Mecklenburg-Vorpommern setzt als erstes Bundesland einen Tourismusbeauftragten ein
Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stellt sich touristisch für die Zukunft auf: Als erstes Bundesland wirkt im Nordosten Deutschlands künftig ein Tourismusbeauftragter, um die touristischen Entwicklungsziele umzusetzen. Auf die in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung vorgesehene Position berufen wurde mit Tobias Woitendorf ein erfahrener und vernetzter Tourismusakteur.
Woitendorf wird die Arbeit als Tourismusbeauftragter des Landes in Doppelfunktion mit seiner bisherigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern ausführen. Die ressortübergreifende Umsetzung der Landestourismuskonzeption und definierter Schlüsselprojekte zählt zu den Kernaufgaben dieser neuen Funktion.
„Tobias Woitendorf ist ein ausgewiesener Fachmann. Er hat ein hohes Ansehen in der Branche und auch in der Landespolitik, über Parteigrenzen hinweg. Er ist verlässlich und voller Ideen. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit ihm den Tourismus im Land weiter stärken werden“, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Der Tourismusbeauftragte wirkt als Mittler zwischen den Akteuren im MV-Tourismus und der Landespolitik. Er berät die Landesregierung, berichtet direkt an den Wirtschaftsminister und begleitet die für die Tourismuspolitik und -entwicklung in MV zentralen Zukunftsprojekte. Hierzu zählen Vorhaben wie ein Tourismusgesetz, eine tragfähige Tourismusfinanzierung, die Stärkung der Reiseregionen in MV sowie das Steuern in Richtung eines nachhaltigen, sozialen und qualitativ orientierten Tourismus.
Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit erklärte: „In der personellen Identität des Tourismusbeauftragten und des TMV-Geschäftsführers sehen Land und Verband die erfolgversprechendste Variante für die Weiterentwicklung des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Tobias Woitendorf bringt die Voraussetzungen für die anspruchsvollen Anforderungen mit. Ob im strategischen Corona-Krisenmanagement, der Außendarstellung des Urlaubslandes oder bei der Aufstellung des Tourismusverbandes als moderne Managementorganisation – mit seiner Erfahrung setzt er kontinuierlich wichtige Impulse für die Tourismusentwicklung des Bundeslandes.“
Zur Unterstützung des Tourismusbeauftragten wird eine schlanke Struktur als Projektgruppe mit Anbindung an das Wirtschaftsministerium geschaffen. In diesem Zusammenhang wird eine zusätzliche Vollzeitstelle für eine Führungskraft beim Landestourismusverband eingerichtet.
Für die zukunftsfähige Aufstellung des für Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich wichtigen Tourismus soll innerhalb der nächsten Jahre unter anderem ein Tourismusgesetz vorbereitet und beschlossen werden. Das geplante Gesetz – es wäre das erste in Deutschland – soll die Tourismusfinanzierung auf eine stabile Grundlage stellen und die Strukturen auf lokaler und regionaler Ebene nachhaltig sichern. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern unterschiedlicher Organisationen und Ebenen soll den Prozess begleiten.
Die touristische Interessenvertretung soll künftig über einen neuen Beirat für Tourismus gewährleistet werden. Dieser bündelt, strukturiert und artikuliert die tourismuspolitischen Anliegen von Regionen, Städten, Fachverbänden und touristischen Organisationen in MV.
Das bisherige Steuerungsgremium der Landestourismuskonzeption wird mit seinen Mitgliedern und Aufgaben in den Beirat Tourismus integriert. Der Beirat wird vom Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit geleitet.
Die in der Koalitionsvereinbarung vorgesehene Zukunftsagentur Mecklenburg-Vorpommern (ZAG MV) soll vom Tourismusbeauftragten vorbereitet und unter den dafür relevanten Akteuren und Institutionen beraten werden. Die ZAG MV soll nach 2024 relevante Kommunikationsstrukturen zusammenführen, eine kommunikative Gesamtaussage für MV entwickeln sowie Marketingkompetenz mit Ansiedlungs- und Wirtschaftsförderungsexpertise vereinen.
Minister Reinhard Meyer: „Mit diesem konzentrierten Maßnahmenpaket geben wir einen starken Entwicklungsimpuls hin zu einer zukunftsorientierten Tourismuspolitik. Mecklenburg-Vorpommern setzt als erstes aller Bundesländer einen Tourismusbeauftragten ein. Auch mit dem geplanten Tourismusgesetz und einer konsequent umgesetzten Zukunftsagentur wollen wir Vorreiter sein und deutschlandweit Maßstäbe für die Tourismusentwicklung setzen.“
Die Präsidentin des Tourismusverbandes, Birgit Hesse, ergänzte: „Das Tourismusland hat in den kommenden Jahren eine echte Chance auf Fortschritt. Die fachliche Besetzung des Tourismusbeauftragten trägt dem erheblichen Entwicklungsbedarf Rechnung. In seiner Doppelfunktion wird sich Tobias Woitendorf für den systematischen und kooperativen Entwicklungsprozess auf allen Ebenen einsetzen.
Die tourismuspolitischen Ziele des Landes und der Landestourismuskonzeption können so zügiger erreicht werden.“ Tobias Woitendorf bedankte sich bei der Landesregierung und der Verbandsspitze für das in ihn gesetzte Vertrauen: „Wir werden als Team agieren und die großen Aufgaben gemeinsam mit allen Willigen angehen und bewältigen. Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hat große Chancen, braucht aber starke Impulse, einen schnellen Antritt und die Fähigkeit zu Innovation und Integration.
Die nächsten Jahre sind entscheidend für die zugleich nachhaltige, soziale und wirtschaftliche Ausrichtung und Vernetzung der Branche im Land. Wir müssen für Gäste anziehend bleiben und für Menschen, die im Tourismus und im Land ihre Zukunft sehen können, attraktiver werden.“