Sportplakette M-V für Lea Sophie Friedrich

Ministerin Stefanie Drese überreichte Lea Sophie Friedrich die Sportplakette des Landes.

Ministerin Stefanie Drese überreichte Lea Sophie Friedrich die Sportplakette des Landes.

Schwerin – Bahnradsportlerin Lea Sophie Friedrich ist am heutigen Freitag bei einem feierlichen Empfang ihres Heimatvereins Schweriner SC die „Sportplakette des Landes M-V“ verliehen worden.

Die Auszeichnung des Landessportbundes bekam die 21-Jährige für ihre Leistungen bei den Olympischen Spielen in Tokio. Lea Sophie Friedrich gewann zusammen mit Emma Hinze die Silbermedaille im Bahnrad-Teamsprint.

Sportministerin Stefanie Drese, die Friedrich die Sportplakette in der Palmberg-Arena persönlich überreicht hat, sagte: „Eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen, ist das Größte was ein Sportler oder eine Sportlerin erreichen kann. Sie haben das in Tokio geschafft und Silber geholt. Und es war hauchdünn gegenüber den Chinesinnen, 85 Tausendstel haben über Gold und Silber entschieden.“

Die Dassowerin hat im weiteren Verlauf der olympischen Wettkämpfe in Japan außerdem in der Disziplin Sprint den 5. Platz belegt und in der Qualifikation einen olympischen Rekord aufgestellt.

„Sie stehen am Anfang Ihrer Karriere und sind doch schon so weit“, sagte Sportministerin Drese. „Sie können noch viel erreichen. Ich bin sicher, dass Sie sich nicht bremsen lassen, erst recht nicht in einem Sport, der keine Bremse kennt. Sie haben Mecklenburg-Vorpommern und den Schweriner SC als ihren Heimatverein grandios vertreten. Wir sind stolz auf Sie!“

„Moorpapst“ erhält Deutschen Umweltpreis

Greifswald – Moorkundler Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald erhält für seine Forschung sowie sein jahrzehntelanges Engagement gegen Moor-Entwässerung und damit für mehr Klimaschutz den Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Joosten teilt sich den Preis in Höhe von insgesamt 500.000 Euro mit der international renommierten Ökologin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese. Beiden wird der Preis am 10. Oktober in Darmstadt durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Zur Auszeichnung des 1955 in Liessel in der niederländischen Provinz Noord-Brabant geborenen Joostens gratuliert auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

„Mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass ein in unserem Bundesland tätiger Spitzenforscher einen der höchstdotierten Umweltpreise Europas erhält. Ich spreche Prof. Joosten meine höchste Anerkennung aus und danke ihm für seine wertvolle und zukunftsweisende Arbeit im Moor- und Klimaschutz. Die Moorforschung an der Universität Greifswald genießt bundesweites Ansehen – das haben wir nicht zuletzt Prof. Joosten zu verdanken. Dass er hierzulande mitunter auch als „Moorpapst“ bezeichnet wird, verdeutlicht seine beispiellosen Verdienste in diesem Bereich. Er hat diese Auszeichnung mehr als verdient und sie bestätigt, dass die Einrichtung einer Moorprofessur die richtige Entscheidung war, um diesen Forschungszweig langfristig auf ein verlässliches Fundament zu stellen und den Wissenschaftsstandort Vorpommern zu stärken. Ich hoffe sehr, dass Prof. Joosten seine Mission ‚Moor muss nass!‘ trotz seines gerade begonnenen Ruhestands weiterverfolgen wird“, betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Mit dem Preisgeld will Joosten die am Greifswald Moor Centrum (GMC) beheimatete und mit etwa 25.000 Publikationen weltweit größte Moorbibliothek „PeNCIL“ zu einem globalen Kenntnis- und Kulturzentrum zu Mooren ausbauen. Das 2015 gegründete GMC ist eine Kooperation von Universität Greifswald, Michael Succow-Stiftung und dem Verein „Duene“. Ziel des GMC ist das, wofür sich Joosten zeit seines Forscherlebens eingesetzt hat und weshalb er nun von der DBU ausgezeichnet wird: natürliche Moore vor Entwässerung schützen, degradierte (also trockengelegte) Moore wiedervernässen und Moore lediglich nass nutzen.

Trockenliegender Torf setzt in hohen Mengen Treibhausgase frei: „In Mecklenburg-Vorpommern sind Moorböden die größte Treibhausgasquelle, obwohl sie nur 13 Prozent der Landesfläche einnehmen. Sie emittieren ca. 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das ist rund ein Drittel der Gesamtemission des Landes und mehr als das Dreifache der Menge, die wir aktuell durch die Windkraft an Land und auf dem Wasser derzeit einsparen. Wir müssten also die derzeitige Windkraftnutzung verdreifachen, wollten wir nur die Emissionen aus den Mooren damit kompensieren“, betonte Backhaus.

Auch bundes­weit sind Moorböden ein wichtiger Treiber des Klimawandels. Joosten zufolge sind Treibhausgas-Emissionen aus entwässerten Mooren bundesweit für sechs bis sieben Prozent der gesamten deutschen Emissionen verantwortlich, mehr als der gesamte in Deutschland startende Flugverkehr. Nur eine möglichst weitgehende Anhebung der Wasserstände könne diese Prozesse stoppen.

„Ein verbesserter Schutz der Moorböden ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe von langfristiger Bedeutung. Dabei müssen alternative Nutzungskonzepte entwickelt werden, damit die wiedervernässten Flächen auch zukünftig bewirtschaftet werden können. Schutz durch Nutzung ist das Stichwort“, so Umweltminister Backhaus. Joosten schuf dafür den Begriff „Paludikultur“, eine mittlerweile in Fachkreisen weltweit genutzte Beschreibung für eine klimaschonende landwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore.

In mehr als 600 wissenschaftlichen Publikationen, darunter Standardwerken, und auf vielen Forschungsreisen in die Moorgebiete der Welt – von Alaska über den Kongo bis nach Nordkorea – hat der designierte Umweltpreisträger auf all diese Zusammenhänge hingewiesen und neue Entdeckungen gemacht – etwa das mittlerweile als Weltnaturerbe anerkannte Regendurchströmungsmoor in Georgien.

Für die Politik hat Joosten eine klare Botschaft: „Nimmt man das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ernst – also eine Begrenzung der Erderwärmung auf mindestens zwei Grad Celsius und möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter –, muss allein Deutschland ab sofort pro Jahr 50.000 Hektar Moorfläche wiedervernässen.“

Ehrenamtliche im Sport

Schwesig würdigt auf Sportgala Arbeit der Ehrenamtlichen im Sport

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf der Sportgala im Innenhof des Schweriner Schlosses die Bedeutung des Sports für eine lebendige Gesellschaft hervorgehoben und gemeinsam mit Sportministerin Stefanie Drese und dem Präsidenten des Landessportbundes Andreas Bluhm neun Frauen und Männer, die ehrenamtlich im Sport tätig sind, mit der „Sportplakette des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ geehrt.

„Endlich steht der Sport wieder im Mittelpunkt. Lange mussten wir darauf warten. Auf tolle Turniere, die Fußballeuropameisterschaft, die Olympischen Spiele und die Paralympics, die gestern begonnen haben. Und auch die Sportgala des Landessportbundes hat uns gefehlt. Ich freue mich, dass wir sie endlich nachholen können, dass wir erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler aus unserem Land auszeichnen und verdienstvollen Ehrenamtlichen im Sport Danke sagen können.“

Sie sei sehr stolz auf die erfolgreichen Athletinnen und Athleten aus dem Land, „die jedes Jahr viele nationale und internationale Wettbewerbe bestreiten. Sie alle sind Botschafter für unser Land. Wir alle haben uns in diesem Jahr besonders über den Aufstieg des F.C. Hansa Rostock und des HC Empor Rostock gefreut. Die Frauen des SSC Palmberg Schwerin holten zum 7. Mal den DVV-Pokal.

Nachwuchstalente haben bei den Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik geglänzt. Und auch bei den Olympischen Spielen waren unsere Athleten top. Besonders hervorheben möchte ich Hannes Ocik und Lea Sophie Friedrich, die beide eine Silbermedaille gewonnen haben. Auch sie beide erhalten wie der Goalballer Felix Rogge die „Sportplakette des Landes Mecklenburg-Vorpommern“. Ich drücke allen paralympischen Athletinnen und Athleten ganz fest die Daumen, dass in den kommenden Tagen vielleicht noch ein paar Medaillen dazukommen.“

Der Landessportbund sei das starke Rückgrat des Sports in Mecklenburg-Vorpommern. Schwesig: „Er macht eine hervorragende Arbeit im Breiten- und Spitzensport – auf Landesebene und vor Ort. Rund 260.000 Mitglieder in rund 1.900 Vereinen zu betreuen – das ist eine große Leistung. Dafür möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen. Besonders danken möchte ich den vielen Ehrenamtlichen, die sich für den Sport einsetzen. 27.000 sind es, die sich auf diese Art und Weise engagieren. Der Sport konnte sich während der Pandemie auf jeden Einzelnen von ihnen verlassen. Die Sportgala ist eine schöne Möglichkeit, neun von ihnen mit der „Sportplakette des Landes“ auszuzeichnen – der höchsten Auszeichnung, die wir in Mecklenburg-Vorpommern zu vergeben haben. Sie alle stehen für den guten Zusammenhalt überall im Land, für die lebendige Gemeinschaft in Vereinen, für die Begeisterung, gemeinsam aktiv zu sein.“

Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrer Festrede auch an die Verdienste des früheren LSB-Präsidenten Wolfgang Remer und das langjährige Mitglied des LSB-Vorstandes Norbert Baunach, die kürzlich verstorben sind: „Wir werden Wolfgang Remer und Norbert Baunach als Ideengeber und Wegbegleiter, als verlässliche Partner und Förderer und einfach als Sportbegeisterte in Erinnerung behalten.“

Sportministerin Stefanie Drese hob die schwere Zeit für die Sportlerinnen und Sportler sowie die Vereine in der Corona-Pandemie hervor. „Umso erfreulicher ist es, dass es coronabedingt nur einen leichten Mitgliederrückgang zu verzeichnen gibt. Das zeigt die tiefe Verankerung der Vereine im Alltag der Menschen in unserem Land. Mich freut, dass auch unsere Corona-Nothilfe den Vereinen in dieser schwierigen Zeit geholfen hat“, so Drese.

Drese überreichte auf der Sportgala das Ehrenpräsent des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung für beispielhaftes Engagement in der Förderung des Sports in Mecklenburg-Vorpommern an Dr. Monika Knauer. Die Geehrte wurde jüngst nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit als Geschäftsführerin des Verbandes für Behinderten- und Rehabilitationssport M-V e. V. in den Ruhestand verabschiedet. „Monika Knauer hat sich über 30 Jahre sehr engagiert und beispielhaft für die Belange von Menschen mit einer Behinderung im Sport eingesetzt. Das Thema Sport mit Handicap ist in unserem Land untrennbar mit Monika Knauer verbunden“, sagte Drese in ihrer Laudatio.

Fritz-Reuter-Preis geht an Susanne Bliemel

Martin: Jahrzehntelanges Engagement hat die niederdeutsche Sprache in MV belebt

Schwerin – Die Pädagogin, Schriftstellerin und Moderatorin Susanne Bliemel aus Banzkow bei Schwerin wurde heute mit dem Fritz-Reuter-Preis der Carl-Töpfer-Stiftung ausgezeichnet. Anlässlich der feierlichen Übergabe im Kultursaal von Hof Medewege gratulierte Bildungsministerin Bettina Martin der Preisträgerin, sie habe sich über mehrere Jahrzehnte unermüdlich für die Sprache und die kulturelle Förderung des Plattdeutschen in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt.

„In ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit hat Susanne Bliemel sich als Lehrerin, Studienleiterin, Mentorin oder ehemals Landesbeauftragte für Niederdeutsch im Land Mecklenburg-Vorpommern, ganz der Vermittlung des Niederdeutschen verschrieben“, so Bettina Martin. „Ihrer Arbeit und der Arbeit ihres Teams haben wir zu verdanken, dass wir in unseren Schulen auf eine Vielzahl von ausgebildeten „Plattschnackern“ unter den Lehrerkollegen und -kolleginnen zurückgreifen, die sie in Sprachpraxiskursen und Fortbildungen zum Niederdeutschen aus- und weitergebildet hat“, sagte Martin.

Frau Biemel war maßgeblich an der Entwicklung des Landesprogramms „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ beteiligt. Ziel des Programms ist es seit 2016, die Kenntnisse der Geschichte und der kulturellen Traditionen des Landes, insbesondere der niederdeutschen Sprache, vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu vertiefen. Das beginnt in der Kita mit der Heimatschatzkiste, die seit 2019 allen Kitas zur Verfügung steht. In der Grundschule zielt das Programm auf die stärkere Vermittlung von Heimatbewusstsein und die Grundlagen der niederdeutschen Sprache. Dafür wurden die Themenbereiche ausdrücklich in die Rahmenpläne mit aufgenommen. Einzigartig in der Bundesrepublik ist es, dass in Mecklenburg-Vorpommern an ausgewählten Profilschulen Niederdeutsch bis zum Abitur führt.

Für die Lehrerausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung im Bereich des Niederdeutschen gibt es an der Universität Greifswald das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik. „Andere Bundesländer beneiden uns über den großen Stellenwert, den das Plattdeutsche bei uns an den Schulen genießt und die Strukturen, die wir dafür vorhalten“, so Martin. “Plattdeutsch ist bei uns gelebte Kultur und Teil der eigenen Identität. Susanne Bliemels Wirken und ihre jahrelange Arbeit hat dazu beigetragen, die Sprache lebendig zu halten und auch für die junge Generation attraktiv zu machen. Dafür gebührt ihr der Dank des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Der Fritz-Reuter-Preis wird alle zwei Jahre von der Carl-Toepfer-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Seit der ersten Verleihung im Jahr 1955 ist es erst zum dritten Mal, dass der Preis nach Mecklenburg-Vorpommern geht.

Neben ihrer pädagogischen Arbeit hat Susanne Bliemel in den vergangenen Jahrzehnten auch durch unzählige Auftritte als Hörfunkmoderatorin zur Pflege und Verbreitung des Plattdeutschen beigetragen. „Viele Menschen im Land verbinden ihre Stimme mit den Plappermoehl im Hörfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunks. Der Fritz-Reuter-Preis ist die verdiente Anerkennung für Susanne Bliemel“, so Martin.

M. Succow versteht es, Menschen zu begeistern

Schwerin – Auf einer Festveranstaltung hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dem Alternativen Nobelpreisträger Professor Dr. Michael Succow zum 80. Geburtstag gratuliert.

„Michael Succow hat Weichen für die Zukunft unseres Landes gestellt“, sagte die Ministerpräsidentin den Jubilar. Das von ihm initiierte Nationalparkprogramm der DDR habe wesentlichen Anteil daran, dass die Natur in Mecklenburg-Vorpommern heute weitgehend intakt ist.

„Die friedliche Revolution eröffnete die Chance, Anliegen der Bürgerbewegung und Verbesserungen durchzusetzen, die sonst so schnell nicht möglich gewesen wären. Ein Neustart für ganz Deutschland. Michael Succow hat diese Chance genutzt.“ Auch dass Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Jahr 2000 ein Moorschutzkonzept hat, das regelmäßig aktualisiert wird, sei ganz wesentlich Professor Succow zu verdanken.

In der von ihm aufgebauten Stiftung würden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit am Klima- und Naturschutz arbeiten. „Ob am „Faulen Ort“ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, auf der Insel Koos in Mecklenburg-Vorpommern, ob in Usbekistan oder Äthiopien: Überall auf der Welt hinterlässt das Wirken von Michael Succow seine Spuren. Überall gibt es Menschen, die von Spaziergängen mit Michael Succow erzählen, die ihnen die Augen geöffnet haben für die Schönheit und für den Wert der Natur, die uns umgibt. Michael Succow hat ein Anliegen, und er versteht es, Menschen für dieses Anliegen zu gewinnen und zu begeistern“, würdigte die Ministerpräsidentin den Jubilar.

Schwesig dankte Succow auch für seine Mitarbeit im Zukunftsrat Mecklenburg-Vorpommern. „Der Zukunftsrat empfiehlt uns, ökologische Verträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gemeinsam voranzubringen“, sagte Schwesig.

„Es wird darauf ankommen, Umwelt und Natur zu schützen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, dabei wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren. Der Zukunftsrat mit Michael Succow hat uns Ansatzpunkte und Ideen dafür mit auf den Weg gegeben. Es liegt an uns, sie gemeinsam zu verwirklichen.“

Direktor des Meeresmuseums im Ruhestand

Stralsund – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Donnerstag das Ozeaneum in Stralsund besucht. Dort verabschiedete sie den langjährigen Wissenschaftlichen Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Dr. Harald Benke, persönlich und dankte ihm für seine langjährige Arbeit. Dr. Benke wird zum 31. Juli 2021 in den Ruhestand gehen.

„Unter der Leitung von Dr. Harald Benke sind das Deutsche Meeresmuseum und das Ozeaneum zu Aushängeschildern des Landes Mecklenburg-Vorpommern geworden“, sagte Martin. „Die Häuser in Stralsund kennt die ganze Welt. Das Deutsche Meeresmuseum und das Ozeaneum ziehen jedes Jahr Hundertausende Besucherinnen und Besucher an.“ Besonders hervorgehoben hat die Wissenschaftsministerin die Ausstellungen zu wichtigen Themen wie den Gefahren durch Plastikmüll in den Meeren und den Folgen steigenden Lärms in den Ozeanen. Sie dankte Dr. Benke für seine wichtige Forschungsarbeit.

Die Ministerin übernahm bei ihrem Besuch im Ozeaneum auch die Patenschaft über den Humboldt-Pinguin Frieda. Diese Pinguinart ist weltweit bedroht. Im Ozeaneum findet intensive Forschungsarbeit zu den Pinguinen statt.

Mit dem Ausbau des Standortes Katharinenkloster und der Weiterentwicklung des Nautineums auf dem Kleinen Dänholm gewinnen das Deutsche Meeresmuseum und das Ozeaneum an zusätzlicher Attraktivität. Das Nautineum wird in den kommenden fünf Jahren zu einem Wissenschaftscampus weiterentwickelt.

Ministerin Martin machte deutlich, welchen entscheidenden Anteil das Deutsche Meeresmuseum im Bereich der Forschung spielt. „Das Deutsche Meeresmuseum forscht zum Beispiel intensiv zu den Schwerpunktthemen Marine Wirbeltiere und Europäische Meere. Es ist in zahlreichen Organisationen und Gremien vertreten, u. a. als Mitglied im Konsortium Deutsche Meeresforschung und als Assoziiertes Mitglied in der Deutschen Allianz Meeresforschung. Auch wissenschaftlich hat sich das Museum einen Ruf weit über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns und Deutschlands erarbeitet.“

Die Modernisierung des Meeresmuseums fördern Bund und Land mit insgesamt rund 40 Mio. Euro. Die Weiterentwicklung des Nautineums wird mit 20 Mio. Euro aus Bundesmitteln unterstützt.

Mit dem neuen Wissenschaftlichen Direktor, Prof. Dr. Burkhard Baschek, ist die Stiftung Deutsches Meeresmuseum auch künftig gut aufgestellt. „Professor Baschek ist ein ausgewiesener Meeresexperte und bringt alles mit, um das Deutsche Meeresmuseum künftig sowohl für Besucherinnen und Besucher attraktiv und ansprechend zu präsentieren als auch den wissenschaftlichen Stellenwert und das Renommee des Hauses erfolgreich weiterzuentwickeln“, sagte Martin.

Neues Helmholtz-Institut One Health

Herausragender Wissenschaftler leitet neues Helmholtz-Institut One Health

Martin ernennt Fabian Leendertz zum Universitätsprofessor

Greifswald – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Mittwoch in einer feierlichen Veranstaltung Fabian Leendertz zum Universitätsprofessor an der Universität Greifswald ernannt. Der 48-Jährige wird künftig das neue Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) leiten.

Zur Ernennung nannte die Wissenschaftsministerin Professor Leendertz einen absoluten Glücksfall für die Universität Greifswald und den Forschungsstandort Mecklenburg-Vorpommern. „Mit Professor Leendertz hat Greifswald einen international herausragenden Wissenschaftler gewonnen. Mit seiner Forschungsarbeit hat er maßgeblich dazu beigetragen, den Ursprung einiger der tödlichsten Krankheitsausbrüche der Welt aufzuspüren“, so Martin. „So gelang es 2014 unter seiner Leitung einer internationalen Forschergruppe den Ursprung der Ebola-Epidemie in Guinea zu rekonstruieren. Gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie ist das Forschungsfeld ‚One Health‛ von großer Bedeutung.“

Für den Forschungsstandort Greifswald ist die Gründung des ersten Helmholtz-Instituts im Land Mecklenburg-Vorpommern ein großer Gewinn. Damit wird der bestehende Kompetenz-Cluster auf dem Gebiet der molekularen Infektionsforschung in der Region Vorpommern-Greifswald mit den Partnern Universität Greifswald, Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Löffler-Institut um das neugegründete Helmholtz-Institut für One Health weiter ausgebaut. Dazu wird auch der Gebäudeneubau auf dem Campus Beitzplatz und den Aufbaubetrieb stellen der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung.

Fabian Leendertz wurde 1972 in Krefeld geboren, studierte Biologie an der Universität Bayreuth und Veterinärmedizin in Budapest und an der Freien Universität Berlin. Nach der Approbation als Tierarzt im Jahr 2000 und der Promotion an der Freien Universität Berlin folgten als nächste Station seiner wissenschaftlichen Laufbahn 2007 die Leitung der Nachwuchsgruppe „Neu auftretende Zoonosen“ und ab 2012 die Leitung der Projektgruppe „Epidemiologie hochpathogener Erreger“ am Robert Koch-Institut. 2016 habilitierte er an der FU Berlin im Bereich Mikrobiologie Veterinärmedizin und arbeitete seit 2017 als Privatdozent an der FU Berlin im Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen. Zudem leitete er die Arbeitsgruppe Epidemiologie hochpathogener Mikroorganismen am Robert Koch-Institut in Berlin.

Leendertz erhielt als Wissenschaftler zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, unter anderem ist er Preisträger der „Champions of the Earth“-Auszeichnung der UN in der Kategorie Wissenschaft und Innovation 2020. Im Dezember 2020 wurde Leendertz in die von der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammengestellte Expertengruppe berufen, die den Ursprung der Covid-19-Pandemie erforschen soll. Ministerin Martin wünschte dem neu ernannten Professor für seine künftigen Aufgaben viel Erfolg.

Zum Tod vom Wolfgang Remer

Schwesig: Wir trauern um einen großen Mann des Sports in unserem Land

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute mit großer Betroffenheit auf den Tod des Ehrenpräsidenten des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern Wolfgang Remer reagiert: „Wir trauern um einen großen Mann des Sports in unserem Land. Unsere tiefempfundene Anteilnahme gilt seiner Frau und seiner Familie.“

Wolfgang Remer hat nach der Wende die Geschicke des Sportes in Mecklenburg-Vorpommern über mehr als ein Vierteljahrhundert gelenkt. Dabei hat er es herausragend verstanden, Leistungs- und Breitensport gleichberechtigt nebeneinander zu stellen. Er war sich der gesellschaftlichen, verbindenden Rolle des Sports stets bewusst. Mit Projekten wie „Sport statt Gewalt“ oder „Integration durch Sport“ hat er erfolgreiche Zeichen des Zusammenhalts gesetzt.

26 Jahre war er ehrenamtlicher Präsident des Landessportbundes, danach Ehrenpräsident. Er ist der dienstälteste Gründungspräsident eines Landessportbundes. „Sport war für ihn eine echte Berufung, eine große Herzensangelegenheit“, würdigte die Ministerpräsidentin den Verstorbenen.

Für sein hervorragendes Engagement wurde er 2013 mit dem Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern geehrt. Wolfgang Remer war seit 2012 Mitglied des NDR-Rundfunkrates.

Sportler*Innen aus M-V bei den Paralympics

Drese: Sensationelle Quote von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus MV

Schwerin – Vom 24. August bis zum 5. September 2021 finden in Tokio die Paralympischen Spiele statt. Gestern erfolgte durch den deutschen Behindertensportverband die offizielle Nominierung der Athletinnen und Athleten.

Insgesamt nehmen 134 deutsche Sportlerinnen und Sportler aus 18 Sportarten als Team Deutschland Paralympics an den Spielen in Japan teil. Darunter befinden sich alleine zehn Sportlerinnen und Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern vom Behinderten- und Rehabilitationssportverband.

„Das ist eine sensationelle Quote und eine fantastische Auszeichnung für den Behindertenleistungssport in unserem Land“, sagte Sportministerin Stefanie Drese heute in Schwerin. „Ich bin unglaublich stolz und freue mich riesig für unsere zehn Athletinnen und Athleten sowie die zwei weiteren Personen aus Mecklenburg-Vorpommern, die zur Funktionsgruppe des Team Deutschland Paralympics gehören.“

Sportministerin Drese: „Ich wünsche unseren Athletinnen und Athleten, dass sie in Tokio ihre beste Leistung zeigen und nach ihren Wettkämpfen zufrieden sind. Wenn dabei Medaillen herausspringen, ist das umso schöner. Vor allem wünsche ich mir, dass alle gesund bleiben und wohlbehalten zurückkehren. MV steht hinter unserem Paralympics-Team und drückt ganz fest die Daumen.“

Die nominierten Sportlerinnen und Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern im Einzelnen:

Zum Funktionsteam gehören mit Dr. Rolf Kaiser (Mannschaftsarzt) und Alexander Bondar (Bundes- und Landestrainer Rollstuhlfechten) zwei weitere Akteure aus MV.

Rostocker Zoodirektor geht in Ruhestand

Rostock – In Rostock ist Zoodirektor Udo Nagel im Rahmen der 22. Klassik-Nacht offiziell verabschiedet worden. „Der bundesweit dienstälteste Zoodirektor geht in seinen verdienten Ruhe­stand. Mit seinem Ausscheiden kann er auf eine fast 30-jäh­rige Amtszeit als Zoodirektor zurückblicken. Udo Nagel hat den Zoo zu einem Leit-Zoo in Europa entwickelt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Ge­sundheit, Dr. Stefan Rudolph, am Freitag vor Ort.

Staatssekretär Rudolph überreichte vor Ort eine Ehren-Urkunde an den scheidenden Zoodirektor. Darin lobte der Staatssekretär das Wirken von Udo Nagel „in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen bei der Profilierung des Rostocker Zoos zu einem leader in europe und weit über unseren Kontinent hinaus“.

Rudolph würdigte in seiner Laudatio Udo Nagel als Visionär mit Pragmatismus. „Aus Visionen wurden konkrete Projekte, wie zum Beispiel das Darwineum und das Polarium. Die Erlebniswelten haben den Rostocker Zoo weltweit bekannt gemacht. Durch sein beherztes Engagement ist der Rostocker Zoo heute einer der Leit-Zoos Europas“, so Rudolph weiter.

Seit 1990 wurden vom Wirtschaftsministerium im Rahmen der touristischen Infrastruktur Gesamtinvestitionen in Höhe von 52,84 Millionen Euro mit einem Zuschuss von rund 41,81 Mil­lionen Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes­serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Hierzu zählen beispielsweise der Bau des Parkplatzes am Zoologischen Garten, der Neubau des Darwineums, der Neu­bau des Polariums sowie die Modernisierung und Erweiterung von zerstörten Anlagen, Gebäuden und Volieren.

Darüber hinaus wird auch der Neubau der Robbenanlage vorangetrieben. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph hat für das Vorhaben Anfang Juni eine Zusicherung des Wirtschafts­ministeriums in Höhe von 5,72 Millionen Euro übergeben. „Auch das Projekt trägt die Handschrift von Udo Nagel. Es ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Rostocker Zoo. Die neue Heimstätte der Seebären und Seehunde sorgt für artge­rechtere Haltungsbedingungen und ermöglicht den Zuschau­ern auch einen besseren Einblick in die Unterwasserwelt der Robben.

Sie können die Tiere aus der Nähe beim Schwim­men, Tauchen und Spielen beobachten. Die geplante Küsten­landschaft mit einer Flachwasserzone stellt eine ideale Ku­lisse auch für das medizinische Tiertraining dar“, erläuterte Rudolph. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie die Hanse- und Universitätsstadt Rostock fördern den Neubau zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Seebären und Seehunde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf sieben Millionen Euro.

Udo Nagel wurde 1954 in Wismar geboren. Nach dem Abitur studierte er an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Uni­versität Rostock mit dem Abschluss Diplom-Agrar-Ingenieur, Vertiefungsrichtung Veterinärmedizin. 1976 begann er als Tierpfleger im Zoo Rostock, wurde stellvertretender Tier­pflege-Inspektor und später auch Lehrausbilder. Seit 1987 war er wissenschaftlicher Assistent und Mitglied der Direktion sowie Abteilungsleiter Marketing/Verwaltung. Mit der Grün­dung der gemeinnützigen GmbH Zoologischer Garten Rostock im Januar 1992 wurde Udo Nagel zum Zoodirektor ernannt.

Frau des Jahres geehrt

Schwesig und Drese gratulieren Dr. Jördis Frommhold zur „Frau des Jahres“

Schwerin – „Wir feiern den Internationalen Frauentag seit über 100 Jahren und wollen an diesem besonderen Tag daran erinnern, was Frauen leisten und leisten können. Und wir wollen gemeinsam auf unsere Anliegen aufmerksam machen: auf die Rechte der Frauen, Gleichstellung und Chancengleichheit, was Frauen fordern und was Frauen zusteht. Und wir wollen aufzeigen, wo es noch Verbesserungen braucht und wo es weiter Ungerechtigkeiten gibt“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig beim digitalen Festakt anlässlich des Internationalen Frauentages, bei dem Dr. Jördis Frommhold als „Frau des Jahres“ geehrt wurde.

Die Corona-Pandemie treffe Frauen ganz besonders, führte die Regierungschefin aus. „Sie arbeiten häufig in wichtigen Berufen, die uns durch die Krise bringen. Ich denke da ganz besonders an die Pflegerinnen in den Alten- und Pflegeheimen, an die Krankenschwestern und Ärztinnen, die Verkäuferinnen und auch an die Lehrerinnen und Erzieherinnen. Sie alle haben ganz besondere Arbeit geleistet im vergangenen Jahr und tun das immer noch. Ohne die Frauen hätten wir die Krise nicht so gut gemeistert“

Frauen seien in der Pandemie auch stärker von Einkommensbußen betroffen als Männer – durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, in Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte. Außerdem hätten sie in der Zeit den überwiegenden Teil an Haus- und Familienarbeit übernommen, inklusive Homeschooling und Kinderbetreuung.

Schwesig beim digitalen Festakt: „Die Pandemie zeigt ganz deutlich, wo Frauen gegenüber Männern immer noch benachteiligt sind. Da müssen wir für Verbesserungen kämpfen. Wie gleichberechtigt wir aus der Corona-Krise herauskommen, hängt auch von uns Frauen ab. Ich bitte Sie alle: Bleiben Sie am Ball, engagieren Sie sich weiter für Frauen und mit Frauen, in der Politik, in Vereinen und Verbänden, in Gewerkschaften, Kunst und Kultur, in den Städten und Gemeinden – überall im Land, so wie die Frau des Jahres Dr. Jördis Frommhold.“

„Wir würdigen heute eine beeindruckende Persönlichkeit, die mit noch nicht einmal 40 Jahren eine der jüngsten Chefärztinnen in Deutschland ist und als eine der führenden Expertinnen für die sogenannte Long-Covid-Krankheit Corona-Patienten und -Patientinnen aus ganz Deutschland betreut“, sagte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese in ihrer Laudatio auf die Frau des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Jördis Frommhold

Frommhold werde ausgezeichnet für ihr herausragendes Engagement zur Aufklärung über die Langzeitfolgen einer Covid 19 Erkrankung und den erfolgreichen Einsatz der Möglichkeiten der Rehabilitationsmedizin. „Jördis Frommhold berät und therapiert oft verzweifelte Patientinnen und Patienten, die mit langfristigen Folgen zu kämpfen haben“, verdeutlichte Drese. Sie setze sich zudem für einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen im medizinischen Bereich ein.

Drese: „Mit ihrer Klarheit, Freundlichkeit und ihrem zupackenden Optimismus verkörpert sie die Rehabilitationsmedizin als jung, dynamisch und weiblich und ist ein Vorbild für Frauen in der Medizin. Wir sind stolz, dass wir solch eine tolle Ärztin in Mecklenburg-Vorpommern haben.“

Todestag von Mehmet Turgut

Kampf gegen Extremismus bleibt zentrale Herausforderung der Sicherheitsbehörden

Schwerin – Mit der Aufdeckung der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ im November 2011 wurde eine bis dahin für unmöglich gehaltene Verbrechensserie sichtbar. Regierungen und Parlamente in Deutschland befassten und befassen sich mit der Aufarbeitung und den erforderlichen Konsequenzen aus Versäumnissen bei den Sicherheitsbehörden. Reformen bei Polizei, Verfassungsschutz und Justiz waren die Folge.

Einer der Morde wurde am 25. Februar 2004 in Rostock an Mehmet Turgut verübt.

„Die schrecklichen Taten des NSU haben uns die Gefährlichkeit dieser Szene vor Augen geführt, aber auch das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden unseres Staates schwer erschüttert. Politik, Sicherheitsbehörden, Justiz und Zivilgesellschaft sind verpflichtet, alles zu unternehmen, damit sich solche schrecklichen Verbrechen nicht wiederholen. Wir müssen hinsehen, wir müssen einschreiten und wir müssen durchgreifen“, betont Innenminister Torsten Renz anlässlich des morgigen Todestages von Mehmet Turgut.

Neues Kabinettsmitglied ernannt

Der Minister für Inneres und Europa Torsten Renz

Der Minister für Inneres und Europa Torsten Renz

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute Torsten Renz zum neuen Minister für Inneres und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern ernannt.

Torsten Renz wurde am 13. August 1964 in Güstrow geboren. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule absol­vierte er eine Berufsausbildung mit Abitur zum Maschinen- und Anlagenmonteur und anschließend 18 Monate seinen Grundwehrdienst. Von 1986 bis 1991 studierte er an der Technischen Universität „Otto von Guericke“ in Magdeburg und arbeitete anschließend bis 2002 als Berufschullehrer (Dipl.-Ing.-Pädagoge).

Von 2002 bis 2006 war Torsten Renz Mitglied des Landtags Mecklenburg-Vorpommern und arbeitete im Anschluss daran von 2007 bis 2009 als Referent im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Seit Juli 2009 ist er wieder Mitglied des Landtags, von 2011 bis 2016 Stellvertretender Fraktions­vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion M-V. Von September 2016 bis Februar 2020 war Torsten Renz Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagfraktion M-V, von Februar bis November 2020 ihr Fraktionsvorsitzender.

Seit 1999 ist Torsten Renz Mitglied der Stadtvertretung Güstrow, von 1999 bis 2011 war er Mitglied des Kreistages Güstrow, seitdem ist er Mitglied des Kreistages Landkreis Rostock. Seit Oktober 2013 ist er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Landkreis Rostock. Von 2010 bis 2020 war er Vorsitzender des Güstrower Sportclubs 09 e.V.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Minister für Inneres und Europa Torsten Renz und wünsche ihm für seine vielfältigen Aufgaben viel Kraft und Erfolg. Polizei, Feuerwehren, Kommunen und die Bekämpfung von Extremismus bleiben auch künftig wichtige Themen der Landesregierung.“

Kondolenzbuch in der Staatskanzlei

Schwerin – Die Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern legt ein Kondolenzbuch aus, in das sich Bürgerinnen und Bürger zum Gedenken an den vergangenen Donnerstag verstorbenen Ministerpräsidenten a.D. Dr. Harald Ringstorff eintragen können.

Ministerpräsidentin Schwesig wird das Kondolenzbuch heute um 13.30 Uhr mit ihrer Unterschrift eröffnen.

Für Bürgerinnen und Bürger besteht unter strengen Abstands- und Hygienevorschriften von Mittwoch bis Freitag dieser Woche und am Montag und Dienstag kommender Woche jeweils zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr die Möglichkeit, ihr Beileid zu bekunden und sich in das Buch einzutragen. Das Buch liegt im Eingangsbereich der Staatskanzlei aus, so dass Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

„Viele Menschen in unserem Land haben unseren früheren Ministerpräsidenten Harald Ringstorff in sehr guter Erinnerung. Das zeigt die große Anteilnahme in den letzten Stunden. Wir wollen mit diesem Kondolenzbuch die Möglichkeit geben, Beileid zu bekunden. Es wird der Familie Ringstorff im Anschluss übergeben“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Dr. Harald Ringstorff ist tot

Schwesig: Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und einen großartigen Menschen

Schwerin – Der frühere Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Harald Ringstorff ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 81 Jahren verstorben. Darüber hat die Ehefrau des früheren Ministerpräsidenten, Dagmar Ringstorff, Ministerpräsidentin Schwesig heute persönlich informiert.

„Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen. Zehn Jahre lang, von November 1998 bis Oktober 2008 und damit länger als jeder andere vor und nach ihm, stand Harald Ringstorff an der Spitze unseres Landes. Er hat mit seiner großen Heimatverbundenheit, seiner bodenständigen, ruhigen und zugleich zupackenden Art und seiner Liebe zur plattdeutschen Sprache das Amt des Ministerpräsidenten hervorragend ausgefüllt. Dass Mecklenburg-Vorpommern sich in den dreißig Jahren seit der Deutschen Einheit sehr gut entwickelt hat, verdanken wir ganz erheblich Harald Ringstorff“, würdigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ihren Vorvorgänger.

„Harald Ringstorff war ein besonderer Mensch. Ein typischer Mecklenburger. Kein Mann großer Worte, sondern einer, auf dessen Wort man sich immer verlassen konnte“, sagte Schwesig weiter. „Verlässlich, standfest und mit einem hintersinnigen Humor – so habe ich ihn kennen- und schätzen gelernt. Geprägt haben ihn die Jahre 1989 und 1990, die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit. Er hat mit seinem Eintreten für Demokratie, Freiheit und sozialen Zusammenhalt zum Zusammenwachsen von Ost und West beigetragen.“

Nach dem Ausscheiden aus dem Amt sei sein Leben zunehmend von einer schweren Krankheit bestimmt worden. „Dennoch war Harald Ringstorff regelmäßig bei wichtigen Ereignissen im Land zu Gast, begleitet von seiner Ehefrau Dagmar, die sich liebevoll um ihn gekümmert hat. Ich habe heute ein Gespräch mit ihr geführt und ihr mein Mitgefühl ausgesprochen. Ich denke aber auch an alle anderen, die ihm nahestehen. Und ganz persönlich möchte ich sagen: Danke für alles, lieber Harald!“

Die Staatskanzlei und Familie Ringstorff bitten die Medien darum, von Anrufen bei den Hinterbliebenen abzusehen. Kondolenzschreiben und Karten können an die Staatskanzlei gerichtet werden und werden an die Familie weitergeleitet.