Nürnberg – Die internationale Bio-Branche trifft sich vom 12. bis 15. Februar zur BioFach 2020 im Messezentrum Nürnberg. „Bio wirkt“ ist das Motto des parallel stattfindenden Kongresses. Die BioFach hat eine rasante Entwicklung hinter sich und ist in den vergangenen Jahren zur Welt-Leitmesse für den Bio-Bereich geworden. Die gesamte Verarbeitungs- und Handelsbranche trifft sich in Nürnberg. Es werden rund 3.500 Aussteller aus circa 100 Ländern erwartet. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind sieben Aussteller mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, den das Landwirtschaftsministerium mit insgesamt 80.000 Euro unterstützt.
„Die BioFach bietet uns die hervorragende Gelegenheit, Bio-Produkte aus MV und die Menschen dahinter einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und damit die Direktvermarktung der Unternehmen durch den Aufbau neuer Kundenbeziehungen weiter anzukurbeln“, sagte Agrarstaatssekretär Dr. Jürgen Buchwald und verwies darauf, dass zahlreiche Unternehmen im Lande mittlerweile nicht mehr nur ausschließlich konventionell hergestellte Ware verarbeiten, sondern eigenständige Bio-Verarbeitungskapazitäten geschaffen haben. Der Bio-Bereich steuert bei diesen Unternehmen einen erheblichen Teil zur Brutto-Wertschöpfung bei und schafft Arbeitsplätze im Land. Daher hat die BioFach eine große Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern.
„Gleichzeitig wollen wir mit unserem Auftritt auf der Fachmesse aber auch zeigen, welche Bedeutung der Ökolandbau für die Bewältigung drängender Zukunftsfragen hat“, erklärte der Staatssekretär. Es gehe also in Nürnberg nicht nur um die Erzeugnisse selbst, sondern auch um die Art der Erzeugung. Er verwies darauf, dass sich Mecklenburg-Vorpommern auf unterschiedliche Weise aktiv für den Klimaschutz, mehr Tierwohl und eine Verbesserung der Wasser- und Bodenqualität einsetze. Die ökologische Landnutzung könne hierbei einen wichtigen Beitrag leisten. „Deshalb setzen wir in MV seit Jahren auf die konsequente Förderung des Ökolandbaus“, betonte der Staatssekretär.
Der Erfolg zeige sich am unveränderten Zuwachs der Branche im Land. So konnte das ursprünglich für 2021 gesteckte Ziel der Landesregierung – die ökologische Bewirtschaftung von 150.000 Hektar – bereits Mitte 2018 erreicht werden. Die ökologisch bestellte Anbaufläche in Mecklenburg-Vorpommern ist 2019 noch einmal um ca. 10.000 Hektar gewachsen. Insgesamt 80 Betriebe haben im vergangenen Jahr auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Aktuell werden ca. 170.000 Hektar Fläche im Land ökologisch bewirtschaftet werden. Das entspricht einem Anteil von 12,6 Prozent an der gesamten Ackerfläche. „Damit liegt unser Land im Bundesvergleich hinter Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Brandenburg auf Platz fünf. Legt man die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe zugrunde, rangieren wir sogar auf Platz drei“, so Buchwald.
Bei allen Vorteilen, die der Ökolandbau insbesondere für den Erhalt der Artenvielfalt oder den Schutz von Böden und Gewässern mit sich bringe, gehe es aber nicht darum, die konventionelle Landwirtschaft im Gegenzug als falsch oder schlecht in Verruf zu bringen. „Wir treten für eine nachhaltige Ausgestaltung der zukünftigen Agrarpolitik ein, in der beide Bewirtschaftungsformen gleichermaßen ihre Berechtigung haben. Die Entscheidung für die ökologische oder die konventionelle Landbewirtschaftung muss auch zukünftig jeder Landwirtschaftsbetrieb für sich selbst treffen. In jedem Fall können aber beide Seiten voneinander lernen“, sagte Buchwald abschließend.
Unternehmen aus MV auf der BioFach:
Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH
LFW Ludwigsluster Fleisch- und
Wurstspezialitäten GmbH
Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof
biosanica GmbH aus Süderholz
Biopark e.V. und die Biopark Markt GmbH aus Malchin
Qualitätsfleischerzeugergemeinschaft Weidehof
Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest