Ball der Generationen

Schwesig: Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist immer noch robust

Bansin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist zu Beginn des diesjährigen Balls der Generationen in Bansin auf die Lage der Wirtschaft im Land eingegangen. „Wir treffen uns in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Viele Unternehmen bei uns im Land schauen mit Sorgen auf die Zukunft.“ Das würden die Umfragen der IHKen sehr deutlich zeigen.

Die Wirtschaft in MV zeige sich aber ziemlich robust. „Mecklenburg-Vorpommern war 2023 und auch im ersten Halbjahr 2024 das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Unternehmen aus Vorpommern leisten einen großen Beitrag dazu.“ Als Beispiel nannte die Ministerpräsidentin die mele-Group, die international erfolgreich ist im Bereich Bioenergie. „Topregal erweitert seine Produktionsstätte, ebenso wie Ekato in Stralsund. Und auch in die Zuckerfabrik in Anklam und das Kartoffelwerk Stavenhagen wird kräftig investiert.“

Gutes Wachstum sei auch möglich, „weil wir mit 17 Prozent das Bundesland mit der höchsten Investitionsquote im aktuellen Landeshaushalt sind. Wir investieren in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, in erneuerbare Energien und Wasserstoff.“ Diese positive Entwicklung sei auch das Ergebnis der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft.

Die Ministerpräsidentin richtete ihren Blick in Richtung Bundespolitik: „Es ist gut, dass sich die Beteiligten im Bund auf einen Neuwahltermin geeinigt haben. Das darf aber nicht dazu führen, dass wichtige Entscheidungen jetzt liegen bleiben. Wir brauchen jetzt neue Impulse für die Wirtschaft in Deutschland.“

7. Landesstiftertag in Stralsund

Justizministerin Bernhardt: „Die Stiftungen garantieren Vielfalt.“

Stralsund – „Ich bin über dieses Format des Landesstiftertages dankbar. Es macht das Stiftungswesen in unserem Land für die Öffentlichkeit sichtbar. Und es gibt mir eine weitere Gelegenheit, das für das Engagement zu danken und den Wert ihrer Arbeit zu würdigen. Stiftungen leisten einen unverzichtbaren Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in ihrem Grußwort als Vertreterin der Landesregierung auf dem Landesstiftertag.

„Stiftungen setzen sich für Bildung, Kultur, Wissenschaft, Soziales, Umwelt und viele weitere wichtigen Themen ein. Damit bereichern sie die Vielfalt von Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl und die Vielfalt der Stiftungen in unserem Land zeigt eindrucksvoll, wie engagiert die Menschen hier sind. Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern, wie ganz Ostdeutschland, noch keine ausgeprägte Stiftungstradition aufweisen kann, möchten wir als Landesregierung alles daransetzen, die Stiftungslandschaft in unserem Land weiter zu bereichern.

Aktuell gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 188 Stiftungen. Das sind neun mehr als noch vor zwei Jahren. Zum Jahresende werden voraussichtlich einige hinzukommen, die Genehmigungsverfahren in der Stiftungsaufsicht laufen noch. Eine wachsende Stiftungslandschaft ist ein positives Zeichen für unser Land, da die Mehrheit der 188 Stiftungen gemeinnützige Zwecke verfolgt. Ihre Arbeit ist ein Leuchtturm an Solidarität und Verantwortung. Sie zeigen, was man durch die Zusammenarbeit bewirken kann- genau das brauchen wir in Zeiten, in denen die Herausforderungen komplexer werden“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

„Als Ministerin der Stiftungsaufsicht, als Teil der rot- roten Landesregierung, möchte ich versichern, dass wir die Arbeit der Stiftungen wertschätzen und bestmöglich unterstützen wollen. Diese Verpflichtung setzen wir um durch den jährlichen Stiftungsempfang, wo es unser Ziel ist, neue Stifterinnen und Stifter zu gewinnen und bisherige Stifterinnen und Stifter miteinander zu vernetzen.

Darüber hinaus arbeiten wir mit den engagierten Mitgliedern des Landesnetzwerkes der Stiftungen eng zusammen. Ein nächstes, zweites Neustiftertreffen ist in meinem Ministerium in Planung. Auch habe ich in diesem Sommer mit meiner Stiftungstour die Arbeit der Stiftungen sichtbarer gemacht. Ich werde in meinen Bemühungen nicht nachlassen“, versprach Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Aussteller punkten auf Berufsmesse

25 Unternehmen stellen in Gingst Ausbildungsmöglichkeiten auf Rügen und dem Festland vor

Insel Rügen – „Ein Lob von Schülern ist ideal“, meint Goswin Schreck, der in diesem Jahr wieder mit seinem Team die 18. Berufsmesse an der Schule Gingst vorbereitet hat. An einem Feedback-Tower sammelte er Rückmeldungen der jungen Besucher. „Ich freue mich über die vielen anerkennenden Worte und Vorschläge für unsere Messe aus den unterschiedlichen Kassen.“

Über 270 Schüler aus den Klassenstufen 5 bis 10 haben dieses Jahr an der Messe wieder teilgenommen. Tage vor dem Höhepunkt im November bereiteten sie sich mit ihren Lehrern vor. Dazu sprachen sie über die Aufgaben ihrer Messemappe, tauschten sich über die Regeln für den Besuch in der Messehalle aus und dachten über Fragen an die Aussteller nach. Sie wollten zielgerichtet auf die Firmen zugehen und vielleicht sogar einen Praktikumsplatz organisieren. Das gelang beispielsweise zwei ukrainischen Jungen, die im Schlosshotel Ralswiek für eine Woche hinter die Kulissen schauen.

Am Stand der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern der diesjährigen Berufsmesse in Gingst: Toni Bergmann, Goswin Schreck, Holger Lobitz, Felix Krause, Nico Last und André Farin (v.l.n.r.) Foto: Martina Zabel

Am Stand der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern der diesjährigen Berufsmesse in Gingst: Toni Bergmann, Goswin Schreck, Holger Lobitz, Felix Krause, Nico Last und André Farin (v.l.n.r.) Foto: Martina Zabel

„Eine solche Messe ist für unseren Ort und seine Schule sehr wertvoll“, erklärt der Gingster Bürgermeister Nico Last in seinen Grußworten. Er erlebte nach seinem Amtsantritt das erste Mal die Veranstaltung und ermunterte die Schüler, diese Chance zu nutzen. Unternehmen kommen an die Schule und bieten umfassende Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten, Einkommen und Bewerbungsabläufe. Einige von ihnen boten praktische Übungen an oder sprachen in Fachvorträgen zu den Berufsbildern ihrer Firmen. Daran nahmen die Neuntklässler Toni Bergmann und Felix Krause teil und sprachen an einem Messestand über ihre positiven Erfahrungen damit.

„Ein Gespräch mit Experten helfe ungemein, den Weg in der beruflichen Zukunft auszuloten“, sagt Schulleiter André Farin. Daher halte die Schule an ihrer Messetradition fest und feile jedes Jahr an den Details. Das Interesse von Ausstellern und Schülern belege, wie wichtig dieser Baustein in der Berufsorientierung sei. Ihm stimmt Holger Lobitz von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern zu. „Wir kommen gern und mit verschiedenen Projekten an die Schule“, sagt er im Gespräch an seinem Stand. Mit der Gingster Schule wolle er in dem kommenden Jahr die Kooperation ausbauen. Das Handwerk brauche wie viele andere Branchen auch Fachkräfte und müsse aktiver für sich werben. In Gingst werden das künftig zum Beispiel Mitmach-Tage, Schnupperkurse und Betriebsbesuche sein.

MVeffizient berät

Neue Nachhaltigkeitsanforderungen für Unternehmen

Schwerin – Ab 2025 wird die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in der gesamten EU verpflichtend. Sie betrifft Unternehmen, die zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:

  • durchschnittlich mehr als 250 Mitarbeitende im Geschäftsjahr
  • eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro oder
  • einen Nettoumsatz von mehr als 50 Millionen Euro.

Damit sind allein in Deutschland mehr als 15.000 Unternehmen zur Einhaltung dieser Richtlinie verpflichtet. Aber auch Unternehmen, die nicht direkt von der CSRD betroffen sind, sollten ihre Nachhaltigkeitsleistung im Blick behalten. Denn immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden von ihren Kunden, Geschäftspartnern und Finanzinstituten aufgefordert, ihre Treibhausgasbilanzen offenzulegen. Dies betrifft auch zahlreiche Unternehmen und Zulieferer in Mecklenburg-Vorpommern. Wenn sie Teil der Lieferkette eines berichtspflichtigen Unternehmens sind, müssen auch diese KMU in der Lage sein, über den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte Auskunft zu geben. Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) bietet mit ihrem Programm MVeffizient umfassende Unterstützung und Beratung bei der Erstellung einer Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) im Rahmen der CSRD an.

Rechtzeitige Vorbereitung auf die CSRD mit MVeffizient

Die THG-Bilanz ist ein wesentlicher Teil der CSRD-konformen Berichterstattung. Um diese zu erstellen, sollten Unternehmen zunächst ein strukturiertes Konzept für die Datenerfassung entwickeln. Dies stellt sicher, dass alle relevanten Daten systematisch erhoben werden und der Aufwand für die Folgejahre minimiert wird. MVeffizient bietet zu diesem Thema am 20. November 2024 den Online-Stammtisch „Energiedatenerfassung in KMU – Vorstellung anhand von Beispielen aus der Praxis“. Die vorgestellten Beispiele zeigen sowohl erfolgreiche Effizienzprojekte als auch Herausforderungen bei der Umsetzung. Auf diese Weise lernen Unternehmerinnen und Unternehmer, welche Daten für die Bilanzierung relevant sind, wo typische Fehlerquellen liegen und wie diese vermieden werden können. Anmeldungen zum Stammtisch sind möglich unter dem Link: https://www.mv-effizient.de/energiedatenerfassung/.

Treibhausgasbilanzen online erfassen

Zusätzlich unterstützt MVeffizient mit dem kostenlosen Tool ecocockpit in den für die CSRD wesentlichen Bereichen Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen. Die Software wurde von der LEKA MV im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt für Unternehmen in MV lizenziert (www.mv-effizient.de/ecocockpit). Ecocockpit ist eine webbasierte Plattform, die eine detaillierte CO₂-Bilanz gemäß dem internationalen Standard des Greenhouse Gas Protocols ermöglicht. Dies hilft Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen zu analysieren und verborgene Einsparpotenziale zu erkennen – häufig verbunden mit Kostensenkungen und Wettbewerbsvorteilen. MVeffizient unterstützt darüber hinaus mit einer kostenlosen und neutralen Beratung zu möglichen Minderungsstrategien. Für eine Erstberatung zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien steht das Projektteam unter der Telefonnummer +49 (0) 385 3031642 oder per E-Mail an beratung@mv-effizient.de zur Verfügung. Weitere Informationen zu Beratungsangeboten und Schulungsterminen finden Interessierte unter www.leka-mv.de und www.mv-effizient.de.

Über das Beratungsangebot MVeffizient:

MVeffizient ist ein Angebot der Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) für mehr Energieeffizienz in Mecklenburg-Vorpommern und wird im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt durchgeführt. Insgesamt unterstützen sechs Mitarbeiter/innen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dabei, die Energieeffizienz zu steigern, Energiekosten zu senken und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. MVeffizient wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und läuft bis Juni 2027. Weitere Informationen unter www.mv-effizient.de.

Über die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV):

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) wurde 2016 gegründet und ist mit den drei Standorten Stralsund, Schwerin und Neustrelitz landesweit aktiv. Als landeseigene Einrichtung berät die LEKA MV Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte kostenlos und neutral in allen Fragen der Energieeffizienz und der Energiewende. Darüber hinaus vernetzt die LEKA MV in eigenen Schulungen und Veranstaltungen die landesweiten Akteure der Energiewende, vermittelt Wissen an Entscheidungsträger und berät zu Fördermöglichkeiten.

Beteiligung an Wind- und Solarparks

Meyer: „Ein guter Teil der Wertschöpfung muss bleiben, wo er entsteht“

Schwerin – „Der Gesetzentwurf der Grünen springt zu kurz und würde den bürokratischen Aufwand erhöhen statt zu senken.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, mit Blick auf einen von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen heute in den Landtag eingebrachten Gesetzentwurf zur Beteiligung an Wind- und Solarparks gesagt.

Die vorhandenen Schwachpunkte des existierenden Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetzes (BüGembeteilG M-V) würden bereits mit der durch das Wirtschaftsministerium erarbeiteten Novelle, die sich seit dem 11. Oktober 2024 in der Ressortabstimmung befindet, getilgt. Mit der Novelle würden außerdem entscheidende Verbesserungen in der Beteiligung der Bürger und Gemeinden auf den Weg gebracht. Ziel sei es, dass das überarbeitete Gesetz noch im ersten Halbjahr 2025 vom Landtag beschlossen wird.

Meyer: „Wir verbessern die Verhandlungsposition der Gemeinden und entschlacken gleichzeitig die geltenden Informationspflichten und verringern den bürokratischen Aufwand. Ziel ist es, dass die Menschen und Gemeinden von den Solar- und Windparks in ihrer Umgebung finanziell profitieren können. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die einzelnen Maßnahmen vor Ort akzeptiert werden – dafür ist es wichtig, dass ein guter Teil der Wertschöpfung bleibt, wo sie entsteht.“

Ein entscheidender Unterschied zum Gesetzentwurf von Bündnis 90/Die Grünen sei, dass die Gemeinden nach der von seinem Ministerium erarbeitenden Gesetzesnovelle in Zukunft auf Augenhöhe mit dem Vorhabenträger über die jeweils richtige Beteiligungsform verhandeln könnten – ohne Ausnahme.

Es sei ein „Baukasten“ vorgesehen, aus dem vor Ort ein an die lokalen Gegebenheiten angepasstes Beteiligungsinstrument gewählt werden kann. Die Möglichkeit einer unmittelbaren Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner könnte insbesondere in Form von vergünstigten Stromtarifen, Strompreisgutschriften oder dem Erwerb von Anteilen an einer Genossenschaft umgesetzt werden.

Regionale Handelsplattform GOMEVO endet

Schwerin – Das Projekt der landesweiten Online-Plattform „GOMEVO“ für Einzelhändler in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen Bausteinen GOMEVO Guide und GOMEVO Shop läuft zum 31. Dezember 2024 aus. Das Projekt war im Frühjahr 2020 als Unterstützung für den durch die pandemiebedingten Schließungen erheblich betroffenen Einzelhandel entstanden und nach Ende der Pandemie deutlich erweitert und umgebaut worden. Das Projektende nach vier Jahren liege in der weiterhin nicht erreichten eigenwirtschaftlichen Perspektive des Projektes für die Zukunft, so das Innen- und Digitalisierungsministerium.

Die Erlebnis- und Handelsplattform Mecklenburg-Vorpommerns wurde zu Beginn der Corona-Pandemie ins Leben gerufen, um insbesondere Unternehmen des Landes aus Handel, Gastronomie, Erlebniswelt und Hotellerie die Möglichkeit zu bieten, ihre Angebote trotz pandemiebedingten Schließungen sichtbar sowie ihre Produkte auf einer regionalen Internetseite erwerbbar zu machen. Der Fokus der nach der Pandemie weiterentwickelten „GOMEVO“-Plattform lag neben der Möglichkeit, eine bessere digitale Sichtbarkeit zu verwirklichen, vor allem in einem leichten und kostenlosen Einstieg, sich online zu präsentieren und sich mit dem Online-Handel vertraut zu machen.
Die Gründe für das Auslaufen des Projektes seien betriebswirtschaftlicher Natur. Die Landesregierung und der Landtag hatten die „GOMEVO“-Plattform mit dem Landeshaushalt 2024 noch einmal finanziell unterstützt. Damit verbunden war die Erwartung, dass es den beteiligten Akteuren gelänge, zumindest eine Kostendeckung zu erreichen und sich in den kommenden Jahren ohne Zuschüsse eigenwirtschaftlich weiterzuentwickeln. Eine Bilanz nach der Sommerpause habe gezeigt, dass dies zum Jahresende nicht erreicht werde und auch perspektivisch ein Erreichen dieses wichtigen Zwischenziels nicht absehbar sei, so das Innen- und Digitalisierungsministerium.

Händlerinnen und Händler sowie Kundinnen und Kunden, die sich für die Plattform entschieden hatten, wurden mit einem Schreiben über den Zeitplan informiert. So werde der aktive Betrieb und damit die Möglichkeit Bestellungen auszulösen bis zum 30. November 2024 aufrechterhalten. Der Zugang zum jeweiligen Shop wird bis zum 31. Dezember 2024 bereitgestellt. Neue Bestellungen werden ab dem 1. Dezember 2024 über die Plattform nicht mehr möglich sein. Die bereits online aktiven Händlerinnen und Händlern können ihre Online-Aktivitäten allerdings auf ihren eigenen Vertriebskanälen fortsetzen.

OZ-Existenzgründerpreis

Meyer: Ideenreichtum und Mut sind entscheidende Triebkräfte für Wirtschaftswachstum

Rostock – Am Dienstag hat die Ostsee-Zeitung in Rostock den Existenzgründerpreis vergeben. „Ideenreichtum und Mut von Gründerinnen und Gründern sind entscheidende Triebkräfte für unser Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommerns. Neue und erfolgreiche Geschäftsmodelle schaffen auch neue Arbeitsplätze, das ist besonders jetzt in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten besonders wertvoll“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort. Schirmherrin des OZ-Existenzgründerpreises ist Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Das Gründungsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit rückläufig. Faktoren wie Sicherheitsbedürfnisse, Bürokratie, steigende Energiekosten und fehlende Fachkräfte beeinflussen das Gründungsgeschehen bundesweit.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat in Rostock auf die vielseitigen Fördermöglichkeiten für das Gründungsgeschehen im Land aufmerksam gemacht. Neben verschiedenen Förderinstrumenten und finanziellen Beteiligungen für Unternehmensgründungen stehen viele weitere Angebote zur Verfügung. Beispielsweise fördert der „Ideenwettbewerb Inspired“ innovative Ideen von Teams an Hochschulen, um die Überführung der Ideen in Gründungen zu ermöglichen.

Das Gründerportal für MV „gruender-mv.de“ stellt Gründungsinteressierten umfassende Informationen zur Verfügung und sensibilisiert für Fragen der Unternehmensgründung. Mit dem Projekt „beyond peers“ fördert das Land zudem Initiativen, die Frauen in der Wirtschaft stärker vernetzen und gezielt bei Unternehmensgründungen unterstützen.

Einen besonderen Fokus legt das Land zudem auf die Unternehmensnachfolge. Die gemeinsam mit der Bürgschaftsbank und den Wirtschaftskammern initiierte Nachfolgezentrale unterstützt mit ihrem Nachfolgeportal Unternehmensübergaben, um vorhandene Strukturen und Potenziale zu erhalten.

 Die Ostsee-Zeitung verleiht den Existenzgründerpreis 2024 zum 22. Mal. Der Preis dient dazu, das Engagement junger und vielversprechender Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zu würdigen und weitere Gründungsinteressierte zu motivieren. Teilnehmen konnten junge Unternehmen, die nicht länger als fünf Jahre am Markt existieren. Sonderpreise gibt es in den Kategorien „Zukunft“ und „Digitales“, die mit einem Preisgeld von jeweils 4.000 Euro ausgelobt werden. Insgesamt hatten sich 26 Unternehmen um die Auszeichnung beworben.

Wirtschaft weiter voranbringen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat beim Wirtschaftsball des Unternehmerverbandes Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin die friedliche Revolution 1989 gewürdigt: „Vor dem Mut der Menschen, die damals gegen das DDR-Regime demonstriert haben, habe ich großen Respekt. Sie haben für uns alle Demokratie und Freiheit erkämpft. Entschlossen und gewaltlos. Ohne sie wären wir alle heute nicht hier. Sie feiern wir heute.“

Mit der friedlichen Revolution war auch der Weg frei für freies Unternehmertum. Die Ministerpräsidentin betonte: „Die Freiheit, wirtschaftlich und beruflich das eigene Ding zu machen, gehört zu den Grundfreiheiten der Demokratie. Ich möchte mich bei allen Unternehmerinnen und Unternehmern, bei allen Selbstständigen für Ihren Beitrag zum demokratischen und marktwirtschaftlichen Aufbau unseres Landes bedanken. Ihr Einsatz und Ihr Mut haben uns dahin gebracht, wo wir heute stehen.“

Die Ministerpräsidentin ging auf die wirtschaftliche Entwicklung im Land ein: 2023 habe Mecklenburg-Vorpommern ein Bruttoinlandsprodukt von 59 Milliarden Euro erwirtschaftet – fast viermal so viel wie 1991, bilanzierte Schwesig.

„Beim Pro-Kopf-Einkommen haben wir von 45 Prozent des Bundesdurchschnitts auf 86 Prozent aufgeholt. Und nachdem wir 2005 einen Höchstwert von fast 26 Prozent Arbeitslosigkeit hatten, liegt sie heute bei 7,7 Prozent.“ Allerdings könne von gleichwertigen Lebensverhältnissen noch keine Rede sein.

Die Löhne seien bis heute niedriger als im Westen, und immer noch habe kein einziger DAX-Konzern seinen Sitz in den ostdeutschen Bundesländern. Schwesigs Bilanz: „Nach 35 Jahren können wir stolz sein auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Aber es gibt weiterhin Benachteiligungen, mit denen wir uns nicht abfinden können.“

Für die Landesregierung sei es die wichtigste Aufgabe, die Wirtschaft weiter voranzubringen, Arbeitsplätze mit guten Löhnen zu schaffen und zu sichern. Schwesig: „Dafür setzen wir einiges in Gang. Mecklenburg-Vorpommern war 2023 und auch im ersten Halbjahr 2024 das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Deutschland.

Das liegt auch daran, dass wir mit 17 Prozent das Bundesland mit der höchsten Investitionsquote im aktuellen Landeshaushalt sind. Wir investieren in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, in erneuerbare Energien und Wasserstoff.“ Ausdrücklich dankte die Ministerpräsidentin den Wirtschaftsverbänden: „Die positive Entwicklung unserer Wirtschaft ist auch das Ergebnis der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft.“

Sich selbstständig zu machen und das eigene Unternehmen zu gründen, sei mutig und riskant. „Dabei ist das freie Unternehmertum ein Grundrecht in unserer Demokratie und eine tragende Säule unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands. Ich wünsche mir, dass sich immer wieder Menschen für eine Unternehmensgründung in MV begeistern lassen“, betonte Schwesig.

Auf Gemeinsamkeiten besinnen

Neubrandenburg – Auf dem Wirtschaftsempfang der IHK Neubrandenburg hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dazu aufgerufen, notwendige Akzente für die Wirtschaft zu setzen: „Wir brauchen dringend Initiativen, die die Wirtschaft in Deutschland ankurbeln.

Aus Sicht der Landesregierung sind dabei drei Punkte besonders wichtig. Die Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger brauchen niedrigere Energiepreise durch eine Deckelung der Netzentgelte. Wir müssen Bürokratie abbauen und Investitionen stärker fördern. Es ist gut, dass sich diese Punkte sehr weitgehend in den Vorschlägen des Kanzlers widerspiegeln.“

Die Lage im Land sei eine andere als auf Bundesebene. „Wir haben eine stabile Regierung. Und wir setzen als Landesregierung auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, mit den Gewerkschaften, mit den Kommunen. Denn wir stehen in einer gemeinsamen Verantwortung für das Land und für die Menschen. Es ist unsere wichtigste Aufgabe, die Wirtschaft weiter voranzubringen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wettbewerbsfähige Arbeitsplätze mit guten Löhnen geschaffen und gesichert werden.“

Zum Glück zeige sich die Wirtschaft in MV bislang robust. Im ersten Halbjahr 2024 wurde mit einem Plus von 3,1 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt das höchste Wirtschaftswachstum aller Länder erzielt. Schwesig dankte den Industrie- und Handelskammern für ihren Beitrag zu den Auslandsreisen während der Bundesratspräsidentschaft.

„Wir haben konkrete Investitionen in das Kartoffelwerk in Stavenhagen und die Bioethanol-Produktion in Anklam aus den Niederlanden mitgebracht.“ Auch die Reise nach Brasilien sei mit guten Wirtschaftsterminen wie dem symbolischen Baustart der Biogasanlage der Firma mele im Bundesstaat Parana verbunden gewesen.

Die Ministerpräsidentin warb dafür, große Aufgaben wie das Ankurbeln der Wirtschaft gemeinsam anzugehen. „Entscheidend ist, dass alle an einem Strang ziehen.“

Innovatives 3D-Druck-Projekt

Rostock – Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, übergab heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von insgesamt rund 1,35 Millionen Euro an die NEW AIM3D GmbH aus Rostock und ihren Verbundpartner, die Universität Rostock. Das Unternehmen entwickelt im Rahmen dieses Forschungsprojekts ein innovatives Verfahren für die additive Fertigung, das die Stabilität und Materialeigenschaften von 3D-gedruckten Bauteilen erheblich verbessern soll.

Das Projekt mit dem Namen „Voxelfill“ kombiniert den klassischen 3D-Druck mit einem speziellen Spritzgussverfahren, um Bauteile stabiler und langlebiger zu machen. Während herkömmliche 3D-Druckverfahren durch ihre Schichtbauweise oft Schwächen in bestimmten Richtungen aufweisen, soll diese neue Methode die Festigkeit der Bauteile durch eine schichtübergreifende Struktur signifikant erhöhen. Die entwickelte Technologie könnte künftig eine breite Anwendung in der industriellen Fertigung finden und ist eine erfolgversprechende Weiterentwicklung additiver Verfahren.

Die Universität Rostock, vertreten durch den Lehrstuhl für Mikrofluidik der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hermann Seitz, bringt in das Projekt umfassende Forschungsexpertise ein. Der Lehrstuhl konzentriert sich unter anderem auf die Entwicklung neuer 3D-Druckverfahren für technische und medizintechnische Anwendungen und unterstützt das Projekt mit seinem umfangreichen Know-how im Bereich Mikrofluidik und Materialwissenschaften.

„Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft neue Impulse für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit in Mecklenburg-Vorpommern setzen kann“, erklärte Staatssekretär Schulte. „Mit der Förderung solcher zukunftsweisenden Technologien leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Technologiestandorts Rostock und zur Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze im Land.“

Mehr Angebote zur Beruflichen Orientierung

Konzept setzt neue Maßstäbe und sieht frühe und umfassende Beschäftigung mit Berufsbildern vor

Schwerin – Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern sollen noch gezielter den Beruf wählen, der am besten ihren Neigungen entspricht. Das Land stellt dafür die Berufliche Orientierung an den Schulen neu auf. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat das Konzept mit Vertretern der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern und der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin öffentlich vorgestellt. Das Konzept „Alle werden gebraucht! – Schulische Berufliche Orientierung für einen guten Übergang in Ausbildung und Beruf“ enthält viele Neuerungen und bewährte Angebote. Es soll ab dem Schuljahr 2025/2026 an den Schulen verbindlich umgesetzt werden. Bereits in diesem Schuljahr können die Schulen danach arbeiten.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Mit dem neuen Konzept geben wir klare Leitlinien vor, damit Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf ihren beruflichen Weg vorbereitet werden. Berufliche Orientierung wird damit zu einer zentralen Aufgabe der Schulen. Wir wollen die Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler ausbauen, damit sie zielgerichtet einen Beruf wählen und die Anforderungen der Arbeitswelt erfüllen. Die Zahl der Ausbildungsberufe und Studiengänge ist groß und für viele unübersichtlich. Viele junge Menschen fühlen sich nicht immer gut auf die Berufswahl vorbereitet. Wir schaffen deshalb die Möglichkeit, sich schon früh mit den verschiedenen Berufsbildern zu beschäftigen. Wichtig ist dabei auch, dass Jugendliche für den Arbeitsmarkt nicht verloren gehen.“

Der amtierende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, Peter Todt: „Die Berufswahl ist eine tiefgreifende Entscheidung für alle Jugendlichen. Damit sie diese treffen können, braucht es eine hohe Berufswahlkompetenz, einen gesunden Blick auf die eigenen Neigungen und die Möglichkeiten in der Region, diese auch umzusetzen. All das soll in der Berufsorientierung erfolgen. Die Industrie- und Handelskammern unterstützen das in jedem Sinne, geht es doch um die Zukunft unserer Jugendlichen in MV und für die Unternehmen, um die so dringend benötigten Fachkräfte und damit auch um ihre Zukunft.“

Der Präsident der Handwerkskammer Schwerin, Uwe Lange: „Es ist dringend an der Zeit, dass an den Schulen unseres Landes eine umfassende Berufsorientierung angeboten wird. Wir begrüßen es sehr, dass das neue Konzept auch die Gymnasien in die Pflicht nimmt und von der Gleichwertigkeit der beruflichen und der akademischen Bildung ausgeht. Auch der stärkere Einbezug der Eltern und die Einbindung in ökonomische Zusammenhänge sind Pluspunkte. Im Sinne unserer Ausbildungsbetriebe setzen wir große Hoffnungen in dieses Konzept.“

Die Landesregierung hatte sich im Zukunftsbündnis mit den Partnern der Wirtschaft, den Gewerkschaften und Sozialverbänden auf eine Weiterentwicklung der Beruflichen Orientierung verständigt. Die Vereinigung der Unternehmensverbände, der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord, die Universität Rostock, die Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern als Netzwerkpartner haben an dem Konzept maßgeblich mitgewirkt.

Nach dem neuen Konzept beginnt die Berufliche Orientierung mit altersangemessenen Angeboten bereits in der Kita. In der Schule setzt sie sich in aufeinander aufbauenden Phasen und in allen Unterrichtsfächern fort.

Jede Schule benennt darüber hinaus eine beauftragte Lehrkraft für Berufliche Orientierung, die für die Umsetzung der Angebote an der jeweiligen Schule verantwortlich ist. Für den Aufbau der Beruflichen Orientierung und die Umsetzung des Konzepts erhalten die Lehrkräfte zwei Anrechnungsstunden im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2024/2025, in den Schuljahren darauf ist wöchentlich eine Anrechnungsstunde vorgesehen. Die Lehrkräfte erhalten zur Begleitung der Schülerinnen und Schüler wöchentlich weitere vier Stunden während des Zeitraums der Praxislerntage.

Von der Kita bis zum Ende der Sekundarstufe II führt das Land folgende Regelungen ab dem Schuljahr 2025/2026 verbindlich ein:

  • In der Kita und in der Primarstufe werden verschiedene Berufe vorgestellt. Das naturwissenschaftlich-forschende Entdecken wird gefördert.
  • An allen Schulen gibt es einen Projekttag pro Jahrgangsstufe. An Grundschulen können das zum Beispiel Arbeitsplatzbesichtigungen oder MINT-Projekttage sein. Das Portal „Handwerk macht Schule“ liefert zudem viele Themenideen für die Umsetzung.
  • An Gymnasien wird die Berufliche Orientierung ausgeweitet, um Schülerinnen und Schülern, die nach dem Abitur kein Studium aufnehmen möchten, zu fördern und ihnen berufspraktische Erfahrungen zu ermöglichen.
  • An den beruflichen Schulen soll es ebenfalls verstärkt Angebote der Beruflichen Orientierung geben. Fachgymnasien fokussieren sich in ihrem Berufs- und Studienorientierungskonzept stärker auf die Berufliche Bildung. Im Berufsvorbereitungsjahr 1 und 2 rücken berufsorientierende Angebote stärker in den Mittelpunkt. Dabei sind Kooperationen mit außerschulischen Partnern und der Jugendberufshilfe von Bedeutung.
  • Zusätzlich zum 25-tägigen Schülerbetriebspraktikum stehen in den Jahrgangsstufen 8 bis 11 weitere fünf Tage für Projekte mit externen Partnern zur Verfügung (z. B. Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern u. a.)
  • Regionale Schulen bieten im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 oder in einem Halbjahr der Jahrgangsstufe 9 wöchentlich einen Praxislerntag im Umfang von mindestens vier bis maximal sechs Stunden an.
  • Betriebsbesichtigungen, regionale Berufsorientierungsmessen oder aber Unternehmenspatenschaften und Angebote im Rahmen der Ganztagsschule kommen hinzu.

Bei der Umsetzung der Beruflichen Orientierung übernehmen Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte eine Schlüsselrolle und erhalten vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Neben Checklisten und Handreichungen wird das Institut für Qualitätsentwicklung des Bildungsministeriums (IQ M-V) Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema anbieten, die demnächst den Schulen bekannt gegeben werden. Auf einem Fachtag im Februar 2024 hatte Bildungsministerin Simone Oldenburg Schulleitungen das neue Konzept bereits in Grundzügen vorgestellt. Die Veranstaltung verzeichnete 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Einbindung der Eltern ist ebenfalls von großer Bedeutung, weil sie die Stärken und Neigungen ihrer Kinder besonders gut kennen und einschätzen können.

Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter finden alle wichtigen Informationen rund um die Berufliche Orientierung, Regelungen und Angebote von Unternehmen und anderen Einrichtungen gebündelt auf dem neuen Online-Portal „BOje“ (www.boje-mv.de). „BOje“ steht für „Berufliche Orientierung jederzeit erreichbar“ und wird durch das Bildungswerk der Wirtschaft MV e. V. im Auftrag des Bildungsministeriums betreut. Finanziert wird das Angebot durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung über die Initiative „Bildungsketten“ unter Steuerung des Bundesinstitutes für Berufsbildung (bibb).

Fachkräftesicherung ist Zukunftssicherung

Schwerin – Mit dem Thema „Fachkräftesicherung“ beschäftigte sich heute das 20. Arbeitsmarktfrühstück der Regionaldirektion Nord in Schwerin. Markus Biercher hat als Chef der RD-Nord namenhafte Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeladen und die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für ein Grußwort gewinnen können. „Ohne ausreichend qualifizierte Fachkräfte im Handwerk, in der Pflege, in Bildung oder Industrie drohen unserem Land langfristige Wachstumseinbußen. Fachkräfte auszubilden, zu gewinnen und zu halten ist deshalb die größte arbeitsmarktpolitische Aufgabe der nächsten Jahre für uns hier in Mecklenburg-Vorpommern. Arbeits- und Fachkräftesicherung bedeutet Zukunftssicherung“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Für Biercher hat sich besonders der Jobturbo als praktischer Weg erwiesen, Geflüchtete schneller in den hiesigen Arbeitsmarkt zu integrieren: „In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten bereits 4.600 Ukrainerinnen und Ukrainer und schließen damit einen Teil der Arbeits- und Fachkräftelücken in den Unternehmen. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, um den Wirtschaftsstandort im Land zu sichern.“

Die Landesregierung habe dazu eine Fachkräftestrategie entwickelt, die auf vier Säulen fußt. Der erste Schwerpunkt sei Ausbildung und Qualifizierung. „Eine gute Ausbildung ist das Fundament für die Fachkräfte von morgen. Deshalb stärken wir die berufliche Orientierung und Ausbildung. Wir bauen berufliche Schulen zu Kompetenzzentren aus, so wie in Waren. Dort ist zum Start des Schuljahres 24/25 mit Fördermitteln von rund 849.000 Euro ein digitales Kompetenzzentrum für Holztechnik eingerichtet worden“, sagte Schwesig. Die zweite Säule sei die Ausschöpfung von Erwerbspotenzialen, „bei den Jüngeren, die einen Einstieg in den Arbeitsmarkt finden müssen sowie bei den Langzeitarbeitslosen, die sich schwertun, wieder reinzukommen.“ Aktuell gebe es 62.000 Arbeitslose im Land, aber auch 15.000 offene Stellen. Hier gilt es Arbeitsuchenden beruflich und bedarfsorientiert weiterzubilden, um offene Stellen passend, schnell und langfristig zu besetzen.

Die Anwerbung von Fachkräften aus dem In- und Ausland sei ein dritter Schwerpunkt. „Dafür entwickeln wir die Welcome-Center zu Welcome-Service-Centern weiter, fördern den Aufbau eines Netzwerks von Beratungsstellen bei den Wirtschaftskammern und richten eine zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Fachkräfteeinwanderung ein. Die Fachkräfte-Service-Zentrale soll zu Beginn des neuen Jahres ihren Dienst beginnen“, so die Ministerpräsidentin. Der vierte Faktor sei attraktive Arbeitsbedingungen. „Natürlich zählen dazu vor allem gute Löhne. Das ist Aufgabe der Arbeitgeber und der Gewerkschaften. Dazu zählen aber auch eine gute Kinderbetreuung und Bildung“, so Schwesig. Mecklenburg-Vorpommern verfüge über ein sehr gutes Kinderbetreuungs-Angebot. „Die Eltern im Land können sich darauf verlassen, dass es bei der beitragsfreien Kita bleibt.“

Markus Biercher unterstreicht die Strategie zur Fachkräftesicherung und -gewinnung der Landesregierung mit Nachdruck: „Die Landesregierung agiert mit Blick auf den Arbeitsmarkt umsichtig und konstruktiv, weil sie aus meiner Sicht Rahmen schafft, die Unternehmen durch verlässliche Kinderbetreuung oder ein Welcome-Center direkt stärkt und flexibler planen lässt. Dies ist besonders wichtig, weil der demografische Wandel mittlerweile alle Branchen und jedes Unternehmen betrifft. Automatisierung oder Digitalisierung fängt nicht jeden notwendigen Transformationsprozess auf. Alle Arbeitsagenturen im Land informieren und beraten aber Unternehmen zur Umsetzung solcher Prozesse. Berufsbegleitende Weiterbildung der Beschäftigten im Betrieb fördern wir nachdrücklich.“

Für den Arbeitsmarktexperten sind zusätzlich zwei Stellschrauben von besonderer Wichtigkeit: „Schon heute erkennen wir, dass die Gesamtbeschäftigung im Land insbesondere durch ausländische Arbeits- und Fachkräfte gehalten wird. Sie arbeiten im Gesundheitswesen, der Gastronomie und Hotellerie, der Logistik oder im Hafen und sichern damit schon heute Unternehmen ihre Umsätze und Wettbewerbsfähigkeit. Des Weiteren muss der Berufseinstieg für jeden jungen Menschen durch eine rechtzeitige Berufsorientierung in Schule und Betrieb sichergestellt sein, um auch hier für ein lebenslanges selbstbestimmtes Leben zu sorgen.“

Anja Melzer, Geschäftsführerin der Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock mbH, beschäftigt im Rostocker Hafen 70 Arbeits- und Fachkräfte und bildet 35 Auszubildende aus: „Unsere internationale Belegschaft stellt sich einem harten Wettbewerb und den oben beschriebenen Veränderungen. Besonders gute und wertvolle Erfahrungen haben wir gemacht, als wir uns entschieden haben, vier Ukrainerinnen und Ukrainer einzustellen. Sie sind verlässlich, motivierte und großartige Kolleginnen und Kollegen, die von der Belegschaft sehr geschätzt werden.“

Bestes stationäres Fischfachgeschäft

Müritzfischer erhalten Seafood Star 

Hamburg – Heute beginnt in Hamburg der zweitägige Fischwirtschafts-Gipfel mit über 200 Teilnehmern, darunter Importeure, Züchter, Großhändler sowie Industrie, Handwerk und Handel. Im Rahmen der Konferenz vergibt das Fischmagazin den „Seafood Star“ an insgesamt neun Preisträger. Die Fischerei Müritz-Plau erhält die deutschlandweite Auszeichnung in der Kategorie „Bestes stationäres Fisch-Fachgeschäft“ für das 2023 gegründete FischKaufHaus. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wird die Laudatio halten.

In seiner Rede würdigte er den Mut und den Weitblick von Geschäftsführer Jens-Peter Schaffran, der aus der Not eine Tugend machte: Nach dem das 2017 begonnene EU-Aquaponikprojekt INAPRO wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde, nutzten die Binnenfischer die Corona-Zeit um das leerstehende Glashaus zwischen Kölpinsee und Binnenmüritz in Waren in ihr Vertriebskonzept einzubinden. Für den Komplettumbau investierte das Unternehmen rund zwei Millionen Euro und eröffnete im März 2023 das FischKaufHaus mit einer 8,5 Meter langen, offenen Fischtheke. Bereits im ersten Jahr wurde mit dem Flagshipstore über eine Million Euro Umsatz erzielt.

„Mit der angebotenen Vielfalt und Qualität und sowie der verstärkten Hinwendung zu heimischen Arten, wie Saibling, Aal, Hecht, Barsch oder Karpfen haben die Müritzfischer sehr erfolgreich eine Angebotslücke geschlossen“, sagte Minister Backhaus. Durchschnittlich 30 Frisch- und Seafoodprodukte und ebenso viele Räucherfischartikel sind täglich in der Auslage zu finden. Hinzu kommen Feinkostsalate und andere ausgesuchte regionale Spezialitäten. „Mit Herz und Verstand begegnet das Team jedem Kunden, teilt Fachwissen und schafft eine Atmosphäre, die Vertrauen und Wohlgefühl vermittelt“, unterstrich er. Das FischKaufHaus versorgt aber nicht nur Endkunden, sondern beliefert auch Einzelhändler sowie Käufer aus Hotellerie und Gastronomie.

Mit über 70 Jahren Erfahrung ist das größte Binnenfischereiunternehmen Deutschlands fest in der Region verankert und gleichzeitig immer offen für neue Wege, sagte Minister Backhaus zum Ende seiner Rede. Bereits 2014 habe Geschäftsführer Schaffran das Potenzial des Online-Handels im Foodsektor erkannt und erschloss damit neue Märkte. „Das FischKaufHaus Waren ist daher ein würdiger Sieger und ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man Tradition und Innovation miteinander verbinden kann.“

Tourismus: Mehr Gäste und Übernachtungen

Meyer: „Der Trend zeigt in Richtung Vor-Corona-Niveau“

Schwerin – Der Trend zeigt in Richtung Vor-Corona-Niveau.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit mit Blick auf Informationen des Statistischen Bundesamtes zu den Gäste- und Übernachtungszahlen im August 2024 gesagt. Demnach sind im August rund 5,7 Millionen Gäste nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist das eine Steigerung um 4,2 Prozent. Auch die Zahl der Übernachtungen war im August diesen Jahres mit 23,9 Millionen höher als im August 2023 (+1,6 Prozent).

„Trotz des verregneten Sommerstarts zeigen die aktuellen Zahlen, dass das Tourismusland MV auf einem guten Weg und auch in der Nebensaison sehr attraktiv ist. Es besteht sogar die Chance, dass 2024 ein neues Rekordjahr für den Tourismus in MV werden könnte. Gerade abseits der Hauptsaison gäbe es aber weiter Potenzial in der touristischen Entwicklung des Landes“, so Reinhard Meyer. „Das Ziel bleibt ein ganzjährig attraktives Angebot für unsere Gäste – so werden auch die Arbeitsplätze über die Dauer des Jahres gesichert.“ Gerade, um auch in der Nebensaison attraktiv zu sein, brauche es stetige Investitionen und immer neue Angebote, so Meyer. „Der Preis muss zur Leistung passen – da gibt es hier und dort eine Diskrepanz.“

Mit Blick auf die Diskussion über die Strandbewirtschaftung im Herbst, ist Reinhard Meyer zuversichtlich: „Bei bestem Herbstwetter sollte es im kommenden Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein, gemütlich im Strandkorb zu sitzen. Es liegen gute Kompromissvorschläge auf dem Tisch, wie man den Schutz vor Herbststürmen gewährleisten und trotzdem dem Wunsch der Gäste gerecht werden kann. Hier braucht es Gespräche und pragmatische Lösungen.“

Maritime Wirtschaft

Schwesig: Die maritime Wirtschaft ist wichtig für ganz Deutschland

Berlin – Unter dem Motto „Maritime Horizonte“ hat sich Mecklenburg-Vorpommern in seiner Landesvertretung in Berlin als maritimer Standort präsentiert. „Die maritime Wirtschaft ist eine der beiden wichtigsten Industriebranchen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie steht für hohe Wertschöpfung und gute, oft tarifgebundene Arbeitsplätze und spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende.

Darüber hinaus hat die maritime Wirtschaft hohe wirtschaftliche Bedeutung für ganz Deutschland“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in ihrer Eröffnungsrede. Deshalb sei im Land gemeinsam mit einem Beirat aus Branchenvertretern ein maritimes Zukunftskonzept erarbeitet worden, das in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

So seien die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern und den anderen norddeutschen Küstenländern von wirtschaftlicher Bedeutung für ganz Deutschland. „Etwa 60 Prozent des deutschen Außenhandels werden auf dem Seeweg abgewickelt. Und es wird mit einem weiteren Anstieg des Seeverkehrs gerechnet“, erklärte die Ministerpräsidentin. Das Land investiere deshalb in seine Häfen. „Wir wollen sie stärken und weiter ausbauen – als Umschlagplatz, aber auch als Industriestandorte direkt am Wasser“.

Auch der Bund leiste seinen Beitrag. „Gerade heute ist der Ausbau des Seekanals Rostock, des Zugangs zum Rostocker Hafen von der See aus, für den Verkehr freigegeben worden. Das stärkt die Attraktivität des Seehafens Rostock. Es liegt im gemeinsamen Interesse von ganz Deutschland, dass wir leistungsfähige Häfen haben.“

Der Schiffbau im Land habe sich neu aufgestellt. „Wenn bei uns an der Küste Schiffe gebaut werden, dann profitieren davon auch die maritimen Zuliefererbetriebe aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Wertschöpfung bei uns im Norden geht Hand in Hand mit Wertschöpfung im Süden“, sagte Schwesig. Wichtige Zukunftsfelder seien die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe und der Bau von Konverterplattformen für die Offshore-Windenergie.

„In den vergangenen fünf Jahren haben wir die Stromleistung in der Offshore-Windenergie fast verdoppelt. Drei weitere Windparks sind in der Ostsee geplant. Offshore-Windkraft aber braucht Bauteile, Wartung und eine Infrastruktur an Land. All das sind Chancen für unsere maritime Industrie“, betonte Schwesig. Ein weiteres wichtiges Zukunftsfeld sei der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.

„Insgesamt fließen bei uns über 700 Millionen Euro Investitionen in Projekte zur Herstellung und zum Transport von grünem Wasserstoff. Das Land beteiligt sich mit 168 Millionen Euro daran“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wir haben eine starke, leistungsfähige, zukunftsorientierte maritime Wirtschaft in MV. Und diese maritime Wirtschaft wird in ganz Deutschland gebraucht. Sie schafft und sichert Arbeitsplätze im ganzen Land“, so die Ministerpräsidentin.