugendliche sowie eine Präventionsarbeit aus, die pädagogische Fachkräfte und Multiplikatoren im Umgang mit Abwertung und Hass stärkt.
„Wir brauchen überall in Deutschland Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Beratungsstellen, Vereine und eine engagierte Zivilgesellschaft, die in der Lage sind, Widerspruch zu leisten, wenn Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion ausgegrenzt werden“, verdeutlichte Alabali-Radovan.
Weitere Punkte der Resolution sind eine Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit mit der Etablierung von Ansprechpersonen in öffentlichen Institutionen und eine Evaluation der Umsetzung der Empfehlungen der Untersuchungsausschüsse zum NSU.
Alabali-Radovan: „Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland sind unerträglich. Den vielen Worten müssen jetzt Taten folgen. Nur so setzen wir die richtigen Signale gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.“