Rap und Reden gegen Rassismus

Berliner Rapper Matondo produziert mit Gingster Schülern eigene Klassen-Songs

Insel Rügen –  „Ich bin stolz auf unsere Schule, die solche Projekte macht“, schreibt Gerlinde Bieker auf ein Meinungsblättchen, das sie an der Anti-Rassismus-Wand der Gingster Schule anbringt.

Die Bürgermeisterin des Ortes hatte sich die Zeit genommen, um hier den ersten Projekttag gegen Rassismus zu erleben. Sie besuchte zusammen mit Schulleiter André Farin die 60 Jungen und Mädchen der 5. Klassen, die sich mit ihren Klassenleitern an drei Stationen mit dem Begriff, den Ursachen und Auswirkungen von Rassismus im Alltag beschäftigten.

Der Rapper Matondo Castlo war der Star des Tages. Er kam eigens aus Berlin angereist und produzierte mit drei fünften Klassen jeweils einen eigenen Rap gegen Rassismus. Zuvor hatte er mit den Schülern über mögliche Textaussagen der Klassen-Videos gesprochen und eine Aufwärmphase zum Thema Respekt organisiert. Matondo brachte beste Erfahrungen mit auf die Insel, denn er engagiert sich seit Jahren mit eigenen Songs und Projekten gegen Rassismus im Land.

„Die Gingster waren ein cooles Team mit einem guten Gespür für Emotionen“, fasst er seinen Schulvormittag zufrieden zusammen. Er sei sich sicher, dass seine Mitstreiter das Anliegen verstanden haben und besser mit rassistischen Aussagen oder Handlungen umgehen können.

Danny Boyom, Vater eines Fünftklässlers aus Gingst, schließt sich dem Urteil des Künstlers an. Seinen Dienstplan hatte der Pilot für den Tag ändern können und war Interviewpartner für viele interessierte Kinderreporter. Diese staunten nicht schlecht über den Lebensweg und die Erfahrungen des gebürtigen Kameruners, der mit seiner Familie nun in Gingst lebt.

Beeindruckt und bewegt vom Anti-Rassismus-Tag in Gingst: die zwei Fünftklässler Toby Blohm und Sarah Thäns (v. l. n. r.) mit den Projektteilnehmern Danny Boyom, Gerlinde Bieker, Matondo und André Farin (hinten, v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Beeindruckt und bewegt vom Anti-Rassismus-Tag in Gingst: die zwei Fünftklässler Toby Blohm und Sarah Thäns (v. l. n. r.) mit den Projektteilnehmern Danny Boyom, Gerlinde Bieker, Matondo und André Farin (hinten, v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Oft habe er in Deutschland mit Rassismus zu tun und möchte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Danny Boyom zieht eine positive Bilanz der sechs besonderen Unterrichtsstunden: „Durch die Aufmerksamkeit der Kinder, das Zuhören und Mitmachen habe ich das Gefühl, dass der Kampf gegen Rassismus schon mal gewonnen ist, zumindest bei uns in der Schule.“

An der dritten Station gestalteten die jungen Künstler persönliche Botschaften auf Bottons, die sie in der Runde vorstellen und mit nach Hause nehmen konnten. Kunstlehrerin Kristin Knape zeigte zahlreiche Anregungen für kreative Schülerbotschaften und nahm Ideen aus der Klassenleiterstunde am Anfang des Tages auf. Die Positionen der Schüler wurden außerdem auf Klassenpostern gesammelt oder an der schuleigenen Wand über den Anti-Rassismus-Tag angebracht.

„Wir wollen mit dem Tag ein bewusstes Signal senden“, erklärt Schulleiter André Farin, „denn wir haben nicht weniger mit Alltagsrassismus zu tun als andere Schulen der Region.“ Daher hätten sich die Schulleitung und das Klassenleiterteam der 5. Jahrgangsstufe dazu entschieden, einen solchen präventiven Tag zu gestalten. Die Wiederholung im kommenden Schuljahr in den neuen 5. Klassen steht jetzt schon einmal fest.

Feuerwehr trifft Schule

Schüler begeistern mit Hausarbeiten über Technik und Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren

Insel Rügen – Aufregung herrscht an der Gingster Schule, denn eine Feuerwehr wird für einen Löschangriff vorbereitet. Besorgte und neugierige Schüler drängen sich an den Fenstern der Klassenzimmer. Zum Glück ist es nur eine Übung – ohne Gefahren, Feuer und Verletzte. Zwei Jungen aus den 10. Klassen haben nämlich Fahrzeug, Technik und Mannschaft organisiert, um ihre Hausarbeit anschaulich zu verteidigen.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst entschieden sich im letzten Herbst, über eine ihrer Leidenschaften eine Hausarbeit zu schreiben. Diese gehört zu den schulischen Kompetenzen, die sie zusammen mit ihren Fachlehrern einstudieren und üben. Das Recherchieren und Dokumentieren zur ausgewählten Thematik fiel ihnen leicht. „Wir sind beide seit dem 6. Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr Neuenkirchen“, erklärt Gedeon. „Und seit wenigen Monaten aktive Feuerwehrmänner“, ergänzt Lucas. Da gehören einige Einsätze schon dazu, in denen man eine Menge lernt. Die Maximen der Lebensretter haben sie schon längst verinnerlicht und bereichern mit ihrer Einsatzbereitschaft die Truppe.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel

„Man spürt, wie sehr die Jungen mit ihrer Feuerwehr verbunden sind“, sagt Martina Zabel, eine der prüfenden Lehrerinnen. Zur Verteidigung ihrer Ergebnisse haben sich beide so abgestimmt, dass sie ihre theoretischen Abhandlungen über technische Details und einen Löschangriff am besten mit einer Feuerwehr und ihren Kameraden vorführen konnten. Das sei die hohe Kunst der Präsentation von Schülerergebnissen, meint Lehrerkollege Christian Ruback. Mit vielen praktischen Erfahrungen könne man besser Vorträge halten oder Fragen beantworten.

An der Gingster Schule gehört die Hausarbeit in den 9. und 10. Klassen zum Schülerleben. Jährlich beschäftigen sich fast 100 Jungen und Mädchen mit ganz unterschiedlichen Themen, die vor allem Bezüge zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern haben. „Wir sehen den Prozess als Gemeinschaftsarbeit aller Lehrer und Schüler“, erklärt Schulleiter André Farin. „Schüler zeigen sich von einer ganz anderen Seite, wenn sie von Hobbys, Leidenschaften oder Forschungsergebnissen sprechen.“ Das müsse man unbedingt bewahren.

Während andere Schulen im Land aus unterschiedlichen Gründen Abstand von Jahres- und Hausarbeiten nehmen, wird Gingst ein eigenes Modell ausprobieren. Projektleiterin Martina Zabel berät mit ihren Kollegen eine Anpassung in Internetzeiten: „Unsere Hausarbeitsaufträge werden noch praktischer gestaltet sein als bisher.“ Eine Produktidee, deren Planung und Umsetzung sollen im Mittelpunkt stehen, beispielsweise ein Wanderflyer für Gingst und Umgebung, ein Trainingsplan für gesunde Schüler oder ein Podcast über drogensüchtige Kinder. Die Kooperation mit Partnern, wie der Freiwilligen Feuerwehr oder einheimischen Landwirten, werde man dabei weiterhin pflegen können.

Klimafreundlich mit dem Zug zur Fähre

Meyer: Fährhafen Sassnitz-Mukran durch zusätzliche Zuganbindung im Sommer gestärkt

Insel RügenUrlaubsreisende nach Schweden und Dänemark können auch in diesem Jahr in den Sommermonaten komfortabel mit dem Zug zu den Fähren nach Bornholm und Trelleborg fahren. In der kommenden Urlaubssaison gibt es an Sonnabenden und Sonntagen Zuganbindungen mit überregionalen Anschlüssen in Bergen auf Rügen.

„Mit den Zuganbindungen in den Sommermonaten zu den Fährlinien nach Dänemark und Schweden stärken wir den Fährhafen Sassnitz-Mukran. Urlaubsreisende können so klimafreundlich und bequem mit dem Zug zu den beliebten Bornholmlinien und der FRS Baltic von der Insel Rügen in das Königreich Dänemark oder das Königreich Schweden fahren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die dänische Ostseeinsel Bornholm ist mit der Fähre in etwa dreieinhalb Stunden zu erreichen. Die Überfahrt in die südschwedische Stadt Trelleborg dauert von Sassnitz aus zwei Stunden und 30 Minuten.

An allen Sonnabenden und Sonntagen zwischen dem 20. Mai 2023 und dem 30. September 2023 werden jeweils zwei Hin- und Rückfahrten auf der Strecke zwischen Bergen auf Rügen und Sassnitz Fährhafen als Linie RE27 angeboten. Die Hanseatische Eisenbahn setzt dazu Triebwagen des Typs LVT/S ein.

Im Oktober (bis einschließlich 21. Oktober 2023) werden aufgrund des dann reduzierten Fahrplanes der Fährlinien die Züge an Sonnabenden verkehren. Es besteht dabei mittags Anschluss von und zur Fähre nach Rønne/Bornholm. Am Nachmittag wird neben der Bornholmfähre auch die Fähre von und nach Trelleborg erreicht. In Bergen auf Rügen bestehen Anschlüsse zu Direktzügen des Fern- und Regionalverkehrs in/aus Richtung Rostock, Hamburg und Berlin sowie aus/nach Sachsen, Thüringen, Hessen, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

„Der RE27 ist ein kleiner, aber dennoch wichtiger Bestandteil unserer Mobilitätsoffensive und aktiviert das Potential der beliebten touristischen Fährverbindungen für den Nahverkehr. In Auswertung der vergangenen Saison bauen wir das Angebot auf nun zwei Verkehrstage pro Woche bis September aus. Ich freue mich auf viele Urlauber und Urlauberinnen, die das klimafreundliche Verkehrsangebot annehmen und mit der Bahn auf die beliebte Insel Rügen und zu Ausflügen nach Dänemark oder Schweden anreisen“, betont Daniel Bischof, Geschäftsführer VMV Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH.

„Klimafreundliches Reisen wird immer wichtiger. Umso mehr freue ich mich, auch in diesem Jahr attraktive Reiseketten mit dem IC/ICE der Deutschen Bahn via RE27 der HANS zum Fährverkehr nach Dänemark und Schweden anbieten zu können. Das Auto kann also auch beim nächsten Südschweden-Urlaub in der Garage stehen bleiben. So geht reisen heute! Auch stärken wir hiermit den Bahn-Fernverkehr auf der ´grünen Vorpommern-Magistrale´ Richtung Berlin und Hamburg“, sagt Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir freuen uns, dass der Testbetrieb 2022 überzeugen konnte und das Angebot in diesem Jahr verdoppelt wird. Wir freuen uns auf viele Fahrgäste, die die umweltfreundliche Reisekette per Bahn und Schiff von und nach Skandinavien nutzen“, so René Haber-Henning, Geschäftsführer der Hanseatischen Eisenbahn GmbH (HANS).

Der Fahrplan der RE27 ist beigefügt. Für Rückfragen steht Katharina Henkel (Teamleitung Öffentlichkeitsarbeit und Marketing VMV) unter 0385/59087-14 oder k.henkel@vmv-mbh.de zur Verfügung.

Die Verbindung wurde im vergangenen Jahr auf Probe reaktiviert und wird nun um einen zusätzlichen Verkehrstag je Woche ergänzt. Das Verkehrsunternehmen – die Hanseatische Eisenbahn GmbH (HANS) – hat in der vergangenen Saison in den Zügen zu den Fähren fast 900 Fahrgäste transportiert.

Die zusätzlichen Fahrten der RE27 werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern bestellt und finanziert. Nach Abschluss der Saison werden alle Beteiligten die Nutzung des Angebots gemeinsam auswerten und über die Ausgestaltung des Angebotes für die Saison 2024 beraten.

Die landeseigene Verkehrsgesellschaft wirkt daran mit, die verkehrspolitischen Ziele der Landesregierung umzusetzen. Sie stellt die Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sicher. Sie wurde 1995 gegründet, nachdem die Bahnreform die staatlichen Zuständigkeiten für den SPNV neu geregelt hatte.

Mit dem Regionalisierungsgesetz wurde die Verantwortlichkeit an die einzelnen Bundesländer übertragen. Nach dem ÖPNV-Gesetz Mecklenburg-Vorpommern sind die Kommunen für den öffentlichen Personennahverkehr auf der Straße, also für Bus und Straßenbahn, verantwortlich. Wegen seiner überregionalen Bedeutung bleibt der öffentliche Verkehr auf der Schiene in der Verwaltung des Landes.

Junge Redakteure mit Erfolg

Insel Rügen: „Gingster Welle“ siegt im Wettbewerb der besten Schülerzeitungen unseres Landes

Rostock – Riesenjubel in der Redaktion der „Gingster Welle“. Die jungen Redakteure holten sich den ersten Platz im Landeswettbewerb der besten Schülerzeitungen. Sie reisten in der letzten Aprilwoche von der Insel nach Rostock und trafen sich mit Zeitungsmachern aus verschiedenen Schulformen. Alle waren auf das Juryurteil für die zuvor eingereichten Ausgaben gespannt.

„Das war eine aufregende Preisverleihung“, erzählt Jonna Müller aus der 6. Klasse nach der Ehrung im Rostocker Stadthafen. Denn neben den Auszeichnungen für die preisgekrönten Zeitungen aus ganz MV wurden zudem zahlreiche Sonderpreise zu ausgewählten Themen vergeben. In Workshops konnten sich die Teilnehmer außerdem viele Anregungen für die eigene Arbeit holen.

Die jungen Redakteure Bruno Bengard, Cedric Balkow, Lotta Oppermann und Jonna Müller (v. l. n. r.) von der „Gingster Welle“ mit der Siegertrophäe im Rostocker Stadthafen. Foto: privat

Die jungen Redakteure Bruno Bengard, Cedric Balkow, Lotta Oppermann und Jonna Müller (v. l. n. r.) von der „Gingster Welle“ mit der Siegertrophäe im Rostocker Stadthafen. Foto: privat

Die Gingster Autoren, Fotografen und Layouter punkteten in der Kategorie der Regionalen Schulen mit Bestnoten. Die Jury bescheinigte ihnen beispielsweise „ein luftiges und vielgestaltiges Layout“, gute Sprache und einen „klugen Mix aus Fotos, Zeichnungen und Grafik.“

Im Mittelpunkt der Ausgabe zum Thema „Zukunft“ stehe das Schulleben. Gerade das sei den Journalisten von morgen wichtig, erklärt Projektleiterin Anne Budzinski. Kurzinterviews mit neuen Lehrern, Meldungen vom Schulalltag oder Berichte über den deutsch-polnischen Schüleraustausch sind Beispiele, die gut ankamen.

„Wir nehmen den ersten Platz als Motivation und Ansporn für unsere weitere Arbeit in der Redaktion“, sagt Deutschlehrerin Anne Budzinski, die in der Gingster Schule mit ihrem Team viel Lob und Glückwünsche von Schülern und Lehrern erntete.

Mit dem Preisgeld von 450 Euro werde man ein Arbeitsessen in dem beliebten Schnellrestaurant der Jungen und Mädchen finanzieren. Der Hauptanteil aber gehe in die Druckkosten für die kommenden preisverdächtigen Ausgaben.

Skywalk Königsstuhl

Neue touristische Attraktion auf Rügen eröffnet

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommern freut sich auf die Eröffnung eines neuen imposanten Bauwerkes. Am Sonnabend hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Beisein von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Dr. Till Backhaus den Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen feierlich eröffnet.

„Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere die Insel Rügen sind um eine touristische Attraktion reicher. Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl noch besser erlebbar gemacht. Der Skywalk leistet einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau des Qualitätstourismus im Land. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen mithalten zu können, sind solche innovativen, attraktiven und nachhaltigen Angebote notwendig.

Das ist die Grundlage für mehr Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Skywalk Königsstuhl befindet sich im Nationalpark Jasmund und bietet seinen Gästen ein besonderes Naturerlebnis, das eine große Bedeutung innerhalb des naturnahen und nachhaltigen Tourismus im Land hat.

Die Wegführung beginnt auf dem standsicheren Hochplateau nahe dem Besucherzentrum und überspannt den Königsstuhl und das Königsgrab auf einer durch Seile verbundenen Brückenkonstruktion. Darüber hinaus erfolgt die Besucherlenkung in einer Schleife mit elliptischem Grundriss, wodurch der Besucher das Königsgrab ohne Richtungswechsel und ohne Gegenverkehr überschreiten kann.

„Einwohnern und Gästen der Insel Rügen wird die Möglichkeit geschaffen, dauerhaft und aus sicherem Abstand die Kreideküste Rügens mit ihrem Königsstuhl in ihrer natürlichen Schönheit zu erleben. Die Wegeführung macht ein direktes Betreten des Kreidefelsens nicht mehr notwendig. Das schafft mehr Sicherheit für alle Gäste.

Der Skywalk ergänzt die Angebotspalette für naturnahen Urlaub auf Rügen mit dem Besucherzentrum Königsstuhl, dem UNESCO Welterbeforum und Wanderstützpunkt Sassnitz, dem Wanderweg oberhalb der Kreidefelsen sowie dem Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer weiter.

Die Gesamtausgaben für das Vorhaben Skywalk Königsstuhl belaufen sich auf rund 11,37 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit rund 10,77 Millionen Euro.

Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel des Landes in Höhe von rund 368.350 Euro. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich auf rund 226.680 Euro.

Rügener Fischertage 2023

Der Stadthafen Sassnitz bietet abwechslungsreiches Programm rund um den Hering

Insel Rügen – Vom 27. April bis 01. Mai 2023 ist der Stadthafen Sassnitz erstmals mit dabei, wenn die Insel Rügen zu ihren alljährlichen Fischertagen lädt. Unter dem Motto „Der Hering“ hat das Team des Stadthafens hierfür ein abwechslungsreiches und hochwertiges Programm für Jung und Alt zusammengestellt. Als Veranstaltungsort kommt das kürzlich wiedereröffnete Alte Kühlhaus zum Einsatz.

Der Hering spielte und spielt für Sassnitz und die regionale Fischindustrie eine große Rolle. „Verschiedene Künstler nähern sich dem Thema Hering auf unterschiedliche Weise, wodurch die Besucher die Kulturgeschichte rund um den Hering einmal in einer neuen Interpretation erleben können“, sagt Thomas Langlotz, Geschäftsführer des Stadthafen Sassnitz.

Kuratorin Marlen Melzow ergänzt: „Darüber hinaus freuen wir uns auf den Autor Holger Teschke, der aus seinem Buch ‚Heringe. Ein Portrait‘ lesen wird. Der gebürtige Sassnitzer ist mit der Insel und ihrer Fischereigeschichte auf besondere Weise verbunden.“

Ein weiteres Highlight der Fischertage im Stadthafen ist „Koch an Bord“. Philipp Bruns von Kutter- und Küstenfisch Rügen wird an Bord des Museumsschiffs Havel vor Publikum Heringsrezepte kochen und die Köstlichkeiten an die Zuschauer verteilen.

Cineastisch wird es bei der „Langen Nacht des Fisches im Film“: In Kooperation mit dem Kinoverein Sassnitz werden hier Kurzfilme sowie ein Spielfilm zum Thema gezeigt. Des Weiteren gibt es eine Theateraufführung von Fräulein Brehms „Tierleben“.

Wer in die Licht- und Klangwelten eintauchen will, kann dies auf einem Streifzug durch das Alte Kühlhaus tun, auf einem Erlebnispfad der Sinne, für den sich die Künstler von „Inselklang“ von der Akustik des Herings inspirieren lassen.

Abschließend kann mit der Band „Beltango“ im Alten Kühlhaus in den Mai getanzt werden.

Die Rügener Fischertage machen aufmerksam auf das harte Leben der Küstenfischer, die durch die industrielle Fischerei und Quotenregelungen immer mehr um ihre Existenz kämpfen müssen. Einheimische und Besucher können sich von der Qualität des frischen Fisches der lokalen Fischer überzeugen lassen.

Die Veranstaltung der „Sassnitzer Heringsbändiger“ ist ein weiterer Schritt, um das Alte Kühlhaus, welches Ende März nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten feierlich wiedereröffnet wurde, zu einem Fischerei- und Erlebniscenter zu entwickeln. In den kommenden Jahren werden weitere Fischarten in den Fokus der Fischertage im Stadthafen Sassnitz gestellt.

300. Mitglied im Förderverein

Schul- und Sportverein 09 Gingst begrüßt neue Mitstreiterin in seinen Reihen

Insel Rügen – Strahlende Kinderaugen auf dem Gingster Schulhof. Clara Etzerodt aus der 1. Klasse bekommt von André Farin ein Präsent, denn sie wurde als 300. Mitglied in den Förderverein der

Clara Etzerodt aus der 1. Klasse strahlt, denn Vereinsvorsitzender André Farin nimmt sie als 300. Mitglied in den Förderverein der Schule Gingst auf. Foto: privat

Clara Etzerodt aus der 1. Klasse strahlt, denn Vereinsvorsitzender André Farin nimmt sie als 300. Mitglied in den Förderverein der Schule Gingst auf. Foto: privat

Schule aufgenommen. „Ich finde den Verein gut“, sagt sie am Rande des Fototermins auf dem schuleigenen Spielplatz.

„Jedes Mitglied zählt und bereichert unsere Gemeinschaft“, erklärt der Vorsitzende des Schul- und Sportvereins 09 Gingst.

„Wir freuen uns über einen so großen Zuspruch, denn das zeigt, wie erfolgreich wir für die Schule und Schüler arbeiten.“

In einer Zeit, in der Menschen noch mehr auf jeden Euro schauen müssen, sei die Mitgliederwerbung nicht einfach. Und trotzdem nehme man jährlich wieder neue Beteiligte auf, die das Vereinsleben mitgestalten.

Fast 15 Jahre lang engagiert sich der Förderverein für den Schulalltag in Gingst. Schwerpunkt der Arbeit sei die finanziell bessere Ausstattung der Regionalen Schule mit Grundschule.

In der zurückliegenden Zeit habe der Verein gut 200.000 Euro in verschiedene Vorhaben des Hauses investiert.

Dazu gehören die Anschaffung von Lehr- und Lernmitteln, Spiel- und Sportgeräten oder die Beschäftigung von Honorarkräften für die Ganztagsbetreuung.

Projekte wie die Förderung der Schülerzeitung „Gingster Welle“, der deutsch-polnischen Partnertreffen oder des kostenlosen Hausaufgabenhefts für jeden Schüler existieren seit Vereinsgründung im November 2009.

Förderung für Rügener Kreidemuseum

Insel Rügen – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß hat heute die Gemeinde Sagard auf Rügen besucht.

Anlässlich des Besuchs übergab der Parlamentarische Staatssekretär einen Zuwendungsbescheid des Landes Mecklenburg-Vorpommern an den Leiter des Kreidemuseums Dr. Peter Dietrich. Die Mittel aus dem Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg in Höhe von 5.800 Euro werden für die Schaffung eines Vortrags-, Ausstellungs- und Mehrzweckraums sowie für energiesparende Maßnahmen im Museumsbereich zur Verfügung gestellt.

Der Rüganer Miraß sagte: „Das europaweit einzigartige Kreidemuseum leistet einen wichtigen Beitrag, Wissen über die Natur Rügens und der gesamten Region zu vermitteln. Die Besucherinnen und Besucher haben im Kreidewerk die Chance, die historische Bedeutung der Kreide interaktiv nachzuerleben und ihre ganze Vielfalt kennenzulernen.

Besonders freue ich mich über die zahlreichen Angebote für Kinder und Schulklassen, die hier Spannendes über die auf Rügen überall anzutreffende Kreide lernen können.“ Miraß dankte dem Museumsteam um Dr. Dietrich für die engagierte Arbeit.

Wieder Gold für Gingster Schule

Turner-Mannschaft holt sich Landesmeistertitel im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“

Insel Rügen – Jubel an der Schule Gingst. Denn eine der drei Turner-Mannschaften holte sich bei dem Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ die Goldmedaille. Die Jungen und Mädchen starteten in der Wettkampfklasse IV (männlich) und überzeugten die Jury mit sehr sportlichen Leistungen besonders an der Synchronbahn und bei den Sonderübungen.

„Das waren überragende Beiträge“, erklärt Sportlehrerin Birgit Eicke, die mit ihren Schützlingen in der Sportballe der Bernsteinschule Ribnitz-Damgarten angetreten war.

„Das fleißige Training in der Arbeitsgemeinschaft Turnen hat sich wirklich ausgezahlt“, sagt sie in der Auswertung der fairen und spannenden Wettbewerbe. Sie ist stolz auf die Schüler der Klassenstufen 4 bis 6: Finn Koch, Lennie Liekfeld, Lilly Schmidt, Lewis Godglück, Filia Schwarzer und Fion Raben. Die regelmäßigen Übungseinheiten am Montagnachmittag oder an Ferientagen haben sich ausgezahlt.

Die goldene Turner-Mannschaft aus Gingst fährt im Mai zum Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“. Foto: privat

Die goldene Turner-Mannschaft aus Gingst fährt im Mai zum Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“. Foto: privat

Nicht weniger erfolgreich turnten die beiden anderen Gingster Teams. Sie sicherten sich in der Wettkampfklasse IV (weiblich) einen 4. Platz und stiegen in Wettkampfklasse III (weiblich) auf den Silberplatz.

Gerade die älteren Schülerinnen zeigten beachtliche Leistungen. So turnten sie bereits die Bodenübungen nach Musik, versuchten die Rolle vorwärts auf dem Schwebebalken und wagten den Handstütz-Überschlag über den Sprungtisch, einem neueren Sprunggerät.

Für die Goldgruppe heißt es jetzt Kofferpacken, denn sie haben sich für das Bundesfinale des Wettbewerbs in Berlin qualifiziert. In der ersten Maiwoche treten sie gegen junge Sportler aus ganz Deutschland an und werden sich behaupten müssen. „Das wird eine geniale Erfahrung für meine Turner“, weiß Birgit Eicke, die sich seit Jahren aktiv in dem Bundeswettkampf einbringt.

Keine Ölverschmutzung Südost-Rügen

Insel Rügen – Am 26.02.2023 wurden im Bereich Südost-Rügen Anlandungen von vermeintlich ölhaltigen Stoffen gemeldet. Dazu erklärt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus: „Wir nehmen Hinweise auf Verschmutzungen sehr ernst und gehen diesen auch unverzüglich nach. Ich bin sehr froh, dass wir in diesem Fall wohl sehr schnell Entwarnung geben können. Wir haben es offensichtlich nicht mit einer Ölverschmutzung zu tun“, so Backhaus,

Bei heutigen Strandbegehungen durch Amtsverwaltung und Wasserschutzpolizei waren nur sehr vereinzelte Funde im Bereich Sellin, Baabe bis Göhren Nordstrand feststellbar. Auch für den Bereich des Göhrener Südstrandes liegen Meldungen zu einzelnen Funden vor. Die Funde deuten nach einer ersten optischen Begutachtung allerdings nicht wie ursprünglich befürchtet auf Schweröl hin.

„Es scheint sich vielmehr um abgestorbene und verwesende Reste von Großalgen mit organischen Anheftungen zu handeln, die mit dem Sturm der letzten Tage an den Strand gespült wurden“, erklärt Backhaus, der sich Ende der Woche selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen wird.

Um eine Verschmutzung mit Schweröl auszuschließen, wurden durch die Wasserschutzpolizeiinspektion Sassnitz Proben genommen. Diese werden zur Analyse an die Öl-Forensik des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg übermittelt.

Im Bereich Sellin wurden die Anlandungen bereits eingesammelt, für die anderen Bereiche wurde dies durch die örtlichen Behörden veranlasst. Aus den derzeitigen Erkenntnissen lässt sich ein konkreter Zusammenhang mit den Aktivitäten der LNG-Schiffe vor Rügen nicht ableiten.

Letzte Arbeiten am Königsweg laufen

Insel Rügen – Nach seinem Rundgang über die Baustelle am neuen Skywalk auf Rügen zeigt sich Umweltminister Dr. Backhaus zufrieden über die Fortschritte an der neuen, schwebenden Besucherplattform:

„Der Skywalk hier am Königsstuhl wird ein Gewinn für die ganze Region, er ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einmalige Eindrücke an der wunderschönen Kreideküste im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen. Nach einem langen Planungs- und Genehmigungsprozess sowie Bauphasen mit extremen Herausforderungen, ist der erfolgreiche Abschluss des Projektes in Sicht! Sogar die Bäume auf dem historischen Königsstuhl konnten erhalten bleiben. Wenn uns in den nächsten Wochen kein strenger Wintereinbruch bevorsteht, werden schon im Laufe des Aprils die ersten Besucherinnen und Besucher den Skywalk erkunden können“, so Backhaus.

Der schwebende Königsweg über dem Königsstuhl wurde notwendig, um die Sicherheit der Gäste weiterhin zu gewährleisten und die einzigartige Kulisse der Kreideküste zu schützen. Minister Backhaus:

„Die eindrucksvolle Kreideküste ist ein Ergebnis stetiger Erosion. Jährlich gehen an der Küste des Nationalparks Jasmund durchschnittlich 30 Zentimeter Land verloren. Durch diesen natürlichen Prozess werden immer wieder neue Felsformationen am Ufer herausmodelliert, die dann einige Jahrzehnte und in Ausnahmefällen – wie beim Königsstuhl- mehrere Jahrhunderte Bestand haben. Aber auch der deutlich härtere Königsstuhl ist nicht von unbegrenzter Haltbarkeit und unterliegt einer stetigen  Erosion, die langfristig zu einem Ende der Begehbarkeit führt. Wir haben uns deshalb frühzeitig zusammengesetzt und einen Weg gefunden, den einzigartigen Punkt sowohl für die Menschen als auch die Natur zu erhalten.“

Nach dem Baubeginn im Februar 2021 befindet sich der Skywalk seit dem 18. Januar 2023 nun in seiner endgültigen Lage. Derzeit wird die Brücke mit dem Fundament verschweißt, es folgen Beschichtungsarbeiten und die Abrüstung temporärer Hilfskonstruktionen für den Vorschub. Der Handlauf sowie das Geländer sind in der Vorproduktion. Parallel wird der Zugang errichtet und barrierefrei ausgestaltet, so dass dieser bei der Eröffnung nutzbar ist.

Die endgültige Gestaltung der Freianlagen mit begleitenden Stationen zur Erklärung nationalparkspezifischer Themen wird nach der Eröffnung des Skywalk fertiggestellt.

Die Baukosten betragen netto ca. 7,9 Mio. €, und werden größtenteils durch das Land (Wirtschaftsförderung) getragen.

Ebenfalls gebaut wird am Gebäude des Nationalpark­zentrums. Hier wird die Ausstellung komplett erneuert und um weitere Inhalte ergänzt. Nach Fertigstellung soll das Zentrum barriereärmer, energieeffizient und um viele Lehrangebote reicher sein.

Minister Backhaus betont: „Die Schwerpunkte des neuen Konzepts orientieren sich an den Herausforderungen der Zeit, insbesondere werden der Klimaschutz und der Erhalt der Biodiversität thematisiert. Bei der Umsetzung wird auf energiesparende Technik geachtet und – passend zum Königsweg – der Barrierefreiheit ganz großer Stellenwert eingeräumt. Ebenso wird die Kinderfreundlichkeit noch weiter erhöht, mit speziellen Angeboten und Mitmach­stationen. Das Nationalparkamt bekommt mit dem neuen Rangertresen einen besonderen Platz im Zentrum, darüber wird die enge Verbindung beider Einrichtungen gelebt und deutlich. Mit Bezug auf den Wald im Nationalpark wird die natürliche Dynamik von Waldökosystemen besonders dargestellt. Über Audioguides wird die Ausstellung mehrsprachig erlebbar und die Internationalität des Standortes unterstützt.“

Eine kostenlose Mahlzeit für alle

Initiative der Schulleitungen von Rügen und Hiddensee für Veränderungen in der Schulspeisung

Insel Rügen – Führende MV-Politiker bekommen in diesen Tagen Post aus den Schulen der Inseln Rügen und Hiddensee. In einer gemeinsamen Initiative setzen sich 19 Schulleitungen für eine kostenlose Schulspeisung ein und werben unter anderem bei Bildungsministerin Simone Oldenburg und Sozialministerin Stefanie Drese und den Vorsitzenden der Landtagsfraktionen für ihre Idee. Sie möchten das Vorhaben als Modellregion ausprobieren, Erfahrungen sammeln und diese an andere öffentliche Schulen des Landes weitergeben.

„Alle Schulen der beiden Inseln sind bereits gesunde Schulen“, sagt Schulleiter André Farin, der für die Aktion die Federführung übernommen hat. „In unserem Positionspapier beschreiben wir unterschiedliche Beispiele, wie wir aktuelle Landesforderungen und Bildungsstandards umsetzen.“

Sport und Bewegung spiele in den Grund- und weiterführenden Schulen eine wesentliche Rolle im Unterricht, in Projekten und bei Exkursionen. Man kümmere sich um gesunde Ernährung genauso wie um soziales und inklusives Lernen. Für alles habe man eine verlässliche zeitliche, inhaltliche und personelle Struktur in den Ganztagsschulen gefunden und verweise auf eine große Vielfalt an Angeboten für die Jungen und Mädchen der ländlich geprägten Region.

Rügen ist sich einig: Gesunde Kinder an der Küste brauchen eine kostenlose Mahlzeit an der Schule genauso wie Sportprojekte an der Ostsee oder Ernährungsstunden im Biologieunterricht. Foto: privat

Rügen ist sich einig: Gesunde Kinder an der Küste brauchen eine kostenlose Mahlzeit an der Schule genauso wie Sportprojekte an der Ostsee oder Ernährungsstunden im Biologieunterricht. Foto: privat

Nur ein wesentliches Element fehle, meint der Schulleiter aus Gingst: eine kostenlose Schulspeisung, die für mehr Bildungsgerechtigkeit sorge und für alle Chancen auf ein gesundes Mittagessen in der Schule ermögliche. Erfolgreiche Beispiele gäbe es nicht nur in Finnland und Schweden, die bereits seit den 1940er Jahren kostenloses Mittagessen anbieten und auf passende Lernerfolge verweisen können.

Uni-Studien belegen, welche Auswirkungen eine kostenlose Mahlzeit auf das Wachstum, die Leistungsfähigkeit und berufliche Chancen von Kindern und Jugendlichen habe. In Deutschland funktioniere das auch schon, denn seit drei Jahren bietet das Land Berlin zusammen mit dem Verband deutscher Schul- und Kitacaterer e. V. (VDSKC) ein kostenloses Essen für die Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 an.

„Genau das brauchen wir in dieser schwierigen Situation“ erklärt Steffen Blumenthal vom Speiseservice Rügen. Er kooperiere mit zahlreichen Schulen und Kindertagesstätten auf Rügen und wünscht sich unbedingt Unterstützung vom Land. „Die Kosten für Energie, Personal und Produkte haben sich unwahrscheinlich erhöht“, meint er und begründet damit die mehrfache Anhebung von Preisen. Eine kostenlose oder vom Land geförderte Schulspeisung würde nicht nur Eltern entlasten, sondern den Spielraum für Speiseanbieter wieder verbessern.

Schulleiter André Farin ist sich mit seinen Kollegen an der Küste einig: Die Landespolitik wird sich mit der Thematik auseinandersetzen und über Parteigrenzen hinweg gute Lösungen für die Kinder finden. Denn auch der nächste Wahlkampf stehe an und brauche geeignete Vorhaben und Versprechen.

Eine Spende für Tiere in Not

Gingster Schüler übergeben Spendenlauf-Scheck an die Tiernotstation in Tilzow

Insel Rügen – Gingster Schüler zeigen erneut ein Herz für Tiere. Die 280 Jungen und Mädchen der Regionalen Schule sammelten in ihrem traditionellen Triathlon „Westrügen-Cross“ Gelder für die Tiernotstation in Tilzow. Dorthin fuhren jetzt die beiden Schülersprecher Neele Nordt und Fynn Venzmer zusammen mit ihrem Schulleiter André Farin, um den 500-Euro-Spendenlaufscheck der Stationsleiterin Daniela Busch zu überreichen.

„Unsere Tiernotstation kann jede Unterstützung gebrauchen“, erklärt sie, denn das Haus bekomme aktuell nur noch von drei Inselgemeinden einen Zuschuss, um die tägliche Arbeit für Hund, Katze und Co. zu leisten. Das sei nicht immer einfach, wenn man allen gefundenen oder abgegebenen Tieren ein gutes Zuhause oder eine Zwischenstation bis zur Vermittlung an neue Besitzer geben möchte.

Eine Schülerspende für die Tilower Tiernotstation. Fynn Venzmer (1. v. l.) und Neele Nordt (1. v. r.) überreichen an Daniela Busch in der Bildmitte den 500-Euro-Scheck im dortigen Katzenwohnzimmer. Foto: privat

Eine Schülerspende für die Tilower Tiernotstation. Fynn Venzmer (1. v. l.) und Neele Nordt (1. v. r.) überreichen an Daniela Busch in der Bildmitte den 500-Euro-Scheck im dortigen Katzenwohnzimmer. Foto: privat

„Dann haben wir uns für den richtigen Spendenort entschieden“, meint Fynn Venzmer in dem Gespräch vor den Katzenwohnzimmern. Dort beschreibt er Daniela Busch und ihrem Mitarbeiter, wie sich die Schüler in ihren Klassen über mögliche Vereine und Projekte mit besonderem Finanzbedarf informieren. In einer Schulabstimmung falle danach ganz demokratisch die Entscheidung für ein Vorhaben, das gemeinschaftlich mit einer Summe unterstützt wird.

Beim Rundgang durch die Einrichtung staunen die Gingster Gäste nicht schlecht. „Es ist schon traurig“, meint Neele Nordt, „wenn man bedenkt, wie viele Katzen einfach so ausgesetzt werden und hier ein neues Frauchen suchen.“ Wie sie würden sich bestimmt noch mehr Mitschüler gern hier einmal umschauen, Tiere bewundern oder der Station helfen. Hilfe sei immer erwünscht, erfuhren sie zudem, egal ob beim täglichen Gassi-Gehen mit den Hunden, der Vermittlung von Tieren über das Facebook-Portal oder in einem Schülerpraktikum.

Gingster Grundschüler als Adventssinger

Pastor Joachim Gerber begrüßt musikalische Grundschule in der Sankt-Jakob-Kirche

Insel Rügen – Endlich! Eine gemeinsame Tradition von Schule und Kirche in Gingst lebte am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien wieder auf. Pastor Joachim Gerber begrüßte in der Sankt-Jakob-Kirche die 150 Jungen und Mädchen aus der Grundschule zu einem gemeinsamen Adventssingen. „Wir freuen uns darüber, dass wir nach einer Wartezeit von zwei Jahren wieder die Tradition aufnehmen dürfen“, sagt Joachim Gerber gleich zu Beginn der Veranstaltung.

Unter der Regie von Nicole Hoppe entstand in der Adventszeit ein buntes Programm aus Gesang, Rezitation und Instrumentalstücken, das nun alle Kinder und Lehrer sowie einige Eltern erlebten. Sie leitet über das Jahr verschiedene Musikprojekte an der Schule und ist sichtbar zufrieden mit der Gemeinschaftsarbeit im Advent: „Aus allen Klassen haben wir Beiträge gesammelt, aufeinander abgestimmt und geprobt“, erklärt sie das gelungene Zusammenspiel der Lieder und Gedichte zum Weihnachtsfest.

Gingster Grundschüler trafen sich am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien zum Adventssingen in der Sankt-Jakob-Kirche ihres Schulortes. Foto: Martina Zabel

Gingster Grundschüler trafen sich am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien zum Adventssingen in der Sankt-Jakob-Kirche ihres Schulortes. Foto: Martina Zabel

Sichtbar stolz ist sie auf die Kinder aus den ersten Klassen, die ein Lied von den finnischen Heinzelmännchen sangen. Das hat sie nämlich von einem Besuch ihrer dort lernenden Tochter mitgebracht und hier mit den Jüngsten des Hauses einstudiert. Großen Applaus bekam auch Thea Hesemann aus der 2b, die trotz der Kirchenkälte auf dem Klavier „Fröhliche Weihnacht überall“ spielte. Und die 4. Klasse kam mit ihrem Gitarre spielenden Lehrer Clemens Oppermann ganz international daher, denn sie begeisterten die Zuschauer mit dem Song „Santa Claus is coming to town.“

Pastor Joachim Gerber, Nicole Hoppe und Dorothee Gerber freuen sich über das Adventssingen mit den Gingster Grundschülern, wie zum Beispiel Lotta Ribitzki, Thea Hesemann und Pauline Brussig (jeweils v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Pastor Joachim Gerber, Nicole Hoppe und Dorothee Gerber freuen sich über das Adventssingen mit den Gingster Grundschülern, wie zum Beispiel Lotta Ribitzki, Thea Hesemann und Pauline Brussig (jeweils v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

„Das war eine stimmungsvolle Musikstunde“, meint Schulleiter André Farin, der zusammen mit seiner Stellvertreterin Martina Zabel und Bürgermeisterin Gerlinde Bieker das Adventssingen der Schule erlebte. Gerade in der weihnachtlich geschmückten Kirche und mit einem herrlichen Orgelspiel von Dorothee Gerber käme die vorweihnachtliche Stimmung zum Tragen. Das gemeinsame Singen altbekannter Weihnachtsliedern präge das Schülerleben in besonderer Weise. Daher werde die Schule Gingst die perfekt abgestimmte Kooperation mit der hiesigen Kirche fortsetzen.

Ein Buch über Rügens erstes Seebad

Neuauflage einer besonderen Chronik erscheint im Herbst 2022

Insel Rügen – „Gefragt nach dem ältesten Seebad auf der Insel Rügen, denken viele an Binz. Warum auch nicht? Das Ostseebad hat spätestens mit dem nach der Wende von 1989 einsetzenden Bauboom nicht nur den ersten Rang im Bereich der Bettenzahlen, sondern bleibt nach wie vor der Ort, den fast jeder Tourist von heute einmal gesehen haben will, wenn er hier gewesen war. Da kann man sich fast nicht vorstellen, dass es vor 200 Jahren im Süden Rügens einen Ort gab, in dem eigentlich der Badetourismus Rügens begonnen hatte, nämlich in Lauterbach-Neuendorf.“

Mit diesen Worten macht der Autor André Farin auf sein neu aufgelegtes Buch „Lauterbach. Rügens ältestes Seebad. Hafenort. Bootsbautradition“ aufmerksam, mit dem er über ein Thema schreibt, das bislang nur nebenbei oder gar nicht bearbeitet oder gar beachtet worden war. Das 100. Jubiläum des Hafenbaus nahm er zum Anlass, um über einen Ort auf Rügen zu schreiben, der auf eine bemerkenswerte Geschichte verweisen kann.

Im Lauterbach-Buch beleuchtet der Autor die Geschichte des ersten Seebades auf Rügen. Repro: privat

Im Lauterbach-Buch beleuchtet der Autor die Geschichte des ersten Seebades auf Rügen. Repro: privat

Auf 96 Seiten gibt er im vorliegenden Buch einen Überblick über die Entwicklung des Seebades von einem reinen Badeort, angelegt und stets gefördert vom Fürsten Wilhelm Malte zu Putbus, bis zu dem bekannten Hafen, der an der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert an dem Platz entstand, wo zunächst nur eine fürstliche Landungsbrücke existierte. Der Enkel des Fürsten, Wilhelm zu Putbus trat 1901 als Bauherr des Hafens in Erscheinung und setzte die Tradition seines Großvaters als Investor in der eigenen Herrschaft fort.

Die Veröffentlichung gewährt Einblicke in das Leben von Menschen, die in und mit dem Hafen ihre Existenz aufbauen konnten und erzählt beispielhaft von einigen Fischern, Schiffern und Bootsbauern. Da dürfen natürlich auch Menschen, die wegen ihres Auftretens, ihres ständigen Engagements für andere und ihrer speziellen Eigenheiten zu Originalen geworden sind, nicht fehlen. Auch die Jahre nach 1989 und derzeitige Vorhaben fehlen in der Publikation nicht. Die sich durch das Buch ziehende Chronik gibt einen geschichtlichen Überblick über Lauterbachs Entwicklung von 1809 bis 2002.

Hervorzuheben sind die im Buch enthaltenen Kindheitserinnerungen der geborenen Lauterbacherin Marlene Lübbe, deren Vater vor dem 2. Weltkrieg die dortige Fischkonservenfabrik leitete. Vor allem die 1930-er Jahre sind Gegenstand ihres Berichtes, der mit wertvollen Bildern aus dieser Zeit sehr anschaulich einen Ausschnitt aus der Geschichte des Hafenortes gibt. Ähnlich wie alle anderen schwarz-weißen Fotos, die größtenteils zum ersten Mal mit dieser Publikation veröffentlicht werden.

Die historische Ansicht aus den 1830er Jahren zeigt das Badehaus Goor und die fürstliche Landungsbrücke in Lauterbach. Repro: André Farin

Die historische Ansicht aus den 1830er Jahren zeigt das Badehaus Goor und die fürstliche Landungsbrücke in Lauterbach. Repro: André Farin

André Farin, 1970 auf Rügen geboren, wuchs in Wreechen und Putbus auf, studierte von 1990 bis 1995 Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität Rostock. Nach seinem Referendariat arbeitet er seit 1997 im Schuldienst der Insel. An der Gingster Schule entwickelte der „Lehrer des Jahres 2013“ zusammen mit Schülern einen Rügenführer für Kinder und leitete über Jahre den Schülerzeitungs-Kurs „Die Gingster Welle“.

Er beschäftigte sich mit der Geschichte von Rügen und veröffentlichte eine Biografie über den Ortsgründer Wilhelm Malte Fürst zu Putbus. Für den im Eigenverlag herausgegebenen Band „Schaurig-schönes Rügen“ schrieb er in 30 Geschichten über historische Themen aus 500 Jahren Rügengeschichte. In seinem Werk „In Schmierstiefeln weit weg von der Zivilisation“ untersucht er Otto von Bismarcks Besuche auf der Insel Rügen. Sein aktuelles Buch „Zur Sommerfrische an die Ostseeküste“ beleuchtet die Geschichte der Seebäder auf Rügen und Hiddensee in der Zeit von 1815 und 1915.