Ministerin Hesse: Abituraufgabe erst durchlesen und einen kühlen Kopf bewahren
Schwerin – Bildungsministerin Birgit Hesse hat die Kritik der oppositionellen Linken im Landtag an einer Abituraufgabe im Fach Geschichte als völlig überzogen bezeichnet. Hesse plädierte für mehr Sachlichkeit in dieser Angelegenheit.
„Die Prüfungsaufgaben werden von Lehrkräftekommissionen erarbeitet“, erläuterte Bildungsministerin Birgit Hesse. „In der Wahl der Aufgaben sind die Lehrkräfte frei und entscheiden allein nach fachlichen Gesichtspunkten. Weder ich als Bildungsministerin, noch die Staatssekretäre, noch der zuständige Abteilungsleiter haben Einfluss auf die Aufgaben. Die Fraktionsvorsitzende Oldenburg offenbart hier große Wissenslücken, obwohl ihr als ehemalige Schulleiterin das Prüfungswesen eigentlich bekannt sein müsste. Es kann sich also gar nicht um PR-Arbeit handeln. Und diese Art der Einflussnahme müsse auch künftig nicht unterlassen werden, weil es sie bisher gar nicht gegeben habe. Ich empfehle daher, sich die Abituraufgabe erst einmal durchzulesen, einen kühlen Kopf zu bewahren und derartige unqualifizierte Äußerungen zu überdenken“, reagierte die Ministerin.
Bei der Abituraufgabe im Fach Geschichte sollten die Schülerinnen und Schüler einen Vorschlag der ehemaligen Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zum Familienwahlrecht diskutieren. Grundlage war eine zitierte Aussage der Politikerin im Magazin STERN. Die landesweite Prüfungsaufgabe gehört zum Prüfungsteil auf erhöhtem Anforderungsniveau. Die 1.432 Schülerinnen und Schüler, die an dieser Prüfung teilnahmen, konnten zwischen zwei Aufgabenblöcken wählen.