Reanimationstage M-V

Drese plädiert für weniger Angst vorm Leben retten

Schwerin – Vom 19. bis zum 22. September hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Boizenburg die Reanimationstage MV ausgerufen, die Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute besuchte. Mit buntem Programm und mit einem Weltrekordversuch zur Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Marktplatz soll Ersthelfern die Angst genommen werden. „Insbesondere in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Wege für den Rettungsdienst manchmal länger sind, sind Ersthelferinnen und Ersthelfer oft auch Lebensretter“, verdeutlichte Drese.

Dennoch bestünden bei vielen Menschen nach wie vor Vorbehalte einzuschreiten, oft aus Angst vor Fehlern. „Dabei ist noch kein Mensch an einer Wiederbelebungsmaßnahme verstorben, sondern nur daran, dass gar nicht erst damit begonnen wurde“, betonte die Ministerin. So zeigen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass jedes Jahr mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden könnten, wenn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte unverzüglich eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden würde.

„Damit der Rettungsdienst die Ersthelfer möglichst schnell ablösen kann, passen wir in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder unsere Strukturen an und erproben neue Ideen“, erklärte Drese. Dazu gehöre zum Beispiel die derzeitige modellhafte Zusammenlegung der Rufnummern 112 und 116117 im den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Greifswald.

„Medizinisch ausgebildete Disponenten entscheiden in den dortigen Leitstellen, ob es sich um einen Notfall handelt oder ob zum Beispiel der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ausrückt. Damit wollen wir verhindern, dass Rettungsmittel unnötig gebunden sind und Hilfe schneller dort ankommt, wo sie auch dringend benötigt wird“, so die Ministerin. Im besonders dünn besiedelten Grenzgebiet zu Brandenburg arbeiten die Integrierten Regionalleitstellen seit Jahresbeginn zudem grenzüberschreitend zusammen. „Im Notfall, wenn jede Minute zählt, sind Ländergrenzen damit nebensächlich“, so Drese.

„All diese Projekte sollen Verbesserungen im bodengebundenen Rettungsdienst bringen. Aber auch aus der Luft steuern wir nach. Mit einem zusätzlichen, vierten Rettungshubschrauber, der künftig in Westmecklenburg angesiedelt werden soll“, unterstrich die Ministerin. Er solle die bisherigen Standorte Güstrow, Greifswald und Neustrelitz ergänzen.

Drese betonte auf den Reanimationstagen MV aber auch, dass selbst das schnellste Rettungsmittel bei plötzlichem Herzstillstand nicht ausreicht. „Jede Minute ohne Reanimation senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Ich würde mir daher wünschen, dass die Reanimationstage MV auch als Anstoß dienen, sich weiterzubilden, vielleicht nochmal einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen und künftig mutig einzugreifen, wenn andere zögern.“

Start der Interkulturellen Woche

Landesintegrationsbeauftragte wirbt für breite Teilnahme

Schwerin – Unter dem Motto „Neue Räume“ startet am Sonntag bundes- und landesweit die Interkulturelle Woche (IKW) 2024. Bis zum 29. September finden in 700 Städten und Gemeinden rund 5.000 Veranstaltungen statt – darunter auch viele in Mecklenburg-Vorpommern. Die Integrationsbeauftragte des Landes, Jana Michael, hofft auf eine rege Beteiligung.

„Die interkulturelle Woche ist eine Chance um Brücken zu schlagen zwischen den verschiedenen Kulturen, die in Mecklenburg-Vorpommern ihr Zuhause haben“, erklärte Michael im Vorfeld. Sie ermuntere die Menschen deshalb ausdrücklich dazu, die Aktionswoche zu nutzen, um neugierig zu sein, die Hände auszustrecken und neue Kontakte zu knüpfen. Ob es die Sportfeste seien, eine Filmvorführung oder ein Kochabend, Schnupper-Sprachkurse oder Nachbarschaftsfeste: Für Groß und Klein werde vieles geboten.

„Getreu dem Motto können Interessierte aber auch wahrlich neue Räume entdecken – die Moschee in der Nachbarschaft zum Beispiel, den interkulturellen Verein oder das Mehrgenerationenhaus“, so Michael. Diese Begegnungen trügen zu einem besseren gesellschaftlichen Miteinander bei. „Denn Zusammenhalt entsteht durch Verständnis und Respekt – und genau das wollen wir mit der IKW fördern“, unterstrich Michael.

Die Landesintegrationsbeauftragte dankte zudem allen Städten, Kommunen, Vereinen und Initiativen, die das vielfältige Programm erneut ermöglichen. „In Zeiten, in denen die Migrationsdebatten harscher werden und fremdenfeindliche Parteien an Zulauf gewinnen, wollen wir gemeinsam zeigen, dass Vielfalt kein Hindernis ist, sondern eine Bereicherung“, so Michael. Integration erfordere Offenheit auf beiden Seiten.

Das vollständige Programm der Interkulturellen Woche in Mecklenburg-Vorpommern finden Interessierte auf den Seiten der IKW.

Die IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Integrationsbeauftragten und -beiräten, Migrantenorganisationen sowie Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen.

25 Jahre Michael Succow Stiftung

Greifswald – Seit nunmehr 25 Jahren leistet die Michael Succow Stiftung Pionierarbeit im Natur- und Klimaschutz – und das auf mittlerweile vier Kontinenten. Das Stiftungsjubiläum wird mit einem Festakt am Freitagnachmittag, 20.09., ab 14 Uhr, im Kultur- und Initiativenhaus Greifswald begangen. Zu den Gästen und Gratulanten gehört auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

 „Die Michael Succow Stiftung ist aus M-V nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger Partner der Landesregierung. Gemeinsam arbeiten wir daran, noch verbliebene intakte Ökosysteme zu sichern. Die beste Strategie dafür sind weiträumige Schutzgebiete, für die klare Regeln gelten. In Mecklenburg-Vorpommern kümmert sich die Stiftung um rund 700 Hektar Naturschutzflächen, u.a. die Karrendorfer Wiesen, einem Küstenüberflutungsmoor bei Greifswald. Grundsatz der Stiftungsarbeit ist von Anbeginn das Motto Erhalten – Haushalten – Werthalten und es bleibt auch künftig das Gebot der Stunde.

Dieser Dreiklang beschreibt, dass die Wildnis den Menschen nicht braucht, aber der Mensch die Wildnis. Sie ist unverzichtbar für den Schutz der biologischen Vielfalt, zur Erforschung von Umwelt- und Klimaveränderungen sowie zur Anpassung an diese oder zum ursprünglichen Naturerleben. Von Anfang an hat die Michael Succow Stiftung auch Schutzbemühungen in Partnerländern unterstützt und inzwischen ein beachtliches internationales Engagement vorzuweisen. Das dieses Engagement seinen Ursprung in Mecklenburg-Vorpommern hat, macht mich stolz und dankbar“, sagt der Minister.

Mit dem Preisgeld des Alternativen Nobelpreises, den Michael Succow 1997 für die Initiierung des Nationalparkprogramms in der ausklingenden DDR in Schweden erhielt, gründete er 1999 die Michael Succow Stiftung. Die Stiftung wird als gemeinnützig anerkannt und in den Bundesverband Deutscher Stiftungen aufgenommen. Stiftungsrat und Geschäftsführung arbeiten ehrenamtlich. Bereits 2000 beginnt die internationale Arbeit in Aserbaidschan.

In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald ist es der Stiftung in den vergangenen 25 Jahren gelungen, UNESCO-Weltnaturerbegebiete unter anderem im Iran und in Georgien einzurichten. Sie unterstützte die Gründung von Nationalparken in Aserbaidschan, Turkmenistan, Äthiopien und der Ukraine. Sie half dabei, UNESCO-Biosphärenreservate unter anderem in Äthiopien, Georgien, Iran, Usbekistan und Russland aufzubauen und insbesondere deren Kernzonen besser zu schützen.

Die Gründung des Greifswalder Moor Centrums im Jahr 2015, an der die Michael Succow Stiftung als Gründungsmitglied maßgeblich beteiligt war, bezeichnete Minister Backhaus als „Meilenstein“ für das moorreiche Mecklenburg-Vorpommern. „Die ca. 300.000 ha Moore in Mecklenburg-Vorpommern emittieren jährlich bis zu 6,2 Mio. Tonnen Kohlendioxidäquivalente und bilden somit die größte Treibhausgaseinzelquelle des Landes.

Der überwiegende Anteil stammt aus den entwässerten Mooren, wo der Torf mineralisiert wird und somit der bislang langfristig gebundene Kohlenstoff vor allem in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben wird“, beschreibt der Minister die Herausforderungen, „diese zu bewältigen kann nur in einem vertrauensvollen Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Verwaltung gelingen, wie wir es seit Anfang an mit der Succow-Stiftung pflegen.“

Bereits im Jahr 2000 hat die Landesregierung ein Konzept zur Bestands­sicherung und Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern (kurz: Moorschutzkonzept) verabschiedet. Darin wurden unter anderem Maßnahmen vorgeschlagen, die wie die Anhebung des Wasserstandes zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus den Mooren beitragen.

Geänderten Rahmenbedingungen und neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung tragend wurde das Konzept durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz fortgeschrieben und am 4. August 2009 veröffentlicht. Im Jahre 2011 wurde mit den MoorFutures ein alternatives Finanzierungsinstrument „made in Mecklenburg-Vorpommern“ auf den Markt gebracht. Es waren die ersten Zertifikate weltweit, die auf Basis von Moorwiedervernässungen generiert werden.

„Damit waren wir das erste Bundesand, welches die Themen Moor- und Klimaschutz wissenschaftsbasiert zusammengeführt hat. Das Greifswalder Moor Centrum hat dieser Entwicklung weiteren Auftrieb gegeben“, unterstrich der Minister Backhaus. Es folgte Ende 2017 die „Fachstrategie Paludikultur“ des Landes, welche nasse, d. h. torferhaltende, Nutzungsformen der Moore systematisch auf Anwendbarkeit, Kosten und Einsparpotentiale untersucht.

Auch hier war Mecklenburg-Vorpommern das erste Land, welches ein solches Papier vorgelegt und damit die Basis für weitere Entwicklungen geschaffen hat. Ende 2018 ist es außerdem gelungen, gemeinsam mit dem Bildungsministerium die Moorprofessur an der Universität Greifswald zu verstetigen, auch dies ist bislang in Deutschland beispiellos.

„Die Liste der Erfolge, die durch und mit der Michael Succow Stiftung erreicht wurden, ist lang. Abschließend hervorheben möchte ich aber noch das Engagement der Stiftung im Bereich Forschung und Weiterbildung und die enge Anbindung an die Universität Greifswald. Immer wieder sind Studierende in die Projekte der Stiftung eingebunden, ihre Qualifizierungsarbeiten werden von Stiftungsmitarbeitern betreut. Viele Projekte sind hoch innovativ und ermöglichen es Studierenden und Wissenschaftler sich international zu vernetzen.“

Tag der Schiene

und 50 Jahre S-Bahn Jubiläum in Rostock / Meyer: Attraktiver öffentlicher Personennahverkehr ist wichtiges Element für hohe Lebensqualität im Land

Rostock – Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer hat heute am Rostocker Hauptbahnhof die Veranstaltungen zum „Tag der Schiene“ offiziell eröffnet. Zugleich wurde vor Ort das 50jährige Bestehen der S-Bahn Rostock begangen. „Eine zukunftsorientierte und an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtete Mobilität ist ein wesentliches Element, damit Mecklenburg-Vorpommern ein attraktiver Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandort ist.

Deshalb haben wir eine Mobilitätsoffensive für das Land gestartet, gemeinsam mit den verkehrsunternehmen und den Kommunen. Wir erweitern das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr massiv, um mehr Menschen von einem Umstieg zu überzeugen. So haben wir zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 unter anderem rund 1,2 Millionen Leistungskilometer zusätzlich bestellt, das ist die größte Steigerung des Angebots im Schienenpersonennahverkehr seit der Bahnreform 1994/1995.

Der bundesweite Aktionstag ist eine gute Gelegenheit, umfassend über die bereits umgesetzten und die noch geplanten Maßnahmen zu informieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Zugleich wurde vor Ort das 50jährige Jubiläum der S-Bahn in Rostock begangen. Zu diesem Jubiläum Tag gibt es in der kommenden Woche ein besonderes Angebot: Am 28.9.2024 können die Rostocker S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 kostenfrei genutzt werden zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde. Das Ticket ist ausschließlich in der VVW-App oder im VVW-Webshop erhältlich und kann nur am 28.09. für 0 Euro erworben werden.

Verkehrsminister Reinhard Meyer und Carsten Moll, Regionalleitung DB Regio Nordost, eröffneten die Jubiläumsausstellung zu 50 Jahren Rostocker S-Bahn, die einen Blick in die Geschichte der S-Bahn seit den 1970er Jahren wirft. Zu sehen ist die Ausstellung im Reisezentrum des Bahnhofes bis zum 11.10.2024. Zudem präsentierten sich an den Bahnsteigen 4 und 5 modernisierte Fahrzeuge der ODEG und DB Regio.

Carsten Moll, Vorsitzender von DB Regio Nordost: „Mit dem runden Geburtstag der S-Bahn Rostock feiern wir ein beeindruckendes Jubiläum. Die S-Bahn verbindet die Menschen in der Region – egal ob Pendlerinnen und Pendler oder Ausflugs-Reisende – seit fünf Jahrzehnten miteinander. Mit dem Zug im historischen Design wollen wir an die lange Geschichte der S-Bahn in Rostock erinnern – dabei ist das Fahrzeug von außen retro, von innen aber ganz frisch modernisiert.“

Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern sagte: „Wir laden heute alle Besucher des Rostocker Hauptbahnhofes herzlich ein die Messestände der Verkehrsunternehmen und des Verkehrsverbundes sowie der Bundespolizei und der VMV zu besuchen und sich rund um die Themen Bahn und Recruiting zu informieren. Feiern Sie mit und nehmen Sie an den Aktionen teil.“

Lars Gehrke, Geschäftsführer der ODEG unterstreicht: „Das Vertrauen unserer Fahrgäste, des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der VMV sind unsere Motivation für eine Arbeit auf der Schiene. Wir sind mit unseren Zügen seit 2002 in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und verbinden Menschen mit ihren Reisezielen, ihrem Arbeitsplatz und ihrer Familie durch kontinuierliche Qualität und Herzlichkeit. Heute feiern wir den „Tag der Schiene“ gemeinsam mit allen, die den ÖPNV schätzen und sich für Mobilität interessieren und einsetzen! Viel Freude an dem „Tag der Schiene“!“

Michael Mißlitz, Geschäftsführer der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH dankt auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Molli: „Ich danke den Kolleginnen und Kollegen der DB Regio AG und ODEG, die täglich für die Fahrgäste der S-Bahn Rostock ihren Dienst tun. Vielen Dank für ein halbes Jahrhundert S-Bahn in der Hansestadt und Region Rostock.

Ein halbes Jahrhundert, das zeigt, wie wichtig und unersetzlich die S-Bahn für die Menschen in unserer Region geworden ist. Sie hat nicht nur den öffentlichen Nahverkehr in Rostock geprägt, sondern auch die Mobilität in und um die Stadt nachhaltig verändert. Danke an alle, die die Geschichte der S-Bahn Rostock geprägt haben und sich über Jahrzehnte hinweg für einen starken Eisenbahnnahverkehr eingesetzt haben.“

Stefan Wiedmer, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Warnow, betont die Bedeutung der Schiene im Verbundgebiet: „Der Schienenverkehr ist aus dem Verkehrsverbund Warnow nicht wegzudenken, er verbindet die Menschen auch weit über das Verbundgebiet hinaus. Insbesondere die S-Bahn ist von großer Bedeutung für unsere Fahrgäste, sowohl im Landkreis Rostock als auch zwischen Rostock Hauptbahnhof und Warnemünde.

Entsprechend positiv fiel das Feedback aus, als durch unser Verbundprojekt MIRROR zwischen Güstrow und Rostock die S-Bahn verstärkt und in Rostock die Nacht-S-Bahn vorgestellt wurden.“

Alkohol in der Schwangerschaft

Drese weist auf dramatische Auswirkungen für die Kindes-Entwicklung hin / 10.000 Neugeborene jährlich betroffen

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert größere gesamtgesellschaftliche Anstrengungen beim Kampf gegen Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht. „Eine besonders schockierende und dennoch noch viel zu wenig bekannte Schädigungsfolge ist die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD), auf die viel mehr Aufmerksamkeit gelegt werden muss“, sagte Drese zum Auftakt des Fachtages „FASD und Schule“, der heute in Rostock stattfindet.

Veranstaltet wird der Fachtag von der FASD Beratungsstelle des Diakonie Rostocker Stadtmission e.V., dem Verein FAS(T)D perfekt MV e.V. und dem Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock. FASD ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Schädigungen eines Kindes, die durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden. Sie gilt bundesweit als die häufigste aller angeborenen Erkrankungen.

Drese verdeutlichte, dass in Deutschland jährlich etwa 10.000 Kinder geboren werden, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft schwere, irreversible Entwicklungsstörungen aufweisen. „Wird das Gehirn eines ungeborenen Kindes durch den Alkoholkonsum der Mutter geschädigt, muss es zeitlebens unter den Folgen leiden“, wies die Ministerin auf die Dramatik der Krankheit hin.

Die damit einhergehenden Beeinträchtigungen unterschiedlicher Funktionen des Gehirns könnten sich überall im Alltag bemerkbar machen. Probleme beim Lernen bzw. eine Intelligenzminderung hätten beispielsweise häufig einen Schulabbruch zur Folge. Ist das Sozialverhalten beeinträchtigt, fallen die Betroffenen unter Umständen dadurch auf, dass sie sich nicht an Regeln halten können. Häufig gelten sie zudem als aggressive, impulsive und hyperaktive Menschen. Auch kann Menschen mit FASD der Aufbau und die Pflege von Beziehungen schwerfallen.

„Hilfen müssen auf vielfältige Weise erfolgen“, betonte Drese. „Die betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen in Kitas, Schulen und in Zusammenarbeit mit therapeutischen Einrichtungen eng begleitet und gezielt gefördert werden und es muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sie mehr Unterstützung als andere Kinder brauchen, um soziale Defizite auszugleichen.“ Dabei müsse die gesamte Familie umfassend unterstützt werden auch mit Blick darauf, dass viele Kinder mit FASD in einer Adoptiv- oder Pflegefamilie leben, die oftmals auf diese Herausforderungen nicht vorbereitet seien.

Eine besondere Bedeutung haben nach Angabe von Drese Prävention und Aufklärung. „Denn durch den Verzicht auf den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft kann FASD vermieden werden“, so die Ministerin. Mit den rund 30 Suchtberatungsstellen und den über 40 Schwangerschaftsberatungsstellen gebe es Anlaufstellen im gesamten Land. Drese: „Jede und jeder kann in seinem Umfeld auf diese wichtigen Hilfsangebote hinweisen. Auch nach der Geburt gibt es für Familien in schwierigen Lebenslagen die Möglichkeit, im Rahmen des Landesprogramms Frühe Hilfe durch geschulte Familienhebammen kostenlos beraten und begleitet zu werden.“

Die Ministerin hob zudem hervor, dass es seit 2023 eine spezielle Beratungsstelle für FASD bei der Rostocker Stadtmission gibt. „Mein Dank geht an die Diakonie für dieses wichtige Hilfsangebot und an alle, die das Thema FASD aus dem Dunkeln holen und sich mit Expertise und Engagement um die Kinder und Familien kümmern“, sagte Drese zum Start des Fachtages.

27. Berufs- und Studienorientierungsmesse

Meyer: Qualifizierte Fachkräfte sind wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes

Rosatock – Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer hat am Freitag in Rostock die 27. Berufs- und Studienorientierungsmesse „jobfactory“ eröffnet. „Qualifizierte Fachkräfte und eine starke Fachkräftebasis sind eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Landes. In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt stehen Schulen, Unternehmen und Hochschulen vor der gemeinsamen Herausforderung, jungen Menschen eine fundierte berufliche Orientierung zu bieten. Die Jobfactory Rostock bietet hierfür eine Plattform, Schülerinnen und Schülern eine breite Palette an beruflichen und akademischen Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern aufzuzeigen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Vor Ort waren 154 Ausstellerinnen und Aussteller (Unternehmen, Hochschulen und Institutionen) aus ganz Mecklenburg-Vorpommern präsent und stellten über 500 Berufe, Studiengänge und Praktika auf rund 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vor. Erstmals gab es auf der Messe eine Sonderfläche zum Thema Maritime Wirtschaft, auf der über 20 Unternehmen aus den Bereichen Schifffahrt, Schiffbau, Hafenwirtschaft und Meerestechnik Berufsbilder und Karrierechancen vorstellten. „Die maritime Industrie ist mit ihren Werften sowie maritimen Zulieferern und Dienstleistern einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik ein wichtiger industrieller Kern und von hoher strategischer Bedeutung. Die Branche leistet einen zentralen Beitrag für die Energiewende, für die Nutzung der Offshore-Windenergie und für nachhaltigen Klimaschutz. Dafür brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte und engagierte junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz in diesen Zukunftsberufen suchen“, sagte Meyer.

Die jährliche stattfindende Messe wird getragen und organisiert vom JOBFACTORY e. V.. Die Mitglieder des Vereins (u.a. BA Rostock, HWK OMV, Ostseezeitung, Uni Rostock, WIRO, DEHOGA und IHK Rostock) sind Unternehmen und Privatpersonen aus Mecklenburg-Vorpommern, die seit vielen Jahren als Konsortium der JOBFACTORY zusammenarbeiten. Aufgrund des Engagements des Konsortiumsmitgliedes Rostocker Straßenbahn AG (und den Partnern DB Regio AG, rebus Regionalbus Rostock GmbH, Weiße Flotte GmbH und der VVW Verkehrsverbund Warnow GmbH) konnten Besucherinnen und Besucher kostenfrei zur JOBFACTORY anreisen.

Verkehrskonzept zum Tag der Deutschen Einheit

Bürgerfest vom 2. bis 4. Oktober 2024 in der Welterbestadt

Schwerin – Vom 2. bis 4. Oktober lädt das Land Mecklenburg-Vorpommern zu den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit nach Schwerin ein. Die vielen Höhepunkte des Bürgerfestes werden eine Vielzahl von Gästen in die Landeshauptstadt locken. Das Verkehrskonzept soll dem gerecht werden.

„Bei der Planung des Bürgerfestes ist es unser Anspruch, die Verkehrsströme gut zu lenken und möglichst nachhaltig zu sein“, sagt der Leiter des Landesmarketings MV, Peter Kranz. „Wir sind sehr dankbar, dass der Nahverkehr Schwerin zu den besonders besucherstarken Zeiten des Bürgerfestes mit einer höheren Taktung und längeren Straßenbahnen fährt. In der Innenstadt entstehen extra angelegte Fahrradparkplätze. Sonderzüge der DB und der ODEG fahren im Regional- und Fernverkehr.“ Zudem entstünden in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Schwerin und dem Nahverkehr an den großen Einfahrtsstraßen der Welterbestadt zusätzliche Park & Ride-Flächen, sagte Kranz.

Informationen zur Anreise zum Bürgerfest

ÖPNV

Längere Straßenbahnen und höhere Taktung zu den besonders besucherstarken Zeiten: Der Nahverkehr Schwerin (NVS) passt zum Bürgerfest seinen Fahrplan an. Entlang der Veranstaltungsmeile „Werderstraße – Graf-Schack-Allee“ gehen einige Haltestellen aus dem Regelbetrieb. Die genauen Fahrplan-Daten sind der Website des NVS www.nahverkehr-schwerin.de oder der NVS-App zu entnehmen.

Bahnverkehr

Vom 2. bis 4 Oktober 2024 bietet die DB umsteigefreie ICE-Fahrten zwischen Berlin und Schwerin an – trotz umfangreicher Bauarbeiten. Zwischenhalte sind Neustrelitz, Waren, Güstrow und Bützow. Auch aus Richtung Hamburg ist Schwerin zum Bürgerfest per Fern- und Regionalzug zu erreichen. Die genauen Fahrpläne sind unter www.bahn.de und www.odeg.de zu finden.

Park & Ride-Parkplätze

Extra für die drei Tage des Bürgerfestes sind überall in der Stadt Park & Ride-Parkplätze geschaffen worden:

  • Norden 1 – Ehemaliges Betriebsgelände der KGW, Wismarsche Straße 380, 19055 Schwerin, Parken kostenfrei, Übergang zur Straßenbahnlinien 1 & 4, Buslinie 8
  • Norden 2 – Park & Ride-Parkplatz Helios Kliniken, Dr. Georg-Benjamin-Straße, 19055 Schwerin, kostenpflichtiger Parkplatz des NVS, Übergang zur Straßenbahnlinien 1 & 4, Buslinie 8
  • Westen (nur am 3. Oktober) – Sieben-Seen-Center & Hammer-Fachmarkt, Grabenstraße 1, 19061 Schwerin, Parken kostenfrei, Übergang zur Buslinie 7
  • Süden – Festplatz Krebsförden, Pampower Str. 3, 19061 Schwerin, Parken kostenfrei, Übergang zur Straßenbahnlinie 4 und Buslinie 7
  • Süd-Osten 1 – Temporäre Parkflächen für das Bürgerfest, Magdeburger Str. 3 und Rostocker Str. 4, 19063 Schwerin, Parken kostenfrei, Übergang zur Straßenbahnlinien 1 & 2 (Neu Zippendorf)
  • Süd-Osten 2 – Temporäre Parkflächen für das Bürgerfest, Marie-Curie-Str. 12 und Euler Str. 120, 19063 Schwerin, Parken kostenfrei, Übergang zur Straßenbahnlinien 1 & 2 (Leibnizstraße)

Parkplätze

Folgende Parkplätze sind fußläufig zum Festgelände in der Innenstadt gelegen. Wichtig: Die Kapazitäten sind begrenzt. Es kann keine Garantie für einen Parkplatz gegeben werden.

  • Parkhaus Bleicher Ufer, Brunnenstraße 13, 19053 Schwerin
  • Sport- und Kongresshalle – Parkplatz Achteck, Wittenburger Straße 120, 19059 Schwerin
  • Sport- und Kongresshalle – Parkplatz Achteck, Sportanlage Lambrechtsgrund, Zufahrt über Von-Flotow-Straße 18, 19059 Schwerin
  • Temporäre Parkfläche für das Bürgerfest, ehemaliges KIW Vorwärts-Gelände, Mittelweg 7, 19059 Schwerin
  • Parkplätze für Menschen mit Behinderung, Parkplatz Burgstraße, Hausnummer 26, Zufahrt über Werderstraße – Grüne Str. – Burgstraße (Behindertenausweis muss bei Zufahrt vorgezeigt werden)

Fahrradparkplätze

Auf dem Bürgerfest werden drei große Fahrradparkplätze eingerichtet. In einem abgesperrten Bereich können die Fahrräder an speziell vorbereiteten Sicherheitsbügeln angekettet werden. Die Bereiche werden von unserem Personal betreut und sind kostenfrei.

  • Fahrradgarderobe Nord, Pfaffenteich Nordufer, Alexandrinenstraße
  • Fahrradgarderobe Nord-Ost, Werderstraße, Ecke Grüne Straße
  • Fahrradgarderobe Süd, Bertha-Klingberg-Platz

Alle weiteren Informationen zur Anreise zum Bürgerfest sind unter https://tag-der-deutschen-einheit.de/service/anreise/ abrufbar.

17. BIO-Landpartie M-V

Die Landes-regierung steht zum Öko-Landbau

Watzkendorf – Am Samstag, dem 21.09.2024, findet landesweit die 17. BIO-Landpartie in Mecklenburg und Vorpommern statt. Von 10.00 bis 17.00 Uhr präsentieren sich 61 biozertifizierte Unternehmen und Einrichtungen, um für interessierte Besucher die Praxis der ökologischen Erzeugung, Verarbeitung und der regionalen Vermarktung erlebbar zu machen.

„Der Umfang der beteiligten Bio-Betriebe zeigt die hohe Akzeptanz dieser Veranstaltung unter den Bio-Landwirten. Die ökologisch wirtschaftenden Betriebe, die sich heute vorstellen, belegen durch die Veredlung ihrer Produkte, dass sie sich den Anforderungen des Marktes stellen, und gehen damit beispielhaft voran“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Eröffnet wird die 17. Bio-Landpartie um 10 Uhr durch Koordinator Burkhard Roloff vom BUND M-V auf dem Gelände der Bio-Gärtnerei Watzkendorf (LK Mecklenburgische Seenplatte), die seit 1996 Gemüse, Kräuter und Jungpflanzen produziert und seit 2003 Demonstrationsbetrieb Ökologischer Landbau“ des bundesweiten Netzwerkes ist.

Im Vorfeld der Veranstaltung betonte Schirmherr Backhaus: „Mir ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus in unserem Land ein großes Anliegen. Mit den Rahmenbedingungen, die in Mecklenburg-Vorpommern gut konzipiert sind und eine hohe Akzeptanz haben, möchte die Landesregierung die biozertifizierten Landwirtschaftsbetriebe unterstützen, Marktanteile zu sichern und bei Wachstum weiter auszubauen.

Trotz aktuell schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für den ökologischen Ackerbau, insbesondere bei Getreide hat sich die Bio-Marktsituation insgesamt weiter erholt und stabilisiert. Bei tierischen Produkten aus ökologischer Erzeugung besteht wieder eine hohe Nachfrage, aktuell sogar ein Nachfrageüberhang.“

Rund 16 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich aktuell im Bioanbau. Mecklenburg-Vorpommern ist damit im Bundesvergleich vorne mit dabei (Platz 4). Der Bundesdurchschnitt an ökologisch bewirtschafteter Fläche umfasst ca. 11,8 Prozent. „Es freut mich, dass unser Land beim Vergleich des Anteils der biozertifizierten landwirtschaftlichen Betrieben mit inzwischen 25,4 Prozent im Bundesvergleich sogar einen Platz gut machen konnte und nun an zweiter Stelle steht“, sagte Minister Backhaus weiter.

In der neuen Förderperiode werden insgesamt 230 Mio. € für Honorierung der ökologischen Wirtschaftsweise zur Verfügung gestellt. Die geplante jährliche Auszahlung steigt von aktuell ca. 30 Mio. € jährlich auf ca. 45 Mio. €/Jahr. Eine Herbstantragstellung in 2024 für das Verpflichtungsjahr 2025 im FP 528 – Ökologischer/biologischer Landbau (Neu- und Erweiterungsanträge, Anträge Beibehalter) ist auch in diesem Jahr möglich. Aufgrund des Auslaufens der jetzigen Förderperiode voraussichtlich in 2027 ist jedoch ein Verpflichtungszeitraum für nur für vier Jahre möglich.

Im Rahmen der 17. BIO-Landpartie wird gemeinsam mit dem BUND M-V der 3. Landeswettbewerb „Bestes BIO aus M-V“ ausgelobt. Ab 01. Oktober können sich innovative und engagiert ökologisch wirtschaftende Landwirtschafts-, Gemüsebau- und Obstbaubetriebe bewerben. „Ich möchte alle Ökobetriebe ermutigen, an dem Wettbewerb in der Kategorie „Bestes Betriebskonzept“ teilzunehmen“, so Minister Backhaus.

Gesucht werden Unternehmen, die ein Leitbild für andere Ökobetriebe sein können. Zum Beispiel durch praxisbewährte, regional angepasste Anbau- und Vermarktungskonzepte oder auch eine besondere soziale Einsatzbereitschaft im Rahmen des Ökolandbaus. Für den Erstplatzierten steht ein Preisgeld von 2.000 Euro zur Verfügung. Die Plätze zwei und drei erhalten 1.000 Euro bzw. 500 Euro.

Das Landwirtschaftsministerium unterstützt die Bio-Landpartie in 2024 mit 5.000 Euro; die Mittel werden eingesetzt für die Öffentlichkeitsarbeit.

Deutsch-polnische Energiekonferenz

Jesse: Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich aktiv für eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft

Anklam – „Der Green Deal und die Auswirkungen auf die Oderregion Deutschland – Polen“ lautete das Thema der 5. Deutsch-Polnischen Energiekonferenz 2024 am Donnerstag (19.09.) in Anklam.

„Der Green Deal der Europäischen Union ist eine umfassende Wachstumsstrategie, die darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Dieser eröffnet große Chancen, fordert jedoch zugleich heraus, rasch und entschlossen zu handeln. Besonders im Energiesektor spielt der Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Wasserstoff kann in vielen Bereichen als Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung dienen – sei es in der Industrie, im Verkehr oder im Energiesektor. Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich aktiv für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft.

Ziel muss es sein, eine grenzüberschreitende Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen. Mit dem geplanten Baltic Sea Hydrogen Collector, einem Schlüsselprojekt in der Ostseeregion, können wir eine leistungsfähige Wasserstoffverbindung schaffen, die von Mecklenburg-Vorpommern bis nach Finnland reicht“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Der Hydrogen Backbone ist ein Konzept, das den Aufbau einer europaweiten Infrastruktur zur Verteilung von Wasserstoff vorsieht. Ziel ist es, den Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen, indem bestehende Erdgasleitungen umgebaut und neue Leitungen für Wasserstoff geschaffen werden.

Unter anderem soll ein über 40.000 Kilometer langes Netz, das Wasserstoff durch ganz Europa transportiert, bis 2040 umgesetzt sein. Zudem sollen Regionen mit hoher Nachfrage nach Wasserstoff mit Erzeugungsregionen, in denen grüner Wasserstoff produziert wird, verbunden werden. Dabei bildet ein deutsches Wasserstoff-Kernnetz einen Teil des übergeordneten international bedeutsamen „European Hydrogen Backbone“.

„Mit der Verbindung unserer Regionen können wir den wirtschaftlichen Austausch stärken sowie das Potenzial erneuerbarer Energien und Wasserstofftechnologien insbesondere auch im Ostseeraum ausschöpfen. Mecklenburg-Vorpommern und Polen haben das gemeinsame Ziel, eine klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung zu fördern – der Green Deal und der grenzüberschreitende Hydrogen Backbone bieten hierfür die ideale Grundlage. Voraussetzung dafür ist eine robuste und zukunftsfeste Versorgungsinfrastruktur mit Wasserstoff-Kernnetz und Verteilnetz.

Ziel muss ein ausgewogenes, resilientes und versorgungssicheres Netz ohne weiße Flecken auf der Landkarte sein. Nur dann können wir das Ziel erreichen, Vorreiter in der Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff zu werden. Wir haben klar das Ziel, Wertschöpfung vor Ort zu generieren und die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken“, sagte Jesse.

Mecklenburg-Vorpommern hat sich unter anderem an dem grenzüberschreitenden Projekt Hy-Truck beteiligt. Gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und Polen sowie den baltischen Staaten soll ein Wasserstofftankstellennetz für den Güterverkehr entlang des Transeuropäischen Verkehrsnetzes entstehen. So soll ein länderübergreifendes Netz von grünen Wasserstofftankstellen für den Schwerlasttransport entstehen.

Voraussetzung dafür, dass ein wasserstoffbetriebener LKW quer durch den Ostseeraum fahren kann, ist, dass unterwegs Wasserstoff getankt werden kann. Das „HyTruck“-Projekt strebt die Entwicklung eines transnationalen Wasserstoff-Tankstellennetzes für den Schwerlastverkehr an, um einen CO2-freien Gütertransport im Ostseeraum zu ermöglichen. Des Weiteren sollen im Rahmen des Projektes auch Räume untersucht werden, die potenziell für eine Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr in Frage kämen.

Für Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um die Region Rostock und das Autobahnkreuz A19/A20. „Grüner Wasserstoff ist eine zukunftsträchtige Alternative für den Güterverkehr. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit trägt maßgeblich zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors bei und unterstützt unsere gemeinsamen Klimaziele“, sagte Jesse.

Die Konferenz wurde von den Industrie- und Handelskammern Neubrandenburg und Ostbrandenburg, der Nördlichen Wirtschaftskammer in Stettin sowie weiteren Partnern organisiert.

Walderlebnispfad wird heute eröffnet

Teterow – Im Rahmen der Deutschen Waldtage 2024 eröffnet Forstminister Dr. Till Backhaus heute ab 10.30 Uhr den Walderlebnispfad im Teterower Stadtwald (Heidberge). Die Deutschen Waldtage, eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V., der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung und dem Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten, stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Wald und Wissen“.

„Ich freue mich besonders, heute hier zu sein. Denn der Walderlebnispfad ist eine wunderbare Gelegenheit, um auf die vielen Facetten des Waldes aufmerksam zu machen. Er schützt vor Erosion, Hochwasser, Trockenheit und Hitze. Auch ist er wichtig für das Klima, er filtert die Luft, speichert Kohlenstoff und produziert den für Mensch und Tier notwendigen Sauerstoff. Wald ist der Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten und gibt als Teil des Clusters ‚Holz und Forst‘ 1,3 Millionen Menschen in Deutschland Arbeit.

Durch den Besuch werden Leute aller Altersklassen angehalten, sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Aktionen, um den Wald und damit die Umwelt zu schonen. Dabei soll der Pfad die Lust auf weitere Naturbesuche wecken und besondere Erlebnisse in der Natur verschaffen. Achtsamkeit, Entschleunigung und Waldbaden spielen dabei eine Rolle. Es stehen weder digitale Hilfsmittel noch extra spektakuläre Attraktionen im Fokus. Es geht vielmehr um die reale Welt und die Sensibilisierung für die Besonderheiten dieses Waldstandortes“, sagte der Minister.

Der neue Erlebnispfad unterteilt sich in zwei Bereiche: einmal in den Wald der Talente mit zehn Stationen und zum Anderem in den Philosophenweg mit weiteren sechs Stationen. Im Wald der Talente soll sich der Besucher mit den Talenten des Waldes oder seiner Bewohner auseinandersetzen bzw. messen. Die beiden Bereiche können sowohl separat als auch ergänzt abgelaufen werden.

Im Wald der Talente befindet sich beispielsweise die Station eins „Sportskanone gesucht“ in unmittelbarer Nähe zum Waldspielplatz. Hier werden die sportlichen Talente der Waldbewohner erläutert. Auf dem Philosophenweg erzählt ein alter Förster seiner Enkelin auf einer Infotafel interessantes über den Wald und den vom Menschen gemachten Klimawandel. Im Verlauf des Walderlebnispfades gibt es hinreichend Sitzmöglichkeiten sowie Ausblicke auch in die freie Landschaft.

„Besonders danke ich Rüdiger Neise, der seit Ende August im wohlverdienten Ruhestand ist. Er hat sich nicht nur für die Errichtung des Walderlebnispfades im Teterower Stadtwald sehr eingesetzt. Er war gleichermaßen ein ebenso engagierter wie anerkannter Leiter des Forstamtes Dargun. Ihm sowie allen an der Errichtung beteiligten Firmen und Ehrenamtlichen danke ich sehr herzlich“, sagte Backhaus.

Die Gesamtbaukosten lagen bei rund 416.000 Euro, die mit ca. 373.700 Euro über die Richtlinie zur Förderung forstlicher Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützt wurden.

Tänzer beleben Rügens Kreidefelsen

Deutsche Tanzkompanie zeigt Hommage an Romantiker Friedrich im Theater Putbus

Insel Rügen – Die Deutsche Tanzkompanie aus Neustrelitz kommt am 22. September mit einem besonderen Stück nach Rügen. Passend zu den Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des Romantikerstars Caspar David Friedrich. Die zeigen das Stück „Der Tod und das Mädchen“ als eine Hommage an den Künstler und seine berühmten Kreidefelsen in der Stubbenkammer.

Die Deutsche Tanzkompanie aus Neustrelitz kommt mit dem Stück „Der Tod und das Mädchen“ nach Rügen. Foto: privat

Die Deutsche Tanzkompanie aus Neustrelitz kommt mit dem Stück „Der Tod und das Mädchen“ nach Rügen. Foto: privat

Die Ankündigung klingt vielversprechend. Das Ensemble lässt das allen bekannte Kunstwerk lebendig werden. „Damit wird ein Schlüsselwerk der romantischen Malerei zum Ausgangspunkt einer Entdeckungsreise ins Innere der Figuren, einer Seelenlandschaft“, heißt es in der Ankündigung der Künstler. Spannend wird es, wenn einzelne Personen aus der Landschaft heraustreten, Paare bilden und Sehnsüchte entdecken. Bild, Musik und Tanz verschmelzen zu einem neuen Kunstwerk, welches den Betrachter auf eine ungeahnte Weise berührt.

Bezüge nehmen die Künstler zu Franz Schuberts „Der Tod und das Mädchen“, das philosophisch wie klanglich das Pendant zu Friedrichs Gemälde bildet. Die Musik sowie das Gemälde der beiden Zeitgenossen schwingen förmlich zwischen Sein und Vergehen, Abgrund und Idylle. Mit der Spannung zwischen diesen Polen spielt die Choreographie von Lars Scheibner.

Die tänzerische und musikalische Zeitreise beginnt um 18 Uhr im Theater Putbus. Karten sind hier, in der Kurverwaltung Putbus oder im Onlineshop erhältlich.

Richtfest an der HMT in Rostock

Rostock – Heute  wurde das Richtfest für den Erweiterungsbau der Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt) gefeiert. Der Neubau, der Raum für die Studiengänge Pop- und Weltmusik bietet, markiert einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung der hmt. An den Feierlichkeiten nahmen u.a. Stefan Wenzl, Abteilungsleiter Staatshochbau und Liegenschaften in Vertretung für Finanzminister Dr. Heiko Geue, Rektor Prof. Dr. Dr. Benjamin Lang, Kanzler Frank Ivemeyer, der Vorsitzende des Hochschulrates Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann und in Vertretung von Wissenschaftsministerin Bettina Martin der Leiter der Abteilung „Wissenschaft und Forschung, Hochschulen“ Woldemar Venohr teil.

Mit dem ca. 22,9 Mio. Euro teuren Bauprojekt wird nicht nur den wachsenden Platzanforderungen der Hochschule Rechnung getragen, sondern auch ein starker Fokus auf nachhaltiges und energieeffizientes Bauen gelegt. So wird der Erweiterungsbau unter anderem mit einer hochdämmenden Außenhülle und dreifachverglasten Wärmeschutzfenstern ausgestattet, um den Wärmeverlust zu minimieren. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Leistung von 49,2 kWp wird zudem einen Großteil des eigenen Strombedarfs decken. Durch diese Maßnahmen können jährlich rund 20.500 kg CO₂ eingespart werden.

Abteilungsleiter Stefan Wenzl hob in seinem Grußwort die Nachhaltigkeit des Bauprojekts hervor: „Mit dem Erweiterungsbau an der hmt schaffen wir nicht nur dringend benötigten Raum für Kreativität und Innovation, sondern setzen auf eine nachhaltige Bauweise.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin freut sich über die schnelle Umsetzung des umfangreichen Bauprojektes: „Dieser große Erweiterungsneubau schafft dringend benötigten Platz für die Ausbildung erstklassiger Künstlerinnen und Künstler an der hmt . Die Nachfrage nach Studienplätzen an der hmt ist über die Jahre enorm gestiegen, ein Beweis für die hohe Qualität der Ausbildung, die dort Richtfest an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock Schwerin, 18. September 2024 Nummer: 51-24 Seite 2 von 2 geboten wird. 2001 begann die hmt mit einer Kapazität für 400 Studierende, heute sind dort mehr als 570 aus 37 Nationen in 36 Studiengängen eingeschrieben.

Mit dem Erweiterungsbau verbessern wir die ohnehin schon sehr guten Studienbedingungen an der hmt noch weiter. Die Wege werden kürzer, das Raumangebot umfangreicher und der Neubau fügt sich auch optisch gut in das historische Ensemble des Katharinenstifts ein. Nicht nur künstlerisch sondern auch baulich treffen hier Tradition und Moderne aufeinander.“

Herr Prof. Dr. Dr. Lang betonte: „Der Erweiterungsbau ermöglicht es uns, dass alle künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Abteilungen der hmt wieder an einem Standort vereint sind. Für eine zukunftsorientierte Musik- und Theaterhochschule ist dies unabdingbar, denn Pop-/Weltmusik und Klassik lernen voneinander, Künste und Wissenschaften befördern einander. Auf diese Weise kann die hmt ihre Strahlkraft als Ort der Kooperation, Innovation und Interdisziplinarität auf wunderbare Weise auch im internationalen Kontext weiter entfalten.“

Für die Baumaßnahme ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums verantwortlich. Neben nachhaltigen baulichen Maßnahmen steht auch die Flexibilität der Nutzung im Vordergrund. Die Räume sind so konzipiert, dass sie sowohl für musikalische als auch für sprachliche und andere kreative Zwecke genutzt werden können. Eine besondere Herausforderung war die Integration des neuen Baukörpers in die denkmalgeschützte Struktur des Katharinenstifts, ohne die ausgezeichnete Akustik des bestehenden Katharinensaals zu beeinträchtigen.

Mit der im Jahr 2026 geplanten Fertigstellung des Neubaus wird der Campus der hmt Rostock Platz für bis zu 700 Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten. Weitere Informationen zur Maßnahme sind auf der Internetseite des SBL Rostock zu finden.

Gemeinsamer Standort für GreenTech

Berlin – Große Freude in den Hansestädten Rostock und Greifswald: Beim gestrigen Startup Germany Summit in Berlin wurde bekannt gegeben, dass beide Städte in Mecklenburg-Vorpommern den Zuschlag gemeinsam als einer der nächsten Digital Hubs (de:hub) für den Bereich GreenTech erhalten haben. Die neue Initiative wird unter dem Namen „de:hub GreenTech“ zentrale Anlaufstelle, u.a. für Umwelttechnik, ClimateTech und Carbon Reduction, in Deutschland.

„Das ist eine großartige Auszeichnung für unser Bundesland. Diese Entscheidung für Rostock und Greifswald ist ein Mehrwert für unser Land, da regionale Akteure wie Unternehmen und Hochschulen und viele mehr auf diese Weise eine größere Sichtbarkeit nach außen erlangen. Zudem wird das bundesweite und internationale Netzwerk durch die Perspektiven und Ansätze aus Mecklenburg-Vorpommern gestärkt. Beide Träger – das DIZ Rostock GmbH und die WITENO GmbH – sind außerdem Teil des digitalen Innovationsraums, sodass sich das digitale MV und die de:hub-Initiative ab sofort gegenseitig mit Kompetenzen und Ressourcen bereichern“, so Landesdigitalisierungsminister.

Als Teil der bundesweiten Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet der gemeinsame Hub in Rostock und Greifswald eine einzigartige Plattform zur Förderung von Innovationen und technologischen Fortschritten im Bereich der grünen Transformation.

Die Initiative Digital Hub vernetzt Unternehmen mit innovativen Startups, Forschungseinrichtungen und Expertisen unterschiedlicher Branchen in künftig insgesamt 25 verschiedenen Standorten, um digitale Innovationen voranzutreiben. Der neue gemeinsame „de:hub GreenTech“ in Rostock und Greifswald wird ein Ort sein, an dem bspw. nachhaltige Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, Wasserstofftechnologie und CO₂-Reduktion entwickelt, gefördert und kommerzialisiert werden. Der gemeinsame Standort Rostock und Greifswald wurde als einer von zehn neuen Standorten – darunter Rostock im Tandem mit Greifswald – ausgewählt.

„Der ‚de:hub GreenTech‘ passt zu Mecklenburg-Vorpommern hervorragend, da sich in unserem Land bereits eine dynamische Unternehmenslandschaft entwickelt hat, die besonders im Energiesektor innovative Lösungen vorantreibt. Startups und etablierte Unternehmen arbeiten eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Technologieunternehmen zusammen, um neue Produkte und Lösungen zu entwickeln“, führt Innenminister Christian Pegel aus.

Der neue „de:hub GreenTech“ wird sich darauf konzentrieren, Startups und junge Unternehmen gezielt zu fördern. Programme wie der landesweite Akzelerator „Accelerate MV“ bieten spezialisierte Unterstützung für Startups im Energiesektor und vernetzen diese mit etablierten Unternehmen und Investoren. Dies schafft eine einzigartige Umgebung, in der Innovationen entstehen und schnell zur Marktreife gebracht werden können.

Zusammenarbeit beim Klimaschutz unabdingbar

Schwerin – Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus nahmam 17.9. 2024 am parlamentarischen Abend der Außenstelle Hamburg von Engagement Global und des Eine-Welt-Landesnetzwerkes Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Schwerin teil. Thema ist der Klimawandel sowie dessen regionale und globale Folgen. Ziel ist es, Abgeordnete des Landesparlaments und die Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zusammenzubringen. Hintergrund ist die Erarbeitung des Landesklimaschutzgesetzes mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040.

„Wir leben in einer Welt und müssen gemeinsam Klimaschutz betreiben. Wir sind alle mitverantwortlich für die weltweit ansteigenden Treibhausgas-Emissionen. Das Landesklimaschutzgesetz soll auch einen Beitrag zur globalen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen leisten. Nur durch ein gemeinsames und entschlossenes Handeln können die Folgen des Klimawandels global und lokal abgemildert und demnach auch unsere Region langfristig geschützt werden.

Im Klimaschutzgesetz für unser Land soll auch die internationale Verantwortung Mecklenburg-Vorpommerns im Klimaschutz verankert werden. Denn auch die in MV emittierten Treibhausgase tragen zum weltweiten Klimawandel bei.

Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, sind lokal wie auch global unterschiedliche Maßnahmen notwendig. Eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure ist daher unabdingbar. Der parlamentarische Abend bietet Gelegenheit, sich über Herausforderungen und Chancen lokaler wie auch globaler Strategien auszutauschen. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass unsere Art des Wirtschaftens und Konsumierens die regionalen und globalen Lebensgrundlagen mitbestimmen.

Auch müssen die Fragen der Klimagerechtigkeit künftig aufgegriffen und Gegenstand einer gesellschaftlichen Verhandlung werden. Die Antworten werden auch über existenzielle Herausforderungen wie globale Konflikte, Kriege und die Qualität des internationalen Friedens entscheiden“, sagt Backhaus.

Vor diesem Hintergrund lädt das Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt am 26. September lokale Akteure aus Mecklenburg-Vorpommern, Gemeinden, Aktivisten, Menschen aus Politik und Verwaltung zum Fachtag „Klimagerechtigkeit als soziale Frage“ nach Schwerin ein. Die Veranstaltung, die Staatssekretärin Elisabeth Aßmann mit einem Grußwort eröffnet, beginnt ab 9.30 Uhr im Wichernsaal (Apothekerstraße 48). Das Ende ist gegen 18 Uhr.

Der Fachtag bietet die Gelegenheit zum Austausch und gegenseitigen Lernen zwischen globalen und lokalen Akteuren. Wie gelingt es, die Folgen der Klimakrise auf allen Ebenen gerecht zu verteilen und sie gemeinsam zu bekämpfen? Welche Rolle können Kommunen und lokale Akteure in MV dabei spielen? Der Fachtag beginnt mit einem Panel zu Wassergerechtigkeit mit Stimmen aus dem Globalen Süden, von Aktivistinnen aus Bangalore, Indien und Kapstadt, Südafrika.

Der Nachmittag gehört dann den Akteuren aus MV: In einem ‚World Café‘ gibt es an verschiedenen Thementischen die Gelegenheit, in Kleingruppen zu diskutieren, welchen Beitrag zum Beispiel Kommunale Klima-Partnerschaften, die Moorforschung, der Bauernverband und die sozialen Bewegungen in Sachen Klimagerechtigkeit leisten können. Die Veranstaltung klingt mit einem musikalischen Programm aus.

Programm und Anmeldungen bis 25. September 2024 unter https://www.eine-welt-mv.de/events-uebersicht/klimafachtag/

Paralympischer Abend in Rostock

Sportministerin Stefanie Drese lobt sportliche Erfolge der Athleten aus MV

Rostock – Nach dem Ende der Paralympics empfingen der Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Sportministerin Stefanie Drese heute in Rostock die aus Paris zurückgekehrten Paralympioniken. „Sie haben Mecklenburg-Vorpommern wirklich herausragend vertreten und uns alle, die vor dem Fernseher die Daumen gedrückt haben, außerordentlich stolz gemacht“, erklärte Drese in ihrer Ansprache.

Para-Judoka Ramona Brussig (PSV Schwerin) erreichte das Achtelfinale und Para-Ruderer Marcus Klemp vom Olympischen Ruderclub Rostock erkämpfte sich den sechsten Platz der Gesamtwertung im Einer. Einen besonderen Glückwunsch überbrachte die Ministerin der Para-Leichtathletin Lindy Ave vom Verein Leichtathletik Inklusiv Greifswald. Sie schaffte es über 400 Meter  auf das Treppchen und holte für Mecklenburg-Vorpommern eine Bronze-Medaille.

„Damit hat das Team MV gezeigt, dass sie in ihren Sportarten ganz oben mitspielen und zu den Vorbildern für den gesamten Para-Sport in MV gehören“, unterstrich Drese. Dies sei auch den Trainerinnen und Trainern sowie den Vereinen zu verdanken, die die Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg zur Paralympics-Teilnahme hervorragend begleitet und motiviert hätten.

Die Ministerin hob zudem die Bemühungen der Landesregierung hervor, die Sportförderung des Parasportes immer mehr an die des olympischen Spitzensportes anzugleichen. Drese: „So haben wir unter anderem die allgemeinen Sportfördermittel auf rund 13 Millionen erhöht, von denen vor allem hauptamtliche Trainerinnen und Trainer sowie Sportkoordinatoren in den Landesfachverbänden in beiden Bereichen gleichermaßen profitieren.“

„Auch beim Ausbau der Sportstätten machen wir im Parasport Fortschritte“, erklärte Drese. So sei mit Unterstützung des Landes gerade der Neubau der CJD-Sportschule realisiert worden, der insbesondere auf Blinde und Sehschwache ausgerichtet ist. „Somit entstehen gleichwertige Rahmenbedingungen für den Nachwuchsleistungssport und für den paralympischen Bundesstützpunkt Goalball“, verdeutlichte die Ministerin.