Neustrelitz – Eine Dauerausstellung soll künftig in der ehemaligen Stasi-Haftanstalt in der Töpferstraße in Neustrelitz an die politische Verfolgung durch das DDR-Regime erinnern. Bildungsministerin Bettina Martin übergibt heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 133.100 Euro, mit denen das Land die Realisierung des Vorhabens fördert, an Dr. Michael Körner, den Vorsitzenden des Vereins Stasi-Haftanstalt Töpferstraße.
„Mit der Förderung unterstützen wir den Verein dabei, die Dauerausstellung sowohl baulich als auch inhaltlich umzusetzen. Wir wollen, dass die Erinnerung an das Schicksal der Gefangenen hier einen Ort bekommt, der die nachfolgenden Generationen anspricht und den Wert von Freiheit betont“, sagte Martin im Vorfeld der Bescheid-Übergabe. „Die Haftanstalt selbst ist ja bereits eine architektonische Zeitzeugin. Durch die Dauerausstellung wird sie künftig mit Gesichtern und Lebensläufen noch eingängiger Geschichten und Geschichte transportieren.“
Auf Tafeln soll die Ausstellung Biografien früherer Häftlinge, aber auch ehemaliger MfS-Mitarbeiter zeigen. Die Restaurierung einer der Gefängniszellen ist ebenso Teil der Planungen wie Filmvorführungen und aufgenommene Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
„Es freut mich, dass das Konzept der Ausstellung auf verschiedene Medien setzt, um Informationen und Botschaften zu transportieren. Damit durchzudringen, ist immer noch und gerade wieder sehr wichtig. 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution ist die Erinnerung an die DDR-Zeit auch eine wichtige Mahnung, Freiheit und Demokratie zu schützen und sie mit Leben zu füllen“, betonte die Ministerin.
Die Landeszentrale für politische Bildung hatte dem Verein im Vorfeld dabei unterstützt, das Konzept für die Dauerausstellung zu entwickeln. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Vermögen). Die Stadt Neustrelitz fördert das Vorhaben mit weiteren 10.000 Euro.