Pegelstände in M-V steigen

noch keine Alarmstufe erreicht

Schwerin – Angesichts der Hochwassersituation in Teilen Deutschlands blickt auch der für den Küsten- und Hochwasserschutz zuständige Agrarminister Dr. Till Backhaus mit Sorge auf die steigenden Pegel in Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Pegel im Land weisen derzeit mittlere bis hohe Wasserstände auf. An den Alarmpegeln ist jedoch noch keine Alarmstufe erreicht. Sofern dies eintreten sollte, ist über die Meldeketten sichergestellt, dass die Informationen an alle weitergegeben werden, die im Hochwasserfall aktiv sind. Die Wettervorhersage für MV lässt allerdings nicht mit einem deutlichen Anstieg der Wasserstände rechnen“, so Minister Backhaus. Die Situation im Einzugsgebiet der Elbe in Sachsen und Tschechien mache es aber nötig, wachsam zu sein, ergänzt Backhaus.

„Für die Elbe melden die Hochwasserzentralen, dass infolge ergiebiger Niederschläge im Einzugsgebiet der Elbe sowie einsetzenden Tauwetters in höheren Lagen die Wasserstände an der Elbe ansteigen. An den sächsischen Elbpegel wurde bereits zum Teil die Alarmstufe (AS) 2 überschritten. Auch aus der Saale kommt es zu hohen Zuflüssen. An den Elbepegeln direkt unterhalb der Saalemündung werden Richtwertüberschreitungen der AS1 für heute (26.12.2023) erwartet.

Der Alarmpegel für MV in Dömitz zeigt aktuell einen Wasserstand von 362 cm, Tendenz steigend. Das mittlere Hochwasser liegt hier bei 438 cm. Der höchste jemals gemessene Wasserstand liegt bei 754 cm.

Am Alarmpegel Boizenburg liegt ein Wasserstand von 347 cm an, Tendenz leicht steigend. Das mittlere Hochwasser liegt hier bei 437. Der höchste jemals gemessene Wasserstand liegt bei 732 cm.

Nach den aktuellen Wasserstandvorhersagen wird die AS1,  d.h. ein Wasserstand von 500cm, an den Pegeln Dömitz und Boizenburg am 30./31.12.2023 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird der Hochwassermeldedienst des StALU WM besetzt, um die Hochwasserentwicklung an der Elbe in M-V rund um die Uhr zu beobachten und bei Bedarf weitere Schritte einzuleiten.

Die Deichschauen im Herbst haben aber gezeigt, dass unsere Schutzanlagen in gutem Zustand sind. Auch gibt es derzeit keine Baustellen an den Schutzanlagen, die Schwachstellen bedeuten könnten“, gibt Backhaus vorsichtig Entwarnung für MV.

Minister Pegel dankt allen Einsatzkräften

Schwerin – Das Orkantief „Zoltan“ hatte unser Land in der vergangenen Nacht im Griff und hat auch einige Schäden bei uns verursacht. Eine ausführliche Bilanz wird in den kommenden Tagen folgen, aber schon jetzt sind mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume nicht mehr befahrbar, teilweise gab es Stromausfälle und vielerorts müssen Gebäudeschäden durch herabgefallene Bäume oder andere Gegenstände repariert werden.

„Ich danke allen Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräften, die die ganze Nacht für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger, bei teilweise eigener Gefährdung bei den Witterungsbedingungen, im Einsatz waren.

Für Sie alle ist Ihr Engagement selbstverständlich, bei den vielen Terminen mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und unseren Polizistinnen und Polizisten höre ich oft den Satz ,Dafür sind wir da‘ – es ist nicht selbstverständlich! Ihr Engagement, Ihr Einsatzwillen erlaubt es mir und unseren Bürgerinnen und Bürger, uns auch in solchen Situationen bei jeder Uhrzeit – und das so kurz vor den Festtagen – sicher zu fühlen.

Dafür danke ich Ihnen von Herzen“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel nach der Sturmnacht. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin bis heute Abend vor teilweise schweren Sturmböen.

„Während viele die Weihnachtstage schon jetzt ruhig angehen lassen und die Tage mit ihren Familien verbringen sowie auch das Jahr in Ruhe ausklingen lassen wollen, lehnen sich unsere Einsatzkräfte nicht zurück. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sorgen dafür, dass wir alle friedlich und sicher die Feiertage erleben können.

Aber nicht nur das: Sie alle sind 365 Tage im Jahr für uns im Einsatz. Dafür müssen Familie und Freunde leider manchmal zurückstecken. Mein Dank geht auch an Sie für den Rückhalt, den Sie unseren Einsatzkräften geben – und wünsche Ihnen allen und auch allen Bürgerinnen und Bürgern besinnliche Feiertage.“

Erhöhung der Verkehrssicherheit

2. Bauabschnitt der Rogahner Straße freigegeben

Schwerin – Heute ist in Schwerin der zweite Bauabschnitt der Rogahner Straße offiziell für den Verkehr freigegeben worden. Der zweite Bauabschnitt betrifft die Strecke zwischen der Kreuzung „Breite Straße/Schulzenweg“ (Bauanfang) bis Obotritenring/Höhe „Anker“ (Bauende).

„Die Rogahner Straße übernimmt eine wichtige Verbindungsfunktion von der Ortsumgehung bis zum Schweriner Zentrum. Sie ist Arbeits- und Schulweg, schließt das Gewerbegebiet Görries an und führt in Richtung Innenstadt. Mit dem Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen ist die Strecke deutlich besser und sicherer befahrbar.

Wir haben die Stadt Schwerin bei dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme unterstützt, denn die Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie die Stärkung des Radverkehrs sind zentrale Bausteine, die die Landesregierung im Straßenbau priorisiert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Fachdienst Verkehrsmanagement der Stadt Schwerin hat ein etwa 1.360 Meter langes Teilstück vom Knotenpunkt Rogahner Straße/Schulzenweg/Breite Straße bis zum Knotenpunkt Obotritenring erneuert. Die vorhandene Fahrbahn dieses Abschnittes bestand im Wesentlichen aus einer Befestigung aus Kleinpflaster.

Infolge der vorhandenen Untergrundverhältnisse in Verbindung mit der vorliegenden Verkehrsbelastung mit mehr als 12.000 Autos pro Tag und der bestehenden Nutzungsdauer befand sich die Fahrbahn in einem sehr schlechten Zustand. Die jetzt für den Verkehr freigegebene Maßnahme umfasst den grundhaften Ausbau der Rogahner Straße, der Ingenieurbauwerke und der Entwässerungseinrichtungen.

Vom Bauanfang (Ab der Kreuzung Schulzenweg/Breite Straße) bis zum Bauende wird rechtsseitig ein Gehweg angelegt. Im Bereich bis zum Bauende werden von März bis Mai 2024 die Nebenanlagen, wie Gehwege hergestellt. Hier wird es nach Angaben der Stadt noch einmal Einschränkungen für den Verkehr geben.

Das Vorhaben umfasst auch den Neubau eines Radweges im Rahmen des grundhaften Ausbaus der Rogahner Straße in Schwerin vom Schulzenweg bis zum Obotritenring mit einer Gesamtlänge von etwa 525 Metern. Der Radweg schließt nördlich des Knotens mit dem Schulzenweg an den bereits im Rahmen des 1. Bauabschnitts errichteten Radweg in Richtung Ortsumgehung Schwerin an.

Hinter der neu errichteten Brücke wird der Radverkehr über einen bereits vorhandenen Weg geführt. Der Obotritenring, an den der hier geplante Radweg anbindet, ist mit Radverkehrsstreifen und Radwegen ausgestattet. „So ist ein wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz entstanden. Für Radfahrende, die in die Innenstadt wollen, oder Radfahrende des Stadtteils Görries aus Richtung Klein Rogahn und Groß Rogahn werden die Wege erheblich sicherer“, sagte Meyer.

Die Gesamtkosten des zweiten Bauabschnitts betragen rund 6,5 Millionen Euro. Die Förderung für den zweiten Bauabschnitt stammen aus drei Förderprogrammen: rund 1,8 Millionen Euro aus der kommunalen Straßenbauförderung des Verkehrsministeriums; rund 584.000 Euro für die Radverkehrsanlage im Rahmen des Stadt-Land-Programms aus dem Verkehrsministerium; rund 294.000 Euro Ko-Finanzierungsmittel des Innenministeriums zur Finanzierung des Eigenanteiles.

Für den 1. Bauabschnitt gab es zudem eine Förderung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) vom Wirtschaftsministerium.

Mobilitätsverbesserung in M-V

Schwerin – Wirtschafts- und Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse hat am Montag (18.12.) gemeinsam mit den Landkreisen und den kreisfreien Städten des Landes eine „Gemeinsame Erklärung zur Verbesserung des öffentlichen Mobilitätsangebotes in Mecklenburg-Vorpommern“ unterzeichnet.

„Wir wollen in gemeinsamer Partnerschaft die Mobilität im Land noch weiter verbessern. Dafür ist es notwendig, hochwertige Regiobusse in die Fläche zu bringen und flächendeckende kommunale Rufbussysteme nach einheitlichen Qualitätskriterien zu erweitern.

Nur mit einem attraktiven Angebot im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs kann es gelingen, mehr Menschen zu einem Umstieg vom Auto auf Bus oder Bahn zu überzeugen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das Land möchte gemeinsam mit den kommunalen Aufgabenträgern und den Verkehrsunternehmen das öffentliche Mobilitätsangebot in Mecklenburg-Vorpommern verbessern. Unter anderem sollen im Rahmen der Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern hierfür Regiobuslinien und ein landesweites Rufbussystem mit abgestimmten einheitlichen Qualitätsstandards eingeführt werden.

Ziel ist es, das Angebot bestehender Buslinien in der Fläche zu verbessern und neue durchgehende Taktlinien zu schaffen. Die geplanten Regiobuslinien werden in regelmäßigen Fahrten stündlich oder zweistündlich unabhängig von Schul- und Ferienzeiten verkehren. Zudem sind die Regiobuslinien mit dem Bahnverkehr verknüpft, um ein enges Netz für ganz Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.

Das Regiobussystem und das Rufbussystem werden dauerhaft anteilig mit Zuwendungen des Landes gefördert. Im Gegenzug gehen die kommunalen Aufgabenträger die Verpflichtung ein, verstärkte, auch landkreisübergreifende Anstrengungen umzusetzen, hochwertige vertaktete Regiobusverkehre in die Fläche zu bringen.

„Auch zu einer flächendeckenden zügigen Umsetzung der jeweiligen kommunalen Rufbussysteme haben sich die Landkreise bekannt“, sagte Jesse.

Die ersten drei Regiobuslinien haben zum Fahrplanwechsel am 10.12.2023 ihren Betrieb aufgenommen. Weitere – auch landkreisübergreifende Regiobuslinien – werden nächstes Jahr folgen. Der Startbetrieb für das landesweite Rufbussystem läuft in den Landkreisen am 01.01.2024 an und soll ab 01.01.2025 in den Regelbetrieb übergehen.

Langfristig sollen weitere Instrumente vom Land und den Kommunen umgesetzt werden, um den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Überlegungen zur Einführung eines Landestarifverbundes sowie die Bündelung von Kompetenzen und Strukturen im Bereich der Digitalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Einzelne Aspekte auf dem Weg zur Digitalisierung des ÖPNV im Land – wie die digitale Vertriebs- und Kontrollfähigkeit der Unternehmen im Zuge der Einführung des Deutschlandtickets – sind bereits in der Realisierung.

Basisvoraussetzungen zur Vertriebsfähigkeit einer landesweiten Mobilitätsplattform und somit einer ersten Grundlage für den landesweiten digitalen Vertrieb sollen bis Ende 2024 erreicht werden.

„Ziel ist, höchstmöglichen Komfort für die Fahrgäste anbieten zu können. Dazu gehört die Möglichkeit einer landesweiten digitalen Fahrplanauskunft mit gleichzeitiger Buchung und Ticketkauf“, sagte Jesse abschließend.

Förderbescheide übergeben

Radweg, Schiffsanleger, Industriepark und Nahverkehr Schwerin / Schulte: Wir unterstützen die Stadt bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen

Schwerin – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Montag (18.12.) Fördermittelbescheide an den Oberbürgermeister der Stadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier, übergeben.

„Die Landeshauptstadt Schwerin ist ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten. Auch Tagesausflügler und Urlaubende wissen das große Angebot an Freizeitaktivitäten zu schätzen. Jetzt unterstützen wir die Stadt, um weitere wichtige Infrastrukturmaßnahmen voranzubringen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Im Generationenpark Lankow soll der Quartiersradweg ausgebaut werden. Das geförderte Vorhaben umfasst die Sanierung eines etwa 1.150 Meter langen Teilstücks im Stadtteil Schwerin-Lankow, zwischen der Kieler Straße und der Ratzeburger Straße. Der zu sanierende Radweg wird bei einer Breite von zweieinhalb Metern in Asphaltbauweise hergestellt.

Hierbei werden unter anderem Wurzelschäden und die Oberflächenentwässerung instandgesetzt. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen; die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2024 vorgesehen. Die Gesamtinvestition beträgt knapp 555.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von knapp 500.000 Euro nach der Radverkehrsinfrastrukturförderrichtlinie (RadFörderRL) aus Landesmitteln.

„Da in unmittelbarer Nähe entlang des Radweges ein Stadtteilzentrum und ein Spielplatz entstehen, werden künftig mehr Anwohnerinnen und Anwohner dort mit dem Rad unterwegs sein. Durch den Neuausbau wird ein sicheres Umfeld für die Radfahrerinnen und Radfahrer im Wohnquartier geschaffen“, sagte Schulte.

Die Stadt Schwerin plant, den Freizeitbereich am Freilichtmuseum Mueß aufzuwerten. Dazu ist unter anderem der Neubau eines öffentlichen Schiffsanlegers mit Empfangspavillon, Promenadenbau, Neubau der Zuwegung bis Alte Crivitzer Landstraße sowie ein Spielplatzbau vorgesehen. Die Gesamtinvestition beträgt knapp 6,1 Millionen Euro.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 5,8 Millionen Euro. Mit dem Freilichtmuseum Volkskunde Schwerin-Mueß verfügt die Landeshauptstadt über eine etablierte Kultureinrichtung mit hohem Freizeit-, Erholungs-, Bildungs- und Erlebniswert. Das soll weiter gestärkt werden, um weitere Besucherinnen und Besucher für das Museum zu begeistern. Deshalb unterstützen wir die Investition“, sagte Schulte.

Im Industriepark Schwerin ist vorgesehen, bauvorbereitende Arbeiten zu tätigen. Dabei geht es unter anderem um Planungsleistungen für Arten- und Naturschutz, Munitionsberäumung sowie für die Zubringerstraße zur A14. Die Gesamtinvestition beträgt rund 2,2 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro.

„Um gewerbliche Ansiedlungen zu ermöglichen, muss in den Gewerbestandorten des Landes die Infrastruktur passen. Dabei unterstützen wir die Stadt Schwerin“, so Schulte.

Zudem soll eine Fahrradstraße neu gebaut werden an der nördlichen Seite der Gadebuscher Straße mit einer Länge von etwa 1.175 Metern und einer Breite von vier Metern. Ferner ist zwischen der Ratzeburger Straße im Westen und dem neu gebauten Knotenpunkt Möllner Straße/Am Neumühler See ein getrennter Geh- und Radweg geplant.

Der Radweg wird in einer Breite von 2,50 Metern und mit einer Länge von etwa 180 Metern für den ersten und etwa 72 Meter für den zweiten Abschnitt in Pflasterbauweise gebaut. Nach dem Knotenpunkt bis zu der Einmündung Möllner Straße wird der Geh- und Radweg fortgeführt. Die geplante Fahrradstraße beginnt östlich der Einmündung Möllner Straße und verläuft bis zur Höhe Lankower Straße im Osten. Neben den Fahrradstraßen sind grundstücksseitig Gehwege anzulegen.

Zusätzlich sollen 34 Stellplätze realisiert werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 2,25 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben nach der Radverkehrsinfrastrukturförderrichtlinie (RadFörderRL) in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro. „Mit dem Bau der Fahrradstraße wird eine durchgängige Radverkehrsverbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtteil Friedrichsthal geschaffen. Der Lückenschluss ermöglicht es, beispielsweise Schulen und Einkaufsmöglichkeiten gefahrlos mit dem Fahrrad zu erreichen“, sagte Schulte.

Zudem soll der Schweriner Nahverkehr weiter verbessert werden. Die Stadt Schwerin will für die Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) die Modernisierung der Straßenbahntriebwagen vorantreiben. Das Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus Regionalisierungsmitteln. Um weitere Aufwendungen beispielsweise für Gleisanlagen, Stromversorgungssysteme sowie Signal,- Leit- und Sicherungseinrichtungen finanzieren zu können, unterstützt das Land die Stadt Schwerin zudem mit weiteren 1,6 Millionen Euro.

Sicherheit für die Kommunen

Schwerin – Der Landtag hat der Neufassung des Finanzausgleichsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (FAG M-V) zugestimmt. Damit kann das neue FAG zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

„Ich bedanke mich bei dem Parlament für die intensive Befassung der Novelle in den Ausschüssen und der heutigen Zustimmung. Somit kann das Gesetz planmäßig zum 1. Januar 2024 rechtsverbindlich werden und wir geben den Kommunen finanzielle Planungssicherheit für die kommenden Jahre“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel heute in Schwerin.

Die FAG-Änderung sei ein starkes Paket, das die Handlungsfähigkeit der Kommunen in diesen herausfordernden Zeiten sichert. Es werde vor allem in die Bildungsinfrastruktur investiert, verdeutlich Pegel: „Grundlage dafür ist die neue ,Gemeinsame Infrastrukturpauschale Schulbau‘. Der bisher festgestellte Bedarf an Schulneubauinvestitionen und -sanierungen beträgt mindestens 430 Millionen Euro. Nun werden über vier Jahre insgesamt 200 Millionen Euro bereitgestellt. Hinzu kommt die obligatorische Kofinanzierung der Schulträger in Höhe von mindestens 50 Prozent. Somit werden wir in den kommenden Jahren in unsere Schulen im Land mehr als 400 Millionen Euro investieren.“

Großer Investitionsbedarf besteht zudem bei der Feuerwehrinfrastruktur in den Kommunen unseres Landes: „Mit einem neuen 50-Millionen-Euro-Paket für die Feuerwehrgerätehäuser unterstützen wir die kommunale Ebene. Die Mittel sollen über Sonderbedarfszuweisungen verteilt werden. Das Geld dafür kommt ausschließlich vom Land“, erklärt Christian Pegel.

Damit auch Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden, ihren Eigenanteil aufbringen können, werden diese Kommunen in den Jahren 2024 bis 2027 zusätzlich zu den bereits bisher gewährten Hilfen eine Sonderzuweisung für investive Zwecke erhalten. Dafür stehen jährlich rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu kommen haushaltsrechtliche Erleichterungen in der Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik.

Damit wird vielen Städten und Gemeinden deutlich leichter gemacht, ihre in den zurückliegenden Jahren erzielten Haushaltsüberschüsse für Investitionen in ihren Kommunen einzusetzen. Die Gemeindehaushaltsverordnung-Doppik setzte für den Einsatz dieser Haushaltsüberschüsse bislang erhebliche Hürden. Dadurch werde in zahlreichen Kommunen eine erhebliche Eigeninvestitionskraft von insgesamt bis zu 600 Millionen Euro erschlossen.

Weitere positive Änderungen für die Kommunen sind unter anderem die Beteiligungsquote – also dem in Prozent ausgedrückten Anteil der Kommunen an den Steuereinnahmen des Landes – und der Erstattung der kommunalen Ausgaben für den übertragenen Wirkungskreis. Bei letzterem komme das Land den Kommunen deutlich entgegen, so Christian Pegel. Darüber hinaus erhalten die Kommunen Unterstützung für höhere Aufwände der Kommunen für die Wohngeldreform oder den Energiekostensteigerungen.

Mit dem FAG MV wird die Finanzverteilung in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro sowohl zwischen Land und Kommunen als auch innerhalb der kommunalen Ebene geregelt. Mit der umfangreichen FAG-Novelle 2020 war insbesondere auch der interkommunale Finanzausgleich bedarfsgerechter ausgestaltet worden, um so der unterschiedlichen Gemeindestruktur und der Ungleichheit im Land zwischen großen Städten mit übergemeindlichen Aufgaben, kleineren Städten und Gemeinden in wirtschaftlich prosperierenden Regionen und Gemeinden in ländlichen Regionen besser gerecht zu werden.

Starke Regiobuslinien im Land starten

Jesse: Regiobusse stärken die Mobilität im ganzen Land – bestehende Buslinien in der Fläche verbessern und neue durchgehende Linien schaffen

Schwerin – Am Sonntag startete die Regiobuslinie der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP). An der offiziellen Inbetriebnahme der Regiobuslinie nahmen die Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse, der Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern Daniel Bischof und der Geschäftsführer der VLP Stefan Lösel am Schweriner Hauptbahnhof teil. „Die neuen Regiobusse sind ein wichtiger Teil der Mobilitätsoffensive für Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den kommunalen Aufgabenträgern wollen wir die Mobilität im ganzen Land verbessern.

Unter anderem werden hierfür Regiobuslinien auf wichtigen Verkehrsachsen mit einheitlichen Qualitätsstandards eingeführt. Die ersten Regiobuslinien gehen mit dem heutigen Fahrplanwechsel an den Start. Ziel ist es, das Angebot bestehender Buslinien in der Fläche zu verbessern und neue durchgehende Linien zu schaffen. So können mehr Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Damit stärken wir auch die Mobilität im ländlichen Bereich unseres Landes“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt alle Regiobuslinien mit jährlichen Zuschüssen über die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH. Für das Vorhaben Linie 170 Sternberg – Schwerin erhält der zuständige Landkreis Ludwigslust-Parchim im Jahr 2024 Regionalisierungsmittel in Höhe von rund 670.000 Euro. Für das Jahr 2023 erhält der Landkreis rund 40.000 Euro.

Die geplanten Regiobuslinien werden mit regelmäßigen Fahrten stündlich oder zweistündlich unabhängig von Schul- und Ferienzeiten verkehren. Besonders an den Wochenenden und außerhalb der klassischen Hauptverkehrszeiten wird das Angebot der Regiobuslinien erweitert. Die Busse fahren in der Regel von Montag bis Samstag zwischen 5 und 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zwischen 8 und 20 Uhr. Zudem sind die Regiobuslinien mit dem Bahnverkehr verknüpft, um ein engmaschiges Verkehrsnetz für ganz Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.

Stefan Sternberg, Landrat Ludwigslust-Parchim: „Mit der Einführung der Regiobuslinien wird dauerhaft ein fest verkehrendes Verkehrsangebot geschaffen, das für planbare und verlässliche Verbindungen zwischen den Zentren im Landkreis und der Landeshauptstadt Schwerin als Oberzentrum sorgt. Diese Taktlinien sind das Rückgrat des im Landkreis erfolgreich etablieren Rufbussystems und sichern die Durchlässigkeit der Verkehre über das Grundzentrum hinaus. Dies gilt insbesondere für die Anbindung der Stadt Sternberg, die jetzt über den straßengebundenen ÖPNV und die zubringenden Rufbuslinien auf hohem Standard gesichert und dank der gewährten Zuwendungen auch für den Landkreis dauerhaft finanzierbar ist.“

„Das neue Angebot geht weit über die bisherige Verkehrsleistung auf der Relation Schwerin – Sternberg hinaus, insbesondere an Wochenenden und in Tagesrandlagen“, erläutert Stefan Lösel, Geschäftsführer der VLP. „Wir haben zusätzliche Fahrpersonale eingestellt und Busse aus anderen Betriebsteilen der VLP verlegt. Die Qualitätskriterien des Landes stellen hohe Anforderungen an die Verkehrsunternehmen. Ich bin davon überzeugt, dass das damit verbundene verlässliche Angebot von den Kunden wahrgenommen werden wird.“

Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin ergänzt: „Schwerin, die benachbarten Landkreise und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben in den letzten Jahren bereits sehr konstruktiv zusammengearbeitet, um den zukünftigen gemeinsamen Verkehrsverbund vorzubereiten. Mit der Schaffung eines attraktiv getakteten Busverkehrs zwischen Schwerin und Sternberg wird jetzt ein weiterer wichtiger Schritt getan, um das ÖPNV-Angebot zwischen der Landeshauptstadt und seinem Umland deutlich zu verbessern und somit eine konkurrenzfähige und umweltfreundliche Alternative gegenüber dem privaten Pkw auf dieser Strecke zu etablieren.“

Die ersten Fahrgäste, die die neuen Regiobuslinien nutzen können, sind die Fahrgäste der Linie 170 der Verkehrsgesell-schaft Ludwigslust-Parchim (VLP) von Schwerin nach Sternberg über Cambs und Brüel. Die Regiobusse fahren montags bis freitags im Stundentakt. An den Wochenenden, an denen bislang Rufbusse angeboten wurden, gibt es erstmals ein zweistündliches Angebot, das durch zusätzliche Rufbusfahrten verstärkt wird.

„Für ein flächendeckendes und klimafreundliches ÖPNV-Angebot benötigen wir eine deutliche Ausweitung der kreisübergreifenden Mobilitätsangebote, die die Lücke zwischen Schienenpersonennahverkehr und lokalen Angeboten schließen. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und den Landkreisen investieren wir in qualitativ hochwertige Regiobuslinien, um die ländlichen Regionen in unserem Flächenland besser und in hoher Qualität anbinden zu können“, so Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH.

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember nehmen in zwei weiteren Landkreisen erste weitere Regiobuslinien den Betrieb auf:

  • zwischen Neubrandenburg und Waren (Linie 012 MVVG)
  • zwischen Wismar und Grevesmühlen (Linie 330 NAHBUS)

Im Frühjahr 2024 sollen die nächsten beiden Regiobuslinien in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern- Rügen und Rostock folgen:

  • Sanitz – Marlow – Tribsees – Grimmen – Greifswald (VVR)
  • (Königstuhl -) Sassnitz – Klein Zicker (VVR)

Die Regiobuslinie Sanitz-Greifswald wird dann erstmals drei Landkreise mit einem regelmäßigen durchgängigen Nahverkehrsangebot auf der Straße miteinander verbinden.

Die landesweite Fahrplanauskunft „MV FÄHRT GUT“ für Mecklenburg-Vorpommern berücksichtigt alle Änderungen des neuen Fahrplans. Die kostenlose App des Landes enthält alle Fahrplandaten des ÖPNV in M-V und steht für Android und iOS zur Verfügung (www.fahrplanauskunft-mv.de).

M-V kürt „Seniorenfreundliche Kommunen“

1. Plätze gehen an Ludwigslust, Ueckermünde, Plate und Hohenkirchen

Schwerin – Heute verlieh das Sozialministerium zusammen mit dem Landesseniorenbeirat zum fünften Mal die Auszeichnung „Seniorenfreundliche Kommune“. Insgesamt sieben Städte und Gemeinden erhielten Preise in drei Kategorien sowie einen Sonderpreis. Der Wettbewerb fand nach coronabedingter Unterbrechung das erste Mal seit 2017 statt.

Ausgezeichnet wurde in den Kategorien bis 3.000, bis 10.000 und über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW). Sozialministerin Drese bedankte sich zu Beginn der Veranstaltung für die Beiträge aus den Kommunen: „Die Bandbreite und Kreativität der Konzepte hat mich wirklich beeindruckt. Die Städte und Gemeinden zeigen, wie sich die baulichen und sozialen Möglichkeiten an die demografischen Entwicklungen in unserem Land anpassen können.“

Den 1. Platz in der Kategorie ab 10.000 EW belegte die Stadt Ludwigslust mit einem umfassenden seniorenpolitischen Gesamtkonzept. Dazu zählen der barrierearme Umbau des Stadtbildes, ein Bus-Shuttle und Aktionen wie eine Seniorensportwoche.

In der Kategorie 3.000 bis 10.000 EW gab es zwei erste Plätze. Neben dem Seebad Ueckermünde konnte die Gemeinde Plate die Jury überzeugen. Ueckermünde setzt unter anderem auf einen eigenen Seniorenbeauftragten und fördert intensiv die Nachbarschaftshilfe. Plate initiiert zahlreiche Veranstaltungen im Dorfzentrum für ältere Menschen und fördert den gemeindeeigenen Seniorenbeirat. Platz 3 ging an Karlshagen. Dort bemühen sich die Verantwortlichen vor allem um mehr altersgerechten Wohnraum und die Zusammenführung von Generationen.

In der Kategorie bis 3.000 EW erhielten Hohenkirchen auf Platz 1 und die Gemeinde Warsow auf Platz 2 die Auszeichnung „Seniorenfreundliche Kommune“. Während Hohenkirchen unter anderem altersgerechten Tourismus fördert und Seniorinnen und Senioren in die Gemeindearbeit aktiv einbindet, setzt Warsow mit seiner Bürgermeisterin Renate Lambrecht in Personalunion auch auf eine Seniorenbeauftragte.

Der Sonderpreis wurde für besonderes Engagement des Seniorenbeirates für die Stadt Gadebusch ausgelobt.

Drese betonte, dass Seniorinnen und Senioren mit über 35 Prozent der größte Personenkreis in Mecklenburg-Vorpommern seien. „Umso wichtiger ist es, ältere Menschen genau in den Blick und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen“, betonte die Ministerin. Die demografische Entwicklung müsse sich laut Drese landesweit in den Stadtbildern und Gegebenheiten sowie in den Angeboten in ländlicheren Regionen widerspiegeln. „Die heute ausgezeichneten Kommunen sind hierbei echte Vorbilder“, so Drese.

Bewertet wurde von einer breiten Jury bestehend aus haupt- und ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertretern aus Landessozial- und Seniorenpolitik sowie aus Kommunen und der Hochschule Neubrandenburg. Neben Urkunden erhielten die Gewinner-Kommunen Preisgelder im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Alle Gewinner im Überblick:

Kategorie I (bis 3.000 EW)

  • 1. Platz Gemeinde Hohenkirchen
  • 2. Platz Gemeinde Warsow         

Kategorie II (bis 10.000 EW)

  • 1. Platz Stadt Ueckermünde
  • 1. Platz Gemeinde Plate
  • 3. Platz Gemeinde Karlshagen

Kategorie III (über 10.000 EW)

  • 1.Platz Ludwigslust

Sonderpreis

  • Gadebusch

DRK punktet bei Berufsmesse

Gingster Schüler wählten das Unternehmen zum „Besten Messestand 2023“

Insel Rügen – Eine Premiere bei der 17. Berufsmesse an der Gingster Schule. Über 280 Schüler wählten den DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund zum ersten Mal als den „Besten Messestand“. Dessen Mitarbeiter konnten sich in allen Kriterien souverän gegen die anderen 30 Unternehmen in der Schülergunst durchsetzen.

„Wir dachten, dass es den teilnehmenden Firmen gut tun würde, wenn sie auf diese Art ein Feedback der Schüler bekämen“, meint Schulleiter André Farin und lobt ausdrücklich die Idee seines Lehrerteams. Die Wahl verlief denkbar einfach.

Die Jungen und Mädchen aus den Klassenstufen 5 bis 10 bekamen Stimmzettel mit den Kriterien und entschieden sich nach dem Rundgang für ihren Favoriten. Neben Ausstattung und Anschaulichkeit des Standes begutachteten die Messebesucher mitgebrachte Materialien, Verständlichkeit und die Qualität in der Beantwortung ihrer Fragen.

Standchef und DRK-Personalleiter Jens Witschel freute sich mit seinen Kollegen über den Preis, denn erstmals kamen sie mit einem größeren Team in den Westen der Insel, um sich vorzustellen. Die Ausbildungsmöglichkeiten in dem Unternehmen seien enorm und sollten jungen Menschen interessant und anschaulich vorgestellt werden.

„Wir sind immer wieder gern hier und präsentieren das DRK, denn wir brauchen viele junge Menschen aus der Region für unsere Einrichtungen auf der Insel“, sagt er in der Auswertungsrunde des Messetages.

Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel

Die beste Messebesucherin Alina Krukow aus der 9a (3. v. l.) mit dem DRK-Siegerstand auf der Berufsmesse in Gingst. Foto: Martina Zabel

Mit einem zweiten Novum motivierten die Messemacher um Chef-Organisator Goswin Schreck die Schüler. „Die Unternehmen gaben ihr Votum für den besten Messebesucher ab“, erklärt er und ist froh, dass auch dieser Baustein funktionierte.

Alina Krukow aus der 9a gewann erstmals den Titel, weil sie mehrere Stände mit voller Punktzahl absolvierte. Sie zeigte dabei großes Interesse und ein freundliches Verhalten, machte sich Notizen und probierte auch Dinge aus.

Das pädagogische Konzept der Messe ging auf, denn die Teilnehmer konnten in der hauseigenen Veranstaltung so viele verschiedene Berufsbilder erfragen und hinterfragen wie noch nie. Mit gezielten Vorbereitungen der Messemappen fiel es nicht mehr so schwer, ins Gespräch zu kommen.

Die ältesten Schüler halfen den jüngsten bei ihrem ersten Kontakt zu dem „BO-Highlight des Novembers“. Auf einen Rekord sei die Schule besonders stolz, meint Schulleiter André Farin. „Ein Drittel der Stände betreuten ehemalige Schüler aus Gingst und sie zeigten ihren Nachfolgern, was aus einem alles werden kann.“

Trendwende in der Tourismusentwicklung

Zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner aus MV an die Politik

Schwerin – Nach einem breit angelegten und extern begleiteten Beteiligungsprozess mit insgesamt mehr als 450 mitwirkenden Bewohnerinnen und Bewohnern Mecklenburg-Vorpommerns wurden die zentralen Ergebnisse in einem Papier mit dem Titel „Handlungsempfehlungen für eine einwohnerorientierte Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“ zusammengefasst.

Darin enthalten sind zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner an die Tourismuspolitik, die sich aus neun im Land verteilt abgehaltenen Bürgerdialogen und acht Ideenwerkstätten ergeben haben. Zudem werden im Papier Handlungsempfehlungen für die Politik, die Landkreise, die Reiseregionen, die Städte und Gemeinden sowie für die Branche in zehn Gestaltungsfeldern im Sinne von Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Tourismusentwicklung aufgezeigt. Das Papier wurde heute im Rahmen der MV-Tourismustage an Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit übergeben.

Es liefert ein neues Narrativ für die nachhaltige Tourismusentwicklung, wonach die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern stärker in die touristische Entwicklung einbezogen werden sollten, und das in einer Kernbotschaft zusammengefasst werden kann: Wenn es der Bevölkerung gut geht, dann kann es auch den Gästen gut gehen, denn eine hohe Lebensqualität für die Bevölkerung schafft auch eine hohe Besuchs- und Erlebnisqualität für Gäste. Der Tourismus kann und soll seinen Betrag zur Lebensqualität im Land leisten.

Noch nie zuvor wurde die Bevölkerung zum Thema Tourismus so umfangreich angehört und ihre Wünsche so kompakt auf den Punkt gebracht. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Die fachliche Beschäftigung mit dem Thema Tourismusakzeptanz hat eines gezeigt: Wir müssen um- oder besser weiterdenken. Tourismus funktioniert nur mit der Akzeptanz und dem Verständnis der Einwohnerinnen und Einwohner.

Am Ende wollen wir alle von und mit dem Tourismus gut leben. Es ist unsere Aufgabe, Wünsche anzuhören, zu verdichten und sie mit den richtigen Empfehlungen an die richtigen Empfänger zu adressieren. Letztlich müssen wir aber gemeinsam und übergreifend daran arbeiten, den Tourismus im Land zu stärken, insbesondere auch, weil er ein Treiber für mehr Lebensqualität ist.“

Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer, der das Papier von drei Teilnehmenden am Beteiligungsprozess entgegennahm, sagte: „Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in unserem Bundesland. Dieser Erfolg ist aber nicht selbstverständlich und setzt voraus, dass Einwohnerinnen und Einwohner auch mitgenommen und beteiligt werden.

Letztlich sind sie es, die als Gastgeber für eine Atmosphäre sorgen, in der die Touristen sich wohl fühlen und immer wieder gerne zu Besuch kommen. Auch deshalb war es mir wichtig, dass wir gemeinsam nach Wegen suchen, wie die Interessen der Tourismusbranche und der Einheimischen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Handlungsempfehlungen sind eine gute Grundlage für diesen Prozess.“

Die zehn (Heraus-)Forderungen aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner in MV:

  1. Der Tourismus soll gleichermaßen zur Zufriedenheit von Einwohnerinnen und Einwohnern, Natur und Gästen weiterentwickelt werden.
  2. Im Tourismus sollen sich Akteure und Orte besser vernetzen und besser zusammenarbeiten, um Probleme schneller zu lösen.
  3. Die Tourismusentwicklung soll für alle transparent sein und die Mitgestaltung durch Einwohnerinnen und Einwohner ermöglichen.
  4. Der Tourismus soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeit mit fairen Bedingungen und Perspektiven bieten.
  5. Der Tourismus soll die Mobilität für Einwohnerinnen und Einwohnern und Gäste verbessern und ausbauen.
  6. Der Tourismus soll Rücksicht auf die Natur und Umwelt nehmen, sie besser schützen und pflegen.
  7. Der Tourismus soll die Lebensgrundlagen schützen, Infrastruktur ausbauen und die Orte attraktiver machen.
  8. Der Tourismus soll Menschen miteinander verbinden und das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner stärken.
  9. Der Tourismus soll verstärkt auf regionale Produkte setzen und damit die regionalen Unternehmen und Anbieter stärken.
  10. Der Tourismus soll besser über Freizeit, Kultur und Gastronomie informieren und die Angebote ganzjährig bereichern.

B 111 Ortsumgehung Wolgast

Ausführungsplanung für Bau der Peenestrombrücke vergeben

Wolgast – Die Ausführungsplanung für den Bau der Peenestrombrücke an der Bundesstraße 111 ist an das Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner vergeben worden. „Damit nehmen wir den nächsten Meilenstein, um den Zeitplan für den Neubau der Ortsumgehung Wolgast einzuhalten“, sagt der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Die Auftragssumme für die Ausführungsplanung beläuft sich auf 4,8 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für das Jahr 2025 geplant.

Auch die Bauleistung für die Überführung der Kreisstraße VG 27 über die künftige Ortsumgehung zwischen Wolgast-Mahlzow und Neeberg ist vergeben worden. Den Zuschlag hat die ARGE Meyer Tiefbau/Fritz Spieker erhalten. Die Auftragssumme beträgt 7,7 Millionen Euro. Mit dem Beginn des Baus der örtlichen Umfahrung an der K 27 sind die ersten Arbeiten in dieser Woche gestartet.

Bereits weit fortgeschritten ist der Bau der Überführung der Kreisstraße VG 26 über die künftige Umgehungsstraße im Bereich der Gemeinde Sauzin auf der Insel Usedom. Nach derzeitigem Planungsstand soll das neue Bauwerk – vorbehaltlich der Witterung – noch in diesem Jahr einspurig in Betrieb genommen werden.

Für den Neubau der Ziesebrücke auf der Festlandseite sind zuletzt rund 746 Mörtelstopfsäulen mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern für die Standsicherheit der Straßendämme beidseitig der Ziese in den Boden gebracht worden. Nun werden die Spundwandkästen für die neue Brückengründung eingebaut und der zweite Trockendurchlass errichtet. Im kommenden Jahr wird dann mit der Bohrpfahlgründung der Bau der neuen Ziesebrücke fortgesetzt.

Die Ortsumgehung Wolgast soll künftig auf 6,8 Kilometern Länge den Verkehr auf der Bundesstraße 111 südöstlich um die Stadt Wolgast herumführen. Die neue Trasse soll die Verbindung zwischen der A 20 und der Insel Usedom sowie dem Hafen- und Industriestandort Wolgast verbessern.

Im Zuge der Ortsumgehung wird eine Zügelgurtbrücke über die Peene gebaut. Mit einer Gesamtlänge von 1,4 Kilometern, einer lichten Höhe über dem Peenestrom von 42 Metern und 70 Meter hohen Pylonen wird es die größte Brücke ihrer Art in Europa sein.

Daneben werden kleinere Bauwerke errichtet wie die Ziesebrücke, eine Radwegestützwand, eine Lärmschutzwand, eine Sedimentationsanlage, ein Regenrückhaltebecken sowie eine Uferwand am Peenestrom. Auch der Bau der „Neuen Bahnhofstraße“ in der Stadt Wolgast und ein neuer Radweg an der Kreisstraße 26 auf der Insel ist Teil der Gesamtmaßnahme.

Die Kreisstraße 26 und der Radweg werden mit einer Brücke über die künftige Ortsumgehung geführt, genauso wie die Kreisstraße 27 und der Wirtschaftsweg an der Kompostieranlage. Als Ausgleichmaßnahme entsteht zudem eine Brücke über den Mellengraben im Zuge der B 111 bei Loddin.

Ortsumgehung Dargun

Dargun – Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat den Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumgehung Dargun (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) fertiggestellt. Verkehrsminister Reinhard Meyer erwartet durch die Ortsumgehung positive Effekte für Wirtschaft und Einwohner vor Ort.

Geplant ist ein 3,2 Kilometer langer Streckenabschnitt mit beidseitigen Baumreihen und drei Knotenpunkten.

Ziel der neuen Umfahrung ist es, die Verbindung zwischen Demmin und Rostock sowie über die Bundesautobahn A 20 in Richtung Westen zu verbessern. Weiter werden die Verkehrssicherheit in der Ortslage erhöht, der Schwerlastverkehr in Dargun minimiert sowie die Lärm- und Luftschadstoffimmissionen gesenkt.

Die Ortsumgehung soll nördlich der Stadt Dargun verlaufen. Sie beginnt kurz hinter der Einmündung der Landesstraße 231 nach Alt Kalen, umgeht die ehemalige Mülldeponie und schließt in Höhe Neubauhof an die Bundesstraße 110 in Richtung Demmin an.

Verkehrsminister Reinhard Meyer begrüßt die Ortsumgehung: „Als Land wollen wir gut 14 Millionen Euro in die Ortsumfahrung investieren. Das ist gut angelegtes Geld, denn zum einen entlasten wir die Einwohnerinnen und Einwohner.

Zum anderen verbessert sich durch kürzere Wege und schnellere Verbindungen zur Autobahn auch der Waren- und Güterverkehr für die Wirtschaft. Der jetzt erstellte Planfeststellungsbeschluss ist deshalb ein wichtiger Schritt in Richtung Baubeginn.“

Die öffentliche Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses erfolgt in der Zeit vom 20. November 2023 bis einschließlich 03. Dezember 2023 in der Stadt Dargun, dem Amt Stavenhagen und kann auf der Internetseite des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern (https://www.strassen-mv.de/de/planfeststellung/beschluesse/) eingesehen werden.

Fördermittel für „Mauerpark“ in Rechlin

Schulte: Tourismusinfrastruktur wird qualitativ hochwertig ausgebaut

Rechlin – In der Gemeinde Rechlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) soll zwischen der Siedlung Rechlin und dem sogenannten „Russensektor“ die Kurparkanlage „Mauerpark“ entstehen.

„Die Gemeinde Rechlin ist als staatlich anerkannter Erholungsort ein beliebtes Ziel vieler Gäste. Ein Hauptaugenmerk der Akteure vor Ort liegt vor allem auf dem Ausbau einer qualitativ hochwertigen Tourismusinfrastruktur. Dafür wurden beispielsweise das Ortszentrum mit Tourist-Information und Marktplatz, die Uferpromenade mit Seebrücke und Restaurants sowie der Bootsanleger neu gestaltet.

Jetzt soll ein Teil der wechselhaften militärischen Historie im Ort aufgearbeitet werden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Vorgesehen ist, zwischen der Mittelstraße, dem Robinienweg und der Müritzstraße in Rechlin einen „Mauerpark“ als Kurparkanlage zu errichten. Die derzeit brachliegende Fläche gehört zu den von der Westgruppe der russischen Truppen genutzten militärischen Liegenschaften.

Inmitten des Ortes Rechlin verlief hier eine Mauer, die teilweise noch erhalten ist. Jetzt soll deren Verlauf über eine Bepflanzung nachgestaltet werden sowie Informationstafeln zur Historie aufgestellt werden. Ausgestattet mit Fitnessgeräten und Sitzgelegenheiten ist die Kurparkanlage als historisch-kulturelle Erholungs- und Begegnungsstätte angedacht. Im Jahr 2022 wurde bereits eine durchgehende Wegeverbindung durch den Mauerpark realisiert.

Die Gesamtinvestition für den jetzt geplanten Bauabschnitt betragen rund 282.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 212.000 Euro.

Lehrkräftenachwuchsgewinnung

Oldenburg: Schulmesse wirbt für ländlichen Raum

Greifswald – Allgemein bildende Schulen im ländlichen Raum haben sich am 8. November 2023, an der Universität Greifswald präsentiert und ihre Profile vorgestellt. Studierende konnten sich im Foyer des Hörsaalgebäudes Campus Loefflerstraße über Praktikumsplätze, Plätze für schulpraktische Übungen und den Berufseinstieg an Schulen im ländlichen Raum informieren. Außerdem stand ein Vortrag über das Referendariat an Schulen auf dem Programm.

„Der ländliche Raum als Arbeits- und Wohnort bietet viele Perspektiven. Mit den Schulmessen wollen wir darauf aufmerksam machen, Praktika und Referendariate vermitteln“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir wissen aus Erfahrung, dass der persönliche Kontakt zwischen Studierenden und Schulen von unschätzbarem Wert ist. Wir sind hier gerne als Vermittler tätig“, so die Ministerin.

Folgende 16 Schulen waren vertreten:

  • Freie Schule Glowe, Grundschule mit Orientierungsstufe, Rügen
  • Regionale Schule mit Grundschule „Heinrich Heine“, Karlshagen
  • Regionale Schule mit Grundschule „Johann-Christoph Adelung“, Spantekow
  • Regionale Schule „Am Grünen Berg“, Bergen
  • Regionale Schule „Fritz Reuter“, Demmin
  • Regionale Schule „Tom Beyer“, Göhren
  • Regionale Schule „Am Lindetal“, Neubrandenburg
  • Regionale Schule „Am Wasserturm“, Strasburg
  • Kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, Altentreptow
  • Evangelisches Schulzentrum Demmin „Katharina von Bora“
  • Schulcampus Röbel, Verbundene Regionale Schule und Gymnasium
  • Goethe-Gymnasium – Musikgymnasium – Demmin
  • „Schloss-Gymnasium“, Gützkow
  • Albert-Einstein-Gymnasium, Neubrandenburg
  • Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium, Neubrandenburg
  • Sportgymnasium Neubrandenburg

Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsministeriums haben über Zuschläge für Referendarinnen und Referendare, finanzielle Unterstützung bei Praktikumsreisekosten, die LehrerbildungsLANDPARTIE und die kostenlosen Leistungen der landesweiten Welcome Center informiert. „Seit Jahren sind die Schulmessen gut besucht und erfolgreich. Deshalb werden wir diese Veranstaltungsformate weiter fortsetzen“, unterstrich Oldenburg.

Die Schulmessen und Vorträge werden in Kooperation mit dem Greifswalder Universitätszentrum für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung (GULB) umgesetzt und sind Teil der Lehrerwerbekampagne des Landes.

Der nächste Vortrag bietet am Mittwoch, 15. November 2023, von 17:15 bis 18:15 Uhr Informationen über „DEIN REF IN MV AB 1. APRIL“. Die digitale Infoveranstaltung richtet sich an alle Studierenden aller Lehrämter, die zum 1. April 2024 in den regulären Vorbereitungsdienst einsteigen wollen.

Die nächste Schulmesse findet am Mittwoch, 22. November 2023, von 15 bis 17 Uhr an der Universität Rostock in der Mensa Ulme in Kooperation mit dem landesweiten Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) statt.

 Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Küstenschutz in M-V gut aufgestellt

Schwerin – Anlässlich der aktuellen Stunde im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu den Folgen der ersten Sturmflut des Herbstes 2023 erklärt der für den Küstenschutz zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus: „Mecklenburg-Vorpommern legt als Küstenland einen besonderen Fokus auf den Hochwasser- und Küstenschutz. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes heute und zukünftig vor gesundheit­lichen und wirtschaftlichen Schäden zu bewahren.

Um dieses Ziel zu erreichen, investiert das Land M-V jedes Jahr erhebliche finanzielle Mittel in den Hochwasserschutz an Fließgewässern und in den Küstenschutz. Seit Mitte der 1990er Jahre wurden bisher insgesamt ca. 600 Mio. Euro in den Küsten- und Hochwasserschutz M-V investiert.

Im Gegensatz zu Schleswig–Holstein hatten wir es in weiten Teilen des Landes mit einer „leichten“ bis „mittleren Sturmflut“ zu tun. Unser Mitgefühl gilt daher unseren Nachbarn, mit denen wir im Hinblick auf zukünftige Sturmhochwasser kooperieren werden“, so Backhaus.

Wasserstände über 2,00 m üNHN, bei denen man von einer sehr schweren Sturmflut spricht, seien in Mecklenburg-Vorpommern nicht eingetreten, so der Minister, der zu den Folgen des Sturmhochwassers ausführt: „Derzeit wird in M-V und S-H noch intensiv an einer umfassenden Aufstellung von Schäden an Küsten­schutzanlagen, Hafenanlagen sowie an Infrastruktur gearbeitet. Erste Schätzungen von Schäden in unserem Land belaufen sich aktuell auf ca. 56 Mio. Euro. Dabei sind vor allem touristische Infrastruktur und Hafen­schutz­­bauwerke betroffen.

Es hat zwar keine erheblichen Schäden an Küsten­schutz­anlagen gegeben, welche die aktuelle Sicherheit gefährden. Aber: Es sind erhebliche Sandverluste an den Landesküstenschutzdünen und im Strandbereich zu verzeichnen. Diese Sandverluste müssen mit künstlichen Aufspülungen ausgeglichen werden. Wir gehen derzeit von einem zusätzlichen Aufspülbedarf mit Kosten von ca. 6 Mio. Euro aus.

Die Arbeiten zum Ausgleich von Sanddefiziten haben bereits begonnen. Im Rahmen der laufenden Aufspü­lung im Küstenabschnitt Prerow-Zingst wird das Land M-V mehr als 700.000m³ Sand aufspülen und mehr als 10 Mio. Euro einsetzen (GAK-Mittel, 70% Bund, 30% Land). Infolge des Sturmhochwassers werden wir ca. 15% mehr Sand aufspülen, als ursprünglich geplant.

Eine weitere vom Land geplante Aufspülmaßnahme im Küstenabschnitt Neuhaus-Dierhagen ist nach dem Sturmhochwasser überprüft worden. Die ausge­schriebene Sandmenge wurde angepasst“, so der Minister.

„An den harten Küstenschutzbauwerken des Landes, wie Sperrwerke, Spundwände oder mobile Verschlüsse (Warnemünde, Heiligendamm, Barth) sind keine erheblichen Schäden entstanden. Aber an Hafenschutz­bauwerken und an der Küste gelegener Infrastruktur sind kostenintensive Schäden entstanden. Hier ist der Großteil der genannten Schäden in Höhe von 56 Mio. Euro zuzuordnen. Die Gemeinden sind zum Teil noch dabei, die Schäden zu erfassen.

Beispiel Sassnitz:

Kosten für eine Sanierung des Molen-Bauwerks des Hafens Sassnitz werden aktuell auf ca. 40 Mio. Euro geschätzt. Darüber hinaus wurde die Uferpromenade stark beschädigt – Schaden nach erster Schätzung ca. 2,5 Mio. Euro.

Beispiel Stahlbrode:

Die Hafenanlagen von Stahlbrode wurden stark beschädigt. Der Fährbetrieb musste vorzeitig eingestellt werden. Es wird von einem Schaden von ca. 270.000 Euro ausgegangen.

Bisher konnten nur 5 von 11 Wasser- und Boden­verbänden an der Küste eine erste Einschätzung zu Schäden geben. Bisher sind Schäden von insgesamt mehr als 200.000 €uro gemeldet worden, darunter auch erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Deichen, Schöpfwerken und Absperrvorrichtungen“, so Minister Backhaus, der zusammenfassend erklärt:

„Das Sturmhochwasser an der Ostsee war eine Bewährungsprobe für die landeseigenen Küsten­schutzanlagen und hat den Bedarf für einen Ausbau der Schutzanlagen an den Bodden/Haffen noch einmal in den Fokus gerückt.

Das Ereignis hat auch in M-V zu Schäden an der Infrastruktur geführt, die mit Unterstützung des Bundes und des Landes behoben werden müssen. Es ist daher gut, dass eine Arbeitsgemeinschaft zur Beseitigung der Schäden unter Beteiligung des Bundes zusammen­gekommen ist. Küstenschutz ist und bleibt eine permanente Gemeinschaftsaufgabe. Angesichts des Klimawandels, werden die Gemeinden in MV Baumaßnahmen jedoch zukünftig auch die sich verändernden Wasserstände in den Blick nehmen müssen.

Das Land wird sie dabei mit Informationen und Kartenmaterial tatkräftig unterstützen. Wir als Landesregierung werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, durch einen professionellen und breit aufgestellten Hochwasser- und Küstenschutz die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu gewährleisten“, so Dr. Backhaus abschließend.