Neues Polizeihauptrevier

Waren/Müritz bekommt neues Polizeihauptrevier an neuem Standort

Waren an der Müritz – Das Polizeihauptrevier der Stadt Waren an der Müritz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bekommt ein neues Zuhause. Heute hat das Finanzministerium der Kaufvertrag für ein Grundstück am Warenshöfer Weg unterschrieben.

„Nach längerer Suche haben wir jetzt eine Lösung für eine angemessene Unterbringung unserer Warener Polizistinnen und Polizisten gefunden. Das bisherige Revier Am Mühlenberg ist seit 1971 Sitz der Warener Polizei. Es ist marode und selbst bei großem Sanierungsaufwand kaum auf heutige Anforderungen umzurüsten. Mit dem Ersatzneubau am Warenshöfer Weg entsteht eine moderne Wache, von der aus die Polizei auch in den kommenden Jahren für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Waren und Umgebung sorgen kann“, sagte Christian Pegel heute in Schwerin.

Der Innenminister dankte dem Finanzministerium für den Kauf des Grundstücks und die nun beginnende Planung durch die Fachleute in der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung.

„Der Neubau wird nicht nur modernste Arbeits- und Einsatzbedingungen für die zurzeit knapp 60 Polizeibediensteten am Standort Waren bieten. Er wird auch als nachhaltiges Gebäude errichtet. Die Energieeffizienz-Werte werden deutlich besser sein als gesetzlich vorgeschrieben“, sagte Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Ein Neubau auf dem 5.340 Quadratmeter großen Grundstück habe den Ministern zufolge den Vorteil, dass die Polizei bis zur Fertigstellung am alten Standort weiterarbeiten kann und nur einmal umzieht. „Es ist keine Übergangslösung erforderlich, wie wenn etwa das neue Gebäude an Stelle des alten hätte errichtet werden müssen“, so Christian Pegel.

Kosten und Zeitplan für den Neubau des Warener Polizeireviers werden im Zuge der Planung ermittelt.

Folgen der Corona-Pandemie

Drese: Kurzfristige Maßnahmen zur Entlastung der kritischen personellen Situation in Krankenhäusern und Pflegeheimen

Schwerin – Die epidemische Lage in Mecklenburg-Vorpommern ist nach wie vor sehr angespannt. So ist sowohl die Zahl infizierter Personen als auch die Hospitalisierungsinzidenz weiterhin bundesweit am höchsten.

Viele Krankenhäuser und Alten- und Pflegeheime sind an der Überlastungsgrenze. Neben einem erhöhten Patientenaufkommen hat sich auch eine große Anzahl an Beschäftigten infiziert bzw. ist wegen Quarantäneanordnungen und Kinderbetreuung nicht einsatzfähig.

Vor diesem Hintergrund trifft das Land kurzfristige Maßnahmen zur Entlastung der kritischen personellen Situation in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Zentraler Bestandteil ist die Ausweitung der Unterstützungs-Initiative „Helfenden Hände“. Darüber informierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese den Krisenstab des Landes am (heutigen) Montag.

„Um die gesundheitliche Versorgung und die Pflege zu stärken und die dort Beschäftigten zu entlasten, ermöglichen wir den Einsatz von Medizin-Studierenden und Pflege-Auszubildenden“, verdeutlichte Drese.

Die Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock richten zudem eine „Jobbörse“ ein. Damit unterstützen sie bei der Akquise von Medizinstudierenden zum Einsatz in Einrichtungen mit Personalmangel, so die Ministerin.

Um den Betrieb in möglichst allen Kitas, Horten und Schulen aufrecht zu erhalten und die Betreuungszeiten abzudecken, gibt es auch in diesen Bereichen Unterstützungs-Maßnahmen durch Studierende und angehende Erzieherinnen und Erzieher. Drese: „Wichtig ist, wenn ein Elternteil im Bereich Gesundheitswesen oder Pflege tätig ist, reicht das für den Anspruch auf Kita-Notbetreuung aus.“

„Mein großer Dank gilt den Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock, der Hochschule Neubrandenburg sowie den weiteren beteiligten Einrichtungen und Institutionen. Ausdrücklich bedanke ich mich auch bei Bildungsministerin Simone Oldenburg und Wissenschaftsministerin Bettina Martin für die schnelle, unbürokratische Hilfe und Kooperation zur Unterstützung der Krankenhäuser und Pflegeheime“, so Ministerin Drese.

Tag der Erneuerbaren Energien in M-V

Meyer: Alle Unternehmen, Projektinitiatoren und Initiativen im Land können mitmachen

Schwerin – Der „Tag der Erneuerbaren Energien“ findet in diesem Jahr als Aktionswochenende vom 29. April bis 01. Mai statt. Unternehmen und Initiativen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sind eingeladen, sich interessierten Besuchern vorzustellen.

„Der ´Tag der Erneuerbaren Energien´ zeigt ein ganzes Wochenende lang spannende, informative und unterhaltsame Aktionen rund um das Thema. Verteilt über das ganze Land sind in den vergangenen Jahren in vielen Gemeinden und Regionen interessante Projekte entstanden, haben sich engagierte Firmen angesiedelt, wurden neue Wissenschaftsgebiete eröffnet. Viele öffnen ihre Türen und stellen Anlagen, Projekte, Initiativen und Ideen vor. Wir wollen die gesamte Vielfalt des Landes zeigen und laden alle Akteure herzlich ein, sich an dem Wochenende zu beteiligen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Ministerium koordiniert die Aktivitäten der einzelnen Teilnehmer und unterstützt sie in der Öffentlichkeitsarbeit. Anmeldungen sind bis zum 01. April 2022 per mail unter energietag-mv@wm.mv-regierung.de möglich.

Informationen zu allen Veranstaltungen am Aktionswochenende unter www.energietag-mv.de.

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis M-V

Meyer: Bis zum 1. April bewerben – eigene Innovationen im Land bekannt machen

Schwerin – Die Bewerbungsphase für den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern endet am 1. April 2022. „Wir wollen innovative Ideen prämieren, die konkret in der Praxis umgesetzt werden. Hierzu zählt beispielsweise ein neuartiges Produkt oder Verfahren sowie eine technologische Dienstleistung. Die innovativen Ergebnisse wollen wir bekannter machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern loben in diesem Jahr zum neunzehnten Mal den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ aus. Schirmherr ist Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. „Der erfolgreiche Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die wirtschaftliche Nutzung trägt dazu bei, zukunftsorientierte und hochwertige Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen und auch zu sichern. Erfindergeist und Innovationsfreude treiben den Fortschritt in unserem Land weiter voran“, betonte Wirtschaftsminister Meyer weiter.

Mit dem „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis“ werden Unternehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder auch Personengruppen gewürdigt, die sich um die erfolgreiche Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus MV in ein konkretes wirtschaftliches Produkt, ein Verfahren oder eine technologische Dienstleistung besonders verdient gemacht haben.

Eine Jury bewertet die Einreichungen nach den folgenden Kriterien: Technische bzw. wirtschaftliche Vorteile und Umsetzbarkeit; Neuheitsgrad, Aktualität, Anwendungsbreite; Nutzung des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft; unternehmerische Leistung, Risikobereitschaft, persönlicher Einsatz, wirtschaftlicher Erfolg mit dem Produkt/Verfahren, nachgewiesene Marktfähigkeit, geschaffene sowie zukünftige Arbeitsplätze. Die Jury besteht aus Vertretern des Wirtschaftsministeriums, den Industrie- und Handelskammern des Landes, den Universitäten und Hochschulen sowie Vertretern der Medien und der Finanzwirtschaft. Für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis MV 2022“ stehen insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung.

Die Bewerbungsunterlagen für den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ sind bis zum 01. April 2022 bei der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin einzureichen.

Flüchtlingsregistrierung nimmt Fahrt auf

Schwerin – Heute Früh, neun Uhr, waren knapp 6.000 Betten in den Unterkünften belegt, die Land und Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern für ukrainische Kriegsflüchtlinge bereitgestellt haben. In der Sitzung des Landeskrisenstabs heute Früh berichteten die Vertreter der Landkreise und kreisfreien Städte aber erneut, dass sie von weit mehr Menschen wissen, die bei ihnen ein Obdach gefunden haben – in der Summe um die 9.000.

„Das bestätigt erneut, dass die Zahl derer, die inoffiziell ein Obdach gefunden haben – bei Freunden, Verwandten oder Helfern – weit höher liegt als anfangs vermutet. Diese Zahl dürfte bis doppelt so hoch liegen wie die Zahl der staatlich untergebrachten Menschen“, sagte Innenminister Christian Pegel heute nach der Sitzung und fügte hinzu: „Wir erhalten zunehmend ein genaueres Bild. Dieses Wissen ist natürlich hilfreich, um die Schutzsuchenden aus der Ukraine auch weiterhin möglichst gut unterbringen und begleiten zu können.“ Erfreulich sei in seinen Augen auch, wie schnell die Kommunen die erforderlichen Kapazitäten bereitgestellt haben: „Es sind mittlerweile mehr als 10.000 Betten verfügbar, davon gut die Hälfte in regulären, also längerfristig nutzbaren Unterkünften“, sagte der Minister.

Eine weitere gute Nachricht: „3.300 Kriegsflüchtlinge sind mittlerweile ausländerrechtlich erfasst im bundesweiten (,Easy-System‘). Damit wird unser Bild, dass wir im bundesweit einsehbaren Erfassungssystem zeichnen, zunehmend realistischer. Da dieses auch Grundlage für die Verteilung durch den Bund an die Länder nach Königssteiner Schlüssel ist, werden damit auch die Zuweisungen an Mecklenburg-Vorpommern entsprechend angepasst“, sagte Christian Pegel und führte weiter aus:

„Unsere Anstrengungen, in den Ausländerbehörden der Kommunen wie auch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes schnell viele Menschen zu erfassen, zahlen sich aus. Da wir mit diesem realistischen Bild seit einigen Tagen über unserer erforderlichen Quote nach Königsteiner Schlüssel liegen, bedeutet das auch, dass der Bund uns schon seit zwei Tagen keine neuen Flüchtlinge zuteilt.“ Das entlaste die Kommunen für den Moment.

„Es kommen aber weiterhin Menschen eigenständig oder über private Initiativen. Allein für Rostock sind an diesem Wochenende mehr als 500 Flüchtlinge ankündigt, die private Helfer in die Hansestadt bringen wollen“, sagte der Minister weiter.

Christian Pegel bedankte sich erneut bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge in Empfang nehmen, unterbringen, versorgen – und registrieren: „Die dafür zuständigen Kolleginnen und Kollegen legen Sonderschichten ein und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen helfen aus. Es ist überwältigend, wie alle Beteiligten sich anstrengen, der Situation, die Putins Krieg gegen die Ukraine verursacht hat, gerecht zu werden.“

In der kommenden Woche solle der Probebetrieb der sechs zusätzlichen Registriergeräte in Schwerin-Görries abgeschlossen sein. „Wenn alles funktioniert, wie es soll, können wir dann die Landkreise und kreisfreie Städten bei der Registrierung ihrer Flüchtlinge unterstützen. Sie können sie mit dem Bus dorthin bringen lassen und unsere Kolleginnen und Kollegen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes sowie Helfer von der Landespolizei registrieren, registrieren, registrieren“, so Christian Pegel. Wie viele Registrierungen am Tag zu schaffen seien, werde der Probebetrieb zeigen.

Weitere Informationen sowie die aktuellen Zahlen zu den Menschen, die in M-V Schutz vor dem Krieg suchen sowie den Kapazitäten, die für sie bereitgestellt werden, finden Sie auf der Webseite des Innenministeriums.

Agentur für Moor- und Klimaschutz

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern will sich für den Schutz seiner Moore neu aufstellen und mittelfristig eine Moor- und Klimaschutzagentur gründen.

„Die entwässerten Moore stellen mit einem Anteil von rund 30 Prozent die größte Treibhausgaseinzelquelle in Mecklenburg-Vorpommern dar. Sie verursachen Emissionen von rund 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Deshalb ist ein wirksamer Klimaschutz nur mit einer umfangreichen und schnellen Wiedervernässung unserer Moore denkbar. Nur so erreichen wir unser Ziel, dass MV bis spätestens 2040 klimaneutral ist.

Um hier einen entscheidenden Schritt voranzukommen, möchten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Moor Centrum und der Landgesellschaft MV eine Moor- und Klimaschutzagentur aus der Taufe heben, die bestehende Kompetenzen, Akteure und Projekte im Moorschutz bündelt und vernetzt. Die Agentur selbst soll ausschließend koordinierend und beratend tätig sein. Uns geht es nicht darum, einen weiteren Akteur ins Rennen zu schicken, der aktiv Projekte umsetzt, wie es erfreulicherweise bereits viele im Land gibt, sondern die Agentur soll als Schnittstelle fungieren, die vorrangig Aufklärung betreibt, um möglichst viele Interessengruppen von der Notwendigkeit solcher Wiedervernässungsmaßnahmen zu überzeugen“, sagte Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus.

In Mecklenburg-Vorpommern nehmen Moore mit 288.000 Hektar rund 12 Prozent der Landesfläche ein. Hiervon waren nach Angaben des Greifswalder Moor Centrums Anfang der 1990er Jahre lediglich rund 3 Prozent naturnah. Seitdem wurden über 30.000 Hektar wiedervernässt. Minister Backhaus hält dazu fest: „Wir müssen unsere Moore schneller und umfangreicher nass bekommen, wenn wir die Klimaschutzziele von Paris erreichen wollen. Diese Aufgabe ist gewaltig und von ähnlicher Dimension wie der Braunkohleausstieg! Deswegen brauchen wir neue organisatorische Strukturen für den Moorschutz.“

Eine erste Vorbereitungssitzung fand heute (25. März 2022) statt. Neben dem federführenden Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt waren das Greifswald Moor Centrum, verschiedene Stiftungen, die Landgesellschaft und die Landesforst MV als wesentliche Projektträger vertreten. „Die Auftaktveranstaltung diente der Setzung eines Arbeitsrahmens. In den kommenden Wochen werde ich weitere Akteure, zum Beispiel aus der Landwirtschaft, der Paludikultur und dem Naturschutz und die Wasser- und Bodenverbände einbinden und einladen. Mecklenburg-Vorpommern soll Vorreiterin bei der Etablierung von Nutzungsalternativen werden!“, so Backhaus abschließend.

Städtebau-Förderung in M-V

Bundesweiter Tag der Städtebau-Förderung in M-V: Volksfest in Rostock zur Einweihung des neuen Bürgerparks

Rostock – Am 14. Mai 2022 wird der neu gestaltete Bürgerpark in Rostock-Toitenwinkel mit einem großen Volksfest seiner Bestimmung übergeben. Seine Einweihung wird zugleich die zentrale Veranstaltung 2022 der Bundesregierung zum alljährlichen Tag der Städtebauförderung.

„Ich freue mich sehr, dass das Bundesbauministerium diesen Tag erstmals in Mecklenburg-Vorpommern begeht. Viele Städte und Gemeinden in unserem Bundesland verdanken ihre heutige Attraktivität zu großen Teilen der Städtebauförderung von Bund und Ländern. Auch die Umgestaltung des Toitenwinkler Bürgerparks haben Bund und Land mit knapp einer Million Euro Finanzhilfen aus der Städtebauförderung unterstützt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Bauminister Christian Pegel. Am 14. Mai wird auch Bundesbauministerin Klara Geywitz in Rostock erwartet.

Bereits im Februar hatten das Bundesbauministerium, die Bauministerkonferenz und die kommunalen Spitzenverbände die Städte und Dörfer bundesweit aufgerufen, sich am Tag der Städtebauförderung zu beteiligen. Stadtspazier- und Stadtteilrundgänge, Baustellenbegehungen, Workshops, Stadtrallyes, Tage der offenen Tür, Ausstellungen und vieles mehr sind möglich. Ebenso willkommen sind angesichts der aktuellen Coronalage hybride oder digitale Formate.

Bis zum 30. März können Kommunen auch in Mecklenburg-Vorpommern unter www.tag-der-staedtebaufoerderung.de Veranstaltungen anmelden, mit denen sie ihre Objekte und Projekte der Städtebauförderung am 14. Mai vorzeigen wollen.

 Die Städtebauförderung ist eine gemeinschaftliche Initiative von Bund, Ländern und Kommunen. Seit mehr als 50 Jahren unterstützt sie Städte und Gemeinden dabei, baulichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen. Fast 12.000 Gesamtmaßnahmen wurden seit 1971 in fast 4.000 Kommunen bundesweit gefördert. In Mecklenburg-Vorpommern konnten seit 1991 mehr als 120 Städte und Gemeinden im Rahmen der Städtebauförderung mit insgesamt rund 2,6 Milliarden Euro Bundes- und Landesmitteln unterstützt werden.

Pandemie weiterhin sehr ernst nehmen

Schwerin – Der Landtag hat in seiner heutigen Sondersitzung die konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage in allen sechs Landkreisen und den beiden kreisfreien Städten beschlossen. Die Landesregierung wurde im Wesentlichen beauftragt, die Corona-Übergangsregeln auch über den 2. April hinaus zu verlängern.

Dies beinhaltet eine Maskenpflicht in öffentlichen Innenbereichen, das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern, die Fortschreibung der 3-G-Regel bzw. des 2G-Optionsmodells entsprechend den Übergangsvorschriften sowie das Vorhalten von Hygienekonzepten.

Für die Landesregierung hob Gesundheitsministerin Stefanie Drese in der Landtagsdebatte die konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage mit einer Überlastung der Krankenhauskapazitäten in allen Landkreisen und kreisfreien Städten hervor.

„Die Entwicklung ist anders verlaufen als wir uns das wahrscheinlich alle Mitte Februar gewünscht haben. Die Pandemie lässt sich nicht per Gesetz beenden. Omikron & Co. ist der 20. März ziemlich egal. Stattdessen hat das Virus uns den Subtyp BA.2 geschickt, der ganz besonders in Mecklenburg-Vorpommern dafür sorgt, dass die Infektionszahlen in die Höhe geschnellt sind“, sagte Drese bei der Einbringung des Antrags der Landesregierung.

Drese erläuterte zur Belastung in den Krankenhäusern: „Bis zu 30 Prozent des Personals fallen aus, Stationen werden geschlossen, Operationen verschoben, Notfallpatienten in Nachbarhäuser umgelenkt, Beschäftigte in Kernbereichen zentralisiert.“ Neben einem erhöhten Patientenaufkommen habe sich auch eine große Anzahl an Mitarbeitenden infiziert oder befindet sich in Quarantäne und ist nicht einsatzfähig.

Die Landesregierung habe aufgrund der Pandemielage in allen Landkreisen und kreisfreien Städten dem Landtag vorgeschlagen, von der Möglichkeit der Feststellung von Hotspots nach § 28a Abs. 8 Infektionsschutzgesetz Gebrauch zu machen. „Wir begrüßen, dass der Landtag diese Feststellung getroffen hat“, so die Ministerin.

Drese: „Über die Schutzmaßnahmen hinaus kommt es auf uns alle gemeinsam an. Nicht alles was erlaubt ist, ist auch sinnvoll. Selbstschutz, Eigenverantwortung, aber auch Mitmenschlichkeit und Achtsamkeit sind jetzt besonders wichtig.“

Die Landesregierung wird jetzt auf Grundlage des Landtagsbeschlusses eine Landesverordnung erarbeiten, die in der kommenden Woche im Landeskabinett besprochen und beschlossen und ab dem 3. April in Kraft treten soll.

Ehrenamtlich Engagierte in den Notunterkünften

Schwerin – Im Nachgang zum Besuch in Notunterkünften in der Hansestadt Rostock und Bad Doberan dankten Sozialministerin Stefanie Drese und die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Jana Michael, den kommunalen Akteurinnen und Akteuren und den ehrenamtlich Engagierten für ihre Arbeit in den Notunterkünften für Geflüchtete aus der Ukraine.

„Die Menschen in unserem Land wollen helfen und tun dies mit großem Einsatz. Davon haben wir uns bei unseren Informationsbesuchen überzeugen können. Ohne die Hilfe der Zivilgesellschaft könnten die ankommenden Geflüchteten vielerorts nicht so gut unterstützt werden“, sagte die Ministerin. Drese informierte sich in Bad Doberan in der vom Landkreis Rostock eingerichteten Notunterkunft in der Turnhalle des Sonderpädagogischen Förderzentrums „Am Kellerswald“.

Die Integrationsbeauftragte Michael besuchte die Notunterkunft der Hansestadt Rostock in der Hansemesse. „Wir haben gesehen, dass viel geleistet wird. Teilweise bis zur Belastungsgrenze. Die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler brauchen daher weitere Unterstützung“, schilderte Jana Michael ihre Eindrücke. Sie rief dazu auf, dass alle Menschen, die helfen wollen, sich insbesondere an die Hilfe-Vereine wenden können, um die aktiv Tätigen stärker zu entlasten.

Drese und Michael dankten den Organisatorinnen und Organisatoren für die Möglichkeit, sich einen Einblick von der Aufnahmesituation machen zu dürfen.

Tag der Schulleiter*innen 2022 digital

Bildungsministerin Oldenburg: Nur durch Miteinanderreden können wir Schule gestalten

Schwerin – Am Freitag, 25. März 2022, nehmen weit über 300 Schulleiterinnen und Schulleiter am jährlichen Fortbildungs- und Vernetzungsangebot für alle öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern teil. Der Tag der Schulleiterinnen und Schulleiter ist Bestandteil der zentralen Führungskräfte-Qualifizierung des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V). Aufgrund der pandemischen Lage findet die Veranstaltung online statt.

Die Coronakrise veränderte die Arbeitsbedingungen an den Schulen tiefgreifend und erforderte überaus intensive Arbeit insbesondere bei den Schulleitungen. Deshalb fragt die Tagung „Schulen in die Zukunft führen – Wie kann das gelingen?“

„Es geht nur über den direkten Draht: Wenn Sie sagen, wo der Schuh drückt, dann kann man auch helfen. Mit Ehrlichkeit und einem Miteinanderreden können wir Schule gestalten,“ sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg in ihrer Begrüßung. „Ich weiß, wie viele Fragen Sie in dieser krisengeschüttelten Zeit tagtäglich beantworten müssen und dass Sie mit großen Engagement dabei sind und nicht verzagen. Dafür danke ich Ihnen.“

Die Grundschule „Dr. Otto Steinfatt“ in Wittenförden und die Regionale Schule „Albert Einstein“ aus Torgelow präsentieren, wie sie durch bewegte Zeiten gehen bzw. den Sozialraum Schule gestalten. Hirnforscher und Leadership Speaker Dr. Robin J. Malloy aus Paderborn hält den Titelvortrag und steht im Chat für Fragen und Diskussion bereit. Zum Abschluss beleuchtet Jugendforscher und Futurist Simon Schnetzner aus Kempten „Die Pandemie aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern“, liefert eine aktuelle Bestandsaufnahme und zeigt Perspektiven auf.

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Schwerin – Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf dem Territorium der Ukraine bewirkt die größte Flüchtlingswelle in Europa seit dem zweiten Weltkrieg. Seit dem 24. Februar 2022 suchen bislang laut dem UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) bereits 3,5 Millionen Menschen Schutz außerhalb des Landes. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sind bis jetzt aus der Ukraine nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen und haben eine große Welle der Hilfsbereitschaft erfahren. „Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich privat, ehrenamtlich oder beruflich mit so viel Engagement um die Schutzsuchenden gekümmert haben und kümmern“ so der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Auch wenn die Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine nach Mecklenburg-Vorpommern zunächst große Herausforderungen mit sich bringt, so überwiegen doch die Chancen. Viele Erwachsene die zu uns kommen, wollen arbeiten und sind überdurchschnittlich gut qualifiziert. Der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss in der Ukraine ist höher als in Deutschland. Weil Frauen in der Ukraine sehr viel häufiger als in Deutschland studieren und auch sonst höhere Bildungsabschlüsse haben, schätzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung den Akademikeranteil unter den aus der Ukraine Geflüchteten auf mindestens 50 Prozent.

Auch deswegen unterstützt die Landesregierung die Arbeitsmarktintegration der Geflüchteten aus der Ukraine ausdrücklich. Sofern ein Antrag nach § 24 Aufenthaltsgesetz bei der zuständigen Ausländerbehörde gestellt wird, wird mit Ausgabe einer sogenannten Fiktionsbescheinigung unmittelbar der Arbeitsmarktzugang für alle nicht reglementierten Berufe möglich. Bei den reglementierten Berufen ist abhängig von den Vorgaben in den Fachgesetzen der jeweiligen Berufsgruppen vorher das reguläre Anerkennungsverfahren zu durchlaufen. Die aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds des Landes geförderten drei Integrationsfachdienste Migration unterstützen landesweit Migrantinnen und Migranten in diesem Prozess und bieten Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Integration an, damit eine möglichst bildungsadäquate Beschäftigungsaufnahme erreicht werden kann. Zudem stehen die Agenturen für Arbeit im Land mit ihren Beratungs- und Unterstützungsangeboten als Ansprechstellen zur Verfügung.

Wichtig ist dabei, entschieden dem Ausnutzen der Situation Geflüchteter entgegenzutreten. Deswegen finanziert das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit CORRECT!, die Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern und zur Bekämpfung von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung. Sie klärt in verschiedenen Sprachen nicht nur Ratsuchende über ihre Rechte auf und berät, sondern schult und vernetzt auch Multiplikatoren.

Die Kontaktdaten der genannten Beratungsstellen sowie weiterer Hilfs- und Beratungsangebote im Land, die sich an die Geflüchteten selbst, an im Ehrenamt tätige, als auch an Menschen, die vorrübergehend Geflüchtete bei sich aufgenommen haben, richten, sind auf der Internetseite des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit zu finden. Arbeitgeber können sich zudem an die Arbeitgeberhotline (Tel.: 0800 4 5555 20) der Bundesagentur für Arbeit wenden.

Am Freitag, den 25.03.2022, findet eine erste Online-Schulung von ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelferinnen und -helfern statt. Die Beratungsstelle CORRECT! informiert, worauf bei der Arbeitsaufnahme von Geflüchteten zu achten ist, wenn sie hier eine Arbeit aufnehmen wollen. Weitere Beratungs- und Schulungsangebote, die sich auch an die Geflüchteten selbst richtet, sind in der Vorbereitung.

„Neben der humanitären Versorgung und Unterbringung von aus der Ukraine Geflüchteten ist es wichtig, auch all denen, die arbeiten wollen, eine bestmögliche Integration in Arbeit zu ermöglichen. Das Ziel ist dabei eine Erwerbstätigkeit entsprechend des jeweiligen Bildungs- und Berufsabschlusses. Und das ist auch gleichzeitig eine Chance für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen“, so Minister Meyer.

Unternehmerpreis 2022 in M-V

Meyer: Bewerbungen und Nominierungen für landesweiten Preis bis 10. April möglich

Schwerin – Noch bis zum 10. April läuft die Bewerbungs- und Nominierungsfrist für den landesweiten Preis der Wirtschaft „Unternehmerin beziehungsweise Unternehmer des Jahres 2022“.

„In diesen bewegten Zeiten wollen wir die Chance zur Bewerbung bzw. Nominierung eines Unternehmens durch Kunden oder Mitarbeiter verlängern. Wir möchten weiteren für die Wirtschaft im Land bedeutsamen Unternehmen sowie anerkannten Unternehmerpersönlichkeiten die Gelegenheit geben, dass sie für ihren Einsatz mit dieser Auszeichnung gewürdigt werden können. Die Bewerbungsfrist wurde um mehr als zwei Wochen verlängert, wenngleich bereits eine Vielzahl von Bewerbungen bzw. Vorschlägen eingegangen ist“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Preis wird 2022 zum vierzehnten Mal landesweit ausgelobt. Vergeben wird der Preis in insgesamt vier Kategorien „Unternehmerpersönlichkeit“, „Unternehmensentwicklung“, „Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit“ und erstmals in der Kategorie „Nachhaltigkeit“.

Im Landeswettbewerb sind Eigenbewerbungen und/oder Nominierungen durch andere möglich, auch in mehreren Kategorien des Wettbewerbs. Jedes Unternehmen, egal welcher Größe oder aus welcher Branche, kann mitmachen. Selbstverständlich können auch Belegschaften, Kommunen, Landkreise, Wirtschaftsfördergesellschaften, regionale Unternehmensnetzwerke und Kunden Kandidaten vorschlagen.

Es werden Unternehmen unabhängig von ihrer Unternehmensgröße und vom Wirtschaftsbereich gesucht, die herausragende und beispielgebende Leistungen erbracht haben. „Die Unternehmerpersönlichkeiten sollen mit ihren Ideen, Erfolgen, beispielhaften Konzepten und erfolgreichen Unternehmensentwicklungen Mut für unternehmerisches Engagement machen“, sagte Meyer.

Die Preisverleihung wird am 27. Juni 2022 im Sitzungs- und Veranstaltungsgebäude Solitär in Parchim stattfinden. Die Auszeichnung der Preisträger umfasst Preisgelder von insgesamt 15.000 Euro sowie für jede Kategorie eine Stele und eine Urkunde.

Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Mecklenburg-Vorpommern. Auch wiederholte Vorschläge und Bewerbungen sind zugelassen und willkommen. Die Unterlagen sollen in schriftlicher Form eingereicht werden, eine Übersendung per Post, per Fax, per E-Mail oder der Versand nach digitaler Bearbeitung des Teilnahmebogens sind möglich.

Eine Jury, die sich aus Vertreterinnen/-ern aller Träger des Wettbewerbs zusammensetzt, bewertet die eingereichten Bewerbungen und Vorschläge und wählt die Preisträger in einem nicht-öffentlichen Auswahlverfahren. Träger des Wettbewerbs sind neben dem Wirtschaftsministerium der Ostdeutsche Sparkassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, die Landesarbeitsgemeinschaft der drei Industrie- und Handelskammern, die Arbeitsgemeinschaft der beiden Handwerkskammern sowie die Vereinigung der Unternehmerverbände Mecklenburg-Vorpommern. Einsendeschluss ist der 10. April 2022.

Weitere Informationen sowie Bewerbungen und Nominierungen unter www.unternehmerpreis-mv.de.

Öko-Landbau in MV weiter auf Wachstumskurs

Schwerin  – Die weiter wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten in Deutschland sowie stabile Rahmenbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern führen zu weiteren Flächenzuwächsen beim ökologischen Landbau.

„Der Trend zur Umstellung auf den Öko-Landbau hält unvermindert an. Schon im Zeitraum 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 ist die ökologische Anbaufläche hierzulande um ca. 13.300 Hektar auf über 190.000 Hektar gestiegen. In 2022 verzeichnen wir bislang einen Flächenzuwachs von weiteren 5.375 Hektar. Seit Januar 2021 haben 141 Betriebe auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Damit werden nunmehr ca. 14,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche von insgesamt 1.212 biozertifizierten Landwirtschaftsbetrieben ökologisch bewirtschaftet. Das ist eine außerordentlich beachtliche Entwicklung“, gab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute bekannt. Die Entwicklung der Märkte in 2022 infolge der Ukraine-Krise sei jedoch noch offen.

Für das Land Mecklenburg-Vorpommern hat der ökologische Landbau nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Daher ist das Ziel der amtierenden Landesregierung, mindestens 20 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2026, in der Koalitionsvereinbarung verankert.

Der GAP-Strategieplan für Deutschland für die neue Förderperiode wurde bei der Europäischen Kommission am 21.02.2022 eingereicht. Damit verbunden ist die Weichenstellung in MV zur weiteren Umstellung auf den Ökologischen Landbau.

In der 2. Säule stehen in der Förderperiode 2023-2027 ca. 653 Millionen Euro. Diese setzen sich aus 453 Millionen Euro reguläre ELER-Mittel und aus ca. 200 Millionen Euro aus Umschichtungsmitteln der 1. Säule zusammen. Damit betragen die jährlichen Mittel in der 2. Säule ca. 130,6 Millionen Euro. Hinzu kommen noch ca. 20% Bundes und Landesmittel.

Bilanz nach dem Großbrand

Alt Tellin – Am 30. März 2021 brach ein Feuer in der Sauenzuchtanlage in Alt Tellin aus. 50.000 Tiere verendeten bei dem sich rasch entwickelnden Großbrand. Ein Jahr später schaut Agrarminister Dr. Till Backhaus zurück auf das Ereignis.

„Kurz nach der Brandkatastrophe konnte ich mir vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung machen. Die Bilder werden mich ein Leben lang begleiten. Die Vorstellung von dem tausendfachen Tierleid in der brennenden Anlage lässt sich nicht einfach so abschütteln. Für mich ist es daher äußerst unbefriedigend, dass die Brandursache bis heute nicht geklärt werden konnte. Sicher ist wohl nur, dass kein technischer Defekt die Katastrophe ausgelöst hat. Der Brand hat uns auf auf dramatische Weise vor Augen geführt, dass industrielle Tierhaltungsanlagen wie in Alt Tellin nicht in unser Land und nicht in diese Zeit passen. Dieser Auffassung bin ich nach wie vor.

Mein Haus ist deshalb auf mehreren Ebenen aktiv geworden, um ein Umdenken in der Tierhaltung zu erreichen. Auf meine Initiative hin, wurde direkt nach dem Brand eine interministerielle Arbeitsgruppe auf Landesebene eingerichtet, die sich vor allem mit dem Thema Brandschutz in Tierhaltungsanlagen befasst. Der Entwurf eines neuen Erlasses wird derzeit zwischen dem Innenministerium und dem Landwirtschaftsministerium abgestimmt.

Darüber hinaus habe ich eine Bundesratsinitiative zur Einführung von Tierobergrenzen in Tierhaltungsanlagen gestartet. Auch wenn sich die Schutzkonzepte für Tierhaltungsanlagen über die Jahre immer weiter verbessert haben: Die jüngsten Ereignisse machen deutlich, dass bei einem Versagen von Schutzkonzepten mitunter katastrophale Tier- und Wertverluste zu beklagen sind. Deshalb muss geprüft werden, ob eine Größenbeschränkung von Tierhaltungsanlagen als wesentliche Maßnahme des Tier- und Seuchenschutzes wettbewerbsneutral eingeführt werden kann. Auch auf den Agrarministerkonferenzen hat das Thema dank Mecklenburg-Vorpommern auf der Tagesordnung höchste Priorität.

Es muss darum gehen, Brandvorbeugung, Brandbekämpfung und Tierrettung zusammenzudenken. Der Stall der Zukunft wird ganz sicher anders aussehen als die Anlage in Alt Tellin. Das ist auch im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung so verankert. Ich bin sehr froh, dass ich dazu beitragen konnte, dass zukünftig dem Tierwohl eine viel größere Bedeutung beigemessen wird.

Damit wir diesen Weg hin zu mehr Tierwohl, qualitativ hochwertigen Produkten und bezahlbaren Lebensmittelpreise konsequent weitergehen können, müssen aus meiner Sicht folgende Aufgaben angegangen werden:

  • Die Baugesetzgebung muss so verändert werden, dass sich eine Katastrophe wie in Alt Tellin nicht wiederholen kann.
  • Die Bundesregierung muss sich konsequent mit dem Thema Bestandsobergrenzen auseinandersetzen und bundesweit einheitliche Regelungen herbeiführen.
  • Ebenso sollte die Bundesregierung die regionale Begrenzung des Viehbesatzes auf einen ökologisch vertretbaren Wert von zwei Großvieheinheiten pro Hektar prüfen, um künftig eine nachhaltige umweltverträgliche Wertschöpfung in vielen Regionen zu ermöglichen und überregionale Transporte von organischen Düngern aber auch übermäßig lange Tiertransporte zu verhindern.
  • Haltern, die in der Schweinehaltung keine Perspektive mehr sehen, müssen solide Angebote gemacht werden (Herauskaufprogramme).
  • Die moderate Reduktion der Schweinehaltung sollte zunehmend als CO2-Senke begriffen werden und zentraler Bestandteil der Klimaschutzpolitik des Bundes und der Länder sein.
  • Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest muss weiter konsequent durchgeführt werden, damit der Schweinemarkt nicht noch weiter unter Druck gerät.
  • Der Bund muss ein staatliches Investitionsprogramm zur artgerechten Tierhaltung auf den Weg bringen.
  • Der Bund muss sowohl ein staatlich verbindliches Tierwohllabel, als auch eine staatlich verbindliche Herkunftsbezeichnung (Aktion „5D“) etablieren.
  • Der Bund muss ein Beschleunigungsgesetz zum Umbau der Tierhaltung auf den Weg bringen.

Die Forderungen machen deutlich, dass wir grundlegende Veränderungen in diesem Bereich brauchen, für die ich mich weiterhin mit viel Energie einsetzen werde. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen müssen aber auch – und das ist gut und richtig so – in einem demokratischen Prozess herbeigeführt werden. Das geht nicht von heute auf morgen“, so Minister Backhaus.

Projekte im ländlichen Raum

Schwerin – Minister Dr. Till Backhaus, zuständig für die ländliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, hat heute mehrere Zuwendungsbescheide nach der Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V) per Videoschalte übergeben. Neben mehreren Maßnahmen zur Dorferneuerung sind auch wieder Zuwendungen für Kitas und Schulen dabei.

„Ich freue mich, dass mit den Fördermitteln besonders die Infrastrukturen für unsere Jüngsten aufgewertet, Freizeitangebote geschaffen und die Lernbedingungen verbessert werden. Die Förderungen für Kitas und Schulen sind da von besonderer Bedeutung. Zum einen wird für die Zukunft eine Grundversorgungseinrichtung in den Gemeinden erhalten. Aber auch die Zugänglichkeit lokaler und moderner Treffpunkte sind für das Dorfleben eine große Bereicherung. Wo sich Menschen begegnen können, da entsteht Gemeinschaft und das ist es, was den ländlichen Raum stark macht“, sagte Backhaus.

Die geförderten Projekte im Einzelnen:

Sanierung der Kita „Eulennest“ in der Gemeinde Glasewitz

In Glasewitz wird die Kita „Eulennest“ modernisiert. Durch die Sanierung des Altbaus und einen Erweiterungsbau für die Krippenkinder sollen künftig bis zu 42 statt wie bisher 36 Kinder betreut werden können. Die gesamte Kindertagesstätte wird mit den Umbaumaßnahmen erstmalig barrierefrei sein und auch ein Behinderten-WC erhalten.

Mit der Sanierung des bestehenden Gebäudes werden auch sämtliche Installationen (Heizung, Sanitär, Elektrik) sowie alle Fußböden, Innentüren, Decken, der Schall- und Brandschutz erneuert. Außerdem werden die Malerarbeiten in den Gruppenräumen vollzogen und Fliesenlegerarbeiten ausgeführt sowie ein neuer Sonnenschutz eingebaut. Für die Gemeinde Glasewitz hat die Modernisierung eine besondere Bedeutung.

Zum einen wird für die Zukunft eine entsprechende Grundversorgungseinrichtung in den ländlich geprägten Gemeinden erhalten, so dass die ländlichen Räume nachhaltig gestärkt werden, der Abwanderung junger Familien entgegengewirkt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt wird. Das Land unterstützt dieses Projekt über die ILERL M-V mit 789.000 Euro.

Erneuerung der Heizungs- und Sanitäranlagen in der Grundschule Lüssow

In der Lüssower Grundschule werden die Sanitäreinrichtungen und die Heizungsanlage erneuert. Zurzeit besuchen 82 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse die Grundschule. Mit der Sanierung und Modernisierung der Grundschule kann auch weiterhin gewährleistet werden, dass zukünftig jedes Jahr mindestens 20 kleine ABC-Schützen dort eingeschult werden können.

Im Jahr 2017 wurde bereits mit der Modernisierung der Grundschule begonnen. Die Klassenräume und die Unterrichtsräume für den Fachunterricht oder die VHS-Angebote sowie die kleine Küche wurden bereits saniert. Dafür wurden bereits Fördermittel in Höhe von rd. 75.000 Euro im Rahmen der ILERL M-V bereitgestellt.

Ebenso erhielt die Gemeinde Lüssow eine Zuwendung für die Gestaltung der Außenanlagen an der Grundschule (50.944,01 EUR). Für die aktuelle Modernisierung gibt es über die ILERL M-V eine Förderung vom Land rund 126.700 Euro.

Erneuerung Plattenweg in Richtung Gutshaus in der Ortslage Boddin/Gemeinde Walkendorf

Der Boddiner Plattenweg in Richtung Gutshaus befindet sich im Ortskern des Ortsteils Boddin der Gemeinde Walkendorf. Er beginnt an der Kreisstraße (K 36), endet an der Zufahrt zum Gutshaus und dient als Zuwegung zum Ortsteil Boddin. Die Straße ist für die Ortslage Boddin eine wichtige Verbindungs- und Erschließungsfunktion zwischen der K 36 und dem Gemeindegebiet Walkendorf, derzeit jedoch in einem desolaten Zustand.

Geplant ist der Ausbau des Weges in der Gesamtlänge von ca. 150 Meter mit rechtsseitigem Gehweg sowie linksseitigem Bankett. Die Ausbauart soll mit Asphalt erfolgen. Durch die grundhafte Straßensanierung wird die Attraktivität und Verkehrssicherheit für die gesamte Bevölkerung gesteigert. Zudem wird anschließend das dörfliche Erscheinungsbild qualitativ verbessert. Die Maßnahme wird über ILERL M-V mit 132.800 Euro gefördert.

Ausbau des Gehweges an der Kreisstraße 50 in der Gemeinde Alt Sührkow

Die Gemeinde Alt Sührkow beabsichtigt den Ausbau des Gehweges entlang der Kreisstraße 50 in einer Länge von ca. 390 Meter und einer Breite von 1,50 Meter. Der alte, desolate Betonplattenweg wird aufgenommen und durch neue Betonrechtecksteine ersetzt. In diesem Zusammenhang werden die beidseitig angeordneten Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut.

Zudem wird die Regenentwässerung erneuert. Die Maßnahme trägt nach der Realisierung maßgeblich zur nachhaltigen Steigerung der Verkehrssicherheit im Dorf und für dessen Einwohner bei und wirkt sich zudem positiv auf das Ortsbild aus. Über ILERL M-V unterstützt das Land hier mit 224.300 Euro.

Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses in der Ortslage Blengow/Stadt Ostseebad Rerik

Das Vorhaben umfasst den Anbau von ca. 56 m² Grundfläche an ein vorhandenes Dorfgemeinschaftshaus im Ostseebad Rerik in der Ortslage Blengow. Hier wird ein zusätzlicher Veranstaltungsraum mit vorgelagerter Terrasse geschaffen. Das bestehende Gebäude wird u. a. für Seniorensport, Spieleabende, Dorffeste, Weihnachtsveranstaltungen und Frühstücksbrunch genutzt.

Die Nutzung des Gebäudes ist aufgrund der geringen Platzkapazität sowie baulicher Mängel eingeschränkt. Mit der Umsetzung dieser Maßnahme wird deshalb die Kapazität erweitert, um einen größeren Personenkreis die Nutzung zu ermöglichen. Bisher mussten die Veranstaltungen wiederholt oder die Personenzahl begrenzt werden.

Ziel ist es, die Dorfgemeinschaft in noch höherem Maße zu stärken, die Generationen zusammenzuführen und dafür die entsprechenden Räumlichkeiten bereitzustellen. Gefördert wird das Projekt mit 138.200 Euro über die ILERL M-V.

 Umbau und Sanierung der Wassermühle Ziddorf inkl. Nebengebäude/Gemeinde Dahmen

Die geschichtsträchtige Wassermühle ist heute ein technisches Denkmal. Aktuell steht das Gebäude ungenutzt leer. Geplant ist, die Ziddorfer Wassermühle zum neuen Sitz der Naturparkverwaltung Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See umzubauen. Dieser Standort soll weiterhin sowohl ein Besucherinformationszentrum als auch einen Gastronomiebetrieb beherbergen.

Aufgrund der geplanten Nutzung sind erhebliche bauliche Veränderungen geplant, da das Obergeschoss künftig als Verwaltungssitz sowie ein Großteil der Räumlichkeiten als Ausstellungs- und Informationszentrum genutzt werden sollen und somit einem breiten öffentlichen Publikum zugänglich gemacht wird.

Im Erdgeschoss ist neben der Einrichtung eines Gastronomiebetriebes auch die Schaffung von Ausstellungsflächen inkl. Sanitäreinrichtungen vorgesehen. Unterstützt wird das Vorhaben mit 1.615.200 Euro im Rahmen der ILERL M-V.

Ländlicher Wegebau „Zu den Letschower Tannen“ – TG des FNV Kassow-Kambs

Der vorhandene Schotterweg bildet die Haupterschließung nördlich der Ortslage Kambs und muss mit hohem Pflegeaufwand ständig instandgehalten werden.

Die Teilnehmergemeinschaft des Flurneuordnungsverfahrens möchte den Weg auch in Hinblick auf die forstwirtschaftliche Nutzung bis zur Wegegabelung am Waldrand mit einer Pflasterung mit Betonwinkelsteinen versehen. Um zukünftig das Wasserproblem dieses Weges zu beseitigen, ist durchgehend ein Versickerungsgraben vorgesehen, der über eine durch den Ort führende Mulde bzw. Rohrleitung und über einen Sandfang und einen Abscheider an den Teich in Kambs angeschlossen wird.

Über die ILERL M-V wird das Projekt mit 658.700 Euro gefördert.