Schwerin – Bestärkt durch die Ergebnisse maßgeblicher Studien zum Reiseverhalten der Deutschen sowie Auszeichnungen haben die 19 Aussteller aus dem Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern am letzten Tag der 53. Internationalen Tourismusbörse in Berlin eine positive Bilanz gezogen. Auf rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche begrüßten die Vertreter aus dem Urlaubsland zwischen dem 06. und 10. März mehrere Tausend Fachbesucher, darunter Reiseveranstalter, Tourismusorganisationen, Verkehrsträger, Anbieter digitaler Lösungen sowie Politiker, Medienvertreter und potenzielle Urlauber am Messestand sowie beim MV-Partnerabend im Restaurant Dae Mon in Berlin-Mitte.
Dazu Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern: „Unsere ITB-Bilanz ist positiv und Ergebnis harter Arbeit von tausenden Beschäftigten in der Tourismusbranche im Land. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass die ITB eine der wichtigsten Plattformen bleibt, um international auf unser Land aufmerksam zu machen. Wir blicken optimistisch in die anstehende Saison. Vor allem Entschleunigung in intakter Natur ist für viele Gäste der Schlüssel zum Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Doch im Wettbewerb mit anderen genügen Meer, Strände, Wald und Seen längst nicht mehr. Wir brauchen noch mehr solche Alleinstellungsmerkmale. Mehr Wertschöpfung durch den Gast, die Erhöhung der Angebotsvielfalt für mehr Saisonunabhängigkeit, eine zukunftssichere Infrastruktur, Geschlossenheit und Dienstleistungswille sind die Herausforderungen, die wir mit der touristischen Familie im Land angehen müssen und angehen werden.“
Wolfgang Waldmüller, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Nachdem wir im letzten Jahr den Schwerpunkt auf Internationalität gelegt hatten, stand in diesem Jahr die Regionalität wie besondere Architektur, neue Erlebnisrouten und Produkte im Fokus. Das stieß auf großes Interesse. Unverwechselbares zu bieten, das ist eine Herausforderung im Wettbewerb mit anderen Reisezielen.“
Auch die Aussteller zeigten sich zufrieden. Dazu Michael Steuer, Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH: „Die Fachbesuchertage auf der ITB konnten wir sehr produktiv für den Austausch mit unseren Partnern nutzen. Wir haben gemeinsame Projekte und Kooperationen auf den Weg gebracht und neue Kontakte geknüpft. Auch bei den Besuchern stieß die Insel Usedom am Wochenende auf reges Interesse.“ Mana Peter, Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Rügen, ergänzte: „Die ITB war für die Insel Rügen erfolgversprechend. Insbesondere für unsere Jahreskampagne zur Inselbaukunst können wir uns über viele positive Rückmeldungen freuen. Natürlich ist die ITB für uns auch wichtiger Saisonauftakt und Branchentreff, vor allem im Hinblick auf den Austausch mit Netzwerkpartnern zu langfristigen Projekten, die auf Rügen geplant sind.“
Zum dritten Mal in Folge konnte Mecklenburg-Vorpommern seinen Platz als beliebtestes Inlandsziel der Deutschen behaupten. Nirgendwo anders in Deutschland verbrachten im Jahr 2018 mehr Deutsche ihren Urlaub als zwischen Ostsee und Seenplatte. Das geht aus der Reiseanalyse 2019 der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen hervor, die am ersten Tag der Internationalen Tourismusbörse in Berlin veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Reiseanalyse ist Deutschland mit 27 Prozent aller Urlaubsreisen weiterhin das wichtigste Reiseziel der Deutschen. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen Marktanteil von 5,3 Prozent an allen 2018 angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen (ab fünf Tagen Dauer) und liegt damit 0,6 Prozentpunkte vor Bayern an der Spitze der beliebtesten Reiseziele. Zudem hält Mecklenburg-Vorpommern den deutlichen Abstand zu den Küstenländern Schleswig-Holstein (4,3 Prozent) und Niedersachsen (3,6 Prozent).
Auch im Vergleich mit den internationalen Reisezielen behauptet sich Mecklenburg-Vorpommern gut: Erstmals schob sich das Urlaubsland vor die Türkei (5,1 Prozent). Spitzenreiter bleiben Spanien (13,7 Prozent) und Italien (8,1 Prozent).
Die Gästezufriedenheit in Mecklenburg-Vorpommern ist überdurchschnittlich hoch. Dies ergab das auf der ITB Berlin vorgestellte Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, das die Tourismusentwicklung in den ostdeutschen Bundesländern widerspiegelt. Der so genannte Trust-Score, der die Zufriedenheit auf Basis von rund 30 Online-Bewertungsportalen misst, weist für den Nordosten 83,3 Punkte (von maximal 100) aus (2018: 82,7 Prozent). Allerdings: Der bundesweite Wert liegt leicht höher bei 83,5 Punkten.
Zudem wurde im Rahmen der Studienreihe, deren aktueller Schwerpunkt auf das Thema nachhaltige Mobilität gesetzt wurde, das Mobilitätskonzept „Müritz rundum“ aus der Mecklenburgischen Seenplatte mit dem Marketing-Award „Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden die UNESCO-Welterbestädte Wismar und Stralsund, die im Rahmen der bundesweiten Städtestudie „Vitale Innenstädte“ untersucht wurden, neben Erfurt und Leipzig für ihre Gesamtattraktivität sowie das Flair und Ambiente gewürdigt.
Nachdenklich stimmten die Ergebnisse der ebenfalls vorgestellten Studie „ADFC-Travelbike-Radanalyse 2019“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. Demnach rangiert Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr unter den Top 10 der beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands. Der Untersuchung zufolge ist Bayern die beliebteste Radreiseregion, gefolgt vom Münsterland, dem Weserbergland und dem Bodensee. Lediglich die Ostsee/Ostseeküste – und dieses schließt das Nachbarland Schleswig-Holstein mit ein – findet sich unter den Top 10 der beliebtesten Radregionen Deutschlands. Auch der Ostseeküsten-Radweg verlor an Terrain und rangiert nun auf Platz neun im Ranking der beliebtesten Fernradwege Deutschlands.
Unter dem Titel „Klare Aussichten“ begrüßte Mecklenburg-Vorpommern rund 70 Gäste aus Tourismus, Politik, Wirtschaft sowie nationalen und internationalen Medien zu einem Partnerabend im Restaurant Dae Mon in Berlin-Mitte. Dabei wurden unter anderem regionale Produkte wie das artesische Wasser Minus 181 aus Parchim, Bier von der Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund sowie „Foerster´s Heide Gin“ aus der Rostocker Heide vorgestellt. Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, erhielt an diesem Abend die Ehrennadel für sein 30-jähriges Engagement auf der ITB Berlin von David Ruetz, Chef der ITB Berlin.
Während das Urlaubsland in Berlin für Gäste warb, setzte der Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern am 09. März ein Zeichen für die Integration ausländischer Arbeitskräfte in Mecklenburg-Vorpommern. 20 vietnamesische Auszubildende der Universitätsmedizin Rostock und 9 indonesische Auszubildende der Yachthafenresidenz Hohe Düne erhielten eine Heimatkundestunde der besonderen Art im Internationalen Haus des Tourismus, die gespickt war mit vielen Informationen zum Urlaubs- und Gesundheitsland.
Internationalität im Fokus: Im Rahmen der ITB Berlin wurde des Weiteren eine Kooperationsvereinbarung zwischen Mecklenburg-Vorpommern und der griechischen Insel Kreta unterzeichnet. Im Rahmen der Kooperation mit dem Schwerpunkt Tourismus sind unter anderen Jugend- und Schüleraustausche, der Informationsaustausch zum Thema Digitalisierung sowie die Umsetzung der Erhaltung und Pflege eines Wanderwegenetzes geplant.
„Mit der Vereinbarung wollen wir einen gemeinsamen Handlungsrahmen für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Tourismus vorantreiben. Wir stehen vor den gleichen Herausforderungen. Tourismus und Infrastruktur müssen zueinander passen, Arbeitsplätze müssen sicherer sein und unsere Umwelt muss bewahrt werden. Wir brauchen einen Tourismus, der die Infrastruktur stärkt, Arbeitsplätze sichert und die Umwelt bewahrt. Eine Partnerschaft mit der Destination Kreta kann uns wichtige Impulse geben. Kreta entwickelt wie wir Konzepte, die die Saison verlängern und weiter hochwertigen Tourismus etablieren. Hier können wir Erfahrungen austauschen und beidseitig profitieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Stefan Rudolph abschließend.
Unterzeichnet wurde die Kooperation vom Präsidenten des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller, sowie dem Vize-Gouverneur und Beauftragten für Tourismus der Region Kreta, Michalis Vamiedakis.