Herzwochen 2024

Drese hebt hohe Versorgungsqualität in M-V hervor

Karlsburg – Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen kamen auf Einladung des Klinikums Karlsburg, des Universitären Herzzentrums Hamburg und des Deutschen Herzzentrums der Charité heute rund 150 Menschen mit Kunstherz sowie deren behandelnde Allgemein- und Krankenhausmediziner in Karlsburg (LK Vorpommern-Greifswald) zusammen. Unter dem Titel „Mein Herz, Kunstherz, dein Herz“ wurden neue Methoden bei Herzinsuffizienz diskutiert und interdisziplinäre Informationsnetzwerke gebildet.

„Die Handlungsoptionen für Personen mit Herzinsuffizienz oder im Volksmund auch Herzschwäche genannt, haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese in ihrem Grußwort. Das spiegle sich auch in den Zahlen wider.

„Zwar nehmen die Diagnosen von Herzinsuffizienz auf Grund unserer alternden Gesellschaft weiter zu, bei Krankenhauseinweisungen sind wir bundesweit sogar Spitzenreiter. Auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen so 554 Betroffene. Die Zahl der Todesfälle war in den vergangenen Jahren jedoch erfreulicherweise rückläufig“, betonte Drese.

Dies sei auch neuen mechanischen Unterstützungssystemen (Kunstherzen), zu verdanken, für die am Klinikum Karlsburg führende Expertise besteht. „Ob als Unterstützung der linken Herzkammer oder als vollständiges Kunstherz – diese technischen Meisterwerke eröffnen Menschen mit schwerer Herzschwäche eine echte Zukunftsperspektive“, hob die Ministerin hervor.

Mit Unterstützung des Landes sei es dem Herzzentrum in Karlsburg zudem gelungen, die Kapazitäten und die Versorgungsqualität noch weiter zu steigern. „So sind seit diesem Jahr in einem weiteren hochmodernen Hybrid-OP spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten auf höchstem Niveau möglich. Diese Investition sorgt für eine wohnortnahe Spitzenmedizin und kommt direkt den Patientinnen und Patienten in unserem Land zugute“, unterstrich Drese.

Diese hervorragende Versorgung sei ohne die engagierten Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte nicht möglich. „Sie geben Betroffenen Hoffnung und Lebensmut zurück und schenken ihnen oftmals zusätzliche Lebensjahre“, dankte Drese dem Fachpersonal für dessen Einsatz.

Verschiebung der Krankenhausreform

Drese: Verschiebung der Krankenhausreform auf unbestimmte Zeit wäre in der derzeitigen Gesamtsituation unverantwortlich

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat im Landtag betont, dass Sie dem Kabinett empfehlen wird, beim Krankenhausverbesserungsversorgungsgesetz (KHVVG), den Vermittlungsausschuss nicht anzurufen. Der Bundesrat wird sich am 22. November mit dem KHVVG beschäftigen.

„Das Gesetz ist sicher nicht vollkommen und bei so mancher Regelung haben wir aus Ländersicht bessere Vorschläge gehabt“ sagte Drese am Donnerstag in der Landtagsdebatte zur Krankernhausreform.

Dennoch würden die Vorteile der Krankenhausreform überwiegen. „Diese haben gerade wir in MV mühsam erkämpft“, so Drese. „Wir haben es geschafft, dass das Instrument der Krankenhäuser mit Sicherstellungsauftrag unbefristet erhalten bleibt und deren Finanzierung verbessert wird. Außerdem bestehen umfangreiche Ausnahmeregeln für unsere Sicherstellungshäuser“, verwies Drese auf die hohe Bedeutung. MV profitiere wie kein anderes Land von den ausverhandelten Regelungen zu Sicherstellungshäusern im ländlichen Raum, da 27 von 37 Krankenhäuser in diese Kategorie fielen.

Darüber hinaus würden mit dem KHVVG die Krankenhäuser auch kurzfristig finanziell stabilisiert, da ab 2024 alle Tarifsteigerungen berücksichtigt und refinanziert werden sollen. Weitere dauerhafte finanzielle Verbesserungen für die Krankenhäuser gebe es durch Zuschläge für verschiedene Versorgungsbereiche, z.B. für die Pädiatrie, Geburtshilfe oder Schlaganfallversorgung. Durch den geplanten Transformationsfonds werde zudem die Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft ermöglicht.

„Auch die Umstellung der Systematik auf Leistungsgruppen und Mindestanforderungen gekoppelt mit Ausnahme- und Kooperationsmöglichkeiten sehe ich grundsätzlich positiv, denn sie ermöglicht uns eine bessere Steuerung der Krankenhausversorgung“, so Drese.

Die Ministerin warnte, dass mit einer Übermittlung des KHVVG in den Vermittlungsausschuss die Krankenhausreform zerplatzen wird wie eine Seifenblase. Alle kurz- und langfristigen finanziellen Verbesserungen für die Krankenhäuser würden sich dann in Luft auflösen.

Drese: „Selbst, wenn man auf eine aus meiner Sicht äußerst unwahrscheinliche rechtzeitige Einigung im Vermittlungsausschuss setzt, werden die dann folgenden Anpassungen sehr wahrscheinlich genau zu Lasten dieser Errungenschaften gehen. Mecklenburg-Vorpommern kann dabei mit Blick auf die ausgehandelten Ausnahmereglungen für Sicherstellungshäuser nur verlieren.“

„Alle die heute Nein zum KHVVG sagen, können nicht seriös beantworten, was die Alternative ist. Auch wenn nicht alle Regelungen in das KHVVG optimal sind, hätte ein Scheitern der Krankenhausreform gravierende Folgen für die stationäre Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie die wirtschaftliche Situation der Kliniken in unserem Land“, bilanzierte Drese.

Drese betont hohe Bedeutung von HPV-Impfung

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese appelliert an Eltern und Jugendliche sich mit einer Impfung gegen das humane Papillomvirus (HPV) zu beschäftigen. „Die HPV-Impfung ist einzigartig, da sie Krebs verhindert. Deshalb ist ihr Nutzen besonders hoch, sofern die Impfung frühzeitig durchgeführt wird“, sagte Drese am (heutigen) Mittwoch in Schwerin.

Eine HPV-Impfung schützt mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit vor verschiedenen Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinom, Analkrebs sowie Krebs im Mundhöhlen- und Rachenbereich, verdeutlichte die Ministerin. Die HPV-Impfung wird vor diesem Hintergrund von der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen und Jungen empfohlen.

„Da Gebärmutterhalskrebs zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Frauen gehört, ist eine frühzeitige Impfung von Mädchen besonders wichtig und effektiv“, betonte Drese. Die Impfung sollte idealerweise im Alter von 9-14 Jahren in zwei Dosen, spätestens jedoch bis spätestens zum 17. Lebensjahr und vor den ersten Sexualkontakten erfolgen.

Aber auch für Jungen werde die Impfung seit 2018 aus gutem Grund empfohlen, so Drese. Denn sie schütze vor sieben sogenannten Hochrisiko-HPV, von denen auch junge Männer betroffen sind. Hinzu komme, je mehr Kinder und Jugendliche geimpft werden, desto niedriger ist die Ansteckungsgefahr für sich selbst und auch für andere, betonte die Ministerin.

Drese reagierte mit ihrem HPV-Impfappell auf zurückgehende Impfraten in der Corona-Zeit. So hat jüngst die BARMER auf Basis einer Auswertung von Versichertendaten der Kasse vermeldet, dass die Rate der jährlich Geimpften bundesweit zum Ende der Corona-Pandemie hin massiv eingebrochen sei.

„Wir müssen deshalb mit Information und Aufklärung die Bedeutung der HPV-Impfung hervorheben, um aus dieser Momentaufnahme keinen Trend werden zu lassen“, sagte Drese. Als Vorsitzland der Nationalen Impfkommission in diesem Jahr habe Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Sachsen-Anhalt die HPV-Impfung zu einem Schwerpunktthema gemacht. Beide Länder haben bundesweit die höchsten HPV-Impfquoten bei Mädchen und Jungen.

„Vom formulierten Ziel der Weltgesundheitsorganisation, in der EU bis 2030 eine HPV-Impfquote von 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei den 15-jährigen Jungen zu erreichen, sind aber auch wir noch ein Stück entfernt“, sagte Drese. „Eine Impfung, die vor schweren Krankheiten schützt und die gleichzeitig sehr sicher und gut verträglich ist, sollte im Interesse aller Eltern von Kindern zwischen 9 und 14 Jahren liegen.“

Neues Nierenzentrum eingeweiht

Greifswald – Im Beisein von Staatssekretärin Sylvia Grimm wurde am (heutigen) Freitag in Greifswald der Neubau des Nierenzentrums des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e. V. (KfH) eingeweiht. „Auf rund 1.300qm werden Patientinnen und Patienten künftig bestens betreut, und zwar über das gesamte Spektrum der Nephrologie hinweg“, erklärte Grimm.

Im neuen Nierenzentrum sind Prävention, Diagnostik, Therapie und Transplantationsnachsorge unter einem modernen Dach vereint. „Unter anderem 32 Dialyse-Behandlungsplätze sichern eine ambulante und stationäre Versorgung rund um die Uhr“, betonte Grimm. Das neue Gebäude erfüllt zudem hohe ökologische Standards. Neben einer Solaranlage gibt es eine Kältemaschine die zugleich als Wärmepumpe fungiert und im Bau wurde auf emissionsfreie, nachwachsende oder recyclebare Materialien gesetzt.

Der Neubau bietet auch mehr Platz und Komfort für die Betroffenen und trägt damit zu einer angenehmeren Atmosphäre bei. „Das ist insbesondere für Dialyse-Patientinnen und -patienten, die bis zu drei Mal die Woche mehrere Stunden im Nierenzentrum verbringen, ein enormer Zugewinn“, hob die Staatssekretärin hervor.

In Deutschland haben immer mehr Menschen eine chronische Nierenerkrankung, so sind aktuell circa zehn Prozent der Bevölkerung betroffen – in MV sind es sogar fast 20 Prozent. Dies liegt u.a. daran, dass die Bevölkerung im bundesweiten Vergleich älter ist und auch vermehrt an Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Übergewicht und Nikotinsucht als Risikofaktoren für eine Nierenkrankheit leidet.

„Diese Zahlen verdeutlichen die hohe Bedeutung einer guten Forschung und Versorgung“, sagte Grimm. Sie sei dem KfH deshalb sehr dankbar für die weitere Stärkung der Nephrologie im Land. Der Verein betreibt vier Nierenzentren in MV (Greifswald, Demmin, Stralsund und Wismar) und eine eigene Kinderdialyse in Rostock.

„Durch die enge Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald als eines der weltweit führenden Nierenzentren werden Patientinnen und Patienten bestmöglich und stets auf dem aktuellsten Forschungsstand versorgt“, so Grimm. „Unser Dank geht an die Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die unermüdliche Arbeit zum Wohle der vielen Menschen mit einer Nierenerkrankung.“

Zusätzlicher Rettungshubschrauber kommt

Ministerium favorisiert Standort in Pampow

Schwerin – Das Land plant eine zusätzliche, vierte Luftrettungsstation, die in Westmecklenburg errichtet werden soll. Das Gesundheitsministerium favorisiert dabei nach Auskunft von Ministerin Stefanie Drese den zentral gelegenen Standort Pampow.

Die bisherigen Standorte für die Luftrettung in Güstrow (Rettungstransporthubschrauber Christoph 34), Greifswald (Christoph 47) und Neustrelitz (Christoph 48) bleiben ebenso erhalten wie der Intensivtransporthubschrauber am Klinikum Südstadt Rostock, so die Ministerin.

Drese betonte, dass das Gesundheitsministerium sich in den vergangenen rund zwei Jahren intensiv mit der Überplanung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern befasst hat. „Als Ergebnis eines breit angelegten Beteiligungsprozesses u.a. mit der AG Luftrettung, dem Landesbeirat für das Rettungswesen und der kommunalen Ebene erachten wir einen vierten Rettungshubschrauber als wichtige Ergänzung zur Verbesserung der Luftrettung im westlichen Landesteil“, so Drese.

Durch die zunehmende Spezialisierung der Krankenhäuser und die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten etwa bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt es laut Drese im Rettungsdienst auf jede Minute an, wenn die Patientinnen und Patienten in das geeignete Krankenhaus transportiert werden. „Der Ausbau der Luftrettungskapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern ist deshalb eine sinnvolle Anpassung an die Herausforderungen im Gesundheitswesen“, sagte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass bei der Standortauswahl in Westmecklenburg zwei Flächen in Pampow und Herren Steinfeld unter den Aspekten der luftfahrtrechtlichen Genehmigung, der An- und Abflugsektoren, des Versorgungbereichs, der Unterstützung zur Hilfsfristerreichung Notarzt sowie der Ausfallwahrscheinlichkeit, Lärmemissionen und Wasserrettung miteinander verglichen wurden.

„Nach intensiver Abwägung der Vor- und Nachteile der beiden Standorte halten wir den Standort Pampow für besser geeignet. Entscheidende Faktoren waren neben der positiven Einschätzung durch die Landesluftfahrtbehörde und der vollumfänglichen Zustimmung eines Luftrettungsbetreibers auch Aspekte wie der Versorgungsbereich des Hubschraubers, die Abdeckung aller Regionen in Westmecklenburg mit Blick auf die Einhaltung der Hilfsfristen der Notärzte sowie auch die luftfahrtrechtliche Genehmigung“, so die Ministerin. Von der Bereitstellung eines zusätzlichen RTH verbessere sich die rettungsdienstliche Versorgung für alle Menschen in Westmecklenburg.

Drese: „Für die endgültige Entscheidung zum Bau einer Luftrettungsstation sind natürlich noch einige Voraussetzungen zu schaffen, etwa beim Grundstückserwerb oder durch eine finale gutachterliche Bewertung.“ Auch sei die Anpassung der Rettungsdienstplanverordnung notwendig. Der Betrieb des Rettungstransporthubschraubers sowie die Personalstellung werde ausgeschrieben.

Hohe Zahlen bei Alkoholkonsum

Drese: „Es muss sich etwas ändern – und das beginnt in den Köpfen“

Schwerin – Mit Besorgnis reagiert Gesundheitsministerin Stefanie Drese auf die neuen Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Alkoholkonsum 12- bis 25-Jähriger. Danach hat besonders das sogenannte Rauschtrinken nach einem vorübergehenden Rückgang während der Corona-Pandemie wieder deutlich zugenommen. Drese erneuerte ihre Forderung nach mehr Aufklärung und einem strikten Alkoholverbot bis 16.

Nach Angaben der BZgA haben im vergangenen Jahr 17,1 Prozent der männlichen Jugendlichen und 13,1 Prozent der weiblichen Jugendlichen sowie 46,2 Prozent der jungen Männer und 32 Prozent der jungen Frauen fünf oder mehr Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit getrunken, um einen veränderten Bewusstseinszustand (Rausch) herbeizuführen.

„Das sind erschreckende Zahlen. Alkoholkonsum schädigt das Gehirn, besonders bei Heranwachsenden. Je früher Jugendliche Alkohol trinken, desto größer sind die gesundheitlichen Risiken und ist die Gefahr einer Suchterkrankung im Erwachsenenalter“, sagte Drese am Mittwoch in Schwerin.

Drese hatte vor diesem Hintergrund in der Gesundheitsministerkonferenz der Länder eine Initiative zur Abschaffung des begleiteten Trinkens ab 14 Jahren gestartet. Darüber hinaus betonte die Ministerin die hohe Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und Informationsangeboten.

In Mecklenburg-Vorpommern sei neben den Suchtberatungsstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) ein wichtiger Ansprechpartner. Die Angebote der LAKOST können grundsätzlich landesweit abgerufen werden, so Drese.

Als Beispiele führte die Ministerin die App-gestützte Präventionsmaßnahme „Dein Leben gehört dir“ für Schülerinnen und Schüler, Themen-Elternabende vor Ort oder Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer an. Auch das interaktive Präventionsprojekt „Volle Pulle Leben – Auch ohne Alkohol“ vermittelt jungen Menschen viel über Risiken, Suchtgefahren und Wirkungen von Alkohol, so Drese.

„Es muss sich etwas ändern – und das beginnt in den Köpfen. Noch immer wird der Alkoholkonsum vor allem bei Jugendlichen verharmlost, die Gefahren werden bagatellisiert“, sagte Drese und verwies auf das durchschnittliche Einstiegsalter für Alkoholkonsum in Mecklenburg-Vorpommern, das bei 14,3 Jahren liegt.

Ersatzkassenforum M-V 2024

Drese: Pflege ist wichtiger und dynamischer Teilbereich der Gesundheitswirtschaft und Motor von Beschäftigung

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese setzt sich dafür ein, die Pflege viel stärker ins Scheinwerferlicht zu stellen. „Die Pflege ist eine relevante Wirtschaftsgröße und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bruttowertschöpfung im Land“, sagte Drese heute auf dem Ersatzkassenforum M-V 2024 in Schwerin. Es gebe zudem eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, sich an der Unterstützung und Begleitung von pflegebedürftigen Menschen zu beteiligen.

Gleichzeitig werde die Pflege in der öffentlichen Debatte häufig nur einseitig problembehaftet dargestellt, etwa als Kostenverursacher. „Die Narrative in der Pflege und der Pflegeberufe sind vielfach negativ: kurze Verweildauer, schlechte Bezahlung, Flucht aus dem Beruf. Studien und Analysen, wie zuletzt der DAK-Pflegereport zeigen aber, dass sich keines dieser Vorurteile empirisch belegen lässt“, verdeutlichte Drese.

Die Pflege sei ein wichtiger und dynamischer Teilbereich der Gesundheitswirtschaft und damit auch ein Motor von Beschäftigung, betonte Drese. „Pflegekräfte sind berufs- und ortstreu, die Ausbildungszahlen sind konstant hoch und stabil. Der hohe Bedarf an Fachkräften habe nicht primär mit mangelnder Attraktivität des Pflegeberufes zu tun, sondern mit der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen und den vielen Beschäftigten, die in den nächsten zehn Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand eintreten“, sagte die Ministerin.

Als die drei großen Herausforderungen der Zukunft im Pflegesystem bezeichnete Ministerin Drese den Personalbedarf, die Finanzierung und das sogenannte informelle Pflegepotenzial.

Zur Sicherung und Gewinnung von Personal müssten viele Steine bewegt werden. „Neben der kostenfreien Ausbildung und der gezielten Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland sei die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheitsprävention in der Pflege ein zentraler Hebel“, so Drese. So seien beruflich Pflegende überdurchschnittlich häufig von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen.

Drese sprach sich für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung aus. In den vergangenen Jahren sei der Leistungsumfang erheblich ausgeweitet worden. Zudem hätten verschiedene Maßnahmen zu einer richtigen und wichtigen höheren Entlohnung des Pflegepersonals geführt. „Die nachhaltige und damit zukunftsfeste Finanzierung der Pflege steht aber weiterhin aus. Dabei müssen sowohl die Einnahme- als auch die Ausgabenseite betrachtet werden. Entsprechende Vorschläge liegen vor“, betonte Drese.

Als informelles Pflegepotential bezeichnete die Ministerin die Bereitschaft von Angehörigen, Freunden und Nachbarn, einen wesentlichen Teil der Sorgearbeit zu übernehmen. „Um diese unverzichtbaren Hilfen zielgenauer zu unterstützen, sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit, ökonomische Anreize für häusliche Pflege oder die Stärkung von Entlastungsangeboten wie Kurzzeitpflege, Nachbarschaftshilfen und kommunale Sorgestrukturen notwendig“, betonte Drese.

Welt-Schlaganfalltag

Stroke Units steigern Überlebenschancen der Betroffenen

Schwerin – Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und der häufigste Grund für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter. In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 1,77 Prozent der Gesamtbevölkerung im Laufe ihres Lebens von einem Schlaganfall oder seinen Komplikationen betroffen. Das sind rund 14 Prozent mehr als im deutschlandweiten Schnitt.

„Um bleibende Schäden zu verhindern ist es enorm wichtig, dass die Betroffenen möglichst schnell und kompetent behandelt werden – idealerweise auf einer unserer neun zertifizierten Spezialstationen, auch Stroke Units genannt“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Diese seien im besonderen Maße auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingestellt und ermöglichen alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, inklusive einer Thrombolyse oder einer Thrombektomie zum Lösen oder Entfernen eines Blutgerinnsels.

„Betroffene werden zudem von multidisziplinären Ärzteteams und eigens neurologisch geschulten Pflegekräften um- und versorgt. Sie sind in unseren Stroke Units also wortwörtlich in besten Händen“, lobte Drese. Studien belegten, dass diese Kombination aus besonderer Ausstattung und hochqualifiziertem Personal entscheidend dazu beitrage, die Chance zu erhöhen, einen schweren Schlaganfall ohne bleibende Schäden zu überleben, verdeutlichte die Ministerin die hohe Bedeutung der Spezialstationen für Schlaganfallpatientinnen und -patienten.

Eine gute Versorgung beginne jedoch bereits vor dem Erreichen des Krankenhauses und vor dem Absetzen eines Notrufs. „Denn umso schneller die Symptome eines Schlaganfalles erkannt werden, umso schneller kann diese entscheidende Versorgungskette gestartet werden“, unterstrich Drese. Insbesondere der FAST-Test (Face-Arms-Speech-Time) könne hierbei helfen.

„Bei einem Verdacht sollten Sie Betroffene bitten, zu lächeln („Face“), beide Arme zu heben („Arms“) und einen Satz nachzusprechen („Speech“). Bei Auffälligkeiten setzen Sie sofort einen Notruf ab („Time“)“, so die Ministerin. Dies gelte auch, wenn Sie sich unsicher sind. „Rufen Sie in diesem Fall lieber einmal zu viel an. Die Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle können Ihnen bei der Einschätzung helfen.“

Zertifizierte Stroke Units sind in Mecklenburg-Vorpommern im Krankenhausplan ausgewiesen. Derzeit halten die folgenden Häuser eine entsprechende überregionale Spezialstation vor: Universitätsmedizin Greifswald, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, MediClin Krankenhaus Plau am See, Universitätsmedizin Rostock, Helios Kliniken Schwerin, Helios Hanseklinikum Stralsund. Regionale Stroke Units befinden sich zudem am KMG Klinikum Güstrow, an AMEOS Klinikum Ueckermünde und am Sana Hanse-Klinikum Wismar.

Das Sana-Krankenhaus Rügen hat die Zertifizierung seiner „Telemedizinisch vernetzten Stroke Unit mit 4 Betten“ im September 2024 erfolgreich abgeschlossen. Es ist damit im Nordosten Deutschlands die erste Einrichtung, die über dieses spezielle Zertifikat verfügt. Das Sana-Krankenhaus Rügen erhält das Zertifikat mit einer Gültigkeit von 3 Jahren.

Onkologisches Netzwerk in M-V

Drese: Starkes onkologisches Netzwerk fördert bestmögliche Versorgung von allen Patienten / Ministerin würdigt Aktivitäten in Nordwestmecklenburg

Wismar – Für Gesundheitsministerin Stefanie Drese ist die Etablierung eines starken und zukunftsfähigen onkologischen Netzwerks in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges gesundheitspolitisches Ziel.

Der Austausch und die Information rund um das Thema Krebs sind sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch die Fachleute in der Gesundheitsversorgung eine nachhaltige Unterstützung“, sagte Drese bei der Auftaktveranstaltung des „Onkologischen Netzwerkes Nordwestmecklenburg“ am (heutigen) Montag in Wismar.

„Wenn hier Akteure im Landkreis Nordwestmecklenburg vorangehen, ist das vorbildlich und unterstützenswert“, so Drese. Ein Ziel der Auftaktveranstaltung ist die Wiederbelebung der Selbsthilfegruppe für Brustkrebspatientinnen, in der Angebote zur Unterstützung gebündelt werden. Neben Aspekten der medizinischen Versorgung stehen auch psychosoziale und pflegerische Angebote im Fokus der Informationsveranstaltung. Diese sollen Betroffenen und ihren Angehörigen helfen, den Umgang mit der Krankheit besser zu bewältigen.

Nach Auskunft von Drese erkranken in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr durchschnittlich 11.350 Personen an Krebs, davon 6.390 Männer und 4.960 Frauen. Männer sind dabei am häufigsten von Prostatakrebs (etwa 1.480 Fälle) und Frauen von Brustkrebs (rund 1.500 Fälle) betroffen. „Damit sind mehr als 30 Prozent aller Tumorneuerkrankungen bei Frauen in unserem Bundesland Mammakarzinome“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin hob hervor, dass der Bereich der Onkologie (Diagnostik und Behandlung von Tumor- und Krebserkrankungen) von der bevorstehenden Krankenhausreform besonders betroffen sein wird. „Die Themen Spezialisierung und Zentrumsbildung sind eine wesentliche Säule der Reform und eröffnen uns die Möglichkeit, durch Vernetzung und Kooperation in der Onkologie neue Wege zu gehen“, sagte Drese. „Die Krankenhausreform ist dabei eine Chance, die wir gemeinsam mit Optimismus und Tatkraft beim Schopfe packen sollten.“

Die fünf onkologischen Zentren in Greifswald, Neubrandenburg, Schwerin und zweimal in Rostock sowie zahlreiche zertifizierte Organkrebszentren seien bereits heute zentrale Pfeiler der onkologischen Versorgung, so die Ministerin.

„Durch eine noch engere Vernetzung dieser Einrichtungen, ergänzt durch den Austausch in einem breit aufgestellten Netzwerk, können wir die onkologische Versorgung weiter optimieren. Hochspezialisierte Behandlungen und die besten verfügbaren Therapien sollen allen Patientinnen und Patienten zugänglich gemacht werden, unabhängig davon, wo sie leben“, betonte Drese.

Ein weiterer wichtiger Baustein für den Erfolg eines solchen Netzwerks ist nach Aussage der Ministerin die interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Krebserkrankungen erfordern oft komplexe, individuelle Behandlungskonzepte, die den Austausch zwischen verschiedenen Fachdisziplinen unabdingbar machen. Ein starkes Netzwerk erleichtert diesen Austausch und fördert so die bestmögliche Versorgung“, sagte Drese in Wismar.

Deutscher AltenpflegePreis 2024

Deutscher AltenpflegePreis 2024 geht an Pflegeeinrichtung aus Mecklenburg-Vorpommern

Parchim – Das Caritas Altenpflegeheim St. Nikolaus in Parchim gewann heute mit dem Projekt „Gemeinsam auf Tour“ den Deutschen Altenpflegepreis 2024. Der Preis des renommierten Fachverlages Vincentz wird jährlich an nur ein einzelnes Konzept deutschlandweit vergeben.

Sozialministerin Stefanie Drese freute sich über die hochkarätige Auszeichnung für eine Einrichtung aus Mecklenburg-Vorpommern: „Insbesondere in Zeiten, in denen Personal- und Zeitmangel die Pflege vor große Herausforderungen stellen, brauchen wir frische Ideen und Ansätze um die Pflege zukunftsfest zu machen. Das ist in Parchim wirklich beispielhaft gelungen,“ gratulierte Drese dem Caritas-Team zum „wohlverdienten Sieg“.

Prämiert wurde der neuartige Ansatz des Pflegeheims, nach dem die starren Wohnbereichsgrenzen im Haus abgeschafft und durch einen kompetenzbasierten Ansatz ersetzt wurden. „Damit umsorgt in Parchim nicht mehr automatisch eine Gruppe an Pflegekräften einen einzigen Wohnbereich. Stattdessen orientieren sich Zuständigkeiten an den Fähigkeiten der Pflegekräfte und an den Bedürfnissen und Vorlieben der Bewohnerinnen und Bewohner“, erklärte Drese.

Hilfskräfte können so bei Menschen mit geringeren Pflegebedarfen zum Beispiel in eigenen Touren selbstständiger arbeiten und Personal mit bestimmten Fachkenntnissen mehr Verantwortung im gesamten Haus übernehmen. Auch die Praxisanleitung konnte aus der täglichen Pflegeroutine herausgelöst werden und unternimmt nun eigene Runden mit den Auszubildenden.

„Das innovative Konzept fördert die Personalentwicklung des Pflegeheimes, sorgt für eine hochwertige Pflege und zugleich eine bessere Versorgungsqualität der Bewohnenden. Denn sie werden nun von Teams betreut, die noch besser auf sie zugeschnitten sind. Das ist für sie also ein echter Zugewinn an Lebensqualität“, unterstrich die Ministerin.

Zudem zeige der Ansatz auch messbare Erfolge für die Belegschaft. So seien die Ausfallzeiten des Personals stark zurückgegangen und es müsse weniger häufig auf einrichtungsfremdes Personal zurückgegriffen werden. Auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sei gestiegen. „Hiervon profitieren natürlich die Bewohnerinnen und Bewohner“, erklärte Drese.

„Unsere Pflegekräfte sind das Rückgrat unserer pflegerischen Versorgung und eines gesunden Älterwerdens. Wir brauchen künftig deshalb mehr solcher innovativen Ideen, um sie in ihrer Tätigkeit zu entlasten, sie besser zu fördern und ihre Arbeit besser wertzuschätzen“, so die Ministerin. Sie freue sich deshalb, dass das Projekt der Parchimer Caritas nun in den Fachzeitschriften des Vincentz-Verlages ausführlich dargestellt und auf dem AltenpflegeKongress präsentiert werden wird.

„Damit wird das preisgekrönte Projekt zum Vorbild für andere Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland“, betonte Drese.

Reform der Pflegeversicherung

Entschließungsantrag aus MV zur Reform der Pflegeversicherung im Bundesrat beschlossen

Berlin – Der Bundesrat hat heute die Notwendigkeit einer zügigen Reform der Pflegeversicherung betont, um die pflegerische Versorgung auch in der Zukunft nachhaltig und generationengerecht sicherstellen zu können. Ein von Mecklenburg-Vorpommern initiierter und von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg und Saarland miteingebrachter Entschließungsantrag wurde in der Sitzung der Länderkammer am Freitag angenommen.

„Wir brauchen eine umfassende Reform der sozialen Pflegeversicherung, da Einnahmen und Ausgaben sich immer stärker auseinanderentwickeln“, begründete Sozialministerin Stefanie Drese die Antragsinitiative. So habe es in den letzten Jahren eine Reihe von Verbesserungen gegeben. Dazu gehörten höhere Löhne für Pflegekräfte, gestaffelte Zuschüsse für Pflegebedürftige in vollstationären Pflegeeinrichtungen oder die Ausweitung der Leistungen der Pflegeversicherung auf Demenzkranke.

Verbunden mit der deutlich höheren Zahl an Pflegebedürftigen sowie allgemeinen Kostensteigerungen seien die Ausgaben in den letzten Jahren dadurch enorm gestiegen. „Davon sind viele Pflegebedürftige betroffen, z.B. durch deutlich höhere Eigenanteile in den Heimen“, so Drese. Gleichzeitig würden die Einnahmen aufgrund des bevorstehenden Renteneintritts der sogenannten „Babyboomer“ sinken.

„Um diese sich künftig noch verstärkende Fehlentwicklung einzudämmen, sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich“, betonte Drese. Deshalb fordert der Bundesrat mit dem jetzt beschlossenen Antrag die Bundesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode einen Gesetzesentwurf für eine zukunftsfeste Finanzierung der Pflegeversicherung unter umfassender Beteiligung der Länder vorzulegen.

Drese: „Ältere und kranke Menschen müssen auch weiterhin die bestmögliche Pflege erhalten. Und die Pflege muss für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, aber auch für die Beitragszahler bezahlbar bleiben.“

Die Ministerin verwies darauf, dass die Bundesländer in der Vergangenheit bereits konkrete Vorschläge unterbreitet hätten. „So haben wir unter anderem die kostendeckende Refinanzierung der Aufwendungen für die Leistungen der medizinischen Behandlungspflege in Pflegeheimen durch die gesetzliche Krankenversicherung angeregt.

Weitere Vorschläge sind die Herausnahme der Ausbildungsumlage aus der Vergütung der allgemeinen Pflegeleistungen und ein finanzieller Zuschuss für die von der Pflegeversicherung geleisteten versicherungsfremden Leistungen aus dem Bundeshaushalt. Mit dem Beschluss verdeutlichen die Länder, dass wir auch weiterhin bereit sind an einer umfassenden Reform der Pflegeversicherung mitzuwirken“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese.

Die Entschließung wird der Bundesregierung zugeleitet. Diese entscheidet, wann sie sich mit den Länderforderungen befasst. Feste Fristvorgaben gibt es hierfür nicht.

Vorbild und Lebensretter durch Blut spenden

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese und der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes MV (DRK MV), Werner Kuhn, begleiteten heute eine Werks-Blutspendeaktion der Schweriner Firma Ypsomed. Rund 80 Mitarbeitende hatten sich auf den vergangenen Aufruf der Ministerin hin gemeldet, um in den stärker von Engpässen betroffenen Ferienzeiten zum Lebensretter zu werden. „Das ist ein wirklich vorbildliches Engagement, das wir selbstverständlich unterstützen wollen“, so Drese.

Die Gesundheitsministerin betonte vor Ort, dass deutschlandweit jeden Tag bis zu 15.000 Blutspenden benötigt werden, um zum Beispiel Verletzte, Krebserkrankte oder Menschen nach Organtransplantation oder einer Entbindung medizinisch zu versorgen. „Blutkonserven können dabei nur für eine kurze Zeit gelagert werden. Rote Blutkörperchen sind zum Beispiel 35, Thrombozyten sogar nur vier Tage haltbar. Da Blut auch nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Betroffene daher alleinig vom Spenderwillen anderer Menschen abhängig“, hob Drese hervor.

Blutspenden sei daher ein Akt der Gemeinschaft, der Verantwortung und der Mitmenschlichkeit.  „Als Gesellschaft sollten wir uns also ganz besonders bei denjenigen bedanken, die freiwillig zur Spende kommen und so in nur 15 Minuten bis zu drei Menschenleben retten“, erklärte sie.

Auch Werner Kuhn lobte: „Das Engagement der Mitarbeitenden von Ypsomed ist vorbildlich und lebensrettend. Gerade in Zeiten von Engpässen sind solche Aktionen entscheidend. Firmenevents sind eine großartige Möglichkeit, neue Spender zu gewinnen und junge Menschen zu motivieren, freiwillig Blut zu spenden. Das Deutsche Rote Kreuz spielt eine entscheidende Rolle bei der Blutversorgung in Deutschland. Die DRK-Blutspendedienste decken etwa

75 % der Blutversorgung in Deutschland ab, was bedeutet, dass drei Viertel aller Blutspenden in Deutschland über das DRK gesammelt und verarbeitet werden. Die Blutspende ist seit Jahrzehnten fest in der DNA des DRK verankert und stellt eine Kernaufgabe dar.“

Drese und Kuhn zeigten sich dankbar für den großen Anklang, den die Firmenspende in der Belegschaft fand. „Sie alle sind heute in Ihren Familien und hier im Betrieb zu Vorbildern geworden“, summierte Drese. „Ich hoffe, dass dieses Beispiel viele andere motiviert, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und zur Spende zu gehen“, ergänzte Kuhn.

Erfolgsgeschichte Ypsomed

Schwerin – Gemeinsam mit CEO Simon Michel haben Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer heute die erweiterte Produktionshalle des Medizintechnikherstellers Ypsomed in Schwerin feierlich eröffnet.

„Ypsomed ist in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden. Seit 2019 schreibt Ypsomed seine Erfolgsgeschichte auch in Schwerin. Das Land hat Ihre Investition damals gefördert mit dem Ziel, dass Sie in Schwerin 119 dauerhafte Arbeitsplätze schaffen.

Das haben Sie mit heute rund 350 Beschäftigten deutlich übertroffen. Mit der neuen Halle entsteht Raum für neue Produktionslinien: 3.300 zusätzliche Quadratmeter Produktionsfläche, 1.600 Quadratmeter zusätzliche Flächen für Lager und Logistik, weitere 85 Arbeitsplätze. Ich freue mich, dass Ypsomed für die Erweiterung seiner Kapazitäten wieder Schwerin das Vertrauen schenkt. Damit wächst auch der Industriepark Schwerin weiter“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Mittlerweile seien mehr als 1.000 Menschen im Industriepark Schwerin in den unterschiedlichsten Branchen beschäftigt. Ypsomed stellt in Schwerin Injektions- und Infusionssysteme sowie Infusionssets für Insulinpumpen her.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, wertet die neuerliche Investition am Standort Schwerin als „starkes Signal dafür, wie attraktiv Mecklenburg-Vorpommern längst auch für internationale Player ist. Hier wird heute sichtbar, wie wichtig es ist, dass wir gute Kontakte ins Ausland pflegen und regelmäßig mit Wirtschaftsdelegationen unterwegs sind.“

Mecklenburg-Vorpommern setze seit vielen Jahren einen strategischen Schwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft, so die Ministerpräsidentin „In Mecklenburg-Vorpommern ist die Gesundheitswirtschaft Zugpferd und Jobmotor.

Mit mehr als 170.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 6,8 Milliarden Euro ist M-V deutschlandweit Spitzenreiter. 21,3 Prozent der Erwerbstätigen und 14,6 Prozent der Wirtschaftsleistung unseres Landes werden in der Gesundheitswirtschaft erbracht.

In keinem anderen Bundesland hat die Gesundheitswirtschaft einen so hohen Anteil an der Zahl der Beschäftigten insgesamt.  Die Gesundheitswirtschaft schafft damit eine wesentliche Grundlage für Wachstum und Arbeitsplätze in unserem Land.“

Bei der heutigen Eröffnung ihrer erweiterten Produktionshalle hat die Firma Ypsomed den weiteren Ausbau des Standortes Schwerin angekündigt. Schon im Januar 2025 soll das Projekt Schwerin II starten. In einer ersten Bauphase, die knapp zwei Jahre dauern soll, will das Unternehmen seine Produktionsfläche um weitere 25.000 Quadratmeter erweitern.

Hinzu sollen ein vollautomatisiertes Hochregallager, ein Verwaltungsgebäude und ein zentrales Technikgebäude kommen. Nach den Plänen von Ypsomed sollen im Zuge der ersten Bauphase von Schwerin rund 350 neue Arbeitsplätze und 20 weitere Ausbildungsplätze entstehen. In einer späteren zweiten Phase soll weitere 300 Arbeitsplätze und 15 Ausbildungsplätze folgen. Schwerin wird damit der größte und wichtigste Ypsomed-Standort.

„Das ist eine großartige Nachricht für unsere Landeshauptstadt Schwerin und ganz Mecklenburg-Vorpommern. Das wird ein wichtiger Beitrag für mehr Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze. Wir freuen uns darüber, dass mit Ypsomed ein großer Medizintechnik-Hersteller auf unser Land setzt. Das zeigt, dass Mecklenburg-Vorpommern ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist. Diese Entscheidung ist das Ergebnis vieler gemeinsamer Gespräche von Stadt, Land und Ypsomed“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach der Veranstaltung.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, ergänzte: „Der weitere Ausbau des Standorts spricht für das große Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Die Entscheidung für Schwerin ist auch ein Signal an andere Unternehmen, dass es viele sehr gute Gründe gibt, hier zu investieren und zu wachsen.“

Ypsomed stellt in Schwerin Injektions- und Infusionssysteme sowie Infusionssets für Insulinpumpen her.

Zukunftsfeste Pflege

Drese hebt Unterstützung von pflegenden Angehörigen sowie Maßnahmen zur Personalsicherung hervor

Rostock – Nach rund 20 Bürgerdialogen zur Zukunft der Pflege fand heute die Abschlussveranstaltung in Rostock statt. Sozialministerin Stefanie Drese würdigte dabei den organisierenden Verein „Zukunftsfeste Pflege“, dem vor allem private, ambulante Pflegedienste angehören, „als Bereicherung und Treibstoff für die Pflege in unserem Land“.

„Sie mischen sich engagiert ein, sprechen klare Worte und stehen mit Herz und Verstand für Hilfesuchende zu Verfügung“, hob Drese die Arbeit des Vereins hervor. „Und sie rufen dazu auf, die Pflege als gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu begreifen und setzen auf den Dialog aller Akteure. Dafür gilt Ihnen mein Dank“, betonte die Ministerin.

Drese stellte in ihrer Rede die Unterstützung von pflegenden An- und Zugehörigen, die Personalsicherung sowie die Sicherung der wirtschaftlichen Leistungserbringung als besonders dringliche Herausforderungen heraus.

Etwa 85 Prozent der Pflegebedürftigen würden in ihrer eigenen Häuslichkeit von Angehörigen gepflegt. „Deshalb brauchen wir die weitere Stärkung der Pflegestrukturen vor Ort und Angebote für pflegende An- und Zugehörige“, sagte Drese.

Hierzu gehörten die Vereinfachung des Anerkennungsverfahrens Ehrenamtlicher sowie die Beratung und pflegefachliche Begleitung und Supervision für Helfende. Aber auch ein höheres Pflegegeld und die zum 1. Juli 2025 geplante Zusammenlegung der Verhinderungs- und der Kurzzeitpflege zu einem gemeinsamen Jahresbetrag seien wichtige gesetzliche Verbesserungen, um pflegende Angehörige zu unterstützen oder entlasten, so Drese.

Maßnahmen zur Personalgewinnung und -sicherung sind zentrale Bestandteile des von Drese initiierten Paktes für Pflege in MV. Der Pflegesektor sei einer der Beschäftigungsbereiche, der in den vergangenen Jahren besonders stark gewachsen ist, so die Ministerin. Dennoch bestehe aufgrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung ein wachsender Bedarf an Pflegekräften.

„Neben der Schulgeldfreiheit in der Pflegeausbildung wollen wir deshalb die Rahmenbedingungen für die Ausbildung und das Umfeld stetig verbessern, z.B. durch Erkundung der Gründe für Ausbildungsabbrüche und der Entwicklung von wirksamen Gegenmaßnahmen“, sagte Drese.

„Und selbstverständlich müssen wir zusätzliche internationale Arbeitskräfte für die Pflege gewinnen“, verdeutlichte die Ministerin. So gebe es inzwischen das Beratungszentrum für Erwerbsmigration, das Unternehmen in der Pflege insbesondere für das beschleunigte Einwanderungsverfahren nutzen könnten.

Drese: „Es gibt nicht den einen Weg zur Personalsicherung. Aber jeder Akteur im Pflegebereich kann dazu beitragen, die Attraktivität des Berufs zu erhöhen. Auch deshalb ist die Arbeit des Vereins ‚Zukunftsfeste Pflege‘ für einen gemeinsamen Dialog auf Augenhöhe so unterstützenswert.“

Mit Sorge sieht Ministerin Drese den nicht aufgelösten Streit zwischen ambulanten Pflegediensten und Krankenkassen bei der Neuverhandlung von Pflegesätzen in der häuslichen Krankenpflege. „Dienste müssen für die Leistung, die sie erbringen, auch angemessen vergütet werden“, sagte Drese.

„Es kann keine Dauerlösung sein, dass ich mich in die Verhandlungen einschalten muss oder Schiedsverfahren angestrengt werden, weil die Verhandlungspartner allein nicht in der Lage sind, zeitnah zu wirtschaftlichen Vergütungen zu kommen. Das sind Auseinandersetzungen, die wir uns nicht mehr leisten können“, kritisierte Drese. Auch hier brauche es Augenhöhe, damit Vertrauen wachsen kann, so die Ministerin.

Tag der Wiederbelebung

Erste Hilfe muss keine Angst machen

Schwerin – Am (heutigen) weltweiten Tag der Wiederbelebung ruft Gesundheitsministerin Stefanie Drese dazu auf, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen.

„Mehr als 60.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Ihr Leben liegt dann in den Händen der Umstehenden“, betonte die Ministerin. Denn mit jeder Minute ohne eine eingeleitete Wiederbelebung verringere sich die Überlebenswahrscheinlichkeit um rund zehn Prozent.

Dennoch liege die so genannte Laienreanimationsquote in Deutschland bei nur rund 43 Prozent, verdeutlichte die Ministerin. „Viele Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen. Dabei erhöht jeder Versuch einer Reanimation die Chance auf das Überleben. Um es ganz deutlich zu sagen: Schlimmer als tot geht nicht“, unterstrich sie.

Um im Ernstfall besser vorbereitet zu seien sei es deshalb hilfreich, regelmäßig die Grundsätze der Ersten Hilfe wieder aufzufrischen. „Oftmals liegt der letzte Kurs lange zurück, bis zum Erwerb des Führerscheins zum Beispiel“, hob die Ministerin hervor.

Um sich selbst sicherer zu fühlen können Kurse, die unter anderem von Hilfsorganisationen wie dem DRK, dem ASB oder den Maltesern angeboten werden, helfen. Auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können aktiv werden und ihre Mitarbeitenden entsprechende Schulungen anbieten.

Die Ministerin verwies zudem auf die Kurzanleitung zur Wiederbelebung in Checkkartengröße, welches die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kostenlos bereitstellt. „So kann man sich die drei Schritte, „Prüfen“, „Rufen“ und „Drücken“ mit Erklärungen zur Herzdruckmassage als Gedächtnisstütze in das eigene Portemonnaie stecken“, erklärte sie.

Im Grunde gehe es darum, genug Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu haben, um in einer Notfallsituation einzugreifen. „Als Landesregierung wollen wir dies bereits den Jüngstenvermitteln.

In einem Modellvorhaben wird deshalb nun auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben und acht erprobt“, so Drese.

Drese: „Jede und jeder kann Reanimation. Jede und jeder kann Leben retten. Das richtige Reagieren will aber geübt sein. Eine Auffrischung des Erste-Hilfe-Wissens ist deshalb immer eine gute Investition.