Klosterregister und Klosterbuch für Pommern

Arbeitsstelle in Greifswald nimmt Arbeit auf

Greifswald – In dem neuen Klosterregister und Klosterbuch für Pommern sollen Klöster, Stifte, Konvente sowie weitere religiöse Institutionen im historischen Pommern, also beiderseits der Oder, von den Anfängen im 11. Jahrhundert bis zur Aufhebung im Zuge der Reformation nachgezeichnet und wissenschaftlich aufbereitet werden. Hierzu wird neben der bereits bestehenden Dienst- und Arbeitsstelle in Kiel eine Arbeitsstelle in Greifswald eingerichtet.

Das Forschungs- und Vermittlungsvorhaben „Klosterregister und Klosterbuch für Pommern“ ist auf sieben Jahre angelegt und soll als Kooperationsprojekt des Lehrstuhls für Regionalgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Historischen Kommission für Pommern, der Universität Greifswald, dem Staatsarchiv Szczecin/Stettin, dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und weiteren Partnern aus dem Ostseeraum umgesetzt werden. Hierzu zählen Forschungseinrichtungen in Polen, Dänemark und Schweden.

„Die Entstehung und Entwicklung der Klöster ist nur als europäisches Phänomen zu verstehen. Die überregionale Zusammenarbeit mit Ankerpunkten in Greifswald, Kiel und Stettin/ Szczecin steht genau dafür“, betonte Kulturministerin Bettina Martin. „Mit dem Klosterbuch für Pommern wird es nicht nur ein Geschichtskompendium für den östlichen Landesteil geben, sondern auch ein Werk, das zwei direkte Nachbarn im Ostseeraum – Polen und Deutschland – verbindet. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung soll die Klostergeschichte auch kulturtouristisch aufbereitet werden und eine breitere Zielgruppe ansprechen. Das freut mich sehr.“

„Ich freue mich sehr, dass nach der Erarbeitung des Mecklenburgischen Klosterbuchs auch endlich das Pommersche Klosterbuch entstehen wird. Damit wird ein besonderer Blick auf die Klostergeschichte gelenkt, die auch für viele ein besonderer Anziehungspunkt ist“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann. „Das Projekt ist ein Aushängeschild für die deutsch-polnische Geschichtsforschung. Deshalb ist es auch zu Recht mit 100.000 Euro eine der größten Einzelförderungen aus dem Vorpommern-Fonds. Das ist gut angelegtes Geld zur Stärkung der regionalen Identität. Ich danke explizit Prof. Porada für diese so wertvolle Initiative.“

„Mit dem Klosterregister und Klosterbuch für Pommern wird eine bisher nicht da gewesene, umfassende Retrospektive zur Geschichte des mittelalterlichen Klosterwesens in Pommern entstehen“, sagte Projektleiter Prof. Dr. Oliver Auge. „Das Endprodukt wird verdeutlichen, wie stark und nachhaltig Pommern mit seinen Nachbarn entlang der Ostseeküste vernetzt war. Noch mehr wird die europäische Dimension der pommerschen Geschichte klarwerden, wenn man an die Beziehungen der Landesklöster und ihrer Insassen bis nach Rom, Paris, Bologna und darüber hinaus denkt. Ein so ambitioniertes mehrjähriges Projekt kann nicht allein geschultert werden, und so sind wir unseren vielen jetzigen und künftigen Kooperationspartnern im In- und Ausland auf Seiten der Wissenschaft, Museen, Archive, Denkmalpflege sowie kompetenter Laienforschung ebenso dankbar wie den generösen und verlässlichen Förderern. Mit dem Klosterbuch werden wir ein Standardwerk vorlegen, von dem die Wissenschaft dauerhaft profitieren wird, das aber auch unsere dritte akademische Mission erfüllen wird: den nachhaltigen Wissenstransfer in die Gesellschaft, zumal wir nicht nur an ein klassisches Buch denken, sondern auch an die weitreichende Vermittlung über neue Medien.

„Das Projekt leistet einen großen Beitrag zur Vertiefung der Kenntnis der pommerschen Geschichte. Es ist zugleich ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen“, betonte Prof. Dr. Paweł Gut, Leiter des Staatsarchivs Stettin/Szczecin, Inhaber des Lehrstuhls für Archivwissenschaft und Regionalgeschichte der Universität Szczecin/Stettin und Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes polnischer Archivare.

„Seit ihrer Gründung vor 110 Jahren hat die Historische Kommission für Pommern zahlreiche Großvorhaben im Bereich der Landesgeschichte angeregt und umgesetzt“, so Prof. Dr. Haik Thomas Porada, Vorsitzender der Historischen Kommission für Pommern. „Das Pommersche Klosterbuch ist dabei seit dem Mauerfall das mit Abstand aufwendigste Projekt, dessen Umsetzung unter Leitung unseres Mitglieds Prof. Dr. Oliver Auge nur dank der Kooperation mit unseren polnischen Partnern möglich ist. Der Staatskanzlei und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur danken wir für die künftige Unterstützung über das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege sowie die große Hilfe bei der anspruchsvollen Einwerbung der Finanzierung. Neben dem Land und dem Bund hat sich hier vor allem auch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung engagiert. Auf Anregung mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung wird es außerdem einen gedruckten Kulturtouristischen Führer zu den Klöstern sowie eine moderne und nutzerfreundliche Internetseite mit interaktiver Karte für das gesamte Bearbeitungsgebiet geben, was uns noch weitere Vermittlungswege eröffnet.“

„Im Projektteil, der in Kooperation von Universitätsarchiv Greifswald und Staatsarchiv Stettin/Archiwum Państwowe w Szczecinie realisiert wird, werden wir die ausführlichen Beschreibungen (Regesten) von etwa 7.000 Urkunden aus pommerschen Klöstern digital für die Forschung verfügbar machen – und zwar nicht nur als Bild, sondern auch als durchsuchbaren Volltext“, erläuterte Dr. Dirk Alvermann, Leiter des Universitätsarchivs Greifswald. „Ein so leicht zu handhabendes digitales „Nachschlagewerk“ zu den pommerschen Klosterurkunden vom 12. bis zum 16. Jahrhundert gab es bisher nicht. Es wird den Bearbeitern des Pommerschen Klosterbuches gute Dienste bei der Quellenrecherche leisten.“

Nachdem 2016 das Mecklenburgische Klosterbuch erschienen ist, soll nunmehr das Projekt für den östlichen Landesteil umgesetzt werden. Vorbilder sind die Klosterbücher, die in den vergangenen Jahren z. B. Westfalen, Brandenburg und zuletzt für Schleswig-Holstein und Hamburg (ebenfalls unter der Leitung von Prof. Dr. Auge) im interdisziplinären Zusammenwirken zwischen der Archäologie, der Architektur- und Kunstgeschichte, der Kirchen- und Landesgeschichte sowie der Historischen Geographie erarbeitet wurden.

Das Forschungs- und Vermittlungsvorhaben wird durch Bund, Land und durch Drittmittel finanziert. Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich mit 100.000 Euro aus dem Vorpommernfonds an dem Projekt. Ab 2022 stellt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 50.000 Euro als anteiligen Zuschuss der Druckkosten für die Publikationen zur Verfügung.

Sanierungsarbeiten am Schloss Güstrow

Güstrow – Während in den vergangenen Wochen von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt das Dach des Güstrower Residenzschlosses eine aufwändige Schadstoffsanierung erhielt, hat nun mit der Sanierung der Außenhülle der weithin sichtbare Teil der Bauarbeiten begonnen. Dank bedruckter Gerüstplanen soll die Außenansicht während der mehrjährigen Bauarbeiten erhalten bleiben.

Seit Jahresbeginn haben an der Fassade des Westflügels die Gerüstbauarbeiten begonnen. Das Gerüst für den Turm auf dem Westflügel stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da dieses über den Dachfirst mit dem Gerüst im Schlosshof verbunden und hochgradig belastbar ausgeführt sein wird; an dieser Stelle wird das Gerüst dann eine Höhe von rd. 36,0 Metern aufweisen.

Am Nordflügel des Schlosses wird darüber hinaus ein Schutzdach errichtet, damit ein witterungsabhängiges Bauen bei schlechten Wetterverhältnissen möglich wird. Für den Transport großer Lasten wird im Februar im Schlosshof ein Turmdrehkran gestellt, der mit einer Ausladung von 55 Metern dann alle Baustellen am Schloss bedienen kann. Mit der Fertigstellung der Gerüste werden dann die mehrjährigen Bauarbeiten an den Dächern, den Fassaden und Fenstern beginnen.

Reinhard Meyer: „Grundlegende Sanierungen brauchen ihre Zeit, deshalb stehen Güstrow lange Baumaßnahmen bevor. Wir haben uns daher entschlossen, das eingerüstete Schloss während der Bauzeit optisch aufzuwerten und die Gerüstplanen der Außenfassaden des West- und Südflügels mit Schlossansichten zu bedrucken. So muss während der Bauzeit nicht ganz auf die Ansicht der Schlossfassade verzichtet werden.“

Die Baumaßnahme des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Schwerin wird voraussichtlich im Jahr 2023 beendet werden. Zusammen mit der Europäischen Union investiert das Land rund 28 Mio. Euro in die Sanierung.

Historisches Feldsteinpflaster

Kleine Sensation: Historisches Feldsteinpflaster an der Altan-Mauer am Schloss Güstrow gefunden

Güstrow – Im Zuge der Sanierung von Schloss Güstrow ist bei Erdarbeiten eine bislang unbekannte Pflasterung entdeckt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte der Fund auf die Zeit kurz nach dem dreißigjährigen Krieg zurückgehen.

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamtes Schwerin (SBL Schwerin) saniert derzeit den Altan und die historischen Mauern am Schloss Güstrow. Dabei wurden – unter archäologischer Begleitung – südlich des Torhauses Erdarbeiten durchgeführt und auf etwa 3,5 Meter unter dem Straßenniveau eine bislang unbekannte Pflasterung gefunden. Die Pflasterung erstreckt sich weiter nach Osten offenbar bis zur Mauer und könnte mit dieser einen baulichen Zusammenhang bilden. Die freigelegte Fläche ist sorgfältig mit kleinen Feldsteinen gepflastert, die seitlichen Abwasserrinnen sind auf großen Steinen angelegt.

Erste bauhistorische Erkenntnisse des zuständigen Bauforschers deuten darauf hin, dass der Mauerabschnitt und somit auch die Pflasterung spätestens zusammen mit dem Torhaus entstanden und somit zeitlich der Epoche der Renaissance zuzuordnen sind.

Aus Sicht der Landesdenkmalpflege handelt es sich um einen herausragenden bauhistorischen Befund, der in besonderem Maße dem Verständnis der Residenzgeschichte Güstrows dient. Die aufgefundenen Strukturen weisen auf die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, von dem baulich vergleichsweise wenige Zeugnisse erhalten sind. Dabei ist diese Epoche für die Herausbildung der gesellschaftlichen Verhältnisse über lange Zeit und das Verständnis der landesherrlichen Residenzen in Mecklenburg von zentraler Bedeutung.

Finanzminister Reinhard Meyer: „Das ist schon eine kleine Sensation. Wir werden jetzt dafür sorgen, dass die baulichen Strukturen möglichst unversehrt erhalten bleiben und wissenschaftlich dokumentiert werden. Mir ist aber auch wichtig, dass wir diese Spuren der Geschichte öffentlich erlebbar machen. Hierfür habe ich den SBL Schwerin gebeten, ein baufachliches Konzept zum Umgang mit dem bedeutenden Fund zu erarbeiten.“

Geschlossen

Schwerin – Die landeseigenen Schlösser und Museen werden ab kommendem Montag geschlossen. 

 „Wir sind jetzt wieder in einer kritischen Phase der Pandemie. Es ist jetzt wichtig, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Daher haben wir im Kabinett beschlossen, die Museen wieder zu schließen.  Wir müssen jetzt alle Anstrengungen unternehmen, um die zweite Welle zu brechen.“, so Finanzminister Reinhard Meyer.

Das Staatliche Museum Schwerin, das Schlossmuseum in Schwerin sowie die Schlösser Bothmer, Granitz, Güstrow, Hohenzieritz, Ludwigslust und Mirow bleiben ab kommendem Montag zunächst bis Ende November geschlossen. Die Außenbereiche der Schlösser sowie die Gärten und Parks bleiben weiter geöffnet. Allerdings gilt auch hier, dass die geltenden Hygienemaßnahmen einzuhalten sind.  

Übergabe der Metallagaven auf Schloss Bothmer

Prof. Schneider von der Stiftung Schloss Bothmer; Schlossermeister Birger Radsack; Finanzminister Reinhard Meyer; Dr. Pirko Zinnow, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten MV (v.l.n.r.)

Prof. Schneider von der Stiftung Schloss Bothmer; Schlossermeister Birger Radsack; Finanzminister Reinhard Meyer; Dr. Pirko Zinnow, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten MV

Klütz – Heute haben Finanzminister Meyer und Prof. Schneider von der Stiftung Schloss Bothmer gemeinsam die Metallagaven auf der Schlosstreppe von Schloss Bothmer übergeben. Damit kehren zwei Schmuckelemente zurück, die lange Zeit verschwunden waren.

Historisch sind die Metallagaven nicht Bestandteil der barocken Architektur des Schlosses, zumal die erstmalige botanische Beschreibung dieser Pflanze erst 1753 durch den Botaniker Carl von Linné erfolgte. Nach jetzigem Kenntnisstand gehören die Agaven am „Corps de Logis“, dem Wohn- und Haupttrakt des Schlosses, in die Phase einer ambitionierten Umgestaltung von Schloss und Park, vermutlich zwischen ca.1850 und ca. 1870.

Ein Foto aus dem Jahre 1905 zeigt, dass die Vasen ursprünglich mit Agavenpflanzen aus Metall verziert waren. Nach dieser Vorlage hat Schmiedemeister Birger Radsack aus Gadebusch in den vergangenen Monaten den immergrünen Schmuck neu gefertigt.

„Ab jetzt können sich die Besucherinnen und Besucher des Schlosses über die Komplettierung des Treppenschmuckes freuen. Mein Dank gilt der Stiftung Schloss Bothmer, die die Finanzierung der Wiederherstellung der Agaven übernahm. Besonderer Dank gilt der Schmiede Radsack aus Gadebusch, die mit den Rekonstruktionsarbeiten betraut war und hier ihr besonderes handwerkliches Können unter Beweis gestellt hat“, so Finanzminister Reinhard Meyer. Seit seiner Wiederöffnung im Jahre 2015 hat sich Schloss Bothmer zu einem wahren Besuchermagneten entwickelt und konnte dadurch einen bedeutenden Beitrag zur touristischen Belebung der Stadt Klütz sowie der ganzen Region leisten.

Reichsbahnaus­besserungswerk Malchin

Malchin – In Malchin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) soll die Industriebrache auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnaus­besserungswerkes Malchin (RAW Malchin) zu einem Gewerbegebiet revitalisiert werden. „Seit mehr als 20 Jahren ist die Gewerbefläche im alten Industriegebiet von Malchin ungenutzt. Mit dem nun geplanten Vorhaben kann die zu erschließende Fläche zielgerichtet ausgebaut werden. Die Voraussetzungen für die Ansiedlung beziehungsweise auch Erweiterung von Unternehmen werden geschaffen. Neue zusätzliche Arbeitsplätze können in der Region entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch in Malchin.

Das RAW Malchin war von ca. 1890 bis 1994 vorrangig zur Instandsetzung von Waggons der Deutschen Reichsbahn an der Bahnstrecke Lübeck-Stettin in Betrieb. Die Größe des Gesamtareals beträgt circa 57.000 Quadratmeter. „Für das Vorhaben sind unter anderem die Beräumung und Erschließung des Geländes, die Altlasten­beseitigung sowie der Bau einer Erschließungsstraße in Asphaltbauweise (Länge ca. 450 m, Breite ca. 6,50 m) vorgesehen. Mit der Maßnahme wird die wirtschaftsnahe Infrastruktur weiter ausgebaut und die Entwicklung der regionalen Wirtschaft weiter gestärkt“, so Glawe weiter. Es ist geplant, mit der Baumaßnahme Anfang des Jahres 2021 zu beginnen.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat an die Stadt Malchin einen Zuwendungs­bescheid übergeben. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von rund 2,04 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Durch das Wirtschaftsministerium wurden der Stadt Malchin seit 1990 für wirtschaftsnahe Infrastruktur­maßnahmen Fördermittel in Höhe von rund 15,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit wurden Gesamtausgaben für Vorhaben in Höhe von rund 20,3 Millionen Euro (inklusive des aktuellen Vorhabens für die Erschließung des RAW-Geländes) ausgelöst. Zu den geförderten Maßnahmen zählen die Erweiterung Wasserwander­rastplatz „Köster´s Eck“; das Industriegebiet Hafenstraße; das Gewerbegebiet „Mühlenfeld“, die Wiedernutzbar­machung Industriegebiet Malchin; die Nassbaggerung Peenekanal, der Hafen Malchin; der Um- und Ausbau des Hafens Salem sowie der Ausbau der Fabrikstraße.

Denkmalpreise 2020 verliehen

Wolgast – Bei der landesweiten Festveranstaltung am Tag des offenen Denkmals® in der Stadtbibliothek Wolgast hat Kulturministerin Bettina Martin die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Der Tag des offenen Denkmals® steht in diesem Jahr unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“. Aufgrund der Corona-Pandemie und der aktuellen Regelungen fand die Festveranstaltung in diesem Jahr als geschlossene Veranstaltung statt.

Die Fachgruppe Archäologie Schwerin/Ludwigslust unter Leitung von Ramona Ramsenthaler hat den „Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2020“ für ihr langjähriges Wirken im Bereich der Bodendenkmalpflege erhalten. Bereits seit 1970 engagiert sich die Fachgruppe, insbesondere bei der Erfassung von Bodendenkmalen und der Einrichtung eines archäologischen Wanderpfades.

„Die Fachgruppe versteht archäologische Denkmale seit jeher als Chance, setzt sich für deren Erhalt ein und fördert die Erinnerung“, lobte Kulturministerin Bettina Martin. „Mit ihrem Wirken vertritt sie den Denkmalpflegegedanken hervorragend in der Öffentlichkeit.“ Der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Das Hansa-Gymnasium Stralsund wurde mit dem „Denk mal! Preis für Kinder und Jugendliche 2020“ ausgezeichnet. Unter dem Titel „ERBE GELEBT– Zu Hause im Welterbe“ hat die Schule den Landesbeitrag Mecklenburg-Vorpommerns zum European Cultural Heritage Year 2018 erarbeitet. Im Folgejahr setzte sie ihre vielfältigen Projekte unter dem Motto „BOCK AUF BAROCK“ fort.

„Die Schülerinnen und Schüler haben dabei nicht nur ihre Heimatstadt neu entdeckt. Sie haben wesentlich zur Vermittlung des Denkmalpflegegedankens in der Öffentlichkeit beigetragen und gezeigt, warum es wichtig ist, unser kulturelles Erbe zu bewahren“, würdigte Ministerin Martin. „Die Projekte sind zudem gute Beispiele dafür, wie es gelingen kann, junge Menschen in die Denkmalpflege einzubinden.“ Der „Denk mal! Preis für Kinder und Jugendliche“ ist mit 700 Euro dotiert.

Die „Lobende Erwähnung 2020“ und ein Preisgeld von 300 Euro hat Björn Dauterstedt für die vorbildliche Leistung zur Rettung der Sockelgeschossholländerwindmühle in Ruchow erhalten. Er hat nicht nur die Mühle von 1888 in ihrer äußeren Gestalt instandgesetzt, sondern auch im Innern konnte die ursprüngliche technische Ausstattung umfänglich erhalten werden, was in Mecklenburg-Vorpommern eine Seltenheit darstellt.

Ministerin Martin dankte allen Preisträgern für ihr großes Engagement und betonte die hohe Bedeutung dieses Ehrenamts für den Erhalt des kulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern.

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals® findet an diesem Sonntag erstmals digital statt. Türen und Tore vieler Denkmale bleiben wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung in Deutschland. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Ziel ist es, große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege zu schaffen.

Tag des offenen Denkmals

Einblicke in die Baumaßnahmen am Schloss Griebenow

Süderholz – Zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ hat sich Wirtschaftsminister Harry Glawe am Sonntag über den Stand der Sanierungsarbeiten am Schloss Griebenow (Gemeinde Süderholz, Landkreis Vorpommern-Rügen) informiert. Der Tag steht unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ und stellt das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus.

„Die Schlossanlage Griebenow gilt als architektonische Meisterleistung von hohem kulturhistorischem Wert. Sie zählt zu den schönsten Anlagen Vorpommerns. Mit hohem Engagement arbeiten die Akteure vor Ort daran, dass das Schloss bald wieder im neuen Glanz erstrahlt und dann für Besucher zugänglich sein wird“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Das Griebenower Schloss wurde 1709 errichtet und gilt als eines der größten nichtköniglichen Schlösser der spätkarolinischen Zeit. Es zählt zu den bedeutendsten baulichen Zeugnissen der schwedischen Zeit im Norden Deutschlands. Seit 2003 ist der Verein „Barockschloss zu Griebenow e. V.“ Eigentümer, Besitzer und Betreiber der Anlage. Seit einigen Jahren wird in der Anlage ein umfangreiches kulturelles Programm angeboten, unter anderem Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und Vorträge.

Derzeit werden am Schloss umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Unter anderem errichtet die Gemeinde Süderholz gemeinsam mit dem Verein ein touristisches Zentrum mit Touristinformation und Ausstellungsräumen errichtet. Weiterhin soll eine Schutz- und Wartehütte mit Rast- und Fitness-Spielplatz entstehen. Zudem sind zahlreiche Sanierungsarbeiten beispielsweise an der Fassade und der Außentreppe notwendig.

„Das Schloss Griebenow und die idyllische Parkanlage sind bereits jetzt beliebte Anlaufstelle für Besucher aus nahen und fernen Regionen. Nach Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen wird das historische, baukulturelle und touristische Angebot noch breiter aufgestellt sein“, sagte Glawe.

Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von derzeit rund 3,45 Millionen Euro bei kalkulierten Gesamtausgaben in Höhe von 3,84 Millionen Euro. Das Innenministerium gibt zur Verstärkung der Eigenmittel rund 263.100 EUR dazu.

Der „Tag des offenen Denkmals“ findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Über 8.000 historische Stätten öffnen jährlich kostenfrei beim Tag des offenen Denkmals für Besucher ihre Türen.

Tag des offenen Denkmals

Freier Eintritt in Schlösser und Museen des Landes

Schwerin – Am kommenden Sonntag ist wieder Tag des offenen Denkmals. Und wie in den Vorjahren beteiligen sich auch die Einrichtungen der Staatlichen Schlösser Gärten und Kunstsammlungen.

So öffnen das Schlossmuseum Schwerin, die Schlösser Bothmer, Granitz, Hohenzieritz, Ludwigslust und Mirow sowie das Staatliche Museum Schwerin Türen und Tore. Die Gäste haben an diesem Tag freien Eintritt in die musealen Räume.

„Wie sehr Kunst und Kultur fehlen“, so der für die landeseigenen Schlösser und Gärten zuständige Minister Reinhard Meyer, „haben wir in der Zeit des Lockdowns schmerzhaft zu spüren bekommen. Umso mehr freut es mich, dass wir zum Tag des offenen Denkmals wieder alle unsere Einrichtungen öffnen können. Auch wenn wir noch mit Einschränkungen leben müssen.“

Aufgrund der Corona-Pandemie werden keine Sonderführungen und Aktionen angeboten. Zudem muss bei hohem Besucherandrang zwischenzeitlich mit Wartezeiten gerechnet werden, da sich nur eine begrenzte Anzahl an Personen gleichzeitig in den Schlossräumen aufhalten darf.

Besondere Entdeckungen können Gäste trotzdem machen. So lädt auf Schloss Bothmer zusätzlich die 30. landesweite Kunstschau des Künstlerbundes ein. Unter dem Motto „RESPICE FINEM – play, stop, rewind“ beschäftigen sich die Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern und England sowohl mit philosophischen Fragestellungen von (Über-)Leben und Tod, Endlichkeit und ewigem Leben, als auch mit alltäglichen Herausforderungen im Umgang mit der Natur.

Lebendige Natur und Gartenkunst können Besucherinnen und Besucher bei Spaziergängen in den denkmalgeschützten Parks und Gärten genießen. Aber auch virtuelle Rundgänge durch ausgewählte Schlossräume und 360°-Blicke in die Gärten und Parks sind rund um die Uhr möglich. Mit ein paar einfachen Klicks auf www.mv-schloesser.de lassen sich die Touren starten und je nach Schlossensemble verschiedene Rundgänge besuchen.

Bundesweit findet der Tag des offenen Denkmals 2020 zum ersten Mal digital statt. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/

Wasserschloss Quilow eröffnet

Groß Polzin – Die Sanierung des Wasserschlosses Quilow, einer der wenigen erhaltenen Renaissance-Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern, ist weitgehend abgeschlossen. Der Förderverein Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern e.V. verwandelte das brachliegende Gebäude in ein Juwel am Naturpark Flusslandschaft Peenetal mit touristischer Basisstation und Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen.

Nach drei Jahren Restaurierung ist heute das Wasserschloss Quilow in Anwesenheit von Wirtschaftsminister Harry Glawe, dem Vorsitzenden der Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern Tilo Braune, LGE-Geschäftsführer Robert Erdmann und vielen Förderern und Freunden feierlich eröffnet worden.

„Dank der umfangreichen Unterstützung vieler Engagierter ist es gelungen, das geschichtsträchtige Kulturerbe in Quilow zu erhalten. Das Wasserschloss Quilow ist eines der Schlösser unseres Landes, das öffentlich zugänglich ist und als Ganzes zu sehen sein wird. So entsteht für die Region ein attraktiver Anlaufpunkt für Tourismus und Kultur“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe während der Feierstunde.

„Ich freue mich sehr, jetzt mit allen Gästen an diesem Ort zu stehen und zu sehen, wie sich das Schloss mit Leben füllt“, bekennt Uwe-Moritz Eichler, Vorsitzender des Fördervereins Stiftung Kulturerbe, der sich gemeinsam mit Dirk Lagall seit vielen Jahren mit großem Engagement der Wiederbelebung des Anwesens widmet.

Nach ihren Ideen wird das Schloss als eine kulturelle und touristische Basisstation zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Einheimische, Urlauber, Tagesgäste und touristische Dienstleister in der Peenetal-Region. Mit Kunst, Kultur, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und vielem mehr möchten die Betreiber den fast verlorenen geglaubten Mauern wieder Leben einhauchen und damit nicht nur für Gäste, sondern auch für die Bewohner der Gemeinde Groß Polzin und der umliegenden Gemeinden einen einladenden Ort bieten.

Für Besucher geöffnet ist bereits das Ausflugslokal, jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 18 Uhr. Die Touristeninformation und eine Ausstellung zu 450 Jahre Gutswirtschaft in Quilow, welche Einblicke in die Dienstpflichten der Gutswirtschaft gibt, soll im Herbst eröffnet werden. „Wir haben nie den Anspruch fertig zu sein“, so Dirk Lagall, „vielmehr möchten wir das Haus ständig weiter entwickeln und neue Ideen mit Nachbarn, Laien oder bekannten Künstlern erarbeiten. Gastfreundschaft wird bei uns groß geschrieben.“

Das 1575 errichtete Wasserschloss Quilow befindet sich seit 2007 im Besitz der Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern. Der Förderverein der Stiftung Kulturerbe begann 2012 mit der Konzeption und den Planungen, um das vom Verfall bedrohte Schloss im Sinne der „gläsernen Denkmalpflege“ für die Nachwelt zu erhalten und für die Gegenwart zu öffnen. „Wir haben den gesamten Prozess unterstützt, weil wir von dem Nutzungskonzept, das kulturelles Erbe bewahrt und in der Gegenwart neu erlebbar macht, wie auch von dem Engagement des Fördervereins überzeugt waren“, erzählt Robert Erdmann, Geschäftsführer der LGE-Mecklenburg-Vorpommern GmbH. Die LGE übernahm das Fördermittel- und Finanzierungsmanagement, die Vergabeverfahren und die Projektsteuerung. Im Jahr 2017 begannen die Bauarbeiten.

Während der rund 4,9 Millionen Euro teuren Sanierung wurde das über 440 Jahre alte Schloss zu einem öffentlich zugänglichen, multifunktionalen Haus umgerüstet. Dies erforderte eine barrierefreie Erschließung über den Haupteingang, eine Modernisierung des gesamten Innenbereiches und der Außenhülle. Die künftige Touristeninformation und ein Café mit Küche und Sanitäranlagen befinden sich nun im Erdgeschoss.

Die beiden oberen Etagen wurden zu Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen mit Sanitäranlagen hergerichtet. Instandgesetzt wurden auch der Festsaal unter dem Dach, der Flur mit den historischen Wandmalereien und der historische Treppenturm. An der Fassade gab es umfangreiche Ausbesserungsmaßnahmen, die Putze aus verschiedenen Jahrhunderten wurde erhalten und gesichert. Schließlich sind auch Fenster, Türen, Dach und die alten Dielenfußböden im Bestand gesichert und da, wo es möglich war, aufgearbeitet worden. Eine besondere Herausforderung: die Behebung der substanziellen statischen Schädigung sowie der Um- und Rückbau der vorhandenen Stahlkonstruktion. Noch in Arbeit ist die Sanierung der Oberflächen der Innenwände im Obergeschoss, die abhängig von Förderungen in den nächsten Jahren sukzessive fertiggestellt werden sollen.

„Die historische Bausubstanz zu bewahren und mit neuem Leben zu füllen, gelingt in Quilow in beispielgebender Weise. Das Wasserschloss als Begegnungsstätte von Historie, Kultur und Gastronomie zu entwickeln, stärkt die Region touristisch und wirtschaftlich“, sagte Glawe.

Für die Restaurierung werden vom Wirtschaftsministerium Mittel in Höhe rund 3,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Den Eigenanteil von ca. 490.000 Euro konnte der Förderverein Stiftung Kulturerbe mithilfe mehrerer weiterer Fördermittelgeber und Freunde aufbringen, darunter die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Sparkassen-Stiftung Vorpommern-Greifswald, der Verein zur Kunst- und Kulturförderung in den Neuen Ländern e.V, der Bundesverband für Feuchte & Altbausanierung sowie zahlreiche private Spender.

Förderung für schloss bröllin e.V.

Uecker-Randow – Kulturministerin Bettina Martin hat am Freitag einen Fördermittelbescheid in Höhe von 225.000 Euro für das Projekt „Kulturland Uecker-Randow verbindet“ an den Verein schloss bröllin e.V. übergeben. Die Förderung findet im Rahmen des Programms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ statt, das von der Kulturstiftung des Bundes aufgelegt worden ist. Im vergangenen Jahr hatte der Verein schloss bröllin den Zuschlag erhalten für die Förderung im Rahmen des bundesweiten TRAFO – Programms.

Er erhält damit 1,25 Mio. Euro für einen Zeitraum von 2020 bis 2024. Die Landesregierung beteiligt sich mit 225.000 Euro an diesem Projekt, das die kulturelle Vernetzung und die Entwicklung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum in den Mittelpunkt stellt. Auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung beteiligen sich.

„Kunst öffnet Türen und führt Menschen zusammen, die sonst im Alltag nur selten miteinander zu tun haben. Der Verein schloss bröllin e.V. macht schon viele Jahre hervorragende Kultur- und Vernetzungsarbeit für die Region. Schloss Bröllin bringt Kunst und Kultur in die Nachbarschaft und bindet sie in die Projekte mit ein. Gerade im ländlichen Raum kann Kultur eine wichtige verbindende Rolle einnehmen. Dass die Kooperationspartner vor Ort diese Kultur- und Vernetzungsarbeit für die Region weiter ausbauen können, dafür steht die Teilnahme an TRAFO und das untersetzen wir aus voller Überzeugung durch unsere Kulturförderung des Landes“, sagte Martin.

Der Verein schloss bröllin wurde im Jahr 1992 gegründet. Er bietet in der alten Gutsanlage nicht nur zahlreiche Proben- und Seminarräume an, sondern ist aktiv an Kunstproduktionen beteiligt, betreibt kulturelle Jugendarbeit und sorgt künftig für die regionale Vernetzung der Kulturszene im südlichen Vorpommern. In den vergangenen Jahren sind auf Schloss Bröllin mehr als 500 Tanz-, Theater- und Performanceprojekte entstanden.

„Schloss Bröllin ist schon heute einer der kulturellen Anker der Region“, sagte Martin. „Mit dieser Förderung wird der Verein seine wichtige Arbeit, den Zusammenhalt in der Region zu stärken, weiter ausbauen können.“

Nächste Etappe Westflügel

Es geht weiter voran beim Schloss Ludwigslust

Ludwigslust – Das Schloss Ludwigslust ist eine Dauerbaustelle: Seit 1992 saniert das Land schrittweise den Barockbau in der Lindenstadt. Bis Ende vergangenen Jahres wurden fast 25 Mio. Euro in das Residenzschloss investiert. Und es geht weiter voran: Nach dem die Restaurierungsarbeiten im Ostflügel weitgehend abgeschlossen sind, geht es jetzt im Westflügel weiter.

Nachdem im Frühjahr der Großteil der Bauvorbereitung u.a mit der Erstellung der Denkmalpflegerischen Zielstellung und grundlegenden Bestandsuntersuchungen abgeschlossen wurde, haben jetzt die Rohbauer und Zimmerer den Westflügel bezogen. Bis Mitte des Jahres 2023 soll die Restaurierung der Innenräume und Treppenhäuser einschließlich der Fenster abgeschlossen sein. Das Land rechnet zurzeit mit Baukosten von rund 16,5 Mio. Euro, zum Teil erhält das Land hierfür auch Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER II).

Parallel zu den Handwerksarbeiten wird bereits an der Ausstellungsgestaltung gearbeitet. Bis 2024 sollen die Ausstellungsflächen fertiggestellt werden.

Finanzminister Reinhard Meyer informierte sich heute persönlich über den Baufortschritt: „Nach dem Ostflügel und der Sanierung des Schlossgartens gehen wir jetzt die nächste Etappe an: Die Sanierung des Westflügels. Bis 2024 behält Schloss Ludwiglust damit den Titel der wohl schönsten Baustelle des Landes. Gerade vor Hintergrund der Einschränkungen durch das Coronavirus, bin ich sehr froh, dass abgesehen von kleineren Lieferverzögerungen die Restaurierungsarbeiten gut vorangehen. Das ist in historischen Gebäuden keine Selbstverständlichkeit.“

Sanierung und Erweiterung des Papenhofes

Barth – In Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist heute feierlich der offizielle Baubeginn für die Sanierung und die Erweiterung des Papenhofes begangen worden. „Der Papenhof wird zu einem Kulturforum mit musealer Nutzung um- und ausgebaut. Es ist ein sehr anspruchsvolles Projekt, das für alle Beteiligten etwas Einmaliges darstellt. Ein langersehnter Wunsch vieler Barther geht mit dem Baustart in Erfüllung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Das Gebäude soll auf drei Etagen zu einem Museum umgebaut werden, das über die Geschichte der Stadt informiert und zusätzlich die Möglichkeit bietet, Wanderausstellungen zu beherbergen. Im Einzelnen sind die Restaurierung und Modernisierung der Fassaden und der inneren Raumschale unter Erhalt der Befunde, die Neueindeckung und energetischen Ertüchtigung des Daches sowie die Erstellung eines Anbaus für Bildungs- und Seminararbeit geplant. Darüber hinaus soll ein Ausstellungsbereich für Dauer- und Wechselausstellungen zum Schwerpunkt „Ostseeraum“, ein Architekturerlebnispfad und ein historischer Erlebnispfad für Kinder erstellt werden. „Es wird ein tolles und langgehegtes Projekt praktisch in die Tat umgesetzt“, betonte Glawe weiter.

Die Rettung des Papenhofes geht auf eine Bürgerinitiative zurück, die sich intensiv für das Gebäude eingesetzt hat und dafür im Jahr 2012 einen eigenen Förderverein gründete. Weitere Vereine wie der Barther Heimatverein e.V., der Museumsförderverein e.V., der Förderverein Kirchenbibliothek St. Marien sowie der Klosterverein kooperieren und unterstützen das Projekt Papenhof. „Das hohe Engagement vor Ort hat die Umsetzung des Projektes ermöglicht“, dankte Wirtschaftsminister Harry Glawe allen Beteiligten.

Die Gesamtkosten des Vorhabens betragen rund 5,4 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit rund 2,93 Millionen Euro. Weitere Fördermittel kommen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem LEADER-Programm und dem Denkmalschutz Sonderprogramm sowie der Stadt Barth. „Barth stellt besonders aus kultureller Sicht ein wichtiges Zentrum in Vorpommern dar, das vielen Künstlern die Chance bietet, sich vor Ort präsentieren zu können. Die Stadt lockt mit der Vielfalt der Angebote viele Touristen und Einheimische an. Auch der Papenhof wird nach seiner Fertigstellung ein kulturelles und touristisches Highlight sein“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Der Papenhof ist der älteste erhaltene Profananbau der Region zwischen Rostock und Stralsund. Das im Mittelalter errichtete und in der Renaissance erweiterte Bauwerk steht im engen städtebaulichen Kontext mit der St. Marienkirche und dem Dammtor. Nach 1945 wurde das Haus als Wohnhaus genutzt und steht inzwischen seit vielen Jahren leer. Im Jahr 2011 erhielt das Haus eine Notdachdeckung aus Profil-Blechtafeln, da die Ziegeldachdeckung viele Leckagen aufwies und durch eindringendes Regenwasser erhebliche Schäden entstanden. In den folgenden Jahren erfolgten Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen.

1. Bauabschnitt des Schlossgymnasiums

Gützkow – Die Stadt Gützkow als Eigentümer des Schlossgebäudes und der Landkreis Vorpommern-Greifswald als Eigentümer des übrigen Schulgebäudes wollen das Schlossgymnasium Gützkow als modernen Schulstandort erhalten und planen deshalb umfangreiche Sanierungen an den vorhandenen Gebäuden. Ziel ist es, das Schloss als zentrales Gebäude für Schulzwecke zu nutzen. Die Sanierung erfolgt in zwei abgestimmten Teilprojekten. Für den 1. Bauabschnitt, der die Sanierung des Schlossgebäudes umfasst, erhielt die Stadt Gützkow vom Innenministerium bereits im April 2018 eine Fördersumme i.H.v. rund 897.000 EUR.

Da sich die Sanierungskosten für diesen 1. Bauabschnitt erhöht hatten, stellte die Stadt einen Antrag auf Erhöhung der Fördersumme. Dem konnte entsprochen werden. Heute übergab Innenminister Lorenz Caffier einen Bewilligungsbescheid über eine Sonderbedarfszuweisung von nunmehr rund 1,07 Mio. EUR an die Bürgermeisterin, Frau Jutta Dinse.

„Ich freue mich, dass wir die Stadt Gützkow bei den anfallenden Gesamtkosten von fast 3,5 Mio. EUR mit einer höheren Fördersumme unterstützen können“, sagte Lorenz Caffier. Auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat seine Förderung auf rund 1,09 Mio. EUR erhöht.

Das Schlossgymnasium befindet sich in einem schönen Park, das großzügig angelegt ist und sehr gute äußere Lernbedingungen bietet. Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen unterstützen nach den Worten von Innenminister Caffier die Bemühungen des Gymnasiums, seinem Konzept treu zu bleiben, durch die Einheit der pädagogischen Konzeption und der inhaltlichen Gestaltung, allen Schülerinnen und Schülern optimale Lernergebnisse und eine individuelle Entfaltung zu ermöglichen.

Umgestaltung des Domumfeldes

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig übergab heute einen Zuwendungsbescheid zur Umgestaltung des Domumfeldes in der Landeshauptstadt in Höhe von etwa 260.000 Euro an Oberbürgermeister Rico Badenschier und Domprediger Volker Mischok. Mit den Mitteln sollen Bürgersteige, Zugänge und Grünflächen erneuert werden. Dabei wird die Barrierefreiheit verbessert. Außerdem wird mit Blick auf die Bewerbung Schwerins um die Aufnahme ins Weltkulturerbe dem Denkmalschutz besondere Bedeutung zugemessen.

„Der Dom ist ein Wahrzeichen Schwerins. Er ist Heimat der Domgemeinde und Sitz der Nordkirche, worauf wir als Land sehr stolz sing. Und er gehört zu den Gebäuden, mit denen wir uns bei der UNESCO um die Aufnahme in das Welterbe bewerben. Der Schweriner Dom und sein Umfeld haben Bedeutung nicht nur für Schwerin, sondern für ganz Mecklenburg-Vorpommern als Land zum Leben, als Tourismusland, als Land mit einer reichen Kultur und Geschichte“, betonte die Ministerpräsidentin bei der Übergabe.

Schwesig: „Ich freue mich sehr, dass die Stadt Schwerin und Kirche jetzt damit beginnen, das Domumfeld zu sanieren. Das Land fördert diese Maßnahme sehr gern. Schon in diesem Jahr soll das Domumfeld sichtbar und spürbar schöner und besser zugänglich sein. Im nächsten Jahr feiern wir 850 Jahre Domweihe. Ich finde die Idee sehr gut, zu diesem Anlass das Umfeld zu erneuern. Das ist beispielsweise auch für ältere Menschen wichtig, die künftig besser zum Dom gelangen können. Vielen Dank an alle am Bau Beteiligten, die Stadt und die Domgemeinde.“