Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig appellierte heute in der Aktuellen Stunde im Landtag an den Zusammenhalt Mecklenburg-Vorpommerns in der Zeitenwende. „Wenn wir zupacken und in die Zukunft investieren und wenn wir den Zusammenhalt in unserem Land stärken, dann können wir die Zeitenwende gestalten und unser schönes Land Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam voranbringen.“
Seit knapp einem Jahr herrsche Krieg in der Ukraine. Das Land helfe, wo es könne: bei der Aufnahme von Flüchtlingen, mit Hilfstransporten oder der Bundeswehr. Schwesig: „Vorgestern sind zwei Patriot-Flugabwehrstaffeln aus M-V nach Polen verlegt worden. Ich wünsche den Soldatinnen und Soldaten, die jetzt dort und in anderen Ländern Osteuropas stationiert sind, und ihren Angehörigen alles Gute. Wir stehen an der Seite der Bundeswehr.“
Die Zeitenwende bedeute auch neue energiepolitische Herausforderungen. M-V spiele dabei eine Schlüsselrolle für Deutschland und Europa. Seit anderthalb Wochen komme Flüssiggas in Lubmin an. Über den Hafen Rostock werde zudem bald Öl zur Raffinerie in Schwedt gebracht. „Wir sind Energiedrehscheibe. Wir leisten unseren Beitrag für Energiesicherheit und bezahlbare Energie. M-V ist Teil der Lösung“, betonte Schwesig.
Weiter sagte die Ministerpräsidentin: „Die Zukunft aber liegt in den erneuerbaren Energien. Mecklenburg-Vorpommern produziert schon heute doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien, als wir selbst verbrauchen.“
Der Ausbau der Windkraft auf See komme gut voran. „Wir haben in den letzten fünf Jahren unsere Kapazitäten verdreifacht.“ Beschleunigt werden müsse die Windkraft an Land. Dazu würden auf Bundes- und Landesebene die notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Wichtig sei eine gerechtere Verteilung der Netzentgelte.
„Wenn ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern bei den erneuerbaren Energien vorangeht, kann es nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger höhere Netzentgelte zahlen müssen. Der Bund hat zugesagt, dass im 1. Quartal ein Vorschlag für eine gerechtere Lösung vorgelegt wird. Unsere Erwartung ist, dass dieser Vorschlag jetzt auch kommt.“
Schwesig hob zudem hervor, dass die Landesregierung weiterhin alles dafür tun werde, um die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen zu entlasten: Wichtig sei, dass nun schnell eine Lösung auch für Öl, Holzpellets, Flüssiggas und Briketts gefunden werde.
„Wir streben eine einfache Lösung in Form einer Pauschale an. Dafür brauch wir jetzt eine Bund-Länder-Vereinbarung. Meine Erwartung an den Bund ist, dass in dieser Woche der Weg dafür freigemacht wird“, sagte die Ministerpräsidentin. „Die Entlastungen wie die Gas- und Strompreisbremse und der MV-Energiefonds stärken den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Denn nur zusammen bestehen wir in der Zeitenwende.“