Meyer: Risikokapitalfonds bieten wichtige Hilfen
Greifswald – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat sich am Donnerstag in Greifswald bei drei technologieorientierten Unternehmen über aktuelle Vorhaben informiert. Auf dem Tourplan standen die NIPOKA GmbH, die COLDPLASMATECH GmbH und die Litec-LLL GmbH. Die drei Unternehmen wurden durch Beteiligungen unterstützt, unter anderem mit den Finanzinstrumenten „innoSTART“ und „innoSTARTup“, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden.
„Die Beteiligungen sind für junge Unternehmen eine wichtige Hilfe, um finanzielle Unsicherheiten besser abzufedern. So kann beispielsweise ein unternehmerisches Risiko bei Investitionen in Forschung und Entwicklung aufgefangen werden. Die Fonds erleichtern zudem den Zugang zu Eigenkapital, wodurch ein zentrales Innovationshemmnis beseitigt und zusätzliche Innovationsprozesse angestoßen werden. Die Greifswalder Unternehmen haben die Chancen der Risikokapitalfonds genutzt und so in ihre unternehmerische Entwicklung investiert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Erste Station der Tour war die NIPOKA GmbH, die im Jahr 2019 als Spin-off der Universitätsmedizin Greifswald gegründet wurde. Das Unternehmen mit fünf Mitarbeitenden bietet Dienstleistungen zur Analyse innerer Organe über bildgebende Verfahren an; insbesondere zur Erforschung von Nieren und zur Diagnostik von Nierenerkrankungen.
Das Wirtschaftsministerium hatte die Errichtung der Betriebsstätte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 119.000 Euro unterstützt; die Gesamtinvestition rund betrug 330.000 Euro. „Die NIPOKA GmbH ist ein gutes Beispiel für die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Nach erfolgreicher Forschung ist die entwickelte Diagnostik in ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen übergeleitet worden“, sagte Meyer.
Das Unternehmen ging 2017 als Ausgründung aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung e.V. Greifswald hervor. COLDPLASMATECH hat mit seinen 15 Mitarbeitenden eine Wundauflage (CPT®patch) zur Behandlung chronischer Wunden mittels kaltem, physikalischem Plasma entwickelt.
„Aus einer innovativen Idee – der Entwicklung von Plasmatechnologien für medizinische Anwendungen – ist ein etabliertes Unternehmen geworden, das sich nach intensiver anwendungsorientierter Forschung einen guten Ruf erarbeitet hat“, sagte Meyer.
Das Unternehmen Litec-LLL GmbH aus Greifswald wurde im Jahr 2002 gegründet. Der Geschäftsgegenstand der Litec-LLL GmbH ist die Produktion und der Vertrieb von Leuchtstoffen und Leuchtstoffprodukten, Forschung und Entwicklung zu Leuchtstoffen und Leuchtstofflampen, Produktion und Vertrieb lichttechnischer Produkte, insbesondere für LED-Anwendungen.
Heute sind 20 Mitarbeitende in Greifswald tätig. Das Wirtschaftsministerium unterstützt derzeit die Erweiterung der Betriebsstätte aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund einer Million Euro. Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt über drei Millionen Euro.
„Die Litec-LLL GmbH wächst weiter, schafft neue Räumlichkeiten und erweitert ihr Produktportfolio. So stellt sich das Unternehmen mit innovativen Ideen zukunftssicher auf“, sagte Meyer.
Die Betriebstour wurde von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) organisiert. Wirtschaftsminister Meyer wird von den Mitgliedern der MBMV-Geschäftsführung Dr. Thomas Drews und Carsten Krull begleitet.
Die Risikokapitalinstrumente BFIMV I („innoStart“) und BFIMV II („innoSTARTup“) unterstützen seit 2014 Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründungen. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBMV) engagiert sich als Fondsmanager mittels stiller und offener Beteiligungen in einer maximal 15 Jahre dauernden Laufzeit.
Der BFIMV I startete mit einem Fondsvolumen von 9,4 Millionen Euro und wurde 2017 aufgrund der hohen Nachfrage um weitere drei Millionen Euro aufgestockt und ist seitdem 34 Engagements an 29 unterschiedlichen Unternehmen eingegangen. Das vom Land Mecklenburg-Vorpommern initiierte und aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gespeiste Fondsvolumen von etwa zwölf Millionen Euro wurde im Jahr 2018 erfolgreich ausplatziert.
Im Jahr 2018 wurde ein weiterer Beteiligungsfonds aufgelegt – MBMV innoSTARTup. Mit dem Fondsvolumen von knapp 15 Millionen Euro aus dem EFRE können bewährte Finanzierungen von Innovationen im Bereich der Forschung und Entwicklung weitergeführt werden.
Gefördert werden kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und auch Existenzgründungen. Neu ist, dass neben den Fördermöglichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben jetzt auch Beteiligungen für digitale Geschäftsmodelle vergeben werden können. Bisher wurden insgesamt 26 Unternehmen durch den EFRE-Fonds innoSTARTup unterstützt.