Gemeinsamer Standort für GreenTech

Berlin – Große Freude in den Hansestädten Rostock und Greifswald: Beim gestrigen Startup Germany Summit in Berlin wurde bekannt gegeben, dass beide Städte in Mecklenburg-Vorpommern den Zuschlag gemeinsam als einer der nächsten Digital Hubs (de:hub) für den Bereich GreenTech erhalten haben. Die neue Initiative wird unter dem Namen „de:hub GreenTech“ zentrale Anlaufstelle, u.a. für Umwelttechnik, ClimateTech und Carbon Reduction, in Deutschland.

„Das ist eine großartige Auszeichnung für unser Bundesland. Diese Entscheidung für Rostock und Greifswald ist ein Mehrwert für unser Land, da regionale Akteure wie Unternehmen und Hochschulen und viele mehr auf diese Weise eine größere Sichtbarkeit nach außen erlangen. Zudem wird das bundesweite und internationale Netzwerk durch die Perspektiven und Ansätze aus Mecklenburg-Vorpommern gestärkt. Beide Träger – das DIZ Rostock GmbH und die WITENO GmbH – sind außerdem Teil des digitalen Innovationsraums, sodass sich das digitale MV und die de:hub-Initiative ab sofort gegenseitig mit Kompetenzen und Ressourcen bereichern“, so Landesdigitalisierungsminister.

Als Teil der bundesweiten Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet der gemeinsame Hub in Rostock und Greifswald eine einzigartige Plattform zur Förderung von Innovationen und technologischen Fortschritten im Bereich der grünen Transformation.

Die Initiative Digital Hub vernetzt Unternehmen mit innovativen Startups, Forschungseinrichtungen und Expertisen unterschiedlicher Branchen in künftig insgesamt 25 verschiedenen Standorten, um digitale Innovationen voranzutreiben. Der neue gemeinsame „de:hub GreenTech“ in Rostock und Greifswald wird ein Ort sein, an dem bspw. nachhaltige Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, Wasserstofftechnologie und CO₂-Reduktion entwickelt, gefördert und kommerzialisiert werden. Der gemeinsame Standort Rostock und Greifswald wurde als einer von zehn neuen Standorten – darunter Rostock im Tandem mit Greifswald – ausgewählt.

„Der ‚de:hub GreenTech‘ passt zu Mecklenburg-Vorpommern hervorragend, da sich in unserem Land bereits eine dynamische Unternehmenslandschaft entwickelt hat, die besonders im Energiesektor innovative Lösungen vorantreibt. Startups und etablierte Unternehmen arbeiten eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Technologieunternehmen zusammen, um neue Produkte und Lösungen zu entwickeln“, führt Innenminister Christian Pegel aus.

Der neue „de:hub GreenTech“ wird sich darauf konzentrieren, Startups und junge Unternehmen gezielt zu fördern. Programme wie der landesweite Akzelerator „Accelerate MV“ bieten spezialisierte Unterstützung für Startups im Energiesektor und vernetzen diese mit etablierten Unternehmen und Investoren. Dies schafft eine einzigartige Umgebung, in der Innovationen entstehen und schnell zur Marktreife gebracht werden können.

Zusammenarbeit beim Klimaschutz unabdingbar

Schwerin – Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus nahmam 17.9. 2024 am parlamentarischen Abend der Außenstelle Hamburg von Engagement Global und des Eine-Welt-Landesnetzwerkes Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Schwerin teil. Thema ist der Klimawandel sowie dessen regionale und globale Folgen. Ziel ist es, Abgeordnete des Landesparlaments und die Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zusammenzubringen. Hintergrund ist die Erarbeitung des Landesklimaschutzgesetzes mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040.

„Wir leben in einer Welt und müssen gemeinsam Klimaschutz betreiben. Wir sind alle mitverantwortlich für die weltweit ansteigenden Treibhausgas-Emissionen. Das Landesklimaschutzgesetz soll auch einen Beitrag zur globalen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen leisten. Nur durch ein gemeinsames und entschlossenes Handeln können die Folgen des Klimawandels global und lokal abgemildert und demnach auch unsere Region langfristig geschützt werden.

Im Klimaschutzgesetz für unser Land soll auch die internationale Verantwortung Mecklenburg-Vorpommerns im Klimaschutz verankert werden. Denn auch die in MV emittierten Treibhausgase tragen zum weltweiten Klimawandel bei.

Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, sind lokal wie auch global unterschiedliche Maßnahmen notwendig. Eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure ist daher unabdingbar. Der parlamentarische Abend bietet Gelegenheit, sich über Herausforderungen und Chancen lokaler wie auch globaler Strategien auszutauschen. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass unsere Art des Wirtschaftens und Konsumierens die regionalen und globalen Lebensgrundlagen mitbestimmen.

Auch müssen die Fragen der Klimagerechtigkeit künftig aufgegriffen und Gegenstand einer gesellschaftlichen Verhandlung werden. Die Antworten werden auch über existenzielle Herausforderungen wie globale Konflikte, Kriege und die Qualität des internationalen Friedens entscheiden“, sagt Backhaus.

Vor diesem Hintergrund lädt das Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt am 26. September lokale Akteure aus Mecklenburg-Vorpommern, Gemeinden, Aktivisten, Menschen aus Politik und Verwaltung zum Fachtag „Klimagerechtigkeit als soziale Frage“ nach Schwerin ein. Die Veranstaltung, die Staatssekretärin Elisabeth Aßmann mit einem Grußwort eröffnet, beginnt ab 9.30 Uhr im Wichernsaal (Apothekerstraße 48). Das Ende ist gegen 18 Uhr.

Der Fachtag bietet die Gelegenheit zum Austausch und gegenseitigen Lernen zwischen globalen und lokalen Akteuren. Wie gelingt es, die Folgen der Klimakrise auf allen Ebenen gerecht zu verteilen und sie gemeinsam zu bekämpfen? Welche Rolle können Kommunen und lokale Akteure in MV dabei spielen? Der Fachtag beginnt mit einem Panel zu Wassergerechtigkeit mit Stimmen aus dem Globalen Süden, von Aktivistinnen aus Bangalore, Indien und Kapstadt, Südafrika.

Der Nachmittag gehört dann den Akteuren aus MV: In einem ‚World Café‘ gibt es an verschiedenen Thementischen die Gelegenheit, in Kleingruppen zu diskutieren, welchen Beitrag zum Beispiel Kommunale Klima-Partnerschaften, die Moorforschung, der Bauernverband und die sozialen Bewegungen in Sachen Klimagerechtigkeit leisten können. Die Veranstaltung klingt mit einem musikalischen Programm aus.

Programm und Anmeldungen bis 25. September 2024 unter https://www.eine-welt-mv.de/events-uebersicht/klimafachtag/

10. #MSEwasserstoff Forum 2024

Jesse: Wasserstoffwirtschaft übernimmt Schlüsselrolle bei Transformation der Energieversorgung

Neustrelitz – Staatssekretärin Ines Jesse hat heute das 10. #MSEwasserstoff Forum in Neustrelitz als Schirmherrin eröffnet. „Die Transformation unserer Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien ist eine Chance für Mecklenburg-Vorpommern und zugleich eine zentrale Herausforderung unserer Zeit.

Wasserstoff wird hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Dafür brauchen wir jedoch eine robuste und zukunftsfeste Versorgungsinfrastruktur mit Wasserstoff-Kernnetz und Verteilnetz. Beides ist erforderlich um eine sichere und flächendeckende Versorgung zu gewährleisten“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das #MSEwasserstoff FORUM 2024 ist die zehnte Ausgabe der Veranstaltungsreihe #MSEwasserstoff der Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH (WMSE).

Für Mecklenburg-Vorpommern eröffnet sich mit der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft ein zukunftsfähiger und nachhaltiger Weg zur Stärkung der regionalen Wirtschaft. Derzeit wird eine Wasserstoff-Strategie für das Land erstellt.

„Wir wollen Vorreiter in der Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff werden. Dabei setzen wir auf unsere Standortvorteile: die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und eine bestehende Hafeninfrastruktur. Unsere Häfen in Rostock, Lubmin und Mukran sowie deren geplante Entwicklung zu Wasserstoff-Hubs sind nur einige Beispiele für die herausragenden Potenziale unseres Landes.

Doch um diese Potenziale wirklich auszuschöpfen, müssen wir eine funktionierende und nachhaltige Versorgungsinfrastruktur für Wasserstoff aufbauen. Ein konkretes Beispiel für den Verteilnetzausbau ist das geplante Wasserstoffnetz im oberen Tollensegebiet. Hier soll eine Verbindung zwischen den geplanten grünen Gewerbegebieten in der Region geschaffen werden, die für den Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft entscheidend ist.

Durch den Zusammenschluss der regionalen Wirtschaft und der Kommunen können regionale Synergieeffekte strategisch genutzt werden. Mit Hilfe solcher Projekte kann die Attraktivität des Standortes Mecklenburgische Seenplatte wesentlich gesteigert werden und Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagte Jesse.

Beitrag zum Klimaschutz

Bad Doberan – In Bad Doberan hat heute Klimaschutzstaatssekretärin Elisabeth Aßmann den für Klimaschutz zuständigen Minister Dr. Till Backhaus vertreten. Im Rahmen des Klimatages verwies sie auf die Anstrengungen des Landes, in Sachen Klimaschutz weiter voran zu gehen:

„Mecklenburg-Vorpommern hat in Sachen Klimaschutz bereits viel geschafft und wird auch weiterhin seinen Beitrag leisten. Das Klimaschutzgesetz steht aktuell kurz vor der Ressortabstimmung. Unter anderem werden wir in diesem Gesetz das schrittweise Reduzieren von Treibhausgasemissionen nach einzelnen Sektoren festlegen, also beispielsweise in den Bereichen Verkehr, Energie oder Landnutzung.

Da der Klimaschutz ein sehr übergreifendes Thema ist und nahezu alle Politikbereiche betrifft, war die Erarbeitung eines ausgewogenen und die verschiedenen Interessen berücksichtigenden Entwurfs ein langwieriges Unterfangen, doch jetzt wird es konkret.

Außerdem wird eine mit den Rahmenbedingungen des Bundes vereinbarte Klimaanpassungsstrategie bis Ende 2026 realisiert. Denn auch wenn wir unsere Klimaziele einhalten, müssen wir das Land, die Bevölkerung und die Unternehmen trotzdem auf die Folgen des bereits begonnenen Klimawandels vorbereiten.

Zwei Punkte sind Minister Dr. Backhaus und der gesamten Landesregierung bei allen Maßnahmen aber sehr wichtig: Erstens können wir Klimaschutz und Klimaanpassung nicht ohne die Bevölkerung machen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nicht ohne die Unterstützung der Menschen, insbesondere im ländlichen Raum, geleistet werden kann. Das muss immer berücksichtigt werden. Und zweitens nehmen wir die Verpflichtungen, die wir uns geben, auch ernst. Wir wollen konkrete Sektorenziele für die Bereiche bei denen wir eigene Handlungsmöglichkeiten in MV haben festlegen und einhalten.

Was wir dabei an Schritten von den Bürgerinnen und Bürgern, von Unternehmen und allen anderen erwarten, das gilt auch für unsere eigene Verwaltung. Das Landesklimaschutzgesetz wird deshalb auch die Landesbehörden in die Pflicht nehmen“, so Staatssekretärin Aßmann.

Lobende Erwähnung bei der Staatssekretärin fand auch das diesjährige Motto des Klimatages in Bad Doberan. „Das diesjährige Schwerpunktthema hier auf dem Klimatag freut mich ganz besonders: Wasser.

Gerade dieses Jahr hat die Landesregierung im ersten Schritt das neue Landeswassergesetz verabschiedet, das diese wichtige Ressource zum einen schützt und zum anderen die Zuständigkeiten in Extremsituationen neu bündelt. Was eng mit den Themen Wasser und Wasserverfügbarkeit zusammenhängt und dabei für den Klimaschutz in in M-V enorm wichtig ist, ist der Moorschutz.

Ohne die CO2-Emissionen unserer Moorflächen durch das gezielte Anheben der Wasserstände zu senken, werden wir die Klimaneutralität nicht erreichen können. Entsprechende Maßnahmen, wie das Förderprogramm zur moorschonenden Stauhaltung auf Landwirtschaftsflächen oder die Gründung der Moorschutzagentur haben wir deshalb bereits in den letzten Jahren umgesetzt.“

Frau Aßmann würdigte besonders das Engagement der Stadt Bad Doberan für die Klimaschutzthemen: “Die Aktivitäten der Kommune im Bereich der PV-Nutzung, der Wärmeplanung und der Einbeziehung der Bürger sind sehr vorbildlich, sowohl in der Stadtverwaltung als auch im ehrenamtlichen Bereich!“

Landeslehrstätte für Naturschutz wird 70

Älteste staatliche Bildungsakademie Europas

Waren (Müritz) – Im Rahmen der Festveranstaltung zum 70-jährigen Jubiläum der Landeslehrstätte für Naturschutz hat Umweltminister Dr. Till Backhaus heute im Müritzeum in Waren (Müritz) ein Grußwort gehalten. Darin würdigte er die wirkungsvolle Arbeit und das Engagement der Mitarbeitenden der ältesten staatlichen Bildungsakademie Europas für den Naturschutz.

„70 Jahre Landeslehrstätte für Naturschutz MV bedeutet gleichzeitig 70 Jahre generationsübergreifender Wissenstransfer in einem der wichtigsten Bildungsbereiche unserer Zeit – der Umweltbildung. Maßnahmen gegen den Klimawandel, der Erhalt der Biodiversität und die Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes sowie die Sicherung sauberen Wassers sind globale Herausforderungen, die wir nur mit fachlich fundiertem ökologischen Wissen bewältigen können.

Die Landeslehrstätte stärkt mit ihrem Bildungsprogramm die Fach- und Handlungskompetenz aller Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit dem Umweltschutz verbunden sind. Mit ihren Angeboten befähigt die Lehrstätte insbesondere auch Pädagoginnen und Pädagogen, Lernsituationen für Kinder und Jugendliche außerhalb des Klassenzimmers gut zu gestalten. Naturerlebnisse zum Anfassen sind vor allem für die Jüngsten von großem Wert.

Je mehr unsere Kinder über heimische Pflanzen und Tiere erfahren und darüber, wie wir sie schützen und erhalten können, umso mehr Interesse, Enthusiasmus und Verantwortungsgefühl wecken wir in ihnen. Es muss ein wesentliches Ziel aller im Naturschutz Tätigen sein, ihre Erfahrungen mit ansteckender Begeisterung weiterzugeben“, sagte er.

„Bei der Konzeption des Jahresprogramms nehmen wir außerdem aktuelle Fragestellungen und rechtliche Neuerungen in den Fokus. Regelmäßig organisiert die Landeslehrstätte intradisziplinäre Symposien, die sich beispielsweise mit der Integration von Naturschutz unter den Rahmenbedingungen moderner Landwirtschaft auseinandersetzen.

Die Lehrstätte bietet ganzjährig nicht nur vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachleute und ehrenamtlich tätige Experten, sondern auch den Raum für fachliche Erfahrungsaustausche und Diskurse. In Zukunft geht es vor allem darum, die etablierten Netzwerke zu erhalten, zu stärken und auszubauen. Für die nachhaltige Entwicklung Einrichtung brauchen wir vor allem auch weiterhin die Akteure aus dem ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutz, die ihr Fachwissen, ihre Kompetenzen und Erfahrungen weitergeben.

Die Qualität und Vielfalt der Bildungsangebote gelingt bis heute dank bewährter und neuer Kooperationen mit ambitionierten Partnern, auf die das Land auch angewiesen ist. Das 70-jährige Jubiläum unserer Landeslehrstätte als die Umweltbildungsakademie in MV ist ein Grund zur Freude und gleichzeitig Anlass, allen Beteiligten ein großes Dankschön auszusprechen“, erklärte Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV, dem die Einrichtung seit 2008 zugeordnet ist.

Grimm: Hitzeschutz geht uns alle an

Gesundheitsstaatssekretärin eröffnet 1. Fachsymposium Hitzeschutz

Wismar – Rund 100 Fachleute sind heute zum ersten Fachsymposium Hitzeschutz des Landkreises Nordwestmecklenburg in Wismar zusammengekommen. Gesundheits-Staatssekretärin Sylvia Grimm eröffnete die Veranstaltung und betonte vor Ort, dass ein effektiver Hitze- und Gesundheitsschutz in Zeiten des Klimawandels jede und jeden angehe. „Denn nur gemeinsam und fachübergreifend wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern gut auf Hitzeperioden vorzubereiten“, unterstrich sie.

Hitze sei bereits jetzt das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland, erklärte die Staatssekretärin. „Mit weiter zunehmenden globalen Temperaturen und häufigeren Hitzewellen steigt zugleich das Risiko hitzebedingter Erkrankungen. Insbesondere ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke gehören zu den vulnerablen Gruppen“, so Grimm.

Sie begrüße die Initiative des Landkreises daher ausdrücklich, sich bereits jetzt mit Hitzeschutzmaßnahmen zu befassen. „Es ist absehbar, dass sich die Anforderungen an unser Gesundheitswesen verändern werden. Gemeinsam mit verschiedenen Fachbereichen, wie dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Präventionsmedizin, den Pflegeheimen, den Kitas und den Hochschulen legt der Landkreis heute also einen guten ersten Grundstein für künftige Hitzeschutzkonzepte“, summierte sie.

Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern arbeite derzeit an einem Hitzeschutzplan, um gesundheitsschädlichen Auswirkungen von hohen Temperaturen vorzubeugen. Er soll sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Kommunen und Einrichtungen Präventionsmaßnahmen bündeln.

Grimm: „So wollen wir sicherstellen, dass wir landesweit gut vorbereitet sind und die Bürgerinnen und Bürger auch künftig gesund durch den Sommer kommen.“

Deutschen Umweltpreis vergeben

Backhaus gratuliert Franziska Tanneberger zum Deutschen Umweltpreis

Schwerin – Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht in diesem Jahr an eine der weltweit einflussreichsten Forschenden zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität: Mit Freude hat Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus die Entscheidung zur Kenntnis genommen:

„Ich gratuliere Dr. Tanneberger von Herzen. Uns verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Sie gilt zu Recht als treibende Kraft bei der Revitalisierung von Mooren und als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Ihr Engagement und Ihre Kompetenz haben mich immer wieder beeindruckt. Sie ist eine würdige Preisträgerin.“

Die Leiterin des Greifswald Moor Centrum (GMC) in Mecklenburg-Vorpommern teilt sich die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung mit Diplom-Ingenieur Thomas Speidel. Der Geschäftsführer hat mit seinem Betrieb ads-tec Energy  in Nürtingen bei Stuttgart Pionierarbeit beim Schnellladen für Elektro-Fahrzeuge geleistet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Umweltpreis der DBU an beide Persönlichkeiten am 27. Oktober in Mainz.

Nasse Moore sind wahre Multitalente

Tanneberger setzt sich leidenschaftlich für wahre Multitalente ein. „Nasse Moore haben eine wichtige Bedeutung als natürliche Kohlenstoffsenken und Wasserspeicher sowie für die Lebensvielfalt und die Regulierung des Nährstoffhaushalts“, sagt sie. „Die Wiedervernässung und der Schutz von Mooren ist für uns und das Leben auf der Erde von existentieller Bedeutung. Beides ist besonders für den Klimaschutz unentbehrlich“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

„Franziska Tanneberger hat es als exzellente und weltweit hoch anerkannte Moorforscherin durch unermüdlichen Einsatz mit ihrem Team geschafft, die Bedeutung von Moorschutz und Wiedervernässung für eine lebenswerte Zukunft national und international in politischen Entscheidungsprozessen zu platzieren.“ Der DBU-Generalsekretär verweist dabei auf Tannebergers wichtigen Beiträge zu Weltklimakonferenzen, zum Weltbiodiversitätsrat, zur Arbeit der Ramsar-Konvention und zur Agrarpolitik der Europäischen Union.

Maßgeblich beteiligt war sie an der Entwicklung des europäischen Kapitels des Global Peatlands Assessment, des ersten weltweiten Zustandsberichts über Moore, herausgegeben vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep). Zudem hat sie an der globalen Moorkarte (The Global Peatlands Map 2.0), dem politisch einflussreichen Mooratlas sowie der Stellungnahme zur Revitalisierung von Mooren und Auen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mitgewirkt.

Die zweifache Mutter leitet zusammen mit Dr. Greta Gaudig seit 2015 das GMC. Es ist eine Kooperation von Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung und dem Verein „Duene“. Etwa 100 Menschen arbeiten am GMC kooperativ und kreativ an der Schnittstelle von Forschung, Politik und Praxis zum Thema Moor.

Historisch bedingte Herkulesaufgabe

Moore speichern immens viel Kohlenstoff und sind Klimaschützer erster Güte, weil sie klimaschädliches Treibhausgas (THG) binden. Mit ihnen ist heute in Deutschland historisch bedingt jedoch eine Herkulesaufgabe verbunden, denn ab dem 18. und 19. Jahrhundert wurden Moore für die Nutzung flächendeckend entwässert. Das Problem: Aus trockenen Mooren entweichen massenhaft Klimagase. Weltweit emittieren diese künstlich trockengelegten Flächen pro Jahr etwa zwei Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Äquivalente.

Das entspricht vier Prozent aller menschengemachten Treibhausgasemissionen. Moor-Entwässerung trägt somit deutlich zur Erderwärmung bei – mehr als die direkten Emissionen des globalen Flugverkehrs. In Deutschland sind es sieben Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern sogar 40 Prozent des THG-Ausstoßes. Tanneberger: „Um diese Emissionen zu mindern, ist der einzig sinnvolle Weg, die Entwässerung der Moore zu beenden.“

Schutz und Nutzung von Mooren kein Widerspruch

Mit ihrem ganzheitlich interdisziplinären Ansatz forscht die habilitierte und an der Universität Greifswald lehrende Wissenschaftlerin zu Vegetation, Treibhausgasen, Torfbildung und Artenvielfalt in wiedervernässten Mooren. Tanneberger geht aber noch einen entscheidenden Schritt weiter. „Auch das Bewirtschaften von nassen Mooren ist Teil ihrer Arbeit. Moorschutz und Moornutzung sind für Franziska Tanneberger kein Widerspruch“, sagt Bonde.

„Sie setzt sich engagiert für eine neue Form der Nutzung nasser Moore ein, die einerseits Klima und Biodiversität schont – zugleich aber auch finanziellen Ertrag bringt“, so der DBU-Generalsekretär. Diese Arbeit verlangt Bonde zufolge viel Verständnis, Dialog und Akzeptanz sowie neue Wege, Mut und Experimentierfreudigkeit. „Tanneberger schafft es mit ihrer freundlichen, überzeugenden und durchaus hartnäckigen Art, Verbündete auf allen Ebenen zu gewinnen.“

Ihr Engagement setzt sie in zahlreichen hochrangigen Gremien ein – darunter etwa der Rat für Nachhaltige Entwicklung und der Wissenschaftliche Beirat für Natürlichen Klimaschutz. Mindestens ebenso wichtig: „Seit vielen Jahren ist sie im Dialog mit Landwirtinnen und Landwirten, oft im Moor mit Gummistiefeln und Spaten, und seit 2023 auch verstärkt mit großen Unternehmen“, sagt Bonde. Er betont damit ihre Stellung als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis.

Bonde: Anstrengungen für Moorwiedervernässung deutlich intensivieren

Der DBU-Generalsekretär erinnert daran, dass Deutschland bis 2045 und die Europäische Union (EU) bis 2050 klimaneutral sein wollen, also nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen wollen als gebunden werden können: „Natürlicher Klimaschutz durch Moorwiedervernässung ist unverzichtbar, damit die Klimaziele erreicht werden.“ Was das bedeutet, beschreibt Tanneberger so: „Es müssten jährlich mindestens 50.000 Hektar Moor wieder nass werden.“

Die bisherige Bilanz ist von diesem Ziel noch weit entfernt. Laut Tanneberger wurden seit 1980 in Deutschland im Schnitt jedes Jahr etwa 2.000 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Mit der Entwässerung geht der Verlust von Artenvielfalt einher. Der Seggenrohrsänger, ein kleiner Singvogel und Moor-Spezialist, über den Tanneberger ihre Doktorarbeit geschrieben hat, ist seit diesem Jahr in Deutschland ausgestorben. Bonde: „Die Anstrengungen für die Moorwiedervernässung müssen deutlich intensiviert und beschleunigt werden.“

Moorklimaschutz überzeugt

Schwerin – Die Paletten-Service Hamburg AG finanziert im Rahmen Ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten die Wiedervernässung eines Moores in Mecklenburg-Vorpommern. Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus zeigt sich erfreut über dieses Engagement: „Moorklimaschutz ist ein sehr wirkungsvoller Beitrag nicht nur zur Erreichung der Klimaschutzziele. Wiedervernässte Moore sind auch sehr wichtige Lebensräume, so dass auch die Artenvielfalt verbessert wird. In Zahlen: das Engagement der Paletten-Service Hamburg AG führt dazu, dass in den nächsten 50 Jahren über 2100 Tonnen CO2 weniger emittiert werden.“

Dazu Ingo Mönke, Vorsitzender des Vorstands der Paletten-Service Hamburg AG: „Wir stellen uns den Herausforderungen, die aus dem Klimawandel erwachsen. Wir optimieren unsere Produktionsabläufe kontinuierlich, insbesondere in unserem Werk in Wismar. Darüber hinaus wollen wir aber auch Verantwortung für die derzeit noch unvermeidbaren Restemissionen übernehmen. Die hierfür aus Mecklenburg-Vorpommern angebotenen naturbasierten Lösungen haben uns überzeugt, sie passen gut zu unserem Hauptwerkstoff Holz. Wir suchen auch weiterhin nach unterstützenswerten (Klima)projekten.“

Die Paletten-Service Hamburg AG ist ein führender Hersteller und Anbieter von Holzpaletten. Das Unternehmen engagiert sich vielfältig zu Themen der nachhaltigen Entwicklung. So wird ausschließlich regionales Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwendet.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern bietet über das Kompetenzzentrum Ökowertpapiere seit Oktober 2021 naturbasierte Klimaschutzprojekte an. Hierzu gehören u. a. die Ökowertpapiere Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck. Weitere Informationen unter: www.z-eco.de. Das Engagement von der Paletten-Service Hamburg AG wurde begleitet von ClimateGrid.

Aluminium statt Blei?

Wirtschaftsministerium fördert neuen Ansatz beim Bau von Orgelpfeifen

Kritzmow – Orgelpfeifen werden seit Jahrhunderten aus Holz, Zinn und Blei gefertigt. Diese haben jedoch gesundheitliche und technologische Nachteile. Das Unternehmen Historische Tasteninstrumente Schmidt aus Kritzmow sowie die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik an der Universität Rostock und die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV Mecklenburg-Vorpommern GmbH wollen jetzt gemeinsam eine Alternative entwickeln.

„Mit dem Vorhaben soll ein innovativer Ansatz zur Fertigung von Orgelpfeifen verfolgt werden. Das traditionelle Handwerksunternehmen und die Forschungseinrichtungen haben sich zusammengeschlossen, um die Potentiale von Aluminium-Legierungen beim Bau von Orgelpfeifen zu prüfen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides vor Ort.

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung neuartiger metallischer Orgelpfeifen auf der Basis von geeigneten Aluminium-Legierungen und die Erarbeitung eines neuartigen handwerklich anwendbaren Fertigungsverfahrens dafür. Die Materialien weisen gegenüber den herkömmlichen Legierungen aus Zinn und Blei zahlreiche Vorteile wie Unbedenklichkeit als Gift, vollkommene Kriechbeständigkeit – damit keine Verformung – und eine bessere Korrosionsbeständigkeit auf.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 978.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von 758.000 Euro für alle drei Partner.

Grenzüberschreitendes Interreg-Projekt

Meyer: Unterstützung für deutsche und polnische Unternehmen beim Green Deal

Neubrandenburg – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute einen Interreg-Fördervertrag für das Projekt „POLSMA – Pomerania-Region lebt nachhaltiges Management“ in der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern übergeben.

„Die Themen erneuerbare Energien, Elektromobilität, Ressourcenmanagement, Kreislaufwirtschaft sowie Strom, Wärme und Kälte in Gebäuden sind für Unternehmen zunehmend wettbewerbsentscheidend.

Als Teil einer deutsch-polnischen Projektgruppe will die Industrie- und Handelskammer mit dazu beitragen, dass kleine und mittlere Unternehmen Unterstützung erhalten, um die notwendigen Veränderungen umzusetzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Projekt „POLSMA“ will Unternehmen in der deutsch-polnischen Grenzregion bei der Umsetzung des sogenannten Green Deals begleiten. Mit dem Green Deal will die EU den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen, die bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt, ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt und niemanden, weder Mensch noch Region, im Stich lässt.

Ziel von POLSMA ist, deutsche und polnische Unternehmen zu sensibilisieren und zu informieren. Darüber hinaus sollen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit praktischen Anregungen auf die durch die Energiewende entstehenden Transformationsprozesse vorbereitet werden, so dass die Unternehmen in der Lage sind, eigenständig die Vorgaben des Green Deals umzusetzen.

Im Endeffekt soll eine deutsch-polnische Kompetenzregion Green Deal im Bereich der Euroregionen POMERANIA und PRO EUROPA VIADRINA entstehen. „Auch die Entwicklung eines gemeinsamen Curriculums für die Qualifizierungsangebote für Klimalotsen, Multiplikatoren, Fach- und Führungskräfte zur CO2-Bilanzierung ist vorgesehen. So werden die Unternehmen bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet“, sagte Meyer.

Das Projektbudget beträgt rund 2,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro.

Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg (Leadpartner), der Stettiner Zweigstelle des Verbands Polnischer Elektroingenieure, der Westpommerschen Technischen Universität in Stettin, der IHK-Projektgesellschaft mbH Ostbrandenburg, der Nördlichen Wirtschaftskammer in Stettin und der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern.

Zudem sind drei weitere assoziierte Partner aus Polen und Deutschland beteiligt. Die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern ist mit EFRE-Mitteln von rund 437.000 Euro am Projekt beteiligt.

Das Kooperationsprogramm Interreg VI A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Polska 2021 bis 2027 fördert die Europäische territoriale Zusammenarbeit und stellt dafür insgesamt 116,4 Millionen Euro EFRE-Mittel für die Vorhabensumsetzung zur Verfügung.

Es zielt darauf ab, durch grenzüberschreitende Projekte die Innovationsfähigkeit in der Region zu stärken. Weitere Förderschwerpunkte sind Naturschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt, Sprachbildung, die Stärkung des nachhaltigen Tourismus, der Erhalt des kulturellen Erbes im Grenzraum sowie der grenzüberschreitende Katastrophenschutz.

Speichersysteme für Transport von Gasen

Meyer: Wichtiges Vorhaben für Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Land

Laage – „Die HydroExceed GmbH plant eine Diversifizierung der Geschäftstätigkeiten der H2APEX Unternehmensgruppe. Ziel ist es, eine Varianz von Speichersystemen zu produzieren, um möglichst kosteneffizient und sicher technische Gase wie beispielsweise gasförmigen Wasserstoff zu transportieren und zu speichern. Das ist ein wichtiges Vorhaben auf dem Weg zu einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschat, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Montag am Unternehmensstandort in Laage, Ortsteil Weitendorf, bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides.

Das Unternehmen will durch die Investitionen neue Möglichkeiten der Druckgasspeicherung von technischen Gasen im industriellen Maßstab beschleunigen. Dafür sollen in dem angemieteten Hallen- und Gebäudekomplex neue Produktionskapazitäten geschaffen und ein neuer Maschinenpark errichtet werden. Mit Abschluss des Investitionsvorhabens ist eine automatisierte Produktionsstrecke zur Serienfertigung für bis zu 50.000 Speichereinheiten (Tanks/Container) pro Jahr am Standort Laage geplant.

Peter Rößner, CEO von H2APEX, sagt: „Einer der wesentlichen Vorteile von Wasserstoff ist, dass er regenerativ erzeugte Energie speicherbar und transportabel macht. In vielen Anwendungsfeldern sind Pipelines nicht praktikabel oder wirtschaftlich. Daher kommen Speicherlösungen zum stationären Einsatz oder für den Transport eine wichtige Rolle zu. Die Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hilft uns dabei, zu einem der innovativsten Hersteller von Druckgasbehältern in Deutschland zu werden.“

Die Gesamtinvestition beträgt rund 6,15 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 922.000 Euro.

Branchentreffen „Rostock Wind“

Meyer: Tempo machen beim Windkraftausbau

Rostock – „Wir müssen beim Ausbau der Windkraft auf Land schneller werden und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Menschen vor Ort an den Gewinnen beteiligt werden.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit anlässlich seiner Teilnahme an der „Rostock Wind“ in Rostock gesagt.

Beim Ausbau der Windenergie käme Mecklenburg-Vorpommern bislang unterschiedlich voran: Im vergangenen Jahr wurde der Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 in Betrieb genommen (27 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 257 MW). Weitere Offshore-Windparks im Küstenmeer sind in Vorbereitung. Insbesondere der Ausbau an Land wird aber durch die oft „viel zu langen Genehmigungsverfahren“ ausgebremst.

„Um unseren riesigen Standortvorteil als windreiches Küstenland voll auszunutzen, müssen wir on- und offshore beim Windkraftausbau an Tempo zulegen. Ich rate den für die Planungen und Genehmigungen zuständigen Behörden zu einer ordentlichen Portion Pragmatismus. Die Energiewende bietet für Mecklenburg-Vorpommern große Zukunftschancen, die es zu nutzen gilt.“

Ziel der Landesregierung sei es, dass die Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, von den Erträgen profitieren können. „Wir überarbeiten derzeit das Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz mit dem Ziel, bürokratische Hürden abzubauen und die Beteiligungsmöglichkeiten deutlich zu vereinfachen.“

Außerdem soll das Gesetz in Zukunft auch auf Photovoltaikanlagen erweitert werden. Auch das werde die Bedeutung des Gesetzes deutlich stärken. Es soll eine gesetzliche Basis für eine Verhandlung auf Augenhöhe zwischen den Vorhabenträgern und den Gemeinden geschaffen werden.

Die Rostock Wind ist ein jährliches Treffen der Windenergiebranche in Rostock. Auf der diesjährigen Rostock Wind nimmt Minister Reinhard Meyer an einer Podiumsdiskussion zur aktuellen Situation der Branche teil.

Erneuerbare Energien für MV nutzen

Insel Rügen – Der dritte Tag der MV-Tour von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig stand heute ganz im Zeichen der erneuerbaren Energien. Schwesig informierte sich zunächst in Sassnitz über den Windpark Arcadis Ost 1 vor Rügen.

Der schwimmende Windpark mit 27 Anlagen kann rechnerisch bis zu 290.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Anschließend eröffnete sie den AufWindTag. Auf dieser Veranstaltung informieren das Nationalparkamt Vorpommern und der Windparkbetreiber Parkwind Einheimische und Urlaubgäste über den Ausbau der erneuerbaren Energien.

„Wir brauchen die Umstellung auf erneuerbare Energien, um unsere Natur und Umwelt zu schützen, zu erhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Gleichzeitig ist die Umstellung auf erneuerbare Energien eine Chance für unsere Wirtschaft. Diese Chancen wollen wir in Mecklenburg-Vorpommern nutzen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Anschluss an die Ausfahrt.

Mecklenburg-Vorpommern erzeuge bereits heute mehr als doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien, als es selbst verbrauche. „Damit leisten wir bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in ganz Deutschland.“

Die Windkraft auf See biete viele Vorteile. „Auf See entstehen große leistungsfähige Einheiten. Und die Windkraft auf See hat im Regelfall eine höhere Akzeptanz als die Windkraft an Land. Wir wollen deshalb den Bau weiterer Windparks auf See ermöglichen.

Und wir hoffen darauf, dass auch die dazugehörigen Konverterplattformen in unserem Land entstehen und für Arbeit in der maritimen Wirtschaft sorgen. Deshalb begrüßen wir die Pläne von Neptun und Smulders zum Bau von Koverterplattformen in Rostock ebenso wie eine Ausrichtung der Werft in Wismar auf dieses Geschäftsfeld“, so Schwesig.

Großes Renaturierungsprojekt im Ostseeraum

Sundische Wiese: Größtes Renaturierungsprojekt im Ostseeraum gestartet

Stralsund – Im Juli haben die Bauarbeiten zum Renaturierungsprojekt „Sundische Wiese Ostzingst, Südfläche“ begonnen. „Das Renaturierungsgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 1.400 Hektar und zählt somit zu einem der größten Renaturierungsvorhaben im gesamten Ostseeraum. Dieses Bauvorhaben ist das letzte Teilprojekt des Komplexvorhabens zum Schutz der Gemeinde Zingst vor Sturmfluten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der auch für den Küsten- und Hochwasserschutz im Land zuständig ist, heute in Schwerin.

Nach dem im Jahr 2003 erlangten Planfeststellungsbeschluss, konnte 2005 konnte mit dem ersten Spatenstich begonnen werden, erinnerte der Minister. In den folgenden Jahren wurde das neue Sturmflutschutzsystem aus Seedeich, Riegeldeich und Schöpfwerk errichtet, sodass im September 2013 die Deichbaumaßnahmen beendet werden konnten.

Die neu gebaute Mittelrippe teilt das Renaturierungsgebiet in eine Nord- und Südfläche. In der ca. 600 ha großen nördlichen Fläche sind die Arbeiten bereits 2018 durchgeführt worden. Hier wurde der alte Seedeich, der nach dem Bau der neuen Mittelrippe seine Funktion verloren hat, an fünf Stellen geschlitzt. Durch die jeweils 50 m breiten Schlitze kann das Ostseewasser nun in die Nordfläche einlaufen und die ursprünglichen hydrologischen Verhältnisse wieder herstellen.

Ein vielfältiges natürliches System aus Strandseen, Mooren, Röhrichten und Mischwaldformen entwickelt sich. Diese Versumpfungs- und Vermoorungsprozesse gehen einher mit dem Absterben des bisherigen Waldbestandes im renaturiertem Gebiet, auf dem eine neue standortangepasste Vegetation ihren Platz findet.

Die ca. 800 ha große Südfläche ist das letzte Teilvorhaben des gesamten Komplexvorhabens. Durch die geschichtliche Nutzung der Flächen in der Vergangenheit und der großen naturschutzfachlichen Bedeutung, wurde dieses Vorhaben vor einige Herausforderungen gestellt:

Der Baubereich der Südfläche befindet sich einerseits im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“. Zudem liegen die Bereiche im FFH-Gebiet „Recknitz-Ästuar und Halbinsel Zingst“ sowie im Europäisches Vogelschutzgebiet „Vorpommersche Boddenlandschaft und nördlicher Strelasund“. Andererseits wurde der Ostzingst intensiv militärisch als Bombenabwurf- und Schießgelände und Flak-Schießplatz genutzt. Dadurch ist eine baubegleitende Sondierung/Aufspüren und Beräumung der Kampfmittel unerlässlich.

Schon in der ersten Bauphase werden zwei der insgesamt fünf Boddendeichschlitzungen hergestellt. An den zwei Standorten werden die alten Schöpfwerke zurückgebaut und durch 100 bis 150 m breite Schlitze ersetzt. So kann ein natürliches Ein-und Ausströmen in die Sundische Wiese ermöglicht werden.

Bedingt durch eine Vielzahl an verschiedenen Maßnahmen zur Herstellung des natürlichen Wasserregimes, die Ertüchtigung vorhandener Weideinfrastruktur sowie Abbruch- und Entsorgungarbeiten, ist eine Bauzeit von mehreren Jahren für die Renaturierung der gesamten Südfläche vorgesehen.

„Durch die Zusammenarbeit von Naturschutz und angepasster landwirtschaftlicher Nutzung soll gemeinsam ein Renaturierungsraum geschaffen werden, der Lebensraum für viel Pflanzen- und Tierarten bietet. Die Veränderungsprozesse werden nach Durchführung der Gesamtmaßnahme durch ein Monitoring begleitet“, sagte Backhaus abschließend.

Die gesamten Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf voraussichtlich 11 Millionen Euro.

Kleine „Waldhelden“ ausgezeichnet

Loppin – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus im Jugendwaldheim Loppin die Gewinner der Aktion „Waldheld“ gekürt. Gemeinsam mit dem Maskottchen Edda Eichhörnchen, die sich als Hüterin für unseren Wald einsetzt, möchte die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern mit dem Projekt wieder Kinder aus Kitas und Grundschulen ermutigen, sich aktiv und altersgerecht für den Wald- und damit für den Klimaschutz stark zu machen.

„Diese Aktion begrüße ich sehr. Zeigt sie doch, mit welchem Ideenreichtum die Kinder vorgegangen sind, wenn es darum geht, sich für die Natur vor der eigenen Haustür einzusetzen. Der Wald ist bedeutsam in vielerlei Hinsicht: Er schützt vor Erosion, Hochwasser, Trockenheit und Hitze. Auch ist er wichtig für das Klima, er filtert die Luft, speichert Kohlenstoff und produziert den für Mensch und Tier notwendigen Sauerstoff.

Erwähnenswert ist auch, dass in Deutschland mehr als eine Million Menschen in der Holz- und Forstwirtschaft tätig sind. Das sind mehr als in der Automobilindustrie und im Maschinenbau. 2023 betrug der Branchenumsatz rund 25,5 Milliarden Euro. Außerdem ist Wald der Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Durch die Aktion werden Kinder angehalten, sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Schritte, um den Wald und damit die Umwelt zu schonen. In diesem Sinne gratuliere ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und danke ihnen recht herzlich“, sagte Backhaus.

Zu den 20 fristgerechten Einsendungen gehörten zum Beispiel Brettspiele, ein Wald-Rapsong, eine Dokumentation für Waldprojekttage sowie eine Kurzgeschichte. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesforstanstalt MV, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Umweltministerium bewertete die Originalität, die persönliche Ansprache des eingereichten Beitrages und die Breitenwirkung. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel spannende Tages- und Nachtprogramme mit den Forstleuten, Entdeckungstouren durch den Wald und einen Tag voller Spaß und Spiel mit der mobilen Waldschule in der Kita bzw. Schule.

  In der Kategorie Kita/ Kiga gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Kita Tausend Farben, Hrn. Steffen Laack + Gruppe Buntikus, Tolstoistr. 5, 17489 Greifswald, (Gewinn: 1 Übernachtung im JWH Loppin für 30 Personen)
  2. Naturkindergarten „Barfuss und Gemüse“, Fr. Anja Müller, Wahlendower Str. 11, 17438 Wolgast, (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Naturkita Sievertshagen, Dorfstr. 72, 18510 Papenhagen (Gewinn: Ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)

  In der Kategorie Grundschule/Hort gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Robert-Lansemann-Schule, Fr. Susanne Nilius + die Eisbärenklasse 3, Lenensruher Weg 33, 23970 Wismar (Gewinn: 1 Übernachtung im Waldcamp im FoA GVM für 34 Personen)
  2. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4a, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Grundschule Teterow, Fr. Christin Bensing-Brandt und Klasse 2c, Schulkamp 5, 17166, Teterow
  4. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4b, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: Je ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)