Schwerin – Die Blisterzentrum Nord GmbH verlagert ihre Betriebstätte von Schwerin nach Pampow und erweitert zugleich die Produktionskapazitäten. Bei der Verblisterung handelt es sich um die patientenindividuelle Portionierung von festen, oralen Medikamenten pro Einnahmezeitpunkt in kleine Tüten oder Durchdrückverpackungen, sogenannte Blister.
„Zeitpunkt, Reihenfolge und Dosierung sind bei der Einnahme von Dauermedikamenten besonders wichtig. Ein individuell zusammengestellter Blister hilft, den Überblick zu behalten und die Medikamente zur richtigen Zeit in der richtigen Dosierung einzunehmen. Die Blisterzentrum Nord GmbH hat sich auf die Produktion von solchen patientenindividuellen Wochenblistern spezialisiert. Jetzt will sich das Unternehmen vergrößern, um mehr Patienten und Pflegeheime versorgen zu können. Mit der neuen Betriebsstätte werden elf Arbeitsplätze gesichert und drei neue Jobs geschaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Die neue Betriebsstätte in Pampow wird gerade für die Anforderungen, die mit der Produktion von Wochenblistern einhergehen, umgebaut. Weitere Investitionen: ein Fördersystem mit Materialschleuse, ein neues hochmodernes Videokontrollsystem, das jede Blistertüte fotografiert, mit einer Mustertabletten-Datenbank vergleicht, dokumentiert und archiviert sowie ein weiterer Blisterautomat.
Nach Beendigung der Umbaumaßnahmen soll die Produktionskapazität von derzeit rund 4.000 Wochenblister auf bis zu 7.000 Wochenblister steigen. Öffentliche Apotheken sind nach Unternehmensangaben die Hauptauftraggeber. Sie unterstützen mit den Wochenblistern die Arzneimittelversorgung in Pflegeeinrichtungen und durch ambulante Pflegedienste. Das Blisterzentrum Nord versorgt mit seiner hoch komplexen Dienstleistung Apotheken in Bremen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Apotheken haben damit die Chance, die Therapietreue des Patienten zu fördern und zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen beizutragen.
„Der Betrieb unterstützt die wachsende Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und trägt durch das Vorhaben zu einem weiteren Anstieg bei“, sagte Glawe.
In der Branche Medizintechnik werden Produkte, Geräte und Verfahren entwickelt und gefertigt zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten. Nach der gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung im Land bei etwa 15 Prozent (ca. 5,8 Milliarden Euro) und ist seit dem Jahr 2006 kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile sind 154.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt. Das bedeutet, dass jeder fünfte Erwerbstätige (20,6 Prozent) in dieser Branche arbeitet. „Die Gesundheitswirtschaft ist eine verlässliche Größe innerhalb der wirtschaftlichen Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns“, sagte Glawe abschließend.
Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt 555.000 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 139.000 Euro.